Man soll ja auch mal etwas anders machen. Zehn Jahre ist es her, dass ich den "Velothon" in Berlin gefahren bin. Damals eine echte Regenschlacht,bei der viel gar nicht erst gestartet sind. Berichte hier: viewtopic.php?t=8176
Ein Kollege der Betriebssportgemeinschaft hatte den Vorschlag gemacht. Am Ende sind wir mit fünf Leuten gestartet. Regen war leider wieder ein Thema. Aber kein Vergleich zu 2014.
Da man die Unterlagen schon am Sonnabend abholen musste, waren wir alle schon in der Stadt. Dieses wurde für ein gemeinsames Abendessen mit unseren Supportinnen genutzt. Ich war etwas gestresst in die Stadt gekommen. Der gemeinsam Abend hat mich wieder geerdet. Gemeinsam hatten wir davor die Nummern an die Räder gebastelt.
Ich habe in dieser Nacht viel besser geschlafen als in den Tagen davor. Wie wichtig das ist, habe ich gemerkt. Gemeinsames, sehr entspanntes Hotelfrühstück. Für einen stolzen Preis...
Leider regnete es.
Gemeinsam sind wir zu viert an den Start gerollt, dort haben wir dann auch den fünften getroffen. Leider nur vier im gleichen Startblock, daran arbeiten wir. Es hatte geregnet, wir hatte alle Regenjacken an.
Am Startbogen war eine halbe Stunde vor Star noch nicht viel los.
Kurz vor dem Start hörte es dieses mal auf. Also Regenjacken hinten verstaut und gehofft. Auch dieses mal ist wohl rund ein Viertel der 6000 gemeldeten nicht gefahren.
Es blieb zwar nicht ganz trocken, aber das war dann eher willkommene Kühlung als lästig.
Die Startblöcke wurden zügig hintereinander auf die Reise geschickt. Das dürfte keine 20 Minuten gedauert haben. Wir konnten den Zieleinlauf der Spitze des 60er Rennens gut beobachten.
Die Blöcke füllten sich rasch.
Drei Spuren auf der Straße des 17 . Juni standen zur Verfügung. Um die "Goldelse" ging es halb links herum. Schon am S-Tiergarten waren es nur zwei Spuren. Hier ohne Probleme. Bis dahin hatte ich aber auch schon ein halbes dutzend Leute mit Pannen gesehen. Das blieb leider bei, ich habe selten so viel Leute Schläuche wechseln sehen. Wir blieben verschont.
Wir hatte gesagt, wir wollte schauen, ob wir zusammen fahren. Auf den ersten Kilometern fiel es mir schwer dran zu bleiben. Der Puls war schnell in einem Bereich, den ich nicht stundenlang halten kann. Mehrfach stellte ich fest, dass hinter mir erst mal ein großes Loch klaffte. Auch nach vorne riss die Lücke mehrfach auf. Ich konnte mich und kleine Gruppen aber wieder heranfahren. Aber am Schloss Charlottenburg bliebt Luft, die anderen genau darauf hinzuweisen.
Im Grunewald ging es auf und ab, eine Kurven waren auch eng. Aber an der Spitze der Gruppe wurde das Tempo rechtzeitig reduziert. Das hat wieder gut funktioniert. Wir schlossen uns zu viert Gruppen an, zuweilen an der Spitze. Zuweilen fuhr unser Motor auch aus der Gruppe raus, um mit Tempo nach vorne zu fahren. So ab km 20 konnte ich dabei gut mithalten. Davor war ich immer wieder kurz vor dem abreißen lassen.
Leider haben wir irgendwo den Vierten verloren, der einige Minuten nach uns das Ziel erreichte. Im Stadgebiet von Berlin gab es zahlreiche Baustellen, die die Fahrbahn auf nutzbare drei bis vier Meter einengte. Dieses war gut ausgeschildert. dort und an Mittelinseln standen zahlreiche Posten und warnten. Das galt auch vor einigen engen kurven bzw. Kreisverkehren.
Ich habe zahlreiche RTW am Rande gesehen, deren Besatzung entspannt Pause machten. Allerdings auch einen im Einsatz an einem Zebrastreifen mit Mittelinsel. Einmal rutschte jemand in der Kurve weg. Er stand aber auch sofort wieder. Die Straßen waren überwiegend nass, an einigen Stellen stand Wasser. Später im Brandenburgischem waren die Straßen trocken, zeitweise kam sogar die Sonne raus.
Die Verpflegung haben wir ausgelassen, wir konnten mit zwei Flaschen auskommen. Riegel und Gels hatten wir ja eh mit. Es ging weiter mit dem Wechsel von Gruppe fahren und aus der Gruppe nach vorne raus fahren. Bei Großbeeren hatten wir unsere Gruppe gefunden. Wohl 50 Leute blieben bis kurz vor Schluss zusammen.
Es ging mit den Sehenswürdigkeiten weiter: Moritzplatz, Karl-Marx-Allee, Alexanderplatz, Museumsinsel und dann unter den Linden auf das Tor zufahren ist schon schön. Dann aber mußten wir noch einen Umweg machen. Dort gab es noch einen Blick auf die Waschmaschine. Es gab bei dem Wetter nicht allzu viele Zuschauer am Rand. Die Zuschauer haben aber lautstark unterstützt. Irgendwo spielte auch eine Band. Schon schön.
Kurz vor Schluss gab es einen Kopfsteinpflaster-Abschnitt. Hier kam ich am Besten durch. Wir drei haben und dann auf der Zielgerade wieder gesammelt und sind gemeinsam über die Zielleine gefahren.
Berlin glänzt mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Dafür gibt es aber auch teils holprige Straßen und viel zu viele Baustellen. Gefährlich waren sie nicht, aber schon lästig. Die Absicherung war professionell gemacht. Die dritten Austragung wurde professionell organisiert. Man darf der Veranstaltung mehr Teilnehmer und viel weitere Runden wünschen. Wir sind überwiegend in funktionierenden, umsichtig fahrenden Gruppen gefahren. Es hat viel Spaß gemacht.
Ohne unser Zugpferd wäre eine so flotte Fahrt kaum gelungen. Es macht Appetit auf mehr...
Knud
Ten years after - auch für Anke
Generali VeloCity Berlin, 4. August 2024 (Berichte und Bilder)
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Re: Generali VeloCity Berlin, 4. August 2024 (Berichte und Bilder)
Toller Bericht Knud. Du hättest ruhig schreiben können, dass ich auf der Zielgeraden gebettelt habe nicht so schnell zu fahren, damit wir gemeinsam über die Ziellinie fahren können. Dennoch warst du um Reifenstärke der Erste von uns. LG Andreas
Re: Generali VeloCity Berlin, 4. August 2024 (Berichte und Bilder)
Vielen Dank für den ausführlichen Bericht - hat Lust gemacht, nach langer Pause wieder einmal die 60 km mitzufahren.
Die Regenschlacht „Velothon 2014“ war mein erstes Jedermann-Rennen - hätte ich damals gewußt, was an Wasser während des Rennens noch vom Himmel kommt, wäre ich vielleicht liegen geblieben, aber irgendwann während dieses Aquarium-Rennens war es dann auch egal mit dem Regen …
Vielleicht wird‘s 2025 ja mal wieder ein Rennen bei besseren Bedingungen, würde ich allen Beteiligten sehr wünschen.
Slomo
Die Regenschlacht „Velothon 2014“ war mein erstes Jedermann-Rennen - hätte ich damals gewußt, was an Wasser während des Rennens noch vom Himmel kommt, wäre ich vielleicht liegen geblieben, aber irgendwann während dieses Aquarium-Rennens war es dann auch egal mit dem Regen …
Vielleicht wird‘s 2025 ja mal wieder ein Rennen bei besseren Bedingungen, würde ich allen Beteiligten sehr wünschen.
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