SCCC Norderstedt, 01.10.2023 (Berichte und Bilder)

Mike667
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SCCC Norderstedt, 01.10.2023 (Berichte und Bilder)

Beitragvon Mike667 » 02.10.2023, 13:56

... dann tat der Himmel seine Pforten auf und aus einem staubigen Cyclocross-Rennen wurde ein schwammig, matschiges Erlebnis ...

Was so schön begann wurde dann feucht fröhlich(?) beendet. Der Regen hättte noch 3 Stunden warten können. Schon beim vorletzten Rennen der Elite/Masters 2/U23 fing es leicht an zu regnen. Beim letzten Rennen der Hobby Ü50 schüttete es dermaßen, dass selbst ich Zuflucht unter einem Zelt suchte. Diejenigen, die auf Sandreifen (Semislicks) gesetzt hatten, konnten dann ordentlich das Driften üben, denn einst sandige Waldboden verwandelte sich streckenweise in seifige Matschlandschaft.

Die Fotos aus Norderstedt gibt hier: https://helmuts-fahrrad-seiten.de/2023/ ... 1-10-2023/

Don Vito meisterte den Kurs souverän und belegte am Ende den ... - das schreibt er dann selbst - Platz. :GrosseZustimmung:

Die Karawane zieht nach Hannover weiter, wo dann ab Dienstag Mittag sehr lebhafter Wind erwartet wird. Aber das schockt einen echten Norddeutschen nicht ... :Tanzen:

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Don Vito Campagnolo
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Re: SCCC Norderstedt, 01.10.2023 (Berichte und Bilder)

Beitragvon Don Vito Campagnolo » 02.10.2023, 17:13

Die Einleitung meines Berichts hat Michael schon perfekt ausformuliert:
Mike667 hat geschrieben: 02.10.2023, 13:56 ... dann tat der Himmel seine Pforten auf und aus einem staubigen Cyclocross-Rennen wurde ein schwammig, matschiges Erlebnis ...

Was so schön begann wurde dann feucht fröhlich(?) beendet. Der Regen hättte noch 3 Stunden warten können. Schon beim vorletzten Rennen der Elite/Masters 2/U23 fing es leicht an zu regnen. Beim letzten Rennen der Hobby Ü50 schüttete es dermaßen, dass selbst ich Zuflucht unter einem Zelt suchte. Diejenigen, die auf Sandreifen (Semislicks) gesetzt hatten, konnten dann ordentlich das Driften üben, denn einst sandige Waldboden verwandelte sich streckenweise in seifige Matschlandschaft.
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Don Vito meisterte den Kurs souverän und belegte am Ende den ... - das schreibt er dann selbst - Platz. :GrosseZustimmung:
Ja, wer nicht genügend Arbeit hat macht sich selbst welche bzw. macht sich selbst das Leben schwer – für dieses Wochenende gleich in doppelter Ausführung.

Das „sich selbst im Weg stehen“ begann bei mir ganz konkret eine Woche vor dem Rennen, denn da fuhr ich in der Emilia-Romagna noch die „Nove Colli“ – dummerweise waren von den ~6,5 Std. Fahrzeit 5 Stunden auch schüttender Regen bei durchschnittlich 13°C, wodurch ich die ganze letzte Woche rotzend-hustend-niesend mit einer fetten Erkältung flach lag. Die Entscheidung es heute doch zu versuchen um zumindest 2 Sockelpunkte mitzunehmen, fiel am Sonntag erst gegen Mittag.

Da es die Tage zuvor trocken war, konnte ich auch einen sandig-trockenen Kurs erwarten. Gegen 14 Uhr war ganz leichter Regen vorhergesagt mit max. 0,9 l/m² - das würde der Strecke dann in Sachen Griffigkeit wahrscheinlich sogar gut tun. Also hatte ich auf die „Chicane“-Bereifung gesetzt.

Früh am Vormittag war schon Teamkamerad Martin im Hobbyrennen der Jahrgänge 1984-2006 dran und schlug sich erwartungsgemäß gut auf Platz 9:

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Ich trudelte erst nach 13 Uhr ein, fuhr eine Runde und fand den Kurs schon zu trocken und staubig – spekulierte ja aber noch auf eine kleine Anfeuchtung von oben. Rückblickend muss ich wohl sagen: „Sei vorsichtig mit deinen Wünschen: Sie könnten in Erfüllung gehen.“

Der Regen begann dann auch recht sachte während ich mich etwas aufwärmte. Als wir uns alle zur bevorstehenden Startaufstellung versammelten, war der leichte Regen dann aber in einen stattlichen Wolkenbruch übergegangen – und jetzt war es zu spät um auf die im Auto liegenden Grifo/Rhino zu wechseln.

PFIFF und ab: Klaus startete wie eine Rakete, ich kam im Verlauf der Startgeraden auch ganz ordentlich in Fahrt, aber durch die erste Linkskurve musste ich schon fast im Stile eines Speedway-Fahrers driften. Jörg, meist nicht so toll startend, zeigte sich hier schon rechts neben mir, und so konnte ich genügend Platz lassen und 2 bis 3 Tritte sachte treten, so dass er sich gleich an Klaus‘ Hinterrad heften konnte.

Im drauffolgenden Geschlängel der Strecke kam ich noch sehr gut zurecht und konnte den beiden noch folgen.
Zu meinem Erstaunen war nach hinten schon bald eine stattliche Lücke aufgegangen: Keine Ahnung ob es hinten Stürze gab oder die Jungs noch vorsichtiger durch die Kurven eierten, aber es sollte mir sehr recht sein.

Vorn konnte ich noch recht lange beobachten, dass Jörg sich wie ein Terrier an Klaus‘ Hinterrad verbissen hatte ich ihn vor sich her scheuchte; ab der 2. Runde fuhren sie mir dann aber auf und davon.

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Nun folgte so etwas wie ein Déjà Vu des Vorjahres: Gegen Mitte der 2. Runden hatte sich Hinnerk nach und nach herangearbeitet und war an der Treppe direkt an meinem Hinterrad.

Die Treppe, die Bunkerschikane dahinter und die folgenden Kurven und eine lange Gerade konnte ich mich noch mit Zähnen und Klauen verteidigen, aber auf der nachfolgenden Geraden zeiget er mir, das Hubraum und PS eben doch durch nichts zu ersetzten sind. Dass er nun vor mir lag hatte dabei auch niCX mit meinen Reifen zu tun: Bis hierhin funktionierten sie noch erstaunlich gut und kein Reifen der Welt hätte mich vor Hinnerk halten können.

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Durch die hier folgende Senke konnte man im Trockenen noch gut durchfahren - jetzt ging das nicht mehr.

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Matsch fun!

Also war Platz 3 flöten gegangen, aber ich lag immer noch sehr viel besser im Rennen, als ich jemals mit dem dicken Schnupfen-Kopf zu träumen gewagt hatte. Daher hieß es jetzt: Sauber durch den Dreck fahren, keine Wurzel dumm treffen und trotzdem Schwung mitnehmen.

Das hatte zwar auf den beiden ersten Runden noch ganz gut geklappt, aber der Streckenzustand war sehr dynamisch: Praktisch jeden Ecke veränderte sich Runde um Runde und allmählich wurde es wirklich anstrengend und erforderte hier und da schon kleine Zaubertricks um nicht zu stürzen.

In der letzten Runde sah ich dann erfreut, dass Jörg es geschafft hatte an Klaus vorbei zu kommen und er fuhr schon mit einigem Abstand in Richtung Ziel & Sieg.

Auch über die restliche Wegstrecke klappte es bei mir sehr gut: Ich konnte die Lücke nach hinten offen halten und kam als 4. über den Zielstrich -WOW!

Völlig durchnässt noch schnell Jörg’s Siegerehrung
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und die Verleihung des Leader-Trikots anschauen,
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einen schnellen Kaffee und dann ging es schnell wieder heimwärts: Erst den Fahrer heiß und dann das Rad lauwarm abgeduscht.
Zuletzt geändert von Don Vito Campagnolo am 04.10.2023, 14:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: SCCC Norderstedt, 01.10.2023 (Berichte und Bilder)

Beitragvon sonja1 » 02.10.2023, 21:37

Hurra, hurra, der Herbst ist da - :D und damit auch die Cross-Saison. Am Wochenende ging es los mit dem 1. Lauf des Stevens Cyclocross-Cup im Rantzauer Forst in Norderstedt. Und die Vorfreude war bei vielen wohl riesig. Anders läßt sich die hohe Anmeldezahl von deutlich über 300 kaum erklären. Hier wirft sicherlich auch die Master-WM im Dezember in Hamburg ihre Schatten voraus.

Die WM ist im übrigen auch der Grund für viele Veränderungen in den Teilnehmerfeldern: Es gibt viele Crosser, die von Hobby zu Lizenz gewechselt haben - ich auch :wink: . Bei den Frauen gab es noch eine weitere Änderung. So dürfen im Stevens-Cup auch die Frauen im Masters-Rennen melden, die eine Elite-Lizenz haben und über 40 Jahre alt sind. Bis zum letzten Jahr mußten diese Frauen im Elite-Rennen antreten. Naja, und so gab es im Frauen-Bereich nicht nur Wechsel von Hobby zu Lizenz, sondern auch von Elite zu Masters, was zu einer bunten neuen Mischung geführt hat. Ich wußte daher auch nicht so recht, was mich als Konkurrenz erwartet. Fahre ich ganz hinten oder kann ich doch ein wenig mithalten? :Weissnicht: Man wird es sehen.

Für uns begann der Renntag schon einen Tag vorher. Da wir nur 2 km von der Rennstrecke entfernt wohnen und einem Verein angehören, der keine eigene Radsportveranstaltung organisiert, haben wir ein wenig beim Aufbau geholfen: Mike667 hat fleißig gefegt, ich bin durch den Wald gefahren :Radler: und habe Getränke, Kuchen, aber auch Autoschlüssel von A nach B gebracht. Zur Belohnung für die Aufbauarbeit durften wir am Nachmittag auch schon mal auf die Strecke. Bis auf kleine Veränderungen war sie altbewährt. Eine leichte Änderung gab es beispielsweise bei der Streckenführung an den Senken. Es ging zunächst einmal runter und dann schräg wieder rauf.

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Wie soll man das denn fahren? :Unentschlossen: Ich bekam hier eine kleine Einweisung von Max, was total cool war :GrosseZustimmung: . Ganz geschafft hab ich es in der Kürze der Zeit zwar nicht, aber die Hilfestellung war super und im Ansatz für mich auch umsetzbar. Im Rennen selbst hab ich mich jedoch schon früh dazu entschieden, hier abzusteigen, auf einem Pedal stehend (also quasi halb abgestiegen) in den Anstieg reinzurollen und dann hochzulaufen. Das war im Ergebnis nicht wirklich langsamer als die, die die gefahren sind.

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Am nächsten Tag waren wir auch relativ früh vor Ort - wir hatten es ja nicht weit ;) . Ich bin noch zweimal die Strecke abgefahren.

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Da war es noch relativ leer. So ab 9:30 Uhr wurde es dann schon deutlich voller. Da hab ich mich dann von der Strecke verabschiedet und andere Dinge wie Anmeldung, Ersatzrad aus dem Auto holen etc. erledigt. Und gaaanz wichtig: Viele liebgewonnene Menschen, die man ungefähr ein halbes Jahr nicht gesehen hat, wieder begrüßen strreicheln .

Und dann ging es auch endlich los: Startpfiff für das erste Rennen des Tages. Hier durften die Hobby-Frauen und die jüngeren Hobby-Männer als erstes auf die Strecke. Erstaunlich: Obwohl viele Hobby-Mädels der letzten Saison jetzt mit Lizenz fahren, war das Hobby-Frauen-Feld mit 14 Fahrerinnen - darunter einige "Ersttäter" - wirklich gut besetzt :Empfehlung: . Toll! Gut, hier entstand auch noch das eine oder andere Mißverständnis. So wollte eine ihr Rennen beenden, weil sie überrundet wurde. Sie hat zunächst auf Höhe der (hohen) Hürden die Strecke verlassen NehNeh . Nach entsprechender Aufklärung ist sie dann doch noch ins Ziel weitergefahren. Ein zweites Mal passiert ihr das sicher nicht.

Während des 1. Rennens trafen dann Ansgar und Anke aus unserem Verein an der Rennstrecke ein. Sie waren das erste Mal bei einem Cross-Rennen und bekamen von mir eine kurze Einweisung über Regelwerk und Verhalten an der Strecke. Dann mußte ich mich auch schon um meine eigene Rennvorbereitung kümmern. Anke und Ansgar haben übrigens schnell gemerkt, daß die Crosser fast wie eine große Familie sind, in der jeder jeden kennt. So waren die beiden in den Vereins-Trikots gekommen und wurden prompt von irgendwem gefragt, ob ich auch mitfahre...

So, nun aber zum Rennen. Mit 68 gemeldeten Fahrern war unser Feld wie so viele an diesem Tag recht voll. Der Aufruf erfolgte daher schon sehr frühzeitig, was allerdings nicht jeder mibekam. Dann wurden erst die Elite-Frauen, dann die Männer Ü40 und dann wir Master-Frauen auf die Strecke geschickt. Mein Start aus der 2. Reihe war ok, aber nicht brilliant. Das ging schon mal besser, aber ich fühlte mich auch ein wenig eingeklemmt. Egal, ab durch die ersten Kurven, einmal runter, wieder rauf und aber in den Wald. Mira, Silke und Corinna waren schnell außer Reichweite. Um mich herum waren zunächst Katrin, die sich dann aber doch recht schnell lösen konnte, und Kathi. Ihr konnte ich zunächst ein wenig folgen, mußte sie dann aber auch ziehen lassen. Da sie aber nicht soo viel schneller war, versuchte ich noch, dran zu bleiben und ließ mich so ein wenig mitziehen. Dann war sie weg - und plötzlich war Maike hinter mir und zog dann auch vorbei.

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Huch! :shock: Was war das? Eigentlich sind Maike und ich uns einig, daß ich theoretisch die bessere Fahrerin bin. Nun muß ich das nur noch in der Praxis bestätigen :roll: . Also, Schock verdauen, dranbleiben, Gegnerin zurecht legen und Schwächen ausgucken. Dann kam der Moment genau auf dem Teilstück, auf dem ich in der Runde zuvor schon den Eindruck hatte, daß ich dort schneller sein würde. Und siehe da: Es klappte :dance: . Ich kam vorbei und wollte nun Meter gutmachen. Das klappte erstmal nur so mäßig. Kurz vor der Treppe mußte ich einmal Kampflinie fahren. Es gab dann Phasen, in denen ich mich etwas lösen konnte, aber dann auch wieder Phasen, in denen sie besser rankam. Mann, so schlecht fahre ich doch eigentlich gar nicht... Die eine Senke kam ich gut runter und später wieder rauf.

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An einer anderen Senke bin ich oben vorbeigelaufen (Zitat Janine: "der Sonja-Trick").

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Und das beste überhaupt: An den mittelhohen Hürden (es gab hier 3 x (!) Hürden auf der Strecke,

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wovon eine sogar von mir übersprungen bzw. überfahren werden konnte) ist es mir das erste Mal in einem Rennen gelungen, vernünftig wieder auf das Rad zu springen - und das sogar in 4 von 5 Runden. Was für ein tolles Gefühl! :Tanzen: :swingen-2:

In Runde 4 war es dann endlich so weit. Bei Maike schwanden die Kräfte und der Abstand wurde endlich komfortabler. Am Ende rollte ich auf Platz 9 ins Ziel, was ich als Einstand in dieser Klasse ganz passabel finde.

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Nach einer Erholungsphase während des U11-/U13-Rennens bin ich dann nochmal vor dem nächsten Rennen mit Ansgar auf die Strecke gegangen. Er wollte mal sehen, wie sich so eine Rennstrecke anfühlt. Am Ende der Testour erklärte er, daß sein Respekt noch größer geworden sei.

Danach hab ich noch ein wenig Rennen geguckt. Wie schon geschildert, machte es leider der Regen am Ende noch etwas ungemütlich - wobei in den Zelten standen alle eng beieinander, was ja auch was gemütliches hat... :Sehrlachend: aber wenn aus so was

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so was

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wird, war das schon recht ergiebiger Regen in relativ kurzer Zeit. Respekt vor DonVito und seinen Mitstreitern :Respekt: . Es ist nicht einfach, sich in so kurzer Zeit auf vollständig veränderte Bedingungen einzustellen.

Nach dem letzten Rennen war es dann auch schon wieder trocken - gut für den Aufbau, bei dem wir auch noch ein wenig angepackt haben.

Vielen Dank an die Germanen für den gelungenen Auftakt :Danke: . Jetzt wartet Hannover auf uns.
Sonja - die radelnde Anwältin

www.rechtsanwaeltin-richter.de

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