Was genau aber ist das MA-13? Tja, diese Frage läßt sich nur schwer beantworten. Also, zunächst einmal ist es eine Unterkunft. In einem großen Haus in Sineu hat der ehemalige Bahnradprofi Jan Eric Schwarzer sechs Doppelzimmer und eine große Gemeinschaftsküche eingerichtet und bietet dort eine Art Radfahrer-WG für Jedermänner und Profis. In dem Übernachtungspreis ist das (gemeinsame) Frühstück inklusive. Um alle anderen Mahlzeiten muß man sich selbst - oder eben gemeinsam mit seinen Mitbewohnern kümmern. Oder aber man besucht die örtliche Gastronomie und genießt mallorquinischen Essen zu moderaten Preisen. Außerdem bietet Jan Eric die Möglichkeit, Fahrräder von ihm zu mieten. Im Keller befindet sich zudem eine Möglichkeit, gymnastische Übungen zu machen: Sprossenwand, Teraband, Blackroll - alles da.
Und wie war es nun? Also zunächst einmal haben wir uns im vergangenen Jahr vor Ort einen ersten Eindruck verschafft und kurz mit Jan Eric gesprochen. Als wir wieder zurück in Deutschland waren, haben wir per Email Kontakt aufgenommen und die Buchung des Zimmers und zweier Räder klar gemacht. Alles sehr unkompliziert. Ach ja, einen Flughafentransfer haben wir auch noch gebucht - reine Bequemlichkeit

Als wir dann in Palma gelandet waren, gingen wir zum vereinbarten Treffpunkt und fanden sehr schnell Jan Eric, der uns nach Sineu brachte und auf der Fahrt schon so einiges erzählte. Das war eine gute Einstimmung. Im Haus angekommen war die erste Frage "wollt ihr einen Kaffee?"


und verfügen jeweils über ein eigenes, aber kleines Bad.


Einen Fernseher sucht man im gesamten Haus vergeblich, was aber im Urlaub auch sehr angenehm ist. WLAN ist aber kostenlos im ganzen Haus verfügbar. Von unserem kleinen Balkon aus hatten wir einen Blick auf das Tramuntana-Gebirge, das noch mit Schnee bedeckt war.

Ein ungewohntes Bild für Leute, die - wie wir - sonst immer erst im April auf der Insel sind.
Die Küche

ist mit zwei Kochfeldern, zwei Kühlschränken, einem Backofen und einer Mikrowelle ausgestattet. Die Schränke und die Fächer in den Kühlschränken sind farbig markiert und so jeweils einem Zimmer zugeordnet. So hat man die Möglichkeit, seine eigenen Sachen unterscheidbar von den anderen unterzubringen. Außerdem gab es einen Schrank, in dem die Reste früherer Besucher gesammelt wurden und der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Das waren insbesondere Gewürze, aber auch Grundprodukte wie Nudeln etc. Dann gab es noch große Schublade, in dem Trinkwasser, was man in Spanien bekanntlich kaufen muß, lagert. Hier kann sich jeder bedienen und sollte selbst immer mal wieder für Nachschub sorgen. Ich wiederhole mich, aber auch dieses Procedere empfand ich als sehr unkompliziert, weil man nicht sofort alles auf einmal besorgen mußte.
Für gemütliche (Abend-)Stunden gibt es noch einen Wohnbereich, in dem auch eine kleine Sportbibliothek mit aktuellen und älteren Ausgaben von Radzeitschriften und Büchern rund um´s Radfahren untergebracht ist.

Gefrühstück wird morgens gemeinsam. Hierfür hat Jan Eric eine bezahlte Hilfe, die den Tisch deckt und Eier/Rühreier (je nach Bedarf) kocht und hinterher auch wieder alles wegräumt. Jan Eric sorgt für Kaffee aus seiner ziemlich großen und tollen Maschine. Geschmacklich kann ich das als Nicht-Kaffee-Trinker jedoch leider nicht beurteilen, aber unsere Mitbewohner waren begeistert. Wenn es morgens noch wärmer ist, kann man bestimmt auf dieser tollen Terrasse

frühstücken. Morgens wurden dann oft die Pläne für den Tag ausgetauscht. Je nach Zusammensetzung der Gäste ergeben sich dann sicherlich auch gemeinsame Ausfahrten. Bei unserer Gästekonstellation war das jedoch nicht möglich, aber wir hatten ja auch uns.
Sineu gab uns die Möglichkeit, einige Ecken der Insel zu entdecken, die wir bisher noch nicht kannten. Gut ist es, wenn man dann jemand vor Ort hat, der sich super auskennt und uns für unsere Tourenideen noch den einen oder anderen Tip geben konnte. Danke, Jan Eric! So erfuhren wir beispielsweise von einer erst im letzten Jahr gepflasterten Straße, die auf allen uns verfügbaren Karten noch als Cross-Strecke eingezeichnet war. Ohne Jan´s Hinweis wären wir diese traumhafte Strecke nie und nimmer mit Straßenräder gefahren.


Apropos fahren, ich hab ja noch gar nichts zu den Mieträdern gesagt. Es waren aktuelle Carbon-Räder von Canyon.

Das Rad von Mike667 war sogar so "frisch", daß er die Ehre hatte, die Jungfernfahrt mit dem Rad zu machen. Ich persönlich habe mich sehr schnell sehr wohl auf meinem Rad gefühlt - mal abgesehen von den Umstellungsproblemen von Campa auf Shimano

Zusammenfassend kann man sagen, daß wir im MA-13 einen traumhaften Urlaub hatten. Wer es individuell mag, den Kontakt zu anderen Radsportlern nicht scheut und sich auch gerne selbst verpflegt, ist dort mit Sicherheit gut aufgehoben. Wir können es nur weiter empfehlen.