Auftakt zu einem laaangen Wochenende voller Cross

. Los ging´s am Tag der Deutschen Einheit in Hannover. Wir reisten schon am Vortag an, um morgens ein wenig länger schlafen zu können

. Die Tage werden noch lang genug. Und so kamen wir ausgeruht am nächsten Morgen an der Rennstrecke an. Kurze Begrüßung

, Räder fertig machen und ab auf die Testrunde. Ergebnis: Die Strecke ist nahezu identisch mit der des letzten Jahres – nur die Hürden waren dieses Jahr andere. Sehr chic.
Der Kurs war recht trocken, also staubig und damit auch recht fest beim Gehoppel über die Wiese. Das machte die Strecke, die eh nicht zu meinen Lieblingskursen gehört, nicht besser. Aber egal. Der Stevens-Cup lebt eben auch von ganz unterschiedlichen Strecken, die mal dem einen und mal dem anderen mehr liegen.
Schon nach dem ersten Rennen durfte ich neue Führungstrikots verteilen. Da aber noch nicht klar war, wer die Siegerehrung durchführt, verzögerte sich das ganze ein wenig. Ich war daher Ruth sehr dankbar, daß sie mich bei dieser Funktion unterstützte und die Trikots überreicht hat

. So konnte ich mich in Ruhe auf mein Rennen vorbereiten.
Bei der Startaufstellung für die Frauenrennen gab es einiges an Diskussion.
Da wir älteren Damen eine Runde später starten sollten, aber nicht im Weg rumstehen sollten, wurden wir auf dem Asphaltweg neben der Strecke aufgestellt. Aber wie geht es denn dann weiter?

Wo werden auf die Strecke eingefädelt? Es war viel Nervosität im Feld. Ich habe versucht, ein wenig Ruhe reinzubringen und darauf hinzuwirken, daß wir am Start erstmal alle sicher auf die Strecke kommen und uns nicht schon vorher an den Begrenzungen aufhängen. Das hat nach dem Start gut geklappt. Wir sind alle gut auf die Strecke gekommen. Durch den Schwung, den wir auf dem Asphalt aufbauen konnten, wurde ganz schön viel Staub auf der Strecke aufgewirbelt. Ich hatte keinen superguten Start und dadurch am Anfang – gefühlt – ganz viel Staub im Gesicht und in der Lunge, quasi eine Staublunge

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Einmal in der Spur lief es bei mir dann aber ganz gut. Die ersten Kurven liefen gut und ich blieb am Anfang noch einigermaßen dran.
Aber das relativierte sich dann schnell. Hinter mir waren erst noch Britta und Martina N., die scheinbar im Moment meine stärksten Konkurrentinnen sind. Martina fuhr dann am Ende des Waldgeschlängels an mir vorbei. Ich versuchte, an ihr dranzubleiben, und rutschte dabei vor der ersten Abfahrt in der Kurve leicht weg. Hui, Sand ist doch ganz schön rutschig

. Bei der ersten Auffahrt von der Ihme wieder hoch auf den Weg legte sich dann Martina S. vor mir ab

, versperrte mir den Weg, so daß ich kurz absteigen mußte. Das war aber nicht so schlimm. Ich war schnell wieder drauf. Martina N. wurde auch behindert, kam aber nicht so schnell wieder auf´s Rad, so daß ich an ihr vorbeikam. Das währte aber nicht lang. Da zog sie wieder vorbei. Hannover ist definitiv ein Kurs, der ihr mehr liegt als mir.
Und so versuchte ich, mein Rennen und mein Tempo zu finden. Ich hatte ja noch den Schock von letzter Woche im Kopf, als ich schon nach der 1. Runde völlig im Eimer war. Das lief in Hannover deutlich besser. Rennen sind zwar immer anstrengend, aber trotzdem ging es mir deutlich besser als in Neu Duvenstedt. Als dann in Runde 2 aus der Musikbox „Atemlos“ von Helene Fischer schallte, hatte ich richtig gute Laune

. Mit diesem Lied verbinde ich eins meiner ersten Crossrennen und eine ganz tolle Erinnerung. Das steigert meine Stimmung einfach enorm und war richtig cool

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Nach 4,5 Runden war dann aber auch schon Schluß. Meine Gesamtfahrzeit war mit 30 Minuten knapp bemessen, was aber nicht ganz so schlimm ist auf einem Kurs, der nicht zu meinen Lieblingskursen gehört. Außerdem folgen ja noch zwei Rennen an den nächsten beiden Tagen. Da ist Kräfte sparen keine so schlechte Idee

. Für mich war die beste Erkenntnis jedenfalls, daß ich das Rennen deutlich besser verkraftet habe als Neu Duvenstedt. Ich kann doch noch Rennen fahren.
Von den übrigen Rennen weiß ich zu berichten, daß das Rennen der U19 superspannend war. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt meine Räder ins Auto gebracht, wurde aber dank des Sprechers auf dem Weg zum Auto und zurück immer gut informiert. Und so bekam ich mit, daß sich zwischen Fabian, Valentin und dem Dänen Oskar ein klasse Dreikampf um Platz 1 entwickelte. Das war toll mit anzuschauen. Am Ende war der Däne knapp vorne und freute sich über seinen ersten Sieg in der U19

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Bezeichnend für die unterschiedliche Challenges, die sich die Fahrer jeweils geben, war auch die Bemerkung eines Fahrers aus dem Hobby-Männer-Rennen. Als er die Glocke zu hören bekam, kam ein sehr erfreutes „jaaaa, nicht überrundet!“

. Jeder hat halt so seine eigenen Ziele, die man im Laufe der Saison erreichen kann. Ich hab mich für ihn jedenfalls sehr gefreut.
Am Ende dieses langen Tages fuhren wir dann weiter Richtung Bad Harzburg, wo wir noch so rechtzeitig ankamen, daß wir bei Tageslicht einen ersten Blick auf die Strecke werfen konnten, bevor wir uns auf die lange Suche nach einem Restaurant gemacht haben, das nicht ausgebucht war. Wir wurden fündig und ließen so mit Oskar und Goschi den Tag ausklingen

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