SCCC Kaltenkirchen, 29.10.2023 (Berichte und Bilder)

Mike667
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SCCC Kaltenkirchen, 29.10.2023 (Berichte und Bilder)

Beitragvon Mike667 » 31.10.2023, 10:16

Endlich zeigte der Oktober mal, dass er auch schön sein kann. Strahlender Sonnenschein und kein Regen in Sicht. So macht Cross richtig Laune. Die Kattenberger präsentierten einen leicht modifizierten Kurs. Die Stadt hatte (leider) die beiden Baumstämme vom letzten Jahr entfernt, so dass diese fehlten. Ebenso war die steile Abfahrt vom letzten Jahr nicht mehr dabei - zuviel Erosion am Steilhang. Je länger der Tag dauerte, desto herausfordernder wurde die Durchquerung der Sandkiste...

Die Fotos findet ihr hier: https://helmuts-fahrrad-seiten.de/2023/ ... 9-10-2023/

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sonja1
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Re: SCCC Kaltenkirchen, 29.10.2023 (Berichte und Bilder)

Beitragvon sonja1 » 31.10.2023, 11:14

Was für ein schöner Crosstag!! :Tanzen: Wir hatten das erste Mal in dieser SCCC-Saison einen kompletten Renntag ohne Regen. Statt dessen lachte die Sonne vom Himmel :Sonnenschein: , die Temperaturen waren angenehm und der Boden vom Regen der vergangenen Tage angenehm durchfeuchtet. Was will das Crosser-Herz mehr? :swingen-2:

Ich hab mir das Gelände tatsächlich schon am Vortag angesehen. Da hat Armin Raible eine Kursbesichtigung mit Trainings- und Fahrtipps angeboten. Dieser kleine Workshop lohnt sich eigentlich immer, weil man nicht nur für den speziellen Kurs, sondern auch allgemeine Fahrtechniken lernt :Empfehlung: . So ragte beispielsweise an einer Stelle im Kurvenbereich ein kleiner Stock/Wurzel aus dem Boden. Frage: Wie fährt man da am besten – außen oder innen vorbei? Antwort Armin: Das ist ganz einfach: Vorderrad links vorbei, Hinterrad rechts vorbei. :Unentschlossen: Aha. Alle Teilnehmer hatten ein großes Fragezeichen im Gesicht :Weissnicht: , probierten es dann aus und siehe das: es funktioniert :GrosseZustimmung: .

Mit dem Gefühl, gut vorbereitet zu sein, fuhren wir dann am nächsten Tag Richtung Kaltenkirchen. Ich hatte richtig viel Lust auf das Rennen. Sicherheitshalber bin ich trotz Streckenkenntnis den Kurs nochmal abgefahren und hab mir ein, zwei Stellen angeguckt, die am Vortag noch nicht so klappen wollten. Ich wollte u.a. probieren, ob ich das mit dem „Vorderrad links, Hinterrad rechts“ im Rennen machen werden. Aber was war das? :shock: Der Kurs war leicht umgesteckt worden. Der Stock war jetzt außerhalb der Rennstrecke. Wie schade :Wein: . Ich hätte gerne das Gelernte angewendet.

Auch an einer anderen Stelle gab es eine Veränderung: Nach der Sandkiste sollte es am Vortag noch um einen Baum herumgehen, bevor es kurz und knackig hoch und gleich wieder runter ging.

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Damit hatte ich am Vortag so meine Probleme. Ich kam immer wenige Zentimeter vor dem Scheitelpunkt zum Stehen :meckern: . Aber für den Renntag war auch hier die Strecke verändert worden. Das Baumgeschlängel fehlte, so daß es nach der Sandkiste mehr oder weniger geradeaus in den kleinen Stich hineinging.

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So konnte man richtig gut Schwung aufbauen. Und dann war diese Stelle vergleichsweise einfach zu fahren :) – jedenfalls im Vergleich zum Vortag.

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Vor meinem Rennen waren zunächst die Hobby-Mädels und jüngeren Hobby-Männer am Start. Die Sandkiste versprach da Action. Und man wurde nicht enttäuscht. Von elegant durchfahren, über halb fahren, halb laufen bis vollständig laufen und auch einigen Bodenkontakten war alles dabei. Dabei fand ich den Sand weder am Vortag noch morgens bei der Streckenbesichtigung problematisch. Mit ausreichend Schwung und Mut ging es eigentlich ganz gut zu fahren. Nur der letzte Teil bis zum Weg hoch war etwas zäh.

Im zweiten Rennen des Tages gab es eine Premiere in dieser Saison: Manni, sonst zuverlässig als WA im Stevens Cup im Einsatz traute sich auf den Kurs. :Respekt:

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Dabei hat er mal wieder festgestellt, wie anstrengend Cross eigentlich ist :kapitulieren: . Aber: Er ist durchgekommen und nicht Letzter geworden. So kann das was werden mit der WM :Empfehlung: .

Aber nun zu meinem eigenen Rennen: Bei den Meldungen hatte ich gedacht, daß da dieses Mal ein paar mehr Frauen dabei sind, die ich schlagen könnte. Das würde zu einer Plazierung führen, die gefühlt etwas mehr im Mittelfeld ist. Als der Startaufruf erfolgte, mußte ich jedoch feststellen, daß fast alle von diesen Konkurrentinnen nicht angetreten sind :? . Schade. Egal. Aus der zweiten Reihe ging es erstmal über Wiese bis zum U-Turn. Kurz danach konnte ich an Kathi vorbei und hatte auch schon Katrin neben mir, die sich dann aber doch noch vor mir einsortieren konnte. In dieser Reihenfolge kraxelten wir den ersten Anstieg hoch. Nach einem kurzen Stück festem Weg ging es über Wiese in Kurven bergab, dann einen kleinen Stich bergan (wollte mir am Vortag nie gelingen, hat dann im Rennen aber jedes Mal geklappt :Empfehlung: ), wieder kurz runter und ab in den nächsten zähen langen Anstieg. Kathi und Maike waren immer noch hinter mir. Cool. Läuft gut heute banana . Über ein Überführungsstück auf festem Weg geht es in einen technischen Teil, in dem ich am Steilstück absteigen und laufen mußte.

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Aber Kathi war immer noch hinter mir. Das blieb auch noch so, bis wir aus diesem Teil herauskamen und mit Schwung wieder auf die große Ebene runterfuhren. Da hatte ich zwischendurch kurz vergessen, mich zu orientieren. Jedenfalls spürte ich im anschließenden kurvigen Teil einen lila Helm hinter mir. Ich dachte, es sei Lea von den Elite-Damen, die schon angerauscht kommt. Also wollte ich Platz machen. Als der lila Helm auf gleicher Höhe war, merkte ich jedoch, daß es nicht Lea, sondern Kathi war :mad: . Sie ist ja Konkurrenz. Also, Kampflinie. Leider zu spät. Sie flutschte vorbei :Schimpfen: .

Motiviert durch die bis dahin gute Leistung versuchte ich dann, so gut wie möglich ihr Hinterrad zu halten. Das gelang mir ganz gut. In der Sandkiste hatte Kathi Probleme. Da mußte ich dann auch vom Rad runter und laufen. Dann den kleinen Stich hoch und wieder runter und ab über die Wiese zu Start/Ziel. Da war Kathi immer noch in Reichweite. Super, das läuft besser als in den bisherigen Rennen, in denen ich den Anschluß bereits nach einer halben Runde verlor. Aber dann war sie so langsam warmgefahren und zog Stück für Stück weiter davon. Als ich dann noch bei einem kleinen matschigen Schrägstück, leicht bergauf ein wenig die Spur verlor und wieder halb im Flatterband war (was ich anders als in Wedel aber gut korrigieren konnte), war es (fast) endgültig vorbei mit meiner Aufholjagd. Und so fuhr ich nach 1,5 Runden wieder ein wenig allein vor mich hin. Da ich in Runde 2 Platz hatte, wollte ich wie am Vortag und am frühen Morgen mit Schwung durch die Sandkiste. Dummerweise war die Fahrspur mittlerweile so tief, daß schon die kleinste Lenkbewegung zu Bodenkontakt führte Sternesehen .

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Mist. Naja, Sand ist weich. Also Rad einsammeln, weiterlaufen und weiterfahren. Zum Glück war der Abstand zu Maike schon groß genug, daß mich auch dieses Mißgeschick nicht davon abhalten konnte, vor ihr zu bleiben. Leider hat das auch dazu geführt, daß ich jegliche Hoffnung aufgab, Kathi und/oder Katrin noch einzuholen. Immerhin konnte ich noch ein paar Männer überholen. Das ist ja auch ein schönes Erfolgserlebnis :Zwinkern: . Während des Rennens frischte Wind spürbar auf, was zu einer weiteren Herausforderung führte: Die Flatterbänder machten ihrem Namen alle Ehre und flatterten teilweise sehr stark in die Strecke rein. Hier war erhöhte Wachsamkeit gefordert. Zum Ende hin merkte ich, daß Stephanie – ist bei den Elite-Frauen gestartet – immer näher kam. Ab dem Moment lautete mein Ziel „Steffi nicht mehr vorbeilassen“.

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An der Sandkiste waren wir dann auf gleicher Höhe. Da Steffi die bessere Fahrerin ist und ja außerdem nicht in meiner Klasse fährt, wollte ich ihr bei der Sandkiste den Vortritt lassen. Sie meinte „laß mal. Ich maul mich da jedes Mal.“ Meine Antwort: „ich auch“. :bruellwitz: Sie fuhr trotzdem als erste rein, kam ins Straucheln, ich nahm mein Rad, lief vorbei und gab diesen Vorsprung bis ins Ziel nicht mehr her. Teil-Ziel erreicht :Tanzen: .

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Am Ende war ich mit meinem Rennen zufrieden. Der Kurs macht richtig Laune. Dazu das gute Wetter, tolle Stimmung, super Unterstützung durch die Zuschauer. Klasse! :GrosseZustimmung:

In den nachfolgenden Rennen gab es teilweise sehr spannende Zweikämpfe. Von einem wird sicherlich DonVito noch berichten. Schön zu sehen war, daß sich die Konkurrenten, die knallharte Zweikämpfe auf der Strecke hatten, sich hinterher zu diesem Battle beglückwünschten und wechselseitig bestätigten, wie viel Spaß so etwas macht. Das ist so ein toller Sportsgeist, der u.a für mich diese Begeisterung für den Cross-Sport ausmacht :Empfehlung: .

Tja, und die Sandkiste… Ja, die wurde durch die tiefe Fahrspur noch für so einige Fahrer zur Herausforderung. Die Fotografen hatten ihren Spaß. Solche Bilder

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bekommt man selten geboten. Passiert ist übrigens nichts. Sehr lustig ist übrigens dabei diese Situation: Dieses Foto

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hat ein Gegenstück – fotografiert von den Kattenbergern:
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083.jpg (408.75 KiB) 4266 mal betrachtet
Alle Fotos von den Kattenbergern findet ihr übrigens hier: https://www.rsc-kattenberg.de/fotos/

Noch eine Randnotiz: Die Kattenberger hatten eine schöne Idee für die Siegerehrungsprämien: Es gab Sand aus der Sandkiste und noch ein paar süße Beigaben.
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2023_10_Kattenberg_cross_004.JPG (351.82 KiB) 4266 mal betrachtet
Foto von den Kattenbergern

Ein sehr schöner Renntag geht zu Ende. Vielen Dank an die Kattenberger für die tolle Orga und den superschönen Kurs :Danke: . Mir hat es richtig viel Spaß gemacht.
Sonja - die radelnde Anwältin

www.rechtsanwaeltin-richter.de
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Don Vito Campagnolo
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Re: SCCC Kaltenkirchen, 29.10.2023 (Berichte und Bilder)

Beitragvon Don Vito Campagnolo » 31.10.2023, 18:37

Der 6. von 11 Läufen des Stevens-Cups: Irgendwann im Rennen wird heute also „Bergfest“ sein.

Beim Plausch mit Michael klagte ich noch über meinen gefühlten „Phantom-Schmerz“ wegen der in dieser Saison fehlenden M&M-Battles™ – nichts ahnend, dass sich heute ein ganz anderes Battle ergeben würde, das auch noch für ganz andere Schmerzen sorgen sollte.
Wegen diesem „6-Runden-Feuerwerks-Battle“ möge man mir bitte nachsehen, falls ich das eine oder andere Ereignis einer falschen Runde, Reihenfolge oder Streckenabschnitt zuordnen sollte. Das ist dann der „anaeroben Amnesie“ geschuldet:
Wenn jedes einzelne O²-Molekül in den Muskeln verfeuert wird, bleibt halt niCX mehr für´s Gehirn übrig …

Apropos „Bergfest“: Schon bei der Streckenbesichtigung war mir klar, dass die 4 bergauf führenden Passagen mir heute früher oder später (vermutlich schon früher …) den Zahn ziehen würden.

Nummer 1 unverändert zum Vorjahr: Gleich nach dem Start aus der Grube und hinauf zum festen Fußweg. Nun aber nicht „ebenerdig“ rüber zum im letzten Jahr neu hinzugefügten Streckenteil, sondern nach wenigen Metern eine Rechtsschleifen, wieder in schneller, langer S-Kurve ganz hinunter „auf Höhenmeter-Anfang“ (das hat richtig Spaß gemacht), eine kleine fiese Bergaufschikane (Nummer 2), wieder bergab um sich dann sehr mühevoll wieder zurück ganz nach oben (Nummer 3) zum festen Weg empor zu arbeiten.

Erst jetzt ging es rüber zum neuen Streckenabschnitt, der eben bis auf die fehlenden Baumstämme unverändert blieb. Sprich: Hier wartete auch nach Schräghang-Abfahrt und Linksknick der kurze, aber scharfe Bergauf-Stich (Nummer 4), den ich immerhin gleich auf Anhieb hochfahren konnte. Im weiteren Verlauf war dann nur die Streckenführung im 3-teiligen Sandkasten mit der anschließenden Doppel-Schikane leicht verändert.

Trotz Regen an den vorhergehenden Tagen waren die Bodenverhältnisse durchweg griffig. An sich war ich mit den montierten Limus damit overdressed, aber an den „Stichen Nummer 2 & 4“ war der mächtige Hinterrad-Grip sehr willkommen (2) bzw. bitter nötig (4) und in mancher engen Kurve waren die bissigen Schulterstollen auch sehr hilfreich. Im losen Sand hingegen war so viel Profil wiederum hinderlich, aber irgendwas ist ja immer.

Am Start wurden Jörg und ich wieder als erstes aufgerufen. Anders als im Vorjahr, als noch 40 Teilnehmer am Start waren, standen dieses Mal „nur“ deren 24 in den Starterlöchern – da merkt man doch jedes Mal die diesjährige Abwanderung in den Lizenzbereich wegen der anstehenden Masters-WM.
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085.jpg (504.29 KiB) 4233 mal betrachtet
Klaus und Jörg kamen auf dem ersten Metern am besten ins Rollen, wobei Jörg wieder etwas zögerlich auf die 180° Kehre zu fuhr – also blieb ich noch ein bisschen länger „auf dem Gas stehen“ und klebte mich an Klaus‘ Hinterrad. Leider nicht wirklich lange: Schon im ersten kräftezehrenden Wiesen-Aufstieg ging allmählich eine kleine Lücke auf, oben auf dem festen Weg zogen dann Luigi und Jörg vorbei und gingen vor mir in die Abfahrt.

Bei langen „Wiederaufstieg“ kurbelten erst Sebastian und dann Hinnerk an mir vorbei – toll: Das Rennen erst wenige hundert Meter alt und schon bis auf Platz 6 zurückgefallen.

So ging es rüber zum neueren Teil der Strecke und dem Schräghang des Grauens: Hier war Luigi zu ungestühm hineingefahren und gestürzt.

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So ging es erstmal im dichten Paket mit Sebastian, Hinnerk, Luigi, mir und dahinter Gerrit durch die Schleifen und über die Wiese.

Klaus war da schon praktisch uneinholbar enteilt:
Der hatte heute offenbar keine Lust auf enge Zweikämpfe und gleich von Beginn an die Entscheidung gesucht.

Sebastian und Hinnerk gaben jedoch so viel Gas, dass sie sich schon in der ersten Runde von uns anderen Dreien absetzen konnten.

Ich glaube schon bei der zweiten Passage der Bergauffahrt Nummer 3 zog Gerrit an mir vorbei, ich lag nur noch auf Platz 7: In den Abschnitten, auf denen es um hohe Wattwerte ging, hatte ich Gerrit nicht viel entgegen zu setzen. In manch einer anderen Ecke gelang es mir jedoch durch Fahrtechnik wieder Boden gut zu machen.
Im Schräghang hatte Gerrit immer etwas mehr Mühe, hier konnte ich mich wieder vorbei schieben.

Ich glaube es war dann in der Sandkiste, als Luigi erneut zu Fall kam und ich und Gerrit vorbeikamen und gleich einen kleinen Vorsprung herausfahren konnte: Somit dauerte das Triell nicht sehr lang und es war die Geburtsstunden des H&H-Battles™: Holland vs. Holstein.

Durch die recht große MC Pirate-Community bekam Gerrit an einigen Stellen der Strecke Anfeuerungsrufe, so auch in der Anfahrt zur Schräghang-Rampe: „Gerrit, du bist dran.“ Mit letztem Atem rief ich zurück „Dran ist noch nicht vorbei!“ – ein paar kleine Psycho-Spielchen gehören halt dazu.

So hechelte ich also mit dem Pink-Shadow im Nacken weiter über den Kurs und in der 4. Runde hatte ich sogar die Hoffnung, dass wir den vor uns fahrenden Sebastian noch einholen könnten, denn sein Abstand war deutlich geschrumpft. Vermutlich hatte er aber zwischendurch nur ein bisschen Kräfte gespart, denn in den folgenden Runden wuchs der Abstand wieder, der Platz 4 enteilte uns also Meter für Meter. Andererseits blieb die Lücke nach hinten zu Luigi und dahinter Kay ziemlich konstant, so dass wir das H&H-Battle™ um Platz 5 unvermindert weiter ausfechten konnten.

Mit dem Sand, speziell in der mittleren Sandkiste, hatte ich während des Rennens meine liebe Mühe; nur jede zweite Runde gelang einigermaßen.

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Nachdem es in der Runde gut klappte ich ich mit Vorsprung in die folgenden Schikanen fuhr, (angefeuert von Sonja: „Ja, los: Du kannst dich absetzten!“) patzte ich in der 2. Schikane und kam fast zu Sturz. Aber eben nur fast: Gerade eben konnte ich es vermeiden, stieß dabei aber sehr hart mit dem linken Knie am Vorbau an. (Sonja: „Nee, so klappt das nicht!“) Ich war zwar noch vor ihm, musste aber sehr kräftig durchatmen, um den Schmerz wegzuhecheln.

Die vorletzte Runde fuhr Gerrit dann wieder hinter mir und konnte sich weiterhin genüsslich anschauen, wo es bei mir lief und wo nicht.

Als ich in dieser Runde vor Gerrit in die Sandkiste fuhr und dort vom Rad runter musste, zwang ich ihn hinter mir damit auch zum Absteigen. Nun aber gab es eine Lehrstunde „Triathlet vs. reiner Radfahrer“: während ich mich laufend wie eine Schildkröte durch die Sandkiste bewegte, zog rechts ein Hase vorbei.

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Danach wieder rauf auf die Räder, scheuchten wir durch die beiden engen Bergauf-Bergab-Schikanen, wo Gerrit dieses Mal patzte und zu Boden ging. Mangels Platz kam ich nicht vorbei, aber Gerrit war schnell wieder auf dem Rad und Richtung Start-Ziel überholte ich ihn wieder – Glocke zur letzten Runde.

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Nun wieder der eklig-kraftzehrende Aufstieg:
Hier war ich darauf bedacht, nicht zu überziehen und mit den letzten Kräften hauszuhalten, was Gerrit wieder zum Überholen nutzte und auch gleich eine Lücke zwischen uns entstand.

An der folgende Bergab-Schleife hatte ich aber an diesem Tag meine wahre Freude gefunden und Runde für Runde konnte ich das Rad dort schneller laufen lassen – Bremse anzupfen war irgendwann gar nicht mehr nötig. Und so war ich dann auch ruck-zuck wieder direkt an seinem Hinterrad.

Bei der folgenden Bergauf-Fahrt war es dann vorbei mit Kräfte einteilen: All-In, einfach irgendwie dranbleiben!

Zum letzten Mal ging es den Schräghang runter und wieder rauf: Gerrit strauchelte, war aber schnell runter vom Rad und schob es bergauf. Ich fuhr auch zum sechsten Mal hier hinauf – allerdings nicht schnell genug, um überholen zu können.

Dann oben im Formationsfug über die Wiese und hinein zum letzten Mal in die Abfahrt des festen Fußwegs hinab Richtung Depot: Kette rechts, ich setzte links zum Überholen an.
Aber Gerrit ist aufmerksam und hält dagegen: Keine Chance für mich, hier ohne Auspacken der Brechstange vorbei zu kommen.

Aber irgendwas MUSS ich versuchen: Wenn er auch durch den Sand und die Schikanen vor mir bleibt, dann wird er mit seiner Mehr-Leistung auch das restliche Stück Wiese und Weg bis ins Ziel vor mir bleiben.

Es geht also hinein ins zackige Geschlängel hin zur Baumschikane und durch die kleine, mit Wurzeln gespickten Senke. Dann meine letzte Chance: Auf dem Stückchen festen Weg hin zur Sandkiste lässt es Gerrit eher ruhig angehen und ich gebe Vollschub: Vorbei! Dann Tempo stehen lassen auf den 90°-Knick zu, bremsen auf der letzten Rille und mit maximalen Schwung durch die Kurve. Jetzt bergab zum Ufer nochmals Schwung mitnehmen, rum um den nächsten Rechtsknick und durch den ersten, harmlosen Teil der Sandkiste. Jetzt denke ich „Matchball: Wenn ich mit ordentlichem Vorsprung durch den Sand und heil durch die Schikanen komme, dann habe ich ihn.“

Da die zweite Sandpassage bisher nicht immer geklappt hat (und damit ohne den Schwung auch der 3. Teil nicht), wähle ich dieses Mal eine andere Linie als in den 5 vorherigen Runden: „Alles oder nicht, Pokal oder Spital, Sieg oder Niederlage!“

Gut, ganz so dramatisch war es nicht, aber: Wer nichts wagt, der nichts gewinnt.“

Also mit Vollschub hinein und hindurch durch den 2. Teil des Sandes, mit Schwung und Kraft wühle ich mich auch durch den ansteigenden 3. Teil der Sandkiste. Dann hinein in und konzentriert durch die doppelte Schikane und ab da ist es nur noch Schlusssprint. Der Blick zurück zeigt: Ganz viel Tageslicht, ich habe meinen Battle-Partner tatsächlich abgehängt.

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Mit einem lauten „JAAAA!“ geht es über die Ziellinie und danach sinke ich direkt zu Boden: LUUUU-FT!

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Gerrit rollt auch ins Ziel und hilft mir wieder auf die Beine – was für ein Spaß, was für ein Fight; das war seit langer Zeit (Harburg 2021?) das mit Abstand härteste aber unterhaltsamste Rennen!

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Und weil wir 6 Runden lang quasi unzertrennlich waren, ging es auch im Doppelpack zu den Sanitätern, um die Schmarren an unseren linken Knien verarzten zu lassen.

Auf dem Podium landeten Klaus, Jörg und Hinnerk; Sebastian konnte unbedrängt als 4. über die Linie fahren.

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20231029163300.JPG (3.91 MiB) 4230 mal betrachtet
Die leicht verfeinerte Strecke der Kattenberger war ein feines und würdiges Schlachtfeld dafür: Habt ihr wieder einmal richtig gut gemacht!

Weniger gut sind leider die Folgen, mit denen ich im Moment herumlaboriere: Trotz viel Salben und Kühlen ist das linke Knie dick und unbeugsam. Am Montag ging es noch halbwegs, heute ist es aber richtig schlecht und ich fange an mir Sorgen um die Starts am kommenden Wochenende zu machen – ich hoffe inständig auf eine Art Wunderheilung.

Bilder von Michael Richter (aka. Mike667, https://helmuts-fahrrad-seiten.de/2023/ ... 9-10-2023/ ) und dem RSC Kattenberg (https://www.rsc-kattenberg.de/fotos/).

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