Aaaaalsooooooo....aus der Sicht als Safer Cycling Guide muss ich Euch alle tadeln, die während der Fahrt Fotos machen. Das macht man nicht, denn auch wenn man Übung darin hat, aber man verreißt doch das ein oder andere mal leicht den Lenker und kann dabei andere Fahrer abschießen
Aber trotzdem sind dabei einige richtig schöne Fotos bei entstanden
Für mich begannen die Cyclassics schon am Donnerstag Morgen um 10 Uhr bei den Youngclassics in Otter. Zumindest war in etwa da fertig machen angesagt, da es kurz danach nach Otter ging. Dort war ich eingeteilt als Helfer für die Streckenbeschilderung und Aufbau des Zielrichterwagen und vieles vieles mehr.
Nach einem anstrengenden Tag, der während des Haupt-Rennens in Otter von mir aus der Sicht im Führungsfahrzeugs wahrgenommen werden durfte (ich durfte bei Enno im Kommissärsauto als Kommissär-Hospitant vor dem Feld mitfahren, aber eben auch Sprint und Berg-Wertungen usw. mitschreiben).
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Bild: bs
Leider musste Fynn Witten nach einem Massensturz das Feld ziehen lassen (für den galt meine größte Hoffnung - zumindest das er durchkommt und am Sonntag an der Alster mitfahren darf - aber aufgrund des Sturzes war das Feld weg und der Besenwagen kam immer näher (zum Glück war er nicht der Einzige mit diesem Schicksal).
Abends ging es nach Heidenau (Niedersachsen - also ohne Krawalle, Besuch der Kanzlerin usw.) um am gemeinsamen Abendessen der Helfer und Kommissäre noch ein bisschen Spaß zu haben. Das Essen wurde durch die leicht überforderten Bedienkräfte zu einem lustigen Zusammensitzen.
Freitag ging es dann um 7:30 Uhr los (also aufstehen 6 Uhr) um wieder als Helfer, Kommissär und Kommissärshospitant nach Otter zu fahren. Meine Nacht hatte ganze 4 Std. und dementsprechend gerädert fühlte ich mich dann auch. Das EZF der U17 Aktivisten war recht unspektakulär, aber das Rundstreckenrennen am Nachmittag wurde gefahren, wie die Großen - 45er Schnitt, Fluchtversuche für die Punktewertung und Tempoverschärfung vor dem Zielsprinft - alles was dazu gehört. Ein, zwei heftige Stürze waren auch dabei, aber die Jungs sind ja keine Fußballer - demnach hart im nehmen. Nachdem wir den Abbau der Streckenbeschilderung, und Zielrichterwagen usw. hinter uns hatten, war es dann auch schon wieder dunkel, als ich nach Hause kam.
Samstag war halbwegs ausschlafen angesagt (das Treffen der YC war erst um 13 Uhr an der Alster). Also erstmal aufs Rad und mind. einen 31er Schnitt alleine fahren. Ich musste ermitteln. ob ich Sonntag die 55 Km überhaupt mitmachen kann, da ich mich die Tage vorher gesundheitlich gar nicht gut fühlte. Die Anstrengungen der Youngclassics haben aber ein gutes Zeichen vorausgeschickt, weshalb ich mich auch aufs Rad begab und eine ähnliche Distanz wie Sonntag erfolgreich in den Asphalt brannte.
Das Rennen an der Alster begann schon sehr chaotisch. Erst kam eines der Teams mit der Einschreibkontrolle nicht hinterher (alle anderen Teams mussten an der Übersetzungskontrolle auf genau dieses eine Team warten, da wir erst dann anfangen konnten. Dann hat sich vor den 4 Jahreszeiten einer der tollen oberen Zehntausend die Frechheit herausgenommen, seinen dicken BMW mitten auf die Rennstrecke zu stellen - wir mussten die Absperrung erstmal umständlich um ihn herum bauen, da wir auf die Schnelle keinen Abschleppwagen bekommen haben, was für eine Zeitverzögerung von ca 30 min. sorgte.
Aaaalso, mit gewaltiger Verzögerung startete dann das Rennen, obwohl das Feld erstmal langsam hinter dem Führungsfahrzeug um die Kurven geführt wurde. Die Jungs sollten ohne Renntempo erstmal sehen, was auf sie zukommt. Nach dem richtigen Start schafften die Jungs es dann drei Runden weit (wohlgemerkt, eine Runde hat 1,8 Km), da zur ersten Sprintwertung sich das halbe Feld einmal voll auf die Schnauze gelegt hat. 70 Fahrer waren davon betroffen, worauf das gesamte Rennen wieder neu starten durfte. Nach dem Neustart und viel Chaos haben die Jungs es dann endlich geschafft, das Rennen dann wirklich als Rennen fahren zu können. Auch wenn nach dem Massensturz 5 Runden gestrichen wurden und der Zeitplan noch mehr aus den Fugen geraten ist.
Nach dem Rennen ging es dann für ein paar Helfer (und mich) zur Veranstaltung der Safer Cycling Guides. Wir kamen zwar 45 Min. zu spät, was aber egal war, da die RadRace Jungs so laut waren, dass ich von dem Vortrag bei der SCG-Veranstaltung eh kein Wort verstand. Macht aber auch nix, da ich das vom Jahr zuvor eh schon kannte und nur für meine Startunterlagen dahin gekommen bin.
Gut, nach der SCG-Geschichte ging es also zurück zu den Youngclassics, Abbauen war angesagt (nein, mein Tag war noch lange nicht zu Ende). Die Spezialclassics war grad vorbei, weshalb ich ja eigentlich grade richtig kam. Schade Mike667, ich hätte Dich und Sonja1 gern mit angefeuert, aber immerhin konnte ich das am Vortag ja schon in Otter machen, zumindest bei deinen Schützlingen.
Dass ich dann erst nach Hause kam, als es dunkel wurde, bringt so ein Tag einfach mit sich. Aber dafür ist man nun mal Helfer. immerhin durfte ich drei Rennen im Kommissärsauto das Feld von Vorne begleiten, was von sich aus ja schon eine super Sache ist.
Endlich war Sonntag und ich durfte zu meinem 38. Geburtstag ca. 16 bis 20 000 Rennradler zu einem Jedermannrennen einladen. Ich hoffe, es hat Euch gefallen.
Ich selber durfte aus Block C auf der 55 km Runde starten und war (wie oben angesprochen) als Safer Cycling Guide unterwegs. Start war um 7:30 Uhr und nach dem Start ging es auch erstmal recht ruhig los. Kurz vorm Stadion, also auf Höhe der Müllverbrennung kam es etwas weiter vor mir dann zu einem kleinen Sturz. Und ein Mädel blieb in ihrer Position erstmal liegen. Ich befürchtete schon das Schlimmste, aber als ich dann auf sie zu trat und am Arm berührte, hat sie sich dann doch bewegt. Nachdem wir dann erstmal sie kontrolliert haben (nur leichte Schürfwunden - halb so schlimm), musste sie leider erkennen, dass für sie das Rennen hier zu Ende war. Die Acht am VR war zu gewaltig, damit war ein Weiterkommen unmöglich. So traurig hab ich lange kein Mädel mehr erlebt, ich konnte sie kaum beruhigen. Aber verständlich nach Km 7,5
Die weiteren Sturzopfer wurden von meinen SCG Kollegen übernommen (u. a. von Andreas, mein Fahrer im Kommissärsauto der YC), war bei denen wohl auch halb so schlimm.
Gut, für mich hieß es ab da, ran fahren an Block C. Nach einer halben Ewigkeit bei Tempo 42, wobei ich immer wieder versucht habe, schnelle Fahrer zu einer Gruppe zusammen zu führen, hatte ich is zur LSE endlich eine größere Gruppe hinter mir, die aber während der LSE mich ziehen lassen musste (ich ging dann auch schon auf Tempo 36 runter). Irgendwo da kam aber Janibal von hinten, mit einer noch schnelleren Gruppe aus Block D. Nachdem ich mich mit Janibal kurz unterhalten konnte, hab ich ihn dann mit dieser Gruppe erstmal ziehen lassen. Aber als mich dann ein richtig schneller Zug von hinten überholte (so mit Tempo 45), beschloss ich mich ranzuhängen. Mich hat halt auch mal das Rennfieber gepackt. Bis zum Kösterberg ging es dann auch an allen anderen vorbei (auch wieder an Janibal und seiner Gruppe), ohne selbst überholt zu werden. Am Fuße des Kösterberg hab ich sie ziehen lassen und bin mit einem anderen ähnlich schnellen Fahrer in meinem Tempo an den langsameren Fahrern links vorbei. Oben angekommen sind wir auch bergab zu zweit im Wechesel bis kurz vor die Mönckebergstraße gekommen. Erst dort wurde die Gruppe wieder größer. Ich bewegte die Jungs dazu, im Ziel ordentlich zu fahren und genoss den tosenden Beifall im Zieleinlauf. Immerhin war es ja extra für mich, ich hatte ja schließlich Geburtstag.
Nachdem ich mich artig bedankt habe, überlegte ich kurz, ob ich mich noch zum Start der hinteren Blöcke der 100/155 Km Starter begeben sollte, es war grad mal 9:10 Uhr und immerhin waren da Joerg und Clemme und noch ein paar andere bekannte Gesichter, mit denen ich hätte fahren können. Da ich aber Mutti und Schwester zum Kaffee erwartete, fuhr ich schnurstracks nach Hause, um dort Klarschiff für die kleine Familienfeier zu machen.