Jan Ullrich baut Autounfall - War er alkoholisiert?

Benutzeravatar
FS
C-Lizenz-Schreiber
Beiträge: 26
Registriert: 28.02.2015, 17:09

Beitragvon FS » 21.07.2015, 20:02

Es gibt nun doch eine überraschende Wende: Der Richter hat die vorgelegte Anklageschrift abgelehnt mit der Begründung, dass Fremdgutachten nicht genügend berücksichtigt wurden und offenbar außerdem die Tatsache verschwiegen wurde, dass Ullrich neben Alkohol auch noch Valium im Blut hatte. Nun droht ihm also doch wieder der Knast... wann es mit der Verhandlung weitergeht steht noch nicht fest.

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/panorama/pro ... -1.2576069

By the way: Ist es überhaupt möglich, eine Geschwindigkeitsüberhöhung auf den Kilometer/Stunde genau festzustellen? In einem Fall ist die Rede von 139 km/h, in anderem 143 km/h... wie stellt man sowas fest?
Benutzeravatar
Heimfelder Dirk
A-Lizenz-Schreiber
Beiträge: 1734
Registriert: 09.10.2010, 20:06
Wohnort: Seevetal - Horst
Kontaktdaten:

Beitragvon Heimfelder Dirk » 21.07.2015, 20:39

FS hat geschrieben:By the way: Ist es überhaupt möglich, eine Geschwindigkeitsüberhöhung auf den Kilometer/Stunde genau festzustellen? In einem Fall ist die Rede von 139 km/h, in anderem 143 km/h... wie stellt man sowas fest?
Das ist technisch vermutlich kein Problem und auch abhängig von der Rechtslage des jeweiligen Landes. Nicht in allen Ländern muss wie bei uns zwingend eine sg. Toleranz abgezogen werden.

Da es sich hier nicht mehr um ein Verkehrsdelikt sondern um eine Straftat handelt kann ich mir vorstellen, dass der Wagen beschlagnahmt wurde. Bei genauer Analyse des Navigationsgerätes kann man heutzutage wohl fast auf den Meter genau rauskriegen, an welcher Stelle wie schnell gefahren wurde.
:gruss:
dirk
Benutzeravatar
FS
C-Lizenz-Schreiber
Beiträge: 26
Registriert: 28.02.2015, 17:09

Beitragvon FS » 21.07.2015, 20:52

Heimfelder Dirk hat geschrieben:
FS hat geschrieben:By the way: Ist es überhaupt möglich, eine Geschwindigkeitsüberhöhung auf den Kilometer/Stunde genau festzustellen? In einem Fall ist die Rede von 139 km/h, in anderem 143 km/h... wie stellt man sowas fest?
Das ist technisch vermutlich kein Problem und auch abhängig von der Rechtslage des jeweiligen Landes. Nicht in allen Ländern muss wie bei uns zwingend eine sg. Toleranz abgezogen werden.

Da es sich hier nicht mehr um ein Verkehrsdelikt sondern um eine Straftat handelt kann ich mir vorstellen, dass der Wagen beschlagnahmt wurde. Bei genauer Analyse des Navigationsgerätes kann man heutzutage wohl fast auf den Meter genau rauskriegen, an welcher Stelle wie schnell gefahren wurde.
Danke für die Antwort. Nur stelle ich es mir trotzdem nicht ganz so einfach vor. Ein normaler PKW hat ja schließlich keinen Tachograph, und falls kein Navi vorhanden ist... was kommt dann noch in Frage? Gut, bei den modernen Fahrzeugen zeichnet die Bordelektronik soviel auf, da müsste man wohl auch Daten zur Geschwindigkeit auslesen bzw. aus anderen Werten berechnen können. Leider findet man zu dem Thema nicht viel im Internet, mal ganz abgesehen vom Kontext ist es ja durchaus eine interessante Thematik.
Benutzeravatar
Don Vito Campagnolo
A-Lizenz-Schreiber
Beiträge: 1260
Registriert: 25.10.2010, 18:16

Beitragvon Don Vito Campagnolo » 22.07.2015, 07:39

FS hat geschrieben:By the way: Ist es überhaupt möglich, eine Geschwindigkeitsüberhöhung auf den Kilometer/Stunde genau festzustellen? In einem Fall ist die Rede von 139 km/h, in anderem 143 km/h... wie stellt man sowas fest?
Das ist ja offenbar die Crux, dass es sich eben nicht genau feststellen lässt. Die Gutachter werden verschiedene Aspekte zur Berechnung (oder eher qualifizierten Schätzung?) heranziehen, neben evtl. auswertbaren Daten des Ullrich-Fahrzeugs auch die anderen in den Unfall hineingezogenen Fahrzeuge.

Früher in Zeiten vor ABS (als ganz früher ...), konnten Gutachter die Geschwindigkeit hervorragend genau anhand der Bremsspren auf den Asphalt berechnen - klappt heutzutage nur noch bei Old- und Youngtimern.

Aber zur Sache selbst: Da hat der Ulle ja reichlich schei§e gebaut, wenn er auch noch Valium intus hatte.

Und zum Verfahren (also mal ganz unbeachtet, ob und was für eine Strafe man nun für angemessen hält): Ich finde es schon beachtlich und letztlich auch gut, dass das Gericht nicht aus "Gründen der Verfahrenseffizienz" jeden Deal der Staatsanwaltschaft einfach so abnickt sondern tatsächlich den Dingen auf den Grund gehen und eine echte Verhandlung führen will - das scheint zumindest hierzulande ziemlich aus der Mode zu kommen.
Benutzeravatar
Helmut
Admin
Beiträge: 12394
Registriert: 03.04.2006, 22:15
Wohnort: Hamburg-Tonndorf
Kontaktdaten:

Beitragvon Helmut » 07.12.2015, 00:57

Evtl. muss Jan doch ins Gefängnis...

http://www.focus.de/sport/radsport/fall ... 36210.html
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
Benutzeravatar
Dirk70
Hobby-Schreiber
Beiträge: 11
Registriert: 02.06.2016, 16:32

Beitragvon Dirk70 » 16.06.2016, 14:20

Traurige Geschichte! Wenn man einen Fehler begeht, dann sollte man auch den Stolz haben, sich und anderen diesen einzugestehen.
Wenn man die Natur wahrhaft liebt, so findet man es überall schön. (van Gogh)

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast