19. Vattenfall Cyclassics (Berichte, Bilder, Videos & TV

Knud
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Beitragvon Knud » 28.08.2014, 00:25

crumble hat geschrieben:
Booya hat geschrieben:sei nicht sauer auf die Jedermannteams, auch wenn ich deine Kritik nachempfinden kann. Es ist nun mal ein Jedermannrennen und kein "Jeder ohne Sieg Ambitionen-Rennen"
Ich weiss ja nicht, woher Du die Ambitionen aus der Geschwindigkeit ablesen kannst. Die Leistungsdichte ist bei den Jedermaennern halt nicht so dicht wie bei den Eliterennen. Wer im Kamf um Platz 8765 absichtlich seine Gesundheit und die der anderen riskiert, hat sie nicht mehr alle.
Ich bin sicher nicht gemeint, wenn man von "ambitionierten Fahrern" spricht. Aber habe ich deswegen keine Ambitionen? Was ist mit den hunderten, deren erklärtes Ziel (auf den 100 km) es ist, unter drei Stunden zu fahren? Und auch den Cut von 26 km/h zu schaffen, kann ein Ziel sein. Ich bezweifle, dass viele davon absichtlich ihre Gesundheit riskieren. Selbstüberschätzung ja.

Ich habe in der Diskussion den Eindruck, dass man sich vor allem um die Sicherheit der Schnellen sorgt! Aber passieren die meisten Stürze nicht da, wo sich niemand in den A-Block fahren kann und will?

Ich habe in meinem Block keine Kontrolle erlebt, ob Pumpen und Flachen vernünftig befestigt sind. Da hätte buchstäblich jeder reinrollen können. Vermutlich auch ohne Startnummer. Aber bei einem Rennen geht es ja vor allem um die Gewinner, die ersten hundert und die Zeitschnellsten dahinter...

Knud
berndmeyer

Beitragvon berndmeyer » 28.08.2014, 06:16

Booya hat geschrieben:Jo, alles (bis auf die Camera) ist von Garmin. Die Software nennt sich Garmin Virb Edit und damit synct man den Film mit den Daten.

Tachodaten kommen auch von Garmin, aber da kann man bestimmt auch was anderes nehmen.
Funktioniert auch mit allen anderen TCX und HRM Datein mit GPX Anbindung.
berndmeyer

Beitragvon berndmeyer » 28.08.2014, 06:36

Warum sollte es Kontrollen geben? Sollte nicht jeder Fahrer so verantwortungsbewusst sein und sein Material entsprechend sichern können? Und wieder die Möglichkeit einer unendlichen Diskussion:

Rennen ist Rennen und auch Neulinge bei den Cyclassics haben das Recht auf eine Option einmal in Block A starten zu dürfen. Um das zu erreichen gehört neben einer gesunden Ambition, auch Disziplin und Verantwortung anderen gegenüber. Wer Angst vor einem Crash hat, hat bei den Cyclassics nichts zu suchen. Meine Beobachtung vor Ort und die Berichte in diversen Foren (auch das Video von Booya), lässt einblicken, dass in den hinteren Startblöcken ( Block C abwärts) es zu viel mehr Unfällen oder kritischen Szenen kommt als in den Startblöcken weit vorne. Woran mag das wohl liegen?
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Peer
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Beitragvon Peer » 28.08.2014, 08:53

Helmut hat geschrieben:Wieso bringt uns die UCI solche Bilder nicht live von den Rennen der Profi-Sportler?
Ich vermute, das wird noch 1-2 Jahre dauern. Die ersten Schritte sind schon gemacht: https://www.youtube.com/watch?v=F7aH1bn6yUI

Allerdings gibt es bei sowas ja immer ein paar Hürden, wie z. B. "Welche Firma darf die Kameras stellen", "Müssen dann alle Fahrer eine Kamera am Rad haben?", "Darf Sound mit aufgenommen werden?" etc...

Ich denke aber früher oder später wird es automatisch kommen. Noch spannender sind dann so Geschichten, wie die Kamera in der Radbrille (Google-Glass) wo man dann z. B. aus der Perspektive von einem einzelnen Profi das Rennen verfolgen kann.

https://www.youtube.com/watch?v=ZnBQdHrZnV8

Gruss
Peer
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Beitragvon Oliver Totzke » 28.08.2014, 10:06

Hallo zusammen,

als stiller Mitleser möchte ich nun auch mal etwas beitragen. :) Es ist nicht so spektakulär, wie das Video von Booya, aber auch ich habe ein Video von den Cyclassics 2014. :)

http://youtu.be/iHnnA0zY8Ok

Viel Spaß!
Liebe Grüße
Oliver
- http://www.olivertotzke.de
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olaf
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Beitragvon olaf » 28.08.2014, 10:36

<a href="https://picasaweb.google.com/lh/photo/s ... site"><img src="https://lh5.googleusercontent.com/-pGqp ... SN5500.JPG" height="480" width="640" /></a>

Vattenfall Cyclassics 2014 - Hamburg

Das waren sie jetzt, die Cyclassics 2014! Irgendwie wie immer und doch wieder etwas anders. Wir sind jetzt seit gut 15 Jahren dabei und jedes Jahr ist nicht wie das Jahr vorher oder die Jahre davor. Mal sind es Änderungen in der Strecke, mal das Wetter oder auch einfach nur die Stimmung.

Über den Rennverlauf etwas zu schreiben, erübrigt sich eigentlich. Das empfindet jeder anders. 2014 war es entspannter, etwas voller und auch schon etwas herbstlich.

<a href="https://picasaweb.google.com/lh/photo/X ... site"><img src="https://lh3.googleusercontent.com/-gg87 ... SC1814.JPG" height="426" width="640" /></a>

Der Samstag vor dem Rennen war wie jedes Jahr für Akkreditierung, Messe und den Forentreff reserviert. Die Messe ist immer so etwas wie eine Einstimmung auf den Sonntag. Ob man was Nettes findet, ist dabei nebensächlich!

<a href="https://picasaweb.google.com/lh/photo/F ... site"><img src="https://lh3.googleusercontent.com/-rdwK ... SC1822.JPG" height="426" width="640" /></a>

Forentreff dieses Jahr an der Bühne auf dem Rathausmarkt. Letztes Jahr haben wir den irgendwie verpasst. Lag aber auch daran, dass wir an dem Samstag erst aus Dänemark zurück kamen! Dieses Jahr hat es dann gepasst. Nett von Andre Greipel, dass er Zeit für ein Foto mit uns hatte und schön, euch alle mal wieder getroffen zu haben!

<a href="https://picasaweb.google.com/lh/photo/9 ... site"><img src="https://lh6.googleusercontent.com/-G9zT ... SC1796.JPG" height="426" width="640" /></a>

Die Abfahrt des Altonaer Bicycle Clubs haben wir leider verpasst. Wäre da aber schon ganz gerne mitgefahren (auch mit Extrarunde). :P

<a href="https://picasaweb.google.com/lh/photo/E ... site"><img src="https://lh4.googleusercontent.com/-hgLU ... SC1849.JPG" height="426" width="640" /></a>

Die traditionelle Pastaparty am Samstag war recht schwach besucht und wird von Jahr zu Jahr kleiner! Hatten sich doch vor Jahren schon mal Profis an die Ausgabe gestellt, stehen da heute nur noch 2 Ausgaben und die Nudeln sind auch nicht der kulinarische Hochgenuss! Mal gucken, ob wir nächstes Jahr nicht besser Essen gehen?

<a href="https://picasaweb.google.com/lh/photo/Z ... site"><img src="https://lh6.googleusercontent.com/-Udf_ ... SN5509.JPG" height="480" width="640" /></a>

Beim Forentreff am Ida-Ehre-Platz hat uns dann doch das Herbstwetter eingeholt. Es schüttete zwischenzeitlich doch ganz schön heftig! Wir haben es dann aber doch noch bis kurz vor drei durchgehalten.

Vielen Dank an Helmut für die Forenrunde von uns Beiden! Werden uns mal bei Gelegenheit revanchieren! ;)

<a href="https://picasaweb.google.com/lh/photo/2 ... site"><img src="https://lh4.googleusercontent.com/-q77E ... SC1859.JPG" height="426" width="640" /></a>

Zum Abschluss sind wir noch einmal kurz über die Messe und haben noch einmal bei Coastroller vorbei geschaut. Coastroller ist ein noch ziemlich junger Shop für Tretroller in Munster. Die 3 bieten übrigens auch in Hamburg Tretrollertouren an.

Das war jetzt das Wochenende in Kurzform! Nächstes Jahr werden es 20 Jahre Cyclassics und da soll es ja einige Änderungen geben? Lassen wir uns mal überraschen!

Den Bericht gibt es leider mit ein paar Tagen Verspätung! Aber mit Rückfahrt und Job muss man immer ein paar Prioritäten setzen!
Zusätzlich stehen jetzt auch noch zwei Rennen an, für die auch ein paar Vorbereitungen getroffen werden wollen!

Bilder habe ich auch ein paar gemacht (nicht so viele)! :cool:

Vattenfall Cyclassics – Messe Impressionen und HFS Forentreff

Viele Grüße aus NRW :wink:

Olaf
Zuletzt geändert von olaf am 28.08.2014, 11:55, insgesamt 1-mal geändert.
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SloMo
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Noch'n Bericht...

Beitragvon SloMo » 28.08.2014, 10:41

Moin,

für mich war es die erste Teilnahme an den Cyclassics, und trotz schwerem Start alles in allem eine runde Sache.

Am Samstag holte ich meine Startunterlagen am Gänsemarkt ab: wie erwartet hatte ich den letzten Startblock „I“ des 55 km-Rennens erwischt, was auch meiner zu erwartenden Leistung entsprach. Am Abend stand noch ein Pasta-Essen bei einem nahegelegenen Italiener auf dem Programm, danach ging es zurück in’s Hotel, wo alles für den nächsten Morgen vorbereitet wurde. Gegen 22:00 Uhr war dann schließlich Nachtruhe angesagt, nicht ohne vorher noch einen Blick auf den Wetterbericht zu werfen. Nachdem der Deutsche Wetterdienst tagelange für Sonntagmorgen „kräftige Regenschauer“ vorhergesagt hatte stand nun erstmals „bedeckt“ in der Vorhersage – eine wettertechnische Wiederholung des Velothon-Rennens vom Mai in Berlin war also zum Glück nicht zu erwarten.

Um 06:00 Uhr versuchte der Wecker uns aus dem Schlaf zu holen, was in meinem Fall alleine deswegen zum Scheitern verurteilt war, weil ich bereits vorher wach geworden war. Das Hotel hatte extra für die Cyclassics den Start des Frühstücksbuffets um eine Stunde auf 06:00 Uhr vorverlegt, so daß sich dort um kurz vor sieben mehrere Cyclisten versammelten. Gegen 07:40 Uhr fuhren wir schließlich zum Start der 55 km-Strecke. Am Hauptbahnhof rauschten uns die bereits gestarteten Teilnehmer der langen Runden entgegen (erfreulicherweise auf der Gegenfahrbahn und nicht auf unserer :-), was schon einmal eine schöne Einstimmung auf das Rennen bildete. Überhaupt wirkte die Gegend rund um den Hauptbahnhof so, als wäre die Elbmetropole zu autofreien Stadt erklärt worden.

Ziemlich pünktlich gegen 07:50 Uhr trafen wir bei meinem Startblock I ein. Nachdem meine Frau ein paar obligatorische Vorher-Fotos angefertigt hatte kühlte Mensch sich so langsam dem Start entgegen: Beinlinge wären unter der 2/3-Hose vielleicht doch keine schlechte Idee gewesen – wieder was für’s Jedermann-Rennen No. 3 gelernt... Kurz vor dem Start meines Blocks wurden dann noch von einem Ordner die Bremsen meines Fahrrads geprüft, weswegen ich annehme, daß sein Bild von Tourenrad–Fahrern bei Jedermann-Rennen nicht das Beste ist - möglicherweise aufgrund entsprechender Erfahrungen.

Beim Start kam es zwei Reihen vor mir zum einzigen (überdies selbstverschuldeten) Sturz, den ich während des Rennens beobachten konnte, der aber anscheinend erfreulicherweise keine ernsten Folgen hatte.

Das Rennen selbst war für mich im ersten Drittel eine einzige Qual. Zum einen sicherlich wegen der unzureichenden, gerade einmal dreiwöchigen Vorbereitung und des (natürlich: Gegen-)Windes, der meinen Vorwärtsdrang angesichts meiner ziemlich aufrechten Sitzposition doch recht herbe verlangsamte. Zum anderen schien mein Biorhythmus genau dort zu sein, wo er an einem Sonntagmorgen kurz nach 08:00 Uhr vernünftigerweise zu sein pflegt: irgendwo im Keller... Last, but not least wäre es rückblickend vielleicht sinnvoll gewesen, vor dem Erreichen des Startblocks einen kleinen Aufwärmschlenker zu fahren – das werde ich bei nächster Gelegenheit bei vergleichbaren Temperaturen auf jeden Fall mal ausprobieren.

Auf der langen Geraden Richtung Pinneberg meinte ich den Beserwagen schon an mein Hinterrad klopfen zu hören, doch konnte ich mich kurz nach Verlassen des Hamburger Stadtgebiets an eine nicht besonders schnell, dafür aber wunderbar konstant fahrende Radlerin anhängen. Zum ersten Mal spürte ich in meinem zweiten Jedermann-Rennen die Wirkung des Windschattens. Nach relativ kurzer Zeit hängte ich mich an einen anderen Radler, der uns mit moderater Geschwindigkeit überholt hatte, und ließ mich wieder für drei Kilometer ziehen, wodurch ich meinen anfänglichen Durchhänger langsam überwinden konnte.

Spätestens ab Holm ging es dann deutlich besser, nach und nach konnte ich einige Mitfahrer überholen und auch selbst anderen Fahrern Windschatten geben (das klappte aufgrund meiner Sitzhaltung immer besonders gut :cool:), und dennoch schien mir das Erreichen der geforderten Mindest-Durchschnittsgewindigkeit aufgrund des langsamen ersten Rennviertels eigentlich unmöglich, zumal mit dem Kösterberg ja auch noch ein Tempoblocker wartete.

Am Ende lief es am Kösterberg für meine bescheidenen Verhältnisse ausgesprochen gut, ein Absteigen vom Rad war nie ein Thema, und danach ging es im Wechsel mit einer Handvoll anderer Mitstreiter zügig gen Mönkebergstraße. Der Zieleinlauf war wirklich bewegend, immerhin war ich nicht gerade Teil der Spitzengruppe, und dennoch haben die Zuschauer auch uns Freizeitfahrer am Ende des 55 km-Feldes frenetisch bejubelt und angefeuert. Einfach knorke, wie Mensch in Berlin zu sagen pflegt(e)! :Danke: Mit einem Durchschnitt von 25,5 km/h bin ich dann tatsächlich noch gerade so im Limit geblieben.

Vor dem Rathaus haben wir an der angegebenen Stelle noch kurz geschaut, ob andere HFS’ler zu sehen sind, was aber nicht der Fall war – entweder waren wir zu früh dort oder haben den falschen Ort erwischt...

Alles in allem war das Rennen für mich ein sehr extremes Erlebnis: Nach der Erfahrung, schon kurz nach Beginn fast stehend k.o. zu sein, dann die Rettung durch den Windschatten und die gleichmäßige Fahrt einiger Mitstreiter, gefolgt vom schönen Gefühl zunehmend wiederkehrender Kraft und Ausdauer bis zum phänomenalem Finish in der Mönkebergstraße war es ein Wechselbad der Gefühle. Ganz sicher werde ich mir nach diesem zweiten Jedermann-Rennen demnächst ein Rennrad oder Speedbike zulegen, um nicht weiter wie eine Schrankwand im (Fahrt-)Wind zu stehen, und ebenfalls ganz sicher werde ich beim nächsten RTF oder Jedermann-Rennen besser vorbereitet starten.

Für nächstes Jahr habe ich mir die 100 km-Strecke vorgenommen – nach meiner ersten Köhlbrandbrücken-Querung per Rad im Mai 1991 (damals im Rahmen einer Fahrrad-Sternfahrt o.ä., so genau weiß ich das nicht mehr) wäre es schön, sie fast genau ein Vierteljahrhundert später noch einmal auf zwei Rädern zu überqueren.


SloMo
Zuletzt geändert von SloMo am 28.08.2014, 13:40, insgesamt 2-mal geändert.
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Booya
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Beitragvon Booya » 28.08.2014, 13:28

Helmut hat geschrieben:Dein Video begeistert auch mich. Sorry, dass ich es eben erst angeschaut habe. Die verwendete Technik und wie Du das unaufgeregt und doch mitreißend kommentiert hast, das alles von Deiner Fahrt mitten drin in der Spitzengruppe - ganz große Klasse!

:Laola:

Werd gleich mal mit einer Nachricht auf der Titelseite drauf hinweisen.
Danke Dir Helmut!

Eine grosse Ehre.

Kurze Korrektur noch zu deinen Text. Das war der Zieleinlauf bei der 100er Strecke.
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Booya
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Beitragvon Booya » 28.08.2014, 13:52

Knud hat geschrieben:Ich bin sicher nicht gemeint, wenn man von "ambitionierten Fahrern" spricht. Aber habe ich deswegen keine Ambitionen? Was ist mit den hunderten, deren erklärtes Ziel (auf den 100 km) es ist, unter drei Stunden zu fahren? Und auch den Cut von 26 km/h zu schaffen, kann ein Ziel sein. Ich bezweifle, dass viele davon absichtlich ihre Gesundheit riskieren. Selbstüberschätzung ja.

Ich habe in der Diskussion den Eindruck, dass man sich vor allem um die Sicherheit der Schnellen sorgt! Aber passieren die meisten Stürze nicht da, wo sich niemand in den A-Block fahren kann und will?

Ich habe in meinem Block keine Kontrolle erlebt, ob Pumpen und Flachen vernünftig befestigt sind. Da hätte buchstäblich jeder reinrollen können. Vermutlich auch ohne Startnummer. Aber bei einem Rennen geht es ja vor allem um die Gewinner, die ersten hundert und die Zeitschnellsten dahinter...
Hi,

jeder der dort antritt, hat Ambitionen und (ich denke) versucht im Rahmen seiner persönlichen Möglichkeiten, sein Bestes zu geben. Meistens ist es einfach.. noch ne Schippe besser zu sein, als im Vorjahr. Und das ist der grösste gemeinsame Nenner..zwischen einen der 26 km/h und einen der +40 km/h im Schnitt fährt.

Da ist keiner toller oder bewundernstwerter oder lächerlicher. Ich hab persönlich eine Menge Respekt vor jemand der 100 km oder mehr auf einen Tourenrad in Jeans und mit Turnschuhen und mit deutlichen Übergewicht fährt. Das ist für denjenigen wahrscheinlich doppelt so anstrengend wie für mich, mit meinen Carbon Highendrad, mit bunten (Hoppla! Jetzt komm ich) Angeber-Klamotten in extra small und "schau mal, wie toll ich mir die Beine rasiert hab"-Möchtergern-Profi-Outfit.

Einzig und alleine die Geschwindigkeit unterscheidet uns... quälen muss der sich wahrscheinlich mehr als ich bei dem Rennen. Das Quälen hab ich halt vorher im Training gemacht, sodass ich es im Rennen ein wenig leichter hab. Wie gesagt... nur die Geschwindigkeit unterscheidet sie... und das ist auch der Hauptgrund warum man schnelle Fahrer von langsamen trennen muss.

Als zweiter Grund ist Erfahrung, wie man sich wann und wo zu verhalten hat, wenn es eng, schnell und hektisch wird und ein Gefühl für die Dynamik so eines Feldes.

Aber vorherige Kontrollen gibt es bei den schnelleren Blöcken auch nicht. Wir hatten auch bei uns im Block welche, die sich niemals über die Zeit in den vordersten Block gearbeitet haben. Schafft man mit nen Tourenrad und Jogginghose + Turnschuhen in der Regel nicht.
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Camillo
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Beitragvon Camillo » 28.08.2014, 14:39

Kameras wiegen auch was... und manch Profi will die zusätzlichen Gramm halt nicht am Rahmen haben. ;-)

Es gibt aber ein Video, wie John Degenkolb sich durch das Feld führen lässt und des öfteren die Hand vom Lenker nimmt, um andere Fahrer etwas zu schieben...

Manch einer denkt dann vllt., wenn das der John macht, kann ich das auch und schon haben wir einen Massensturz auf der Mönckebergstraße. Lieber solche Bilder / Videos nicht zu oft zeigen! :-D
Im Winter gewinnt man, nicht im Sommer. (Bernard Hinault)
crumble
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Beitragvon crumble » 28.08.2014, 16:00

Camillo hat geschrieben:Kameras wiegen auch was... und manch Profi will die zusätzlichen Gramm halt nicht am Rahmen haben. ;-)
An einigen Rahmen muss man eh Gewichte montieren, damit sie UCI konform sind. ;-)
Camillo hat geschrieben:Manch einer denkt dann vllt., wenn das der John macht, kann ich das auch und schon haben wir einen Massensturz auf der Mönckebergstraße. Lieber solche Bilder / Videos nicht zu oft zeigen! :-D
Naja, er schiebt ja nicht, er sagt damit ja nur, dass er Platz braucht und wie viel. Wenn das die Leute machen wuerden, die durch die langsamen Felder heizen, wuerde es weniger gefaehrliche Situationen geben. Einfach so durchs Feld fahren, ab und zu mal "Achtung!" rufen und hoffen, dass es jeder mitbekommt und richtig interpretiert, ist wesentlich gefaehrlicher. Zumal er ja auch erst vorbei zieht, wenn die Luecke gross genug ist.

Die meisten Jedermaenner sind ja auch nicht durch einen Verein geschult worden, sondern haben ihr Wissen genau aus solchen Filmen. Da ist es gut zu wissen, wie man sich Platz schafft und dass man nicht panisch Ausweichen sollte, wenn man mal eine Beruehrung spuehrt. In 9 Jahren Jedermannrennen ist das bei mir genau 1 1/2 mal vorgekommen. Da ist es gut zu wissen, dass es solche Situationen geben kann, wenn man auf Vereinsfahrer trifft.
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Beitragvon duerckheimer » 28.08.2014, 21:32

Ich hatte dieses Jahr (meine 7. Teilnahme - B-Block) auch erstmalig eine Berührung (Wind/Unachtsamkeit/Strecke... ich weiß es nicht mehr) mit einem Nebenmann, mein Unterarm/Ellenbogen mit seinem Knie/Oberschenkel... war ein komisches Gefühl, aber wir haben beide uns ruhig verhalten und sind unseres Weges gefahren. Im Nachherein fängt man dann das Denken an: "Was war das? Was hätte alles passieren können?" etc. ABER sowas macht auch wieder wach!

Im letzten Jahr bin ich aus dem C-Block gestartet und empfand das Rennen als wesentlich hektischer, da wurde extrem unrythmisch gefahren und man musste ständig mit Schlenkern von anderen Fahrern rechnen.

Wenn ich so meine letzten Teilnahmen überdenke, dann wurde es von Jahr zu Jahr ruhiger (wohl auch durch die Guides) und je weiter vorne man startete. Mag daran liegen, dass diejenigen, die vorne fahren, mehr Erfahrung haben und solche Geschwindigkeiten in größeren Gruppen öfter fahren.
Gruß
Björn
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Beitragvon Knud » 28.08.2014, 23:25

Booya hat geschrieben:
Knud hat geschrieben:Aber bei einem Rennen geht es ja vor allem um die Gewinner, die ersten hundert und die Zeitschnellsten dahinter...
Jeder der dort antritt hat Ambitionen und (ich denke) versucht im Rahmen seiner persönlichen Möglichkeiten, sein bestes zu geben. Meistens ist es einfach.. noch ne schippe besser zu sein, als im Vorjahr.
Da habe ich ja nun alle Chancen.
Booya hat geschrieben:Da ist keiner toller oder bewundernstwerter oder lächerlicher.
Das sehe ich genau so. Danke!
Booya hat geschrieben:Einzig und alleine die Geschwindigkeit unterscheidet uns... quälen muss der sich wahrscheinlich mehr als ich, bei dem Rennen.
Das Quälen hab ich halt vorher im Training gemacht, sodas ich es im Rennen ein wenig leichter hab.
Das ist ja eine spannende Einsicht. War immer der Meinung, dass man im Rennen ein bißchen mehr gibt/abruft. Egal ob Sonntagsfahrer, Ambitionierter oder Profi.
Booya hat geschrieben:Wie gesagt... nur die Geschwindigkeit unterscheidet sie... und das ist auch der Hauptgrund warum man schnelle Fahrer von langsamen trennen muss. Als zweiter Grund ist Erfahrung, wie man sich wann und wo zu verhalten hat, wenn es eng, schnell und hektisch wird und ein Gefühl für die Dynamik so eines Feldes.
Da sind wir uns einig. Ich will gar nicht bis in den A- oder B-Block vorfahren. Ich denke, dass wäre gefährlich. Für Dich nur kurz, für mich, bis diverse Blöcke an mir vorbei sind. Es ist gut und richtig, die Starter zu sortieren. Schwierig wird es halt, die "Ersttäter" zu sortieren. Und schon hat man sehr inhomogen Blöcke.
Booya hat geschrieben:Aber vorherige Kontrollen gibt es bei den Schnelleren Blöcken auch nicht. Wir hatten auch bei uns im Block welche, die sich niemals über die Zeit in den vordersten Block gearbeitet haben.
Schafft man mit nen Tourenrad und Jogginghose + Turnschuhen in der Regel nicht.
Das kannst Du aber nicht durch Kontrollen am Startblock klären. Harterbrocken z. B. dürfte sich seinen Startblock schon zu Recht erfahren haben. Natürlich nicht mit dem Rad, mit dem er Sonntag da war... Andere kommen da wohl eher durch kurzfristigen Startplatztausch hin.

Ich hatte in Berlin erlebt, dass am Zugang der Startblöcke "Ordner" überprüften, ob man auch in diesen Block durfte und dabei einen Blick auf das Fahrrad warfen. Im Hamburg-Journal wurde ja ein Bericht gezeigt, wie ein Guide in seinem Block noch ein paar "Anregungen" gibt. Ich habe beides nicht erlebt. Dafür bin ich im Pulk über irgendetwas gefahren, was ich nicht mal gesehen habe. Später wollte ich mich zwei Fahrern anschließen, als Teile auf die Straße fielen. Ich tippe auf Halterungen oder eine schon zerlegte Luftpumpe. Gott sein Dank sind sie nicht umgedreht. Ganz vermeidbar sind abfallende Teile wohl nicht.

Ich weiß nicht, ob ein Guide vorne etwas sinnvoll bewirken kann. Mir scheint ihr beruhigender Einfluß in den hinteren, inhomogeneren Startblöcken viel wichtiger.

Knud
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Beitragvon PerleHH » 29.08.2014, 01:32

Tolles Video. Aber steht in der Ausschreibung nicht, dass man im Zielbereich gefährliche Zielsprints vermeiden soll :shock: ;-).
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Beitragvon VeloC » 29.08.2014, 21:49

Booyas Video war echt ein Krimi zum Fingernägel-Zerfetzen, auch wenn man den Ausgang schon kannte!

Und endlich auch in Ruhe den Bericht von Harterbrocken reingezogen, klasse geschrieben! Wir sind wohl ausgerechnet an der Verpflegungsstelle vorbei gefahren, als du deine 10 Minuten dort genommen hast, sonst hätten wir uns im Rennen noch getroffen. Aber immerhin konnten wir das Schmuckstück ja beim Nach-Rennen-Treff bewundern. :P
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Beitragvon Helmut » 30.08.2014, 13:40

Das offizielle Rückblick-Video, die neue Version von "Die Vattenfall Cyclassics rocken" und noch viel mehr kann man der Reihe nach hier sehen:

http://bit.ly/1teOwt2

Mein Allzeit-Favorit der Videos von Lagadère bleibt das erste "Die Vattenfall Cyclassics rocken"-Video.

https://www.youtube.com/watch?v=YFC9C-OjCLI

:Tanzen:
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon Helmut » 31.08.2014, 22:54

Dano fuhr die 155 km der Cyclassics, danach auch noch die Radrennen gestern am Energieberg und heute am Gutenbergring:

http://danosdepesche.bergamont.de/danos/1278
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Beitragvon Janibal » 01.09.2014, 09:21

Helmut hat geschrieben:Dano fuhr die 155 km der Cyclassics, danach auch noch die Radrennen gestern am Energieberg und heute am Gutenbergring:

http://danosdepesche.bergamont.de/danos/1278
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Beitragvon Helmut » 03.09.2014, 09:45

Ca. 250 Leute musste Ines Hinrichs von der Harburger RG mit ihrem Besenwagen aus dem 55 km langen Rennen nehmen, da erlebt man so einiges, was einen zum Schmunzeln bringen kann.

http://www.harburger-rg.de/index.php?se ... teaserId=4
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Beitragvon duerckheimer » 03.09.2014, 15:46

Da kann man nur sagen:

VIELEN DANK Ines für diesen tollen Bericht !!!

Über den "Teufel" habe ich mich persönlich auch sehr gefreut, wie er so da rum hüpfte !!! da fühlte man sich fast selber wie ein Teilnehmer der TdF (wo ich ihn sonst nur sehe...).
Gruß
Björn
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Beitragvon Ü40-Cyclist » 03.09.2014, 20:19

Ja Klasse Bericht von Ines! Mal eine komplett andere Sichtweise auf solch eine Veranstaltung. Respekt für Deine Arbeit. Komme aus dem Dienstleistungssektor und weiß nur zu gut, wie Menschen reagieren können, wenn man unangenehme Nachrichten (bei Dir - das Rennen ist für Sie beendet) überbringt.

Game on! Gruß Mario
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Beitragvon Knud » 03.09.2014, 23:21

Schöner und spannender Bericht. Eine Korinthe habe ich: Der Veranstalter hat auf der 55 km Strecke 25 km/h als Mindestschnitt ausgegeben. Praktisch hat sich dieser Unterschied sicher nicht ausgewirkt. Ich bin ein wenig erschrocken, wie viele Leute es erwischt hat.

Ich hatte mich in den letzten Tagen schon gefragt, ob DAS der Besenwagen war:

https://www.youtube.com/watch?v=eselUiRvpas (so etwa ab 11:20)

Auch in solchen Details wird klar, welche Logistik hinter dem Rennen steckt.
Weiß jemand, wie viele Leute auf der 100 km Strecke eingesammelt wurden?

Knud
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Beitragvon Helmut » 04.09.2014, 00:18

Knud hat geschrieben:Ich hatte mich in den letzten Tagen schon gefragt, ob DAS der Besenwagen war:

https://www.youtube.com/watch?v=eselUiRvpas (so etwa ab 11:20)
Das hier ist er auf jeden Fall, mit Heinz-Harald Lerche vom RV und von der RG Hamburg.

Bild

Im Video ist auf jeden Fall die Besenwagenkolonne mit den Transportern für die Räder und Bussen für die Fahrer zu sehen. Ob das erste dort zu sehenden Fahrzeug das mit Harald oder ein anderes war, ist insofern belanglos.

Bild: Heimfelder Dirk
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Carsten
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Beitragvon Carsten » 09.09.2014, 12:30

Eigentlich wollte ich auch noch einen kleinen Cyclassics-Bericht schreiben, wozu ich bis jetzt aber nicht gekommen bin.

Das Ziel für dieses Jahr war, endlich die 3-Stunden-Grenze auf der 100 km-Strecke zu knacken. Das habe ich mit einer Zielzeit von 4:21 Stunden natürlich grandios verfehlt. Allerdings bin ich dafür auch recht spontan 55 km mehr gefahren. Somit bin ich mit der Zeit dann doch mehr als nur zufrieden. :)

Und da ich ja anscheinend Gefallen an der Rolle des Videochronisten finde, gibt es jetzt wieder bewegte Bilder anstatt langatmigem Text. Ich möchte beim Anschauen des Videos am liebsten gleich wieder zurück in den Startblock und noch mal fahren. :)

Video: Cyclassics 2014 - Team Körber Solutions - 155km - Startblock C
Schönwetterfahrer
Cyclassics-Teaser

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