54 % aller im Straßenverkehr getöteten Radfahrer über 65

Stockumer Junge
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54 % aller im Straßenverkehr getöteten Radfahrer über 65

Beitragvon Stockumer Junge » 11.07.2013, 15:22

Gestern gab es Verkehrsunfallstatisik. Es gab 3.600 Verkehrstote. 3.600 zuviel. Ich hab mir mal nur die Zusammenfassung angeguckt:

http://www.versicherungsjournal.de/mark ... 116002.php

Erstaunlich finde ich, dass über 54 % der Radverkehr getöteten Radfahrer (221 von 406) über 65 Jahre alt sind. Der Bevölkerungsanteil dieser Bevölkerungsgruppe liegt bei 20,6 %.

Verkehrserziehung beschränkt sich bei uns auf Schüler. Unterrichtet man nicht vielleicht die falsche Bevölkerungsgruppe? Von diesen 20,6 % sind ja noch fast 2 Millionen Pflegebedürftige abzuziehen, da diese in der Regel nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen.
stolk
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Beitragvon stolk » 12.08.2013, 10:04

Ich verstehe Deine Aussage nicht.
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Old-Rose
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Beitragvon Old-Rose » 12.08.2013, 13:10

Ich kann weder Sinn noch Zahlen der angeblichen Statistik richtig ordnen.

Solange Radfahrer keine richtigen Radwege vorfinden, sich auf Fußwegen bewegen müssen und bei der übrigen Verkehrsplanung so gut wie keine Berücksichtigung finden, werden auch leider sehr viele Unfälle passieren.

Ich würde z.B. gern manchmal mit dem Rad zur Arbeit fahren, verzichte jedoch wegen der Gefahrenlage.

:roll:
Stockumer Junge
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Beitragvon Stockumer Junge » 12.08.2013, 13:56

Ich versuche es mal anders:

Ein überproportionaler Anteil der getöten Radfahrer ist über 65. Fast 3 mal so viele, wie dem Bevölkerungsanteil entsprechen. Dies ist schon durchaus signifikant.

Auf der andere Seite gibt es jetzt Verkehrsmittel (E-Bike), die von dieser Altersgruppe verstärkt genutzt werden. Und wer schon einmal damit gefahren ist, weiß, dass der Gebrauch auch erst einmal gelernt werden muss. Als Schüler haben wir in unserer Schule ein Verkehrstraining seitens der Polizei erhalten. Diese Angebote bestehen für E-Bikefahrer noch nicht (oder sind nur rudimentär vorhanden).

Zudem ist auch die Beweglichkeit für einen Schulterblick eingeschränkt. Auch hier wären ja Trainingsangebote nicht schlecht, wie man mit dieser altersgerechten Situation umgehen kann.

Zusammengefasst: Verkehrserziehung/aufklärung halt nicht nur auf Kinder/Heranwachsende und Jugendliche beschränken
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Beitragvon stolk » 12.08.2013, 14:15

Du versuchst gerade eine Lösung zu finden - ohne das Problem zu sehen.

Wer war denn der Unfallverursacher?
Wo hat sich der Unfall ereignet (Straße, Radweg, Gehweg)?
Was war der Auslöser (Toter Winkel, Geschwindigkeit, etc)?

Dein Statement bezüglich der Beweglichkeit Schulterblick finde ich fast etwas Zynisch - bin mir aber bewusst das du das nicht so meinst. Sicherlich hängt das mit der Reaktionfähigkeit zusammen.

Aber solange der Radfahrer als lästiges, blockierendes, Beihängsel im Verkehr betrachtet wird, wird sich nicht viel ändern.

Du versuchst das Pferd von hinten zu Satteln, aber das kann es nicht sein.
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Beitragvon Stockumer Junge » 12.08.2013, 17:59

Kann man so sehen, muss man aber nicht. Ich finde halt, wenn man mit einem Finger auf jemand anderen zeigt, zeigen 3 Finger auf Dich zurück. Soll heißen: Man soll immer bei sich selber anfangen (in diesem Fall in der Eigenschaft als Radfahrer), bevor ich die Umstände für etwas verantwortlich mache. Defensive Fahrweise, Kontrolle über seinen fahrbaren Untersatz, Tragen eines Helmes und auch die Einsicht in seine eigenen körperlichen Beschränkungen (z.B. auch Sehstärke und Reaktionsfähigkeit) kann ich selber beeinflußen und sollte dies auch tun.

Wenn ich dies für mich selber betrachte: Nach 30 Jahren Radfahren und den dementsprechend gesammelten Kilometern muss ich für mich selber konstatieren, dass ich die meisten Unfälle bei mir selber verursacht habe. Nur einmal habe ich dabei andere geschädigt. Und zum Glück landete ich nur einmal auf einer Motorhaube. Da war ich dann nicht schuld.
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Beitragvon Old-Rose » 12.08.2013, 18:58

:Wow:

no comment
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Re: 54 % aller im Straßenverkehr getöteten Radfahrer über 65

Beitragvon krmueller » 15.04.2014, 09:51

Stockumer Junge hat geschrieben:Erstaunlich finde ich, dass über 54 % der Radverkehr getöteten Radfahrer (221 von 406) über 65 Jahre alt sind. Der Bevölkerungsanteil dieser Bevölkerungsgruppe liegt bei 20,6 %.
Bei den Fußgängern sieht es gleich schlecht aus! - Auch hier liegt diese Bevölkerungsgruppe bei den getöteten Fußgängern über dem Bevölkerungsanteil!

Der ADAC fordert daher schon lange, dass die über 65 Jährigen das Haus nur noch auf vier Rädern mit viel Blech herum verlassen!
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Re: 54 % aller im Straßenverkehr getöteten Radfahrer über 65

Beitragvon Grotefend » 15.04.2014, 12:38

krmueller hat geschrieben:Der ADAC fordert daher schon lange, dass die über 65 Jährigen das Haus nur noch auf vier Rädern mit viel Blech herum verlassen!
Sehr interessant! Eine unerhörte Forderung des ADAC. Kannst Du mir bitte hierzu die Quelle nennen?
Sonne in den Speichen sieht nur, wer sein Rad bewegt.
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Re: 54 % aller im Straßenverkehr getöteten Radfahrer über 65

Beitragvon Tribelix » 15.04.2014, 13:25

Grotefend hat geschrieben:
krmueller hat geschrieben:Der ADAC fordert daher schon lange, dass die über 65 Jährigen das Haus nur noch auf vier Rädern mit viel Blech herum verlassen!
Sehr interessant! Eine unerhörte Forderung des ADAC. Kannst Du mir bitte hierzu die Quelle nennen?
Satire :cool:
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Stockumer Junge
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Verkehrsstatistik 2013

Beitragvon Stockumer Junge » 16.04.2014, 09:14

Die Anzahl der getöteten Radfahrer im Straßenverkehr sank von 406 Radfahrern im Jahre 2012 auf 354 im Jahre 2013. Im Winter scheint Radfahren wesentlich weniger gefährlich zu sein als in der warmen Jahreszeit:

https://www.destatis.de/DE/PresseServic ... 46241.html
Knud
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Beitragvon Knud » 16.04.2014, 22:11

Ich kann Deinem Schluß gerade nicht folgen. Die Verkehrsleistung geht in schneereichen und/oder kalten Wintern ja auch zurück. Möglich wäre natürlich auch, dass langsamer fahrende Autos sich günstig auswirken.

Vergleichbar wären Zahlen wie Tote/100.000 km oder Tote je Mio. Stunden Reisezeit.

Knud
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Beitragvon Anne1963 » 05.06.2014, 11:27

Also wenn man so manche ältere Damen oder Herren auf dem Rad beobachtet, wie sie sich am Verkehr beteiligen, dann verwundert es mich nicht. Trifft bestimmt nicht auf alle zu, aber leider auf einen Großteil. Allerdings muss dann halt der Autofahrer noch besser acht geben.
Schöne Grüße

Anne
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Winter weniger gefährlich?

Beitragvon Cyclocross » 01.07.2014, 13:25

Ich fahre im Jahr rund 5000 km nur in der Stadt. Ich liebe den Winter, da sind viel wenger Radler auf der Straße, die nicht wissen, was sie tun. Wer zu dieser Zeit fährt, hat sein Rad im Griff und kennt die Gefahren. Dazu kommt, dass diese Fahrer auch oft die Verkehrsregeln beachten. Wenn dann beispielsweise im Frühjahr die tollen Mütter, die Ihre Kinder nicht zu lieben scheinen, weil sie sie aufgrund der Verhaltensweise extrem gefährden, herumradeln, wird es schon unfallträchtiger. Bei Sonnenschein, wird es, dann richtig gefährlich, wenn die tollen Radfahrer ihre eigenen Regeln aufstellen. Kein Wunder, dass dann mehr Unfälle passieren.
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Beitragvon Querfeldein » 01.07.2014, 21:31

@Cyclocross, erst 6 Beiträge, aber du nervst schon gewaltig! :mad:
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Beitragvon Cyclocross » 01.07.2014, 23:21

gehörst du zu den Pseudointellektuellen, die die Wahrheit nicht wahrhaben wollen
;-)
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Beitragvon Helmut » 01.07.2014, 23:35

Nun halt mal die Luft an. Nach meinem Eindruck nervst Du nicht nur mich mit Deiner durch Deinen Unfall verengten Sicht auf die Dinge, bist nicht bereit den Blick zu heben oder andere Meinungen hinzunehmen, verunglimpfst dafür andere, z. B. den ADFC.

Ich bin dort nicht Mitglied, kenne aber einige von deren Aktivisten. Auf Zyniker und Ignoranten bin ich dort nicht gestoßen. Dein Bild von denen wirst Du Dir vermutlich aus der Zeitung gebildet haben. Wenn man mit verengten auf die blickt, kann man durchaus die falschen Schlüsse ziehen....
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon Stockumer Junge » 18.08.2015, 17:11

2014 waren 57 % der getöteten Radfahrer über 65:

http://www.bild.de/auto/auto-news/unfal ... .bild.html

10 % der getöteten Radfahrer sind E-Biker
EinarN

Beitragvon EinarN » 25.10.2015, 11:55

Ich weiß nicht, was ich von der Statistik halten soll, aber es gibt auch genug Alte, was Gas mit Bremse beim Auto verwechseln und Fußgänger über den Haufen fahren, genau so, wie auch jede Menge Radfahrer was wie Gehirnamputierte in den verkehrsberuhigten Zonen im Slalom zwischen den Fußgänger brettern. Zu bemängeln wären auch noch die Autofahrer, was sich an den Gesetzen halten, aber sobald sie aufs Fahrrad umsteigen, ihnen die Stvo glatt am Arsch vorbei geht, fahren auf der falschen Seite, Ampeln sind den scheißegal, pöbeln Fußgänger und auch Radfahrer an, was sich korrekt Verhalten usw.

Was ich mir wünsche, wäre etwas mehr Polizeipräsenz in den Städten und höhere Bußgelder, so dass es weh tut, das nicht nur für Radfahrern sondern auch für Autofahrern.

Ich bin nun 53, fahre Fahrrad seit mein 14ten Lebensjahr und hab so einiges gesehen und erlebt, obwohl ich noch nie einen Unfall hatte oder irgendwelche unangenehmen Vorkommnisse. Ich halte mich einfach an das Gesetz und fahre defensiv, auch wenn hier in Duisburg das Radfahren kein Zuckerschlecken ist bei dieser Verkehrsdichte, wo man sich im Hafenbereich mit LKW’s auseinandersetzen muss und mit jeder Menge Falschparker auf den Radwegen - und ich fahre täglich. Am WE, in meiner Freizeit manchmal bis zu 50 – 70 km. Wer Duisburg kennt, weiß von was ich spreche. Fahrt mal in Duisburg z. b. über Marientor via Siemens bis zum DK Recyclinghof (DAA – Kupferhütte) mit den Fahrrad und ihr beginnt zu beten.

In meinem Herkunftsland Rumänien, hatten wir überhaupt keine Radwege und hatten auch nie irgendwelche Probleme.

Alles ist eine Sache des Verhaltens in der Gesellschaft. Traurig ist, dass alte Leute immer denken, sie müssen überall die Ersten sein, dass sie immer Recht haben, dass man immer das Alter berücksichtigen muss und das andere auf sie aufpassen müssen und das ist falsch. Dass sie dabei draufgehen, ist kein Wunder.
krmueller
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Beitragvon krmueller » 25.10.2015, 16:31

EinarN hat geschrieben:Alles ist eine Sache des Verhaltens in der Gesellschaft. Traurig ist, dass alte Leute immer denken, sie müssen überall die Ersten sein, dass sie immer Recht haben, dass man immer das Alter berücksichtigen muss und das andere auf sie aufpassen müssen und das ist falsch. Dass sie dabei draufgehen, ist kein Wunder.
Die Radfahrer sind also selber dran schuld, dass sie tot sind? - Foarte bine!
EinarN

Beitragvon EinarN » 25.10.2015, 18:04

krmueller hat geschrieben:Die Radfahrer sind also selber dran schuld, dass sie tot sind? - Foarte bine!
Ist interpretierbar aber...... einige schon. Letztendlich man muss selber auf sich aufpassen, sich schützen und nicht erwarten das immer ein anderer es tut.

Wenn ich z. B. ein LKW sehe, was rechts abbiegen will und mein Radweg kreuzt, obwohl ich im Recht bin, da warte ich lieber und verzichte auf meine Vorfahrt und bin auf der sicheren Seite. Auf 1 Minute mehr oder weniger kommt es nicht an.

Ah….. Hätte ich es fast vergessen: Ich habe Jahre lang als Straßenbahn-Fahrer gearbeitet in Deutschland und in Rumänien (în Timisoara, Arad si Resita) und weiß was man so „aus der Vogelperspektive“ sehen kann und was nicht.

Und Übrigens: Wenn ich einige Vollpfosten sehe, was mit den Fahrrad unterwegs sind und anstatt mit den Augen auf den Weg zu sein und sich auf der Fahrt zu konzentrieren lieber den Smartphone begaffen und in WatsApp oder Facebook herum tippsen oder Selfies machen, sich dabei auf der Fresse legen, mit solcher hab ich kein Mitleid.

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