Sportverräter - Doku-Filmreihe, Metropolis-Kino (Vorschau)

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Thali
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Sportverräter - Doku-Filmreihe, Metropolis-Kino (Vorschau)

Beitragvon Thali » 08.09.2013, 13:20

Vor ein paar Tagen machte mich Carsten, Organisator unseres Lichtmess-Kinos http://www.lichtmess-kino.de/ und Vorführer im Metropolis, auf die Filmreihe „Sportverräter“ aufmerksam. Das Lichmeß-Kino zeigt in lockerer Folge Sportdokumentationen wie z.B. „Herbstgold“ und wir waren übereingekommen, im jetzt anstehenden Herbst, die Doku „Sportsfreund Lötzsch“ zu zeigen. Das Metropolis-Kino http://www.metropoliskino.de/ zeigt jetzt auch diesen Film im Rahmen von „Sportverräter“ im Oktober , der genaue Termin ist mir aber noch nicht bekannt, wird aber von mir rechtzeitig an dieser Stelle noch einmal gepostet.

<img src="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... 6tzsch.jpg">
Foto: Bundesarchiv/Wikimedia - Eric Schur(l) Wolfgang Lötzsch(r)

Zur Einstimmung habe ich euch den Programmtext aus dem September-Programm weiter unten eingefügt.


SPORTVERRÄTER

Die Geschichte von den großen Erfolgen des kleinen Landes DDR
Eine Filmreihe in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung

»Wenn der Medaillenspiegel der DDR während der Olympischen Spiele die DDR wieder einmal auf dem dritten Platz nach den USA und der UdSSR hochkletterte, spätestens dann schien für einen Augenblick der Beweis für die weltweite Überlegenheit des Sozialismus erbracht. Triumphierend feierte die kleine Sportnation ihre großen Siege in Massenveranstaltungen, Sportler wie Katharina Witt, Täve Schur und Jens Weißflog waren Stars, aber auch wichtige Botschafter des ›zweiten deutschen Staates‹, der international um diplomatische Anerkennung rang. Der Sport diente aber nicht nur der außenpolitischen Aufmerksamkeit, auch innenpolitisch war er ein wichtiges Bindemittel. Die Breitensportbewegung bot Kindern und Jugendlichen in unzähligen Sportklubs und Vereinen Möglichkeiten für eine sinnvolle, gern gesehene Freizeitgestaltung, wobei die körperliche Ertüchtigung zuweilen in der Nähe der paramilitärischen Ausbildung angesiedelt war. Junge Talente wurden frühzeitig gefördert, Sportschulen und Spartakiaden bildeten ein dichtes Netz. So privilegiert die Sportler zum einen waren, so sehr waren sie jedoch in erster Linie Auslandskader, die in den Westen reisen durften und somit unter besonderer Beobachtung standen.« (Cornelia Klauß)

Einzelkämpfer
D 2013, Sandra Kaudelka 93 min.
Aus eigenen Erfahrungen schöpft die Regisseurin Sandra Kaudelka, selbst ehemalige Spitzensportlerin im Turmspringen. Die Erinnerungen an das tägliche, ebenso brachiale wie ungeliebte Training verfolgen sie bis heute. Auf der Suche nach Sportler-Kollegen, ihren »Vorbildern«, begegnet sie vier Menschen mit extrem unterschiedlichen Biografien: der dreifachen Europameisterin im Wasserspringen Brita Baldus, der Weltrekord-Staffelläuferin Ines Geipel, dem Olympiasieger im Kugelstoßen Udo Beyer und der 400-Meter-Weltrekordlerin Marita Koch.
Durch die nuancenreiche Gegenüberstellung von Lebenswegen und Sichtweisen ergeben sich in Einzelkämpfer ebenso persönliche wie detaillierte Einblicke ins »Sportwunder DDR« und kollektive Biografien.
Di., 10.9. 19.00h
Zu Gast: Sandra Kaudelka, Cornelia Klauß (Moderation)


Fallwurf Böhme
D 2012, Heinz Brinkmann 90 min.
Auch der begnadete Handballer und Kapitän der Nationalmannschaft Wolfgang Böhme gerät mit einer unvorsichtigen Äußerung gegenüber seiner Freundin ins Visier der Stasi. Da rettet ihn auch sein berühmter Fallwurf nicht vor dem Rausschmiss. Filmemacher Heinz Brinkmann schildert in Fallwurf Böhme weniger die ideologischen Verwerfungen seines Protagonisten, sondern erzählt vielmehr vom Leben dreier Brüder in Ostdeutschland auf der Suche nach dem Glück jenseits der politischen Einschränkungen.
Mo., 16.9. 19.00h

Katharina Bullin – und ich dachte, ich wär´ die Größte
D 2005, Marcus Welsch 79 min.
Dass das Doping die gesamte Geschichte des Sports bis heute durchzieht, macht das Schicksal der Volleyballerin Katharina Bullin nicht weniger tragisch. Bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau gewann sie mit der Volleyball-Nationalmannschaft der DDR eine Silbermedaille. 20 Jahre und 12 Operationen danach kann sie ohne Spezialmatratze nicht mehr schlafen. Sie ist gezwungen, ihr Training weiterzuführen, um ihren Körper zu stützen. Doch was ihr eigentlich den Schlaf raubt, ist die Reise durch ihre eigene Vergangenheit.
»Am Anfang stand das Interesse, den Sturz aus der Elite nüchtern zu beschreiben. Ich wollte keinen Film über die DDR drehen, der mit einem sentimentalen Weichzeichner arbeitet. (...) Erst peu à peu wurde mir klar, wie zynisch der Staatsplan, die anabole Industrialisierung des Spitzensports, in all seinen Konsequenzen war. Anstelle einer Reportage, die einer journalistischen Anklagelinie folgt, ging es mir darum, in der Form des Porträts die Suchbewegung einer Person zu zeigen, den Kampf um ein Gleichgewicht.« (Marcus Welsch)
Di., 24.9. 19.00h


Die Filmreihe wird im Oktober fortgesetzt, u.a. mit dem Film "Sportsfreund Lötzsch"
Am Di., 15.10., 19h, in Anwesenheit von Wolfgang Lötzsch und den Regisseuren. http://forum.helmuts-fahrrad-seiten.de/ ... php?t=7264
Zuletzt geändert von Thali am 11.09.2013, 18:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Harterbrocken » 08.09.2013, 21:59

Danke Thali für diesen hervorragenden Termintipp. Wenn der Termin passt, werde ich den Lötzsch-Film auf jeden Fall ansehen.

Wir hatten das Thema Lötzsch hier schon mal:
http://forum.helmuts-fahrrad-seiten.de/ ... php?t=6809

Vielleicht könnte Rainer Sprehe vom Covadonga-Verlag ja einen Buchstand aufstellen und Wolfgang Lötzsch gleich mitbringen. Eine Fragestunde nach dem Film wäre sicherlich hochspannend.
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Beitragvon Helmut » 08.09.2013, 22:15

Harterbrocken hat geschrieben:Vielleicht könnte Rainer Sprehe vom Covadonga-Verlag ja einen Buchstand aufstellen und Wolfgang Lötzsch gleich mitbringen. Eine Fragestunde nach dem Film wäre sicherlich hochspannend.
Auch das Thema hatten wir schon mal, nicht im Forum, aber z. B. per Mail mit dem Verlag.
Rainer Sprehe vom Covadonga-Verlag hat geschrieben:Wolfgang hat auch in der Vergangenheit schon häufiger Lesungen/Veranstaltungen allein gemacht. Das sollte also überhaupt kein Problem darstellen. Zu genauen Gagenvorstellungen kann ich zwar jetzt nichts sagen, aber er ist auf jeden Fall jemand, der doch sehr unkompliziert und bescheiden daherkommt und auch bestimmt keine Mondpreise verlangen wird. Fragt ihn doch am besten einfach mal.
Würd ich gern, hab aber Angst, dass er "Ja" sagen würde. Was machen wir denn bitte dann, wenn er bereit wäre z. B. nur für Reisekosten und Spesen und geringer oder ohne Gage zu erscheinen? Auch das wenige Geld dafür müsste irgendwie bezahlt werden. Wir können ja nicht erwarten, dass er per Anhalter reist und bei HeiDi auf der Couch schläft.

Wenn jemand eine solide Idee hat, wie wir das Geld zusammenbekommen könnten, frage ich ihn gern.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon Harterbrocken » 08.09.2013, 22:32

Richtig, was machen wir, wenn Lötzsch ja sagt? Da braucht es Sponsoren.

Vielleicht mag ja das Kino helfen und die veranstaltende Landeszentrale für politische Bildung. Fragen kann man ja mal.
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Beitragvon Helmut » 08.09.2013, 23:25

Harterbrocken hat geschrieben:Fragen kann man ja mal.
Na klar, die und vielleicht noch mehr.

Wer aber mag das tun? Und wenn da einer Ja sagt, gibt es sicherlich noch einiges mehr zu tun...
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Beitragvon Thali » 09.09.2013, 10:15

Jungs, wir stochern im Nebel, da ich das Oktober-Programm des Metropolis noch nicht kenne. Möglicher Weise haben die Organisatoren der Programmreihe selbst etwas in die Wege geleitet, das Metropolis lädt oft Regisseure und Protagonisten zu ihren Veranstaltungen ein. Wenn ich etwas in Erfahrung bringe, melde ich mich sofort an dieser Stelle.
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Sportsfreund Lötsch kommt am 15.10. ins Metropolis-Kino

Beitragvon Thali » 11.09.2013, 18:17

Jetzt ist es raus, Wolfgang Lötzsch kommt persönlich zur Filmvorführung am 15.10. um 19 h ins Metropolis-Kino.

http://forum.helmuts-fahrrad-seiten.de/ ... php?t=7264
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Re: Sportsfreund Lötsch kommt am 15.10. ins Metropolis-Kino

Beitragvon Harterbrocken » 11.09.2013, 18:27

Thali hat geschrieben:Jetzt ist es raus, Wolfgang Lötzsch kommt persönlich zur Filmvorführung am 15.10. um 19h ins Metropolis-Kino.
Das ist ja grossartig. Ein fester Wunsch wird ganz einfach wahr. Phantastisch. Na, dann werde ich mir mal Karten besorgen. Bin gespannt, ob es voll wird.
Zuletzt geändert von Harterbrocken am 11.09.2013, 22:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Thali » 11.09.2013, 19:17

Der Eintritt wird, wie am gestrigen Abend, frei sein. Die Landeszentrale für politische Bildung sponsert die Filmreihe. Der Auftakt Gestern war gut gelungen und interessant.
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Beitragvon axiom 1 » 12.09.2013, 13:00

hörte sich eh schon gut an und nun auch noch gesponsort.

das könnte sich anschließend zum ausserplanmässigen Foristi-Stammtisch entwickeln ...
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Re: Sportsfreund Lötsch kommt am 15.10. ins Metropolis-Kino

Beitragvon Helmut » 12.09.2013, 21:35

schnautzi hat geschrieben:Ich frage mich nur, wofür dieser Wendehals das Bundesverdienstkreuz bekommt? Dafür das er sich 1985 doch beugte und in die SED eintrat?
Dafür sicherlich nicht.

Der Eintritt eines Menschen in die SED ist allerdings auch aus heutiger Sicht keineswegs als Verbrechen zu werten. Es leuchtet mir nicht ein, dass man ihm deshalb die Ehre absprechen sollte, für seine Verdienste aus der Zeit vor seinem Parteieintritt Träger des Bundesverdienstkreuzes zu sein.

Gregor Gysi war seit 1967 Mitglied der SED (später ihr wichtigster Reformer). Heute ist er Mitglied des achtköpfiges Spitzenteams der Linken für die Bundestagswahl 2013. Ich sehe hier ebenfalls nichts, das dagegen sprechen würde.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.

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