MTB vs. Cyclocrosser: Warum nicht einfach einen Crosser?

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Helmut
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MTB vs. Cyclocrosser: Warum nicht einfach einen Crosser?

Beitragvon Helmut » 01.03.2013, 23:32

Ihr Lieben,

das Thema "MTB vs. Cyclocrosser im Norden" hat uns ja schon mehrfach beschäftigt. Klar ist, besser beide Radtypen sein Eigen zu nennen. Noch besser: Man hat zudem MTBs in mindestens zwei Varianten in der Garage stehen (und die alle auf dem neuesten Stand der Technik). Leider kann sich das nicht jeder leisten. Es stellt sich mir dabei die Frage nach einem anderen Radtyp, dem klassischen Crosser.

Zumindest die nicht extrem leichten und extrem teuren vollgeferterten MTB werden neuerdings gern blumig gern auch als "Breitschwert", die Cyclocrosser als "Degen" benannt. Wo seht Ihr da bitte das klassische Crossrad? Das sind ja zumeist gestripte Tourenräder - oder umgekehrt gesehen sind Tourenräder vollausgestattete Crosser. Die gibt's wahlweise mit Federgabel wie ein Hardtail oder mit Starrgabel wie einen Cyclocrosser.

Wo würdet Ihr diesen Radtyp denn bitte dazwischen einordnen? Und ist es nur eine Frage der Mode und der vermeintlich auf die anderen Radtypen ausgelegten Veranstaltungen, dass der im Moment keine große Rolle spielt?

Hintergrund: 2013 werd auch ich mir einen Crosser oder Cyclo-Crosser zulegen. Bei mir kommt eine besondere Überlegung mit ins Spiel. Weil ich nicht nur auf der Straße, sondern weiter auch im Gelände während der Fahrt Fotografieren möchte (Linkshänder), sollte meine rechte Hand (die wg. Teilamputationen nicht voll funktionsfähig ist) dabei immer einen Bremshebel umfassen (bremst hinten, also schwächer, wirft einen dafür nicht ab), der das Rad notfalls allein zum Stehen bringt. Das geht schlecht mit einem Rennlenker und Cantis, am besten mit hydraulischen Scheibenbremsen. Dies nur mal so als Hintergrund meiner Frage, die ich gern unbeeindruckt von meinen persönlichen Vorlieben beantwortet hätte.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Heimfelder Dirk
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Beitragvon Heimfelder Dirk » 02.03.2013, 09:46

Moin Helmut,

meiner Meinung nach wärst Du mit einem Crossrad auf Basis eines Trekkingrades gut bedient.

Ich selbst fahre seit eineinhalb Jahren aus dieser Serie http://www.trenga.de/shop/GLX+Cross+Pro das GLX 7.0.

Im Winter zum Crossen habe ich Conti Cyclocross Race Faltreifen aufgezogen, aber auch mit den serienmäßigen Marathon Cross von Schwalbe kommt man im Gelände klar. Die sind sehr pannensicher, aber recht schwer. Die 3-fach Kurbel mit 26-36-48 in Kombination 11-32 läßt auch Leute mit radsportuntypischem BMI wie uns beide jede Steigung erklimmen, solange Grip vorhanden ist. Du kannst auf dem mittleren Blatt fast ständig fahren und kannst auch einhändig die Übersetzung auf nahezu alle Bedingungen anpassen, ohne das Kettenblatt zu wechseln.

Für Dich wäre zum Fotografieren eine Federgabel angeraten, um gröbste Schläge abzufangen. Sonst kann es Dir schnell das ganze Rad verreißen, wenn Du nur eine Hand am Lenker hast. (Aus diesem Grund mache ich unterwegs keine Fotos mehr).

:gruss: Dirk
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Indorain
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Beitragvon Indorain » 02.03.2013, 13:11

Diese ganze MTB vs. Cyclocrosser Diskussion ist mir langsam suspekt.

Für mich geht das alles in Richtung Wettrüsten. Immer mehr fahren mit den Crossern und die MTB'ler kommen nicht mehr hinterher und müssen nachziehen... Ich sehe darin jedoch keinen Sinn, ob man nun 2 km/h schneller im Training fährt oder nicht, dürfte doch eigentlich egal sein, oder? Zudem ist ein MTB haltbarer. Ich habe schon so viele Platten bei den Crossfahrern erlebt und auch schon Rahmenbrüche gesehen. Die Räder sind eben für den Rennsport gedacht und weniger, um damit durch den Wald zu gurken. ;)
Einen Vorteil hat das ganze natürlich schon, der Fahrradhändler wird sich über Kundschaft freuen.
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Konkursus
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Beitragvon Konkursus » 02.03.2013, 16:54

also, Helmuts Anfrage hat Dirk doch optimal beantwortet. Sehe ich für seine persönlichen Bedürfnisse genauso.

Der Auffassung von Indurain stimme ich nicht zu. Es wird ja keiner gezwungen, an einem Wettrüsten teilzunehmen.

Aber irgendwie steckt im Begriff "MTB" ja das Wort "mountain". Also benutze ich mein MTB auch dort, wo mountains sind, die mich zu allzu häufigem Schieben des Crossers zwingen würden.

Sprich: bei uns in Norddeutschland in den HaBe (vereinfacht die Sache etwas, bin dort allerdings auch schon öfter mit dem Crosser unterwegs gewesen) und dann so ab Harz. Kann auch sein im Elm, Ith etc., war dort allerdings noch nicht.

Ko
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Heimfelder Dirk
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Thema verfehlt?

Beitragvon Heimfelder Dirk » 02.03.2013, 17:07

Konkursus hat geschrieben: Der Auffassung von Indurain stimme ich nicht zu.
Ko
:GrosseZustimmung:
Helmut bat um Empfehlungen für eine Neuanschaffung. Niemand ist gezwungen, sich daran zu beteiligen.
:gruss: Dirk
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Janibal
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neues rad

Beitragvon Janibal » 02.03.2013, 18:04

Mtb ist für Moutains, speziel bergab.
Crosser ist für Rennen, speziel bis 60min.

Lösung ist 29er, speziel für Menschen über 175cm Größe...
St. Jan
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Johanna
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Re: neues rad

Beitragvon Johanna » 02.03.2013, 18:15

Janibal hat geschrieben:Crosser ist für Rennen, speziel bis 60min
NehNeh
Crosser ist für Rennradfeeling, Fahrfreude und Strecke machen im Gelände!
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Beitragvon bort » 02.03.2013, 18:46

bis vor zwei Jahren hatte ich ein ähnliches 28" Crossrad wie vom Namensvetter oben beschrieben: mit Federgabel und Besenstiellenker, das ich mit schnellen, nur leicht profilierten 32mm Reifen ausgestattet hatte. Damit waren schnelle Fahrten auf Asphalt und auch Ausflüge auf unbefestigte Wege möglich. Gebremst wurde mit Maguras HS33 - alles in allem ein gutes Allround-Rad.

Mittlerweile ist dieses Crossrad wieder verkauft und für die sportliche Betätigung habe ich ein Rennrad und ein Oldschool 26" MTB Hardtail mit Starrgabel von '97. Ersteres für den Sommer, letzteres für den Winter. Für meine Definition von Fahrspaß völlig ausreichend (obwohl ich nach all den Berichten hier über CTFs und sonstige Cross-Veranstaltungen mir manchmal mein Crossrad zurückwünsche...)

Kurz: mit einem Crossrad kann man schnell fahren und Spaß haben. Wenn man nicht unbedingt einen Rennlenker benötigt, dann ist das meiner Meinung nach auf jeden Fall eine Option in der MTB vs. Crosser Diskussion.

Gruß,
Dirk
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Beitragvon mars8472 » 02.03.2013, 21:03

Bezüglich des Bremsens mit einer Hand: Das funktioniert egal mit welchem Rad nur eingschränkt im wohl dosierten Bereich. Wenn man wirklich mal reinlangen muß wird das nichts, weil man sich nur einseitig am Lenker abstützt. Nichtsdestotrotz ist man natürlich im Vorteil, wenn man nicht erst umgreifen muß.

Diese Corssräder haben im Sport noch nie eine große Rolle gespielt, daran wird sich wahrscheinlich auch nichts ändern. Hast du mal ein ein 29er MTB gedacht? Leichte Felgen, nicht zu breite Reifen mit wenig Profil und man kann schön ballern, egal ob Forstweg oder Wurzelpiste. Die verfügbaren Federgabeln sind ebenfalls besser als die in Crossrädern verbauten aus dem Trekkingbereich. Oder halt einen Cyclocrosser, ggf. mit Flatbar.

Bezüglich Foto: Am besten mit einem Band so am Körper befestigen, dass man die Kamera im Notfall einfach loslassen kann, ohne dass sie irgendwo anschlägt.
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UweK
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Beitragvon UweK » 02.03.2013, 21:51

Ein 29"er MTB kommt für Helmut eher nicht in Frage, da er, wie ich auch, einfach viel zu klein dafür ist.

@Helmut:
Ich habe meinen Crosser mit mech. Scheibenbremsen, hydraulisch geht auch, kostet aber etwas mehr (auch etwas mehr an Gewicht) - Hierzu fragst du Tribelix am besten, der kennt sich damit aus.

Zudem kann ich dir auch die Zusatzbremshebel am Lenker emfehlen, damit kannst du auch mit rechts vernünftig bremsen.

Es gibt auch spezielle Cross-Federgabeln, die haben einen sehr kurzen Federweg, wiegen aber deutlich weniger als herkömmliche Doppelfedergabeln, das wäre für dich interessant.

Gerne überlasse ich dir meinen Crosser nochmals zu einer Probefahrt.

PS. dieser ist als klassischer Crosser (also kurzes Oberrohr) und nicht wie ein Tourenrad (eher langes Oberrohr) aufgebaut.
Ehemaliger 1. Vorsitzender HFS a.D. - Helmuts-Fahrrad-Seiten e.V.
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Ledersattel
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Re: MTB vs. Cyclocrosser: Warum nicht einfach einen Crosser?

Beitragvon Ledersattel » 03.03.2013, 18:11

Helmut hat geschrieben:Weil ich nicht nur auf der Straße, sondern weiter auch im Gelände während der Fahrt Fotografieren möchte (Linkshänder), sollte meine rechte Hand dabei immer einen Bremshebel umfassen (bremst hinten, also schwächer, wirft einen dafür nicht ab), der das Rad notfalls allein zum Stehen bringt. ...am besten mit hydraulischen Scheibenbremsen. .
Moin Helmut,

ich habe mir für den Winter und für die kurze Abendtour im Sommer einen Crosser gekauft und mit Alfine 11 Nabenschaltung und Magura HS 33 Bremsen ausstatten lassen. Damit kann ich auf allen (matschigen) Wegen
gut fahren und bremsen. Probefahrt gerne!
Eigentlich sollte hier jetzt das Bild zu sehen sein, klappt nicht, sende ich Dir per Mail zu.

Nachtrag, … nochmal ich: Ich wußte doch, dass ich meinen Crosser schon einmal im Forum eingestellt habe. Schau mal unter
http://forum.helmuts-fahrrad-seiten.de/ ... ght=#21239 nach.

Gruß
Ledersattel
Zuletzt geändert von Ledersattel am 03.03.2013, 19:35, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon Helmut » 03.03.2013, 19:19

Ja, macht einen guten Eindruck.

Vor allem die Alfine 11 finde ich verlockend für Matschtouren.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.

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