Ohweh. Beize gibt doch immer so´ne Sauerei.

Sand- oder Glasstrahlen wäre rationeller, aber technisch wahrscheinlich nicht zu realisieren gewesen. Da ist Beize immer noch besser als Schleifpapier oder der Bohrmaschinenaufsatz.
Den rohen Rahmen brauchst Du gar nicht mehr so arg anschleifen. Ich denke ein zarter Gang mit 240´er Körnung oder feiner wäre ok.
Viel wichtiger ist das entfetten!
Die Wahl des Lacks solltest Du vor dem Grundieren treffen, denn beide Beschichtungen müssen aufeinander abgestimmt sein. Ich denke auf ein Füllern kann aufgrund der geringen Fläche verzichtet werden.
Bezüglich der Baumarktlacke gebe ich Dir recht. 2 K Lacke gibt es diverse. Nicht nur von BASF. Allerdings aus der Sprühdose? Hab ich noch nie gehört. Hast Du da nen Link? Auf welcher Basis basiert der Lack? Alkyd- oder andere Kunstharze, PU, Nitrozellulose?
Ich würde die Variante Kompressor/Spritzpistole bevorzugen. Die Wahl des Lackes ist nicht ganz einfach. Heute werden Fahrradrahmen ja kaum noch lackiert. I.d.R werden sie pulverbeschichtet, weil rationeller. Ich würd mal bei einem Kfz-Lackierer vorbeischauen. Was am Auto hält, ist auch für´s Rad sicherlich schlag- und kratzfest genug. Mit Masse verwenden die inzwischen allerdings Acryllacke (Emmissionsschutz).
Bezüglich der Haftung spielt eine Wärmebehandlung eine untergeordnete Rolle. Wird sich eher negativ auswirken. Dazu muss ich folgendes erklären: Lack hat eine gewisse Viskosität. (Einige Lacke sind tixotrop. Bedeutet, sie werden bei der Verarbeitung dünner, was das Auftragen mit Pinsel und Rolle vereinfachen soll, aber schnell zu Lecknasen führt.) Die Viskosität kann durch Zugabe von entsprechendem Lösungsmittel herabgesetzt werden. (Z. B. wenn normaler Türen- oder Fensterlack gespritzt werden soll.) Die Viskosität verändert sich aber auch durch die Temperatur des Lackes. Je geringer die Viskosität, desto geringer ist auch die mögliche Schichtdicke und das Deckvermögen des Lackes pro Arbeitsgang.
Hinzu kommt, dass Lack zunächst einen "Verlauf" hat und dann "steht". Das bedeutet, dass der aufgetragene Lack ein wenig verläuft und dann oberflächlich anzutrocknen beginnt. Dies ermöglicht eine glatte Oberfläche.
Erwärmter oder verdünnter Lack verläuft stärker (weil eben dünner) steht aber auch schneller. In der Praxis bedeutet das: Wer nur kleine Flächen zu lackieren hat
und schnell lackieren kann, wird eine optisch hochwertigere Lackierung hinbekommen. Das ganze muss dann aber sehr rasch geschehen, denn der Lack trocknet deutlich schneller an. Frischer Lack an angetrocknetem Lack bedeutet in der Praxis sichtbare Ansätze.
Den Rahmen würd ich keinesfalls erwärmen, denn: Der kalte Lack trifft auf den erwärmten Rahmen. Dort wird er ebenfalls erwärmt, wird dünner und beginnt stärker zu verlaufen als gewollt und kontrollierbar ist. Ergebnis werden Laufnasen ohne Ende sein.
off topic, but nice to know: Das Erwärmen des Trägermaterials findet seine Anwendung nur in industriellen Spritzverfahren (Pulverbeschichtung) mit ensprechenden Trocknungskammern. Hierbei wird ein Lackpulver auf das erwärmte Material geschossen, welches dort verschmilzt und anschließend sofort getrocknet wird.
Oder bei der Heizköperlackierung im Sanierungsbereich. In diesem Fall hängt dies mit der Beschaffenheit des Lackes zusammen. Da dieser später hohen Temperaturen ausgesetzt sein wird, werden solchen Lacken Zusätze beigemengt, die ein rasches Hitzevergilben vermeiden. Diese Zusätze machen den Lack bei geringem Deckvermögen extrem zäh. Verdünnen fällt wegen des geringen Deckvermögens aus. Daher wird für den Verlauf der Heizkörper auf Temperatur gebracht.