Welcher Cross-Reifen?

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Heimfelder Dirk
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Re: Conti Cyclocross Race Faltreifen

Beitragvon Heimfelder Dirk » 13.01.2013, 08:17

Helmut hat geschrieben:
Heimfelder Dirk hat geschrieben:Jetzt wissen wir`s genau
Wirklich? Da ist ja noch die Folie drum. :)
ok, ok, ich hab`s geahnt, einer ist ganz pingelig :sad: . Ich werde mal bei Ulrike und Konkursus nachfragen, ob einer hierher kommen kann, um meine Messergebnisse zu beglaubigen. Den Kaffee (6 Becher für Ko, ein 4XL Cappuccino für Ulrike) spendiere ich, restliche Kosten für den Admin :zwinkern:
:gruss: Dirk
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Harterbrocken
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Profilfragen

Beitragvon Harterbrocken » 14.01.2013, 08:21

Ist das herrlich. Wie toll man doch über Reifengewicht, Grip usw. Streiten kann. Besonders spannend ist ja die Profilfrage. Wie muss der Conti Cyclocross Race montiert werden? In welche Richtung sollen die Mittelblock-Pfeile zeigen? Mit HeiDi führe ich darüber seit einiger Zeit einen lebhaften Dialog. Hatte er mich doch damit verunsichert, dass mein Hinterreifen falsch herum auf der Felge sitzt (Pfeile zeigen nach hinten). Dabei habe ich die Kennzeichnungen auf der Reifenflanke doch beachtet. Und die wollen, dass die Pfeile am Hinterrad nach hinten zeigen. Auch bei Trenga hat man HeiDi offenbar diese Auskunft gegeben. Also ist meine Montage doch richtig. Puh, ganz schön tricky.

Die Reifenflanke zeigt (nur auf einer Seite) zwei Pfeile. Die kennzeichnen die jeweilige Laufrichtung für Vorder- und Hinterrad. Darum steht links und rechts davon "rear" und "front"; gemeint sind also Vorder- sowie Hinterreifen und nicht die Blickrichtung des Betrachters.

Wird der Vorderreifen montiert, gilt der Pfeil neben "front". Dieser kennzeichnet die Laufrichtung (beim Foto unten muss sich das Rad also im Uhrzeigersinn drehen). Die mittleren Profilblöcke zeigen beim Blick von oben mit der Spitze nach vorn.

Fürs Hinterrad gilt die Bezeichnung "rear". Hier muss auch der Pfeil neben dem Wort "rear" in Laufrichtung weisen (beim Bild unten sollte der Hinterreifen also gegen den Uhrzeigersinn rotieren). Profilblöcke zeigen bei Draufsicht mit der Spitze nach hinten. Das alles gilt für den Drahtreifen.
Bild
Flankenbeschriftung
Bild
Profilblöcke zeigen beim Vorderrad mit Spitze in Laufrichtung

Bei meinem neuen Twistet Pro (Made in Taiwan, nicht in Indien) sind die Bezeichnungen eindeutiger. Hier steht zusätzlich auf gut deutsch Hinterrad und Vorderrad neben den jeweiligen Pfeilen. Also nochmals: Die Pfeile stehen für die getrennten Laufrichtungen. Verbesserungsvorschlag an Conti: Die Bezeichnungen bitte nur jeweils auf eine Flankenseite getrennt nach Vorder- und Hinterreifen aufprägen. Verhindert Missverständnisse.

Die unterschiedliche Profilausrichtung für Vorder- und Hinterreifen macht in meinen Augen auch Sinn. Denn so ist der Vorrreifen aufs Bremsen optimiert, das Hinterrad kriegt bessere Traktion.

So steht es auch hier:
http://www.cx-sport.de/content/testberi ... cross-race

Ebenfalls wird im CX-Forum darüber gestritten.
Siehe:
Kellenbach
heute mit hotline-techniker bei conti geplaudert,wenn man von oben drauf schaut vorderrad:spitze vom mittelstollen zeigt in fahrtrichtung!!
hinterrad:spitze zeigt nach hinten!!!
das heist meine reifen die letztes jahr auf neurad montiert waren ,hatten falsche laufrichtungspfeile auf der flanke und waren deshalb falsch montiert,die neuen von diesem jahr sind korekt.............
jetzt haben die inder den dreh raus:daumen:..............
alles wird gut....................
und wer ist jetzt noch so alles mit den falschen unterwegs?????????????
OlliN
28.01.2011, 23:28
Im Tourforum geht es gerade um die Richtung bei Schwalbe Marathon- Reifen. Vorne "die Spitze nach vorne" zu montieren, scheint Konsens zu sein. Für hinten dann der Einwand, warum denn bei Traktoren das dort auch so gehandhabt wird, also "Spitze nach vorn". Ich hab mir dann mal ein paar treckerbilder angeguckt- und: tatsächlich, die haben vorne und hinten "Spitze nach vorn". Ist das Crossrad nun ein Trecker oder nicht? Oder der bessere Trecker?
Ich hab mir nei Bierholen mal meine montierten Cyclocross Race (ca 1 Jahr alt angeguckt: Fehlerhaft! Spitzen zeigen zur Radmitte!
Der neue, der bald hinten drauf kommt, ist "richtig" beschriftet! Also genau wie beim TE.
sulka
29.01.2011, 03:59
... vorderrad:spitze vom mittelstollen zeigt in fahrtrichtung!!
hinterrad:spitze zeigt nach hinten!!!

??? das heißt es ist völlig wurscht was drauf steht. bei einem identisch beschrifteten pärchen ist eines immer falsch. oder versteh ich da jetzt was nicht ?

läßt man mal dabei mal außer acht, daß gummi anscheinend genau so geduldig wie papier ist ...
... macht die aussage sinn. die "unspitze" erzeugt widerstand. am v-rad zwecks bremsen, beim h-rad zwecks vortrieb.
aber wahrscheinlich merkt deswegen kein schwein nen unterschied :-O

die geschichte mit dem traktor ist ne andere. die fahren echtes v-profil. vorne aber wohl nur wenn es ein 4x4 ist, ansonsten sind da allerwelts "schlinger-rillen-profile" vorn drauf.
von wegen spitze nach vorn macht es für den vortrieb im acker allenfalls einen marginalen unterschied aus ob der dreck zur mitte hin drückt oder nach außen. spitze nach hinten würde wohl aber auf der straße sehr rauh laufen.

um jetzt die vergleiche noch zu komplettieren:
meine besten winterreifen an einem auto waren alte spikereifen mitohne spikes an denen ich das profil mit nem profilschneider fürn lkw nachgeschnitten hatte. grober zickzack, am anfang ein paar mal bis auf die karkasse und ab dann immer knapp drüber.
war und ist zwar absolut illegal, aber mein schieber lolli, da flogen die schneewürste nur so raus und der /8 war ja bekannt für seine wintertauglichkeit mit der gußplatte im kofferraum ...
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Beitragvon Harterbrocken » 20.06.2013, 23:23

Ich will demnächst endlich mal eine Sommer-CTF fahren und habe meinen Crosser mit neuer Mischbereifung bestückt. Mischbereifung bedeutet, dass ich vorne und hinten verschiedene Reifenbreiten fahre. Und jetzt die Preisfrage, auf die es oben schon ein paar Einträge gibt: Was macht mehr Sinn? Hinten breiter als vorn? Oder umgekehrt? Bei hochmotorisierten Heckantriebs-Sportwagen ist die Sache klar. Ein PS-starker BMW oder Porsche 911 fährt hinten mit breiteren Puschen als vorn. Der Grund ist natürlich, die gewaltige Leistung optimal auf die Straße zu bringen, Schlupf zu verhindern, die Traktion sowie die Seitenführung zu erhöhen.

Aber beim Crossrennrad? Schlupf ist hier nur an Steigungen auf rutschigem Untergründen wie glatten Steine und loser Sand ein Problem. Darum neige ich zu der Annahme, dass es mehr Sinn macht, den 33 Millimetern breiten Reifen auf der Vorderradfelge zu montieren und den schmaleren 31er hinten. Ich denke, das kommt der Spurstabilität und dem Lenkgefühl zu Gute, weil der Vorderreifen mehr Seitenführungskräfte überträgt. Oder ist das alles Quatsch und als Hobbyfahrer spürt man die Unterschiede ohnehin nicht? Was meint Ihr?
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Beitragvon Jacfm » 20.06.2013, 23:46

Jacfm hat geschrieben:Also zum Thema Mischbereifung würde ich sagen, wenn, dann vorne breiter als hinten (solange keine Federung im Spiel ist). Meist ist es ja so, daß das mehr an Dämpfung auf ruppigen Untergrund für vorne sinnvoller ist als hinten und ruppiger Untergrund meist häufiger auf einer Crosstour anzutreffen ist, als Anstiege, wo man auf viel Traktion hinten angewiesen ist. 8)
Grundsätzlich siehe oben, ansonsten würde ich in deinem Fall sagen, dass sich die 2 mm nicht sonderlich bemerkbar machen, da wäre eher schon das Profil interessant, wenn es nicht die gleichen Reifen sind. Was nützt ein breiter Reifen hinten, wenn er kein Vortriebsprofil hat bzw. was nützt ein breiter Reifen vorne, wenn er keine Seitenführung hat (Dämpfung mal aussen vor gelassen).
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Beitragvon Helmut » 21.06.2013, 00:32

Harterbrocken hat geschrieben:Was macht mehr Sinn? Hinten breiter als vorn? Oder umgekehrt?
Frag doch einfach mal die Klytta, Doris von Schwalbe. Die weiß es vielleicht auch nicht genau, hat aber Kollegen, die es haargenau erklären könnten.

Ihre Adresse hast Du ja.

Wenn Du ne Antwort bekommen hast, mach bitte damit einen neuen Fred auf.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon crossover » 23.06.2013, 17:56

Harterbrocken hat geschrieben:Ich will demnächst endlich mal eine Sommer-CTF fahren und habe meinen Crosser mit neuer Mischbereifung bestückt. Mischbereifung bedeutet, dass ich vorne und hinten verschiedene Reifenbreiten fahre.
@harterbrocken, wenn du gar nicht weißt, welchen reifen du wo fahren willst, warum entscheidest du dich dann für eine mischbereifung?
meines erachtens macht eine mischbereifung keinen sinn, wähle die breite des reifens und das profil je nach untergrund. auf der waldautobahn also ein schnelles schmales profil, auf schwierigem kurs eher breit und mit weniger luftdruck.
der Berg ist mein Feind

Klickstu:
http://radsport.esv-fortuna-celle.de
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Beitragvon Harterbrocken » 23.06.2013, 18:35

crossover hat geschrieben:@harterbrocken, wenn du gar nicht weißt, welchen reifen du wo fahren willst, warum entscheidest du dich dann für eine mischbereifung?
Guter Einwand. Ich habe einen Conti Twister Pro (gibt es leider nicht mehr) und einen Panaracer als Restposten kaufen können. Und die haben eben unterschiedliche Breiten und ein fast identisches Profil. Inzwischen habe ich erste Erfahrungen auf Schotterwegen im Harz damit gesammelt. Bergab könnte vor allem die Bremsleistung des Vorderreifens besser sein. Darum bin ich mittlerweile sicher, dass es besser ist, vorne den breiteren Reifen zu montieren. Rund 70 Prozent der Verzögerung werden ja vorne erzielt. Wie erwartet hatte ich trotz des schmaleren Hinterreifens keinerlei Traktionsprobleme.
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Beitragvon Jacfm » 23.06.2013, 23:04

Mischbereifung, was die Breite anbetrifft, macht bei einem Crosser eh keinen Sinn. Sobald man ab vom Asphalt ist, heißt es bei gleichem Profil breiter gleich besser. Denn, dass auf einer Waldautobahn ein schmaler Reifen besser ist, stimmt nicht. Fakt ist, ein breiter Reifen mit identischem Profil rollt bei gleichem Luftdruck leichter als ein schmaler, und bei den Standard Crossreifen von ca. 32 bis ca. 42 mm ist der max. Druck für alle so 6 Bar, laut Conti und Schwalbe.

Wird das Gelände ruppiger kommt noch der Umstand im Gelände hinzu, dass ein niedrigerer Luftdruck den Rollwiderstand verringert, und da hat dann der breite Reifen Vorteile bei Komfort, Grip und Pannenschutz.

Ausnahme ist Schlamm, da macht dann ein dünner Reifen Sinn, weil er sich durch den Matsch schneidet. Nur sollte man dann das Verhältnis Schlamm zum Rest der Strecke sehen.
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Beitragvon Harterbrocken » 09.11.2015, 07:46

Jacfm hat geschrieben:Mischbereifung, was die Breite anbetrifft, macht bei einem Crosser eh keinen Sinn. Sobald man ab vom Asphalt ist, heißt es bei gleichem Profil breiter gleich besser. Denn, dass auf einer Waldautobahn ein schmaler Reifen besser ist, stimmt nicht. Fakt ist, ein breiter Reifen mit identischem Profil rollt bei gleichem Luftdruck leichter als ein schmaler...
Ja, das stimmt. Der Trend geht im Allgemeinen zu breiteren Reifen: mehr Komfort, bessere Performance.

Ich hole dieses Fred mal wieder nach vorne, weil die CTF-Saison ja so gerade richtig los geht. Und damit mein altes Problem: Welchen Reifen kaufen? Gestern bei der Bungsberg-CTF habe ich gemerkt, dass schon wieder neue Pneus fällig sind. Besonders hinten hatte ich auf der matschigen Wiese bei der Anfahrt zum Bungsberg nervige Traktionsprobleme.

Also: Gibt es einen neuen Stand bei Reifen? Mein Wunsch wären mindestens 35 Millimeter Breite, ein kräftiges Profil und eine möglichst weiche Gummimischung. Viele Crossreifen hören leider (noch) bei 33 Millimeter Breite auf. Aber ich finde, breiter ist besser. Zumindest für meine Einsatzzwecke.
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Beitragvon Mike667 » 09.11.2015, 09:44

Moin Jörg,
Harterbrocken hat geschrieben:Also: Gibt es einen neuen Stand bei Reifen? Mein Wunsch wären mindestens 35 Millimeter Breite, ein kräftiges Profil und eine möglichst weiche Gummimischung. Viele Crossreifen hören leider (noch) bei 33 Millimeter Breite auf. Aber ich finde, breiter ist besser. Zumindest für meine Einsatzzwecke.
Schau doch mal bei Schwalbe unter Offroad nach. Die haben einige ihrer (ursprünglichen) MTB-Reifen auch als 28er bzw. 29er im Portfolio.

//Michael
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Beitragvon Jacfm » 09.11.2015, 10:38

Breite Crossreifen solltest du in der Trekking Ecke suchen, da gibt es denn z.B. den Conti Crossride (nicht mehr im Programm, dennoch bei Händlern erhältlich), oder Speedride (semislick), den Schwalbe Smart Sam oder den CX Comp, bei Ritchey z.B. den Speedmax Crosscomp, alle deutlich über 35mm. Real schwanken sie, mein Crossride ist mit 42 angegeben und hat 37mm, (ist aber immer noch deutlich breiter als sein 32mm Racependant), den fahr ich sehr gerne, guter Allrounder und dazu noch faltbar.

Einziger Wehmutstropfen ist aber meist das z.B. bei Conti und Schwalbe nicht deren Top Gummimischungen in den Trekkern stecken, also Griffigkeitseinbußen bei glatten stellen wie Wurzeln und Steinen z.b.


In 35mm gibt es noch eine ganze Reihe Reifen, Conti oder Ritchey, wie realbreit die sind weiß ich allerdings nicht
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Beitragvon Harterbrocken » 09.11.2015, 21:50

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Beitragvon Don Vito Campagnolo » 09.11.2015, 22:11

Harterbrocken hat geschrieben:Eigentlich zu schmal
http://www.bike24.de/1.php?content=8;pr ... 35;page=38
Ich bin ja an sich Challenge-Fan, aber von allen Reifen dieser Firma die ich kenne und selbst habe ich das allseits gelobte bzw. fast gehypte Grifo-Profil das deutlich schlechteste: Da gefällt mir selbst der leicht laufende Chicane mit seinen in Kurven gut zupackenden Schulterstollen besser und als echter Allrounder deckt der Fango einen breiteren Einsatzzweck ab. Für´s ganz grobe ist der Limus klasse.
Als gute Mischung hat sich auch Chicane vorn und Fango hinten bewährt.

Aber eben alles nur in 33er Breite.

Falls es der Conti werden sollte, dann auf jeden Fall die teurere Version mit der guten Gummi-Mischung: Meine Erfahrung mit dem Cyccross-Race aus gleichen Haus (gibt es nur mit einfacher Mischung) zeigt, dass der Reifen im Trockenen erstaunlich gut für den geringen Preis ist, aber sobald es feucht/nass/rutschig wird, ärgert man sich einfach nur.
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Beitragvon Harterbrocken » 09.11.2015, 22:21

Vom Conti Cyclocross Race habe ich zwei Sätze als Faltreifen durch. Guter Grip, gute Breite, gutes Profil, aber nicht sehr haltbar - schon gar nicht bei gelegentlichem Einsatz auf der Strasse.

Momentan ist mein Favorit der WTB Nano in 40er Breite. Da kann man dann ordentlich mit dem Luftdruck runter gehen.

Die Reifenwahl für ein Crossrennrad ist eine sehr spezielle Wissenschaft finde ich. Nirgends sind Breite, Profil und Mischung wichtiger.
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Beitragvon Jacfm » 09.11.2015, 23:37

Also der Surly und der RaciungRalph sehen mir vom Profil sehr ähnlich, den Ralph hatte ich jetzt am WE in Kiel im Rennen drauf in 33mm und ich muss sagen bei Matsch ist der nicht so mein Favorit, schmiert in den Kurven und setzt sich zu, damit muss man umgehen können. Im Trockenen im Training die Woche war er ok, rollte gut und griff gut, eher halt ein Trockenreifen.

Den Maxxis Mimo hatte ich mal früher drauf, da war mein subjektiver Eindruck immer, dass er schlechter rollt als der Schwalbe und der Cyclocross King (wenn man genau schaut, bilden die Stollen bei den beiden eine Mittellauffläche, mehr als beim Mimo), Griff war ok, aber nicht überragend über alle Bodenverhältnisse gesehen.

Da muss ich sagen, bin ich bisher mit dem Cyclocross King sehr zufrieden gewesen, sehr guter Griff bei allen trockenen Verhältnissen, und auch bei Match hat er eine gute Selbstreinigung, zumindest besser als der Racing Ralph, da die Stollen einen Kanal zum Dreck rausdrücken bilden. Haltbarkeit ist auch gut, viele hundert Kilometer und auch mit viel Strassenanteil und Profil ist immer noch gut da.

Der WTB sieht sehr interessant aus, ich kenn ihn zwar nicht, das Profil scheint aber guten Kurvenhalt und Selbstreinigung zu versprechen sowie durch den Mittelteil gute Abrolleigenschaften. Diese Eigenschaften hängen aber auch mit der Gummimischung zusammen, und da hab ich von WTB leider keine Ahnung, im Gegensatz zu Conti mit seinem Blackchili und Schwalbes Triple Compound, die beide ziemlich gut sind.

Mit Challenge hab ich leider keine Erfahrung, aber da ist ja Don Vito Spezi. ;)
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Beitragvon dirksen1 » 10.11.2015, 09:07

Ich schmeiß mich mal dazu...

Challenge Grifo fahre ich seit Jahren als Reifenwahl Nr. 1. Rollt super, sehr guter Pannenschutz, leicht, (Erst-)Montage recht fricklig, coole Retro-Optik. Achtung, nicht die 25-30 € Varianten kaufen!

Clement PDX wurde mir mal empfohlen, rollt auf Asphalt noch besser als der Grifo, kostet weniger, Pannenschutz (Durchstich) schlechter, Montage superleicht, sieht geil aus.

Schwalbe? Kein Kommentar ;)

Conti habe ich noch nie gefahren auf dem CX.

Vor 2 Wochen hatte ich einen Satz Fango daheim, aber der ließ sich absolut nicht montieren. Mir schien es, als wäre der Reifen zu klein oder die Felge (DT Swiss R24) zu groß. Noch NIE in meinem Radleben ist mir einer der blauen Schwalbe-Reifenheber abgebrochen, so schwer ging der Reifen drauf!!! Nicht vorstellbar, wenn man da mal unterwegs nen Platten hat... Also Reifen wieder zurückgeschickt.

Neugierig bin ich auf Tubeless, da haben 2 Bekannte super Erfahrungen mit gemacht, vor allem die allseits beliebt-berüchtigten Durchschläge scheinen da keine so große Gefahr mehr zu sein.
Vielleicht wird das Thema hier noch beleuchtet?

Schläuche? Auch ein Thema.
Ich montiere daheim in der guten, trockenen und warmen Stube Latexschläuche. In der Satteltasche habe ich Conti-Cross Schläuche, Butyl lässt sich unterwegs einfach besser montieren.

Und TPI?
Mehr Fäden bedeuten eine geschmeidigere Karkasse, also einen geringeren Rollwiderstand, kann man das so einfach formulieren? Dann sollte man den Limus wählen.

PS: warum soll 33mm zu schmal sein? In Cadenberge z.B. hatte ich mit 33mm Grifos in sämtlichen Schlammkuhlen immer ausreichend Grip.
ES LIEGT NIE AM RAD!
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Beitragvon Harterbrocken » 11.11.2015, 06:45

dirksen1 hat geschrieben: Und TPI?
Mehr Fäden bedeuten eine geschmeidigere Karkasse, also einen geringeren Rollwiderstand, kann man das so einfach formulieren? Dann sollte man den Limus wählen.

PS: warum soll 33mm zu schmal sein? In Cadenberge z.B. hatte ich mit 33mm Grifos in sämtlichen Schlammkuhlen immer ausreichend Grip.
Das Schöne an diesem Forum ist, dass hier wirkliche Experten unterwegs sind. Solche Erfahrungen und Einschätzungen sind wirklich von hohem Wert. Und das tiefe Einsteigen in die die Details macht das Hobby Radfahren noch schöner; ich schätze solchen irren "Tech-Talk", bei dem Neulinge kaum noch etwas verstehen dürften.

Darum hier ein interessanter Beitrag zum Thema tpi. Die reine Ziffer - je höher, desto besser, weil mehr Fäden mehr Weichheit bedeuten - kann dabei aber in die Irre führen, wie der geschätzte Jan Heine aufschlussreich erläutert: https://janheine.wordpress.com/2015/01/ ... rformance/

Auf den gleichen Seiten kann man übrigens interessante Abhandlungen zum Thema Reifenbreiten und Rollwiderstandsvorteile finden. Ganz verkürzt gesagt steht da: Breite Reifen sind besser.

Beim Strassenrennrad bevorzuge ich daher mindestens 25 Millimeter Breite. Und auf dem Crosser würde ich gerne 35, lieber noch 37 oder gar 40 Millimeter fahren, vorausgesetzt der Reifen ist leicht und rollt ähnlich gut ab wie ein 31 oder 33er. Denn das erlaubt niedrigere Drücke und dürfte so den Komfort verbessern, weil der Reifen mehr Federweg hat.

Meine Conti Cyclocross Race (35 Millimeter) bin ich gerne mit zwei Bar gefahren, hab dann aber leider viele Durchschläge auf wurzeligen Trails gehabt. Ab 2,7 Bar ist das Problem weg, aber das Rad rollt bockhart über Unebenheiten. Auf glatten Steinen und Wurzeln kommen noch Traktionsprobleme trotz kräftigem Blockprofil dazu. Darum möchte ich mit dem Luftdruck runter. Und das geht mit breiten Reifen besser.

Diesen Problemen kann man ja eigentlich wunderbar mit Tubeless oder besser noch Schlauchreifen aus dem Weg gehen. Aber das ist wieder eine ganz andere Baustelle.
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Beitragvon Mike667 » 11.11.2015, 13:00

Harterbrocken hat geschrieben: Beim Strassenrennrad bevorzuge ich daher mindestens 25 Millimeter Breite. Und auf dem Crosser würde ich gerne 35, lieber noch 37 oder gar 40 Millimeter fahren, vorausgesetzt der Reifen ist leicht und rollt ähnlich gut ab wie ein 31 oder 33er. Denn das erlaubt niedrigere Drücke und dürfte so den Komfort verbessern, weil der Reifen mehr Federweg hat.
Die eierlegende Wollmilchsau wirste bei den Reifen allerdings auch nicht finden. Eher muss man doch einige Kompromisse eingehen ...
Eigentlich wollte ich mal den SmartSam Plus als 42-622 testen, bin aber bisher noch nicht dazu gekommen ...
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Beitragvon Jacfm » 11.11.2015, 13:01

Hier nochmal auf Deutsch ein kleiner Beitrag auf der Schwalbe Seite zum Thema TPI
Die Dichte des Karkassengewebes wird in EPI oder TPI (Ends per Inch, Threads per Inch = Fäden pro Zoll) angegeben. Es gibt z. B. Fahrradreifen mit 20, 24, 37, 50, 67 und 127 EPI Karkassen.

Grundsätzlich ist ein Reifen umso hochwertiger, je engmaschiger die Karkasse gewebt ist. Eine feine Karkasse ist wichtig für einen geringen Rollwiderstand und gute Fahreigenschaften. Gleichzeitig verbessert sich der Pannenschutz, denn Karkassen mit hoher Fadendichte sind schwerer zu durchstechen.

Nur für die extrem feinen 127 EPI Karkassen stimmt das nicht mehr. Hier ist jeder einzelne Faden sehr dünn und damit verletzlicher. Der optimale Kompromiss zwischen geringem Gewicht und Robustheit liegt bei 67 EPI.

In den meisten unserer Top-Reifen verwenden wir eine 67 EPI Karkasse. Mit einer 127 EPI Karkasse können wir Gewicht und Rollwiderstand noch etwas weiter reduzieren. Allerdings sind diese Reifen gleichzeitig anfälliger gegen jede Art von äußeren Verletzungen. Daher benutzen wir 127 EPI Karkassen ganz bewusst nur bei leichten Wettkampfreifen, wo es besonders auf das Gewicht ankommt.

Die allermeisten Fahrradreifen weltweit werden sicherlich mit groben 20 oder 24 EPI Material hergestellt. Bei Schwalbe wird dieses Material seit einigen Jahren überhaupt nicht mehr verwendet. Auch sehr günstige Schwalbe Reifen verfügen bereits über eine hochwertige 50 EPI Karkasse.

Vorsicht beim Vergleich von EPI-Angaben. Häufig wird die Fadenzahl von sämtlichen Karkassenlagen addiert. Eine Angabe von 200 TPI ergibt sich dann z. B. dadurch, dass sich unter der Lauffläche 3 Lagen von jeweils 67 EPI befinden.
Bei allen EPI-Zahlen über 150 kannst Du davon ausgehen, dass es sich um solche addierten Angaben handelt. Bei Schwalbe geben wir generell die reine Materialdichte von einer Karkassenlage an. In der Regel befinden sich 3 Karkassenlagen unter der Lauffläche.
Zum Thema Durchschläge kann ich von mir noch Berichten das ich mit Schwalbe Schläuchen Nr.18 (28" extra light) fahre, habe dies Jahr bei den Rennen schon einige Wuzeln mitgenommen oder auch Hürden, es schlug durch aber Platt habe ich nie gefahren.
Ebenso bei der OCTF der RG Uni im Frühjahr, bei den Wurzeln eigentlich immer wieder mal durchgeschlagen (weil ich an den MTBs dranbleiben wollte ^^), aber kein Platten.
Halt doch, am Anfang an der Autobahn hatte ich einen, aber da hatte ich einen Cheng sing Schlauch drin und danach gegen den Schwalbe gewechselt ;o)
Druck fahre ich da so etwa 2Bar+ bei 33mm, Wiege selber 85kg plus Rad.
Plattfüsse habe ich festgestellt das ich mit mehr Druck, egal ob Straße oder Cross, ich häufiger Plattfüße habe, was ich schätze daran liegt das ein harter Reifen dem spitzen Gegenstand (kleiner Dorn oder Stein z.B.) nicht so elegant "ausweicht" oder nachgibt und deshald eindrigen lässt.
Straße trainiere ich deswegen (und dem Komfort sowie Zustand der Straßen geschuldet) meist mit 6/6,5-7Bar bei 25mm, Cross im Sommer mit Semislicks 40mm bei ~2,4-2,8 Bar (alle Untergründe).
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Beitragvon crossover » 11.11.2015, 17:57

http://clementcycling.com/ush
http://clementcycling.com/mxp-clincher

auf den felgen meines pureblood liegen beide reifen bei recht niedrigem druck ca 35-36 mm breit.
gemessen zwischen den stollen ;)
der Berg ist mein Feind

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Beitragvon MarkusH » 11.11.2015, 19:52

Jacfm hat geschrieben:Plattfüsse habe ich festgestellt das ich mit mehr Druck, egal ob Straße oder Cross, ich häufiger Plattfüße habe, was ich schätze daran liegt das ein harter Reifen dem spitzen Gegenstand (kleiner Dorn oder Stein z.B.) nicht so elegant "ausweicht" oder nachgibt und deshald eindrigen lässt.
Das kann ich so auf jeden Fall bestätigen! Bin früher an meinem MTB, wegen Angst vor Durchschlägen, immer so 3-3,5bar gefahren und hatte bei etwa jeder zweiten Tour einen Platten. Habe dann von Schwalbe über einen Satz Conti zu Michelin-Reifen gewechselt. Mit letzteren war es etwas besser, aber trotzdem hatte ich Platten weit über Durchschnitt. Mal war es ein Dorn, mal ein spitzen Stein :D und einmal sogar ein stumpfes Aststück von fast 1cm Durchmesser :shock: Bis ein Arbeitskollege mal fragte mit wieviel Druck ich fahre... Auf meine Antwort sagte er: "Kein Wunder, das ist zu viel. Versuch mal 1bar weniger." Jo, und seitdem fahre ich fast komplett Plattfußfrei :Empfehlung:
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Beitragvon bort » 14.11.2015, 14:11

dirksen1 hat geschrieben:Schläuche? Auch ein Thema.
Ich montiere daheim in der guten, trockenen und warmen Stube Latexschläuche. In der Satteltasche habe ich Conti-Cross Schläuche, Butyl lässt sich unterwegs einfach besser montieren.
interessant. Welchen Vorteil bieten Latexschläuche bei Crossen?
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Beitragvon Don Vito Campagnolo » 14.11.2015, 17:38

bort hat geschrieben:interessant. Welchen Vorteil bieten Latexschläuche bei Crossen?
Sie sind deutlich haltbarer bei Durchschlägen: Während Butylschläuche dabei regelmäßig einen sog. Snakebite erleiden hat man beim Latexschlauch sehr gute Chancen, dass er es überlebt.

Beispiel: Gegen Ende der Ratzeburger CTF hatte ich bei sehr hohem Tempo 2 kurz hintereinanderliegende Schlaglöcher übersehen und 2 Mega-Durchschläge kassiert. Ergebnis: Ein zerrissener Speichennippel (Gewinde steckte noch auf der Speiche aber der Kragen des Nippels war abgerissen), der Latexschlauch (morgens ganz knapp unter 2 bar aufgepumpt) hat es klaglos überstanden.
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bort
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Beitragvon bort » 14.11.2015, 17:52

oha, ist also eine echte Überlegung wert. Guter Hinweis.

Ich bin gerade erst ins Crossfahren eingestiegen und befinde mich noch in der Umgewöhnungsphase, insbesondere was Materialwahl und -einstellung angeht.

Was mich schon überrascht, sind die sehr geringen Reifendrücke, die hier angegeben werden. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass Drücke unterhalb von 3 bar nur mit Schlauchreifen praktikabel sind, aber dem ist ja scheinbar nicht so.
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Don Vito Campagnolo
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Beitragvon Don Vito Campagnolo » 14.11.2015, 19:16

bort hat geschrieben:Was mich schon überrascht, sind die sehr geringen Reifendrücke, die hier angegeben werden. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass Drücke unterhalb von 3 bar nur mit Schlauchreifen praktikabel sind, aber dem ist ja scheinbar nicht so.

Naja, mit Draht/Clinchern muss man natürlich schon ein bisschen aufpassen und sich an die gerade noch machbare Grenze herantasten.

Da spielen aber mehrere Faktoren eine Rolle: Z.B. kann man mit breiteren Felgen noch eine Idee weiter runter als mit schmalen Felgen; schmale Felgen begünstigen auch den Snakebite beim Durchschlag.
Dann kommen noch Fahrergewicht und Fahrstil hinzu. Manch einer ist in der Tat besser unterwegs wenn sich der Luftdruck um 3 bar bewegt.

Schlauchis sind aber in der Tat ein Gedicht, damit macht es noch mal einen Tacken mehr Spaß.

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