Vierlanden: LKW fuhr in Rennrad-Gruppe - Toter, Verletzte...

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ottoerich
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Beitragvon ottoerich » 10.08.2012, 10:22

Horror.

In der Rad-Gruppe fühle ich mich in der Regel sicher und geborgen gegenüber dem Autoverkehr, natürlich ein Trugschluss. Mehr Rücksicht und Verständnis in allen Lebenslagen täte allen gut. Oft liegt es m. M. n. am unbedingten Durchsetzen des "Ich habe Recht!".

[Nicht vergessen: Don't feed Trolls]
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thomas-hh
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Beitragvon thomas-hh » 10.08.2012, 10:24

Wir alle erleben Situationen, die uns das Blut in den Adern gefrieren lassen. Täglich. Gleichgültig, ob als Rad- oder Autofahrer. Gerade in den letzten Tagen sehe ich vermehrt Radfahrer, die bei Dunkelheit und ohne Beleuchtung bei Rot die Straße überqueren, teilweise direkt vor den anfahrenden PKW. Was bitte, nehmen sich diese Leute heraus? Sie gefährden nicht nur sich, sondern auch meine physische und psychische Unversehrtheit. Blech kann man ersetzen, aber die Bilder, die man nach so einem Unfall im Kopf hat, die behält man.

Was mich stört, ist, dass man diesem schrecklichen Unfall mit all dem Leid, das er den Hinterbliebenen, den Unfallzeugen und auch dem Fahrer brachte, bringt und noch bringen wird, nicht gerecht wird, indem man Urteile fällt, für die es bisher keine Berechtigungen gibt. Deine miesen Erfahrungen mögen Dich zu so einem Verhalten gebracht haben. Ich aber weiß, dass ich weder als Auto- noch als Radfahrer ein Engel und Unschuldslamm bin. Herzlichen Glückwunsch allen, die das für sich in Anspruch nehmen können....ich kann es nicht.

Darum: die Unfalluntersuchungen abwarten und dann urteilen. Den Radfahrern kann man wohl keinen Vorwurf machen, da sie anscheinend in geordneter Zweierreihe gefahren sind.

Thomas
crumble
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Beitragvon crumble » 10.08.2012, 11:01

Hallo,

erst einmal mein Beileid und der Wunsch, dass alle Beteiligten das Geschehene moeglichst gut und schnell verarbeiten.
5749Z hat geschrieben:in meinen augen hat dieser totfahrer nur eines verdient :PAM: bis zum ende!
Dann betet jede Nacht dafuer, dass Du nie jemanden erwischt. Ob direkt oder indirekt. Wenn Du glaubst mit einem Fahrrad kannst Du niemanden toeten, hast Du ein ziemlich verschrobenes Weltbild. Das geht schneller als man denkt.

Es reicht schon, dass sich jemand ueber deine Fahrweise erschrickt oder Du ein Signal in der Gruppe nicht weiter leitest und schon must Du mit der Schuld leben.

Peter
eggeling
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Was könnte ein winziges bißchen mehr Sicherheit erzeugen?

Beitragvon eggeling » 10.08.2012, 11:16

Bei allen berechtigten Meinungen zu Schuld und "Sühne" eines solchen tragischen Unfalls, stellt sich sicherlich nicht nur mir einmal mehr die Frage, was könnte vielleicht einen solchen Unfall vermeiden. Ich selber fahre bisher mit einem roten LED-Blinklicht an der Satteltasche, in der Hoffnung, es könnte einem Autofahrer helfen mich wahrzunehmen. Wäre es denkbar (und zulässig?) mit einem kleinen weißen "Blitz-Blinker" am Lenker den entgegenkommenden Verkehr aufmerksam zu machen?

Mit den LED´s müsste doch noch etwas mehr möglich sein, als bisher angeboten wird. Sicherlich hilft auch das nicht, wenn einer schlicht unaufmerksam ist, sein Handy bearbeitet oder den "Bollo" aus dem Fußraum klauben will. Übrigens kann ich mich nicht daran erinnern, dass bei der Führerscheinausbildung auch nur ansatzweise etwas zum Verhalten bei Begegnungen mit Radsportgruppen und deren Rechte gelehrt wurde. Ist zwar ewig her, aber da hat sich sicherlich bis heute nichts gebessert. Hier sollte man anfangen, Autofahrer zu sensibilisieren.
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michel66
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Beitragvon michel66 » 10.08.2012, 11:28

Eine Katastrophe!

Mein Mitgefühl gilt allen Beteiligten und Angehörigen!

Es kommt leider sehr häufig vor, dass entgegenkommende Kraftfahrer trotz radfahrendem Gegenvekehr, egal ob schnell, langsam, alleine oder in der Gruppe, Überholvorgänge ausführen und dabei die Radfahrer in arge Bedrängnis bringen. Das liegt meiner Meinung nach nicht an falschen Einschätzungen oder am "Übersehen", sondern daran, dass Radfahrer oft nicht als gleichwertige Verkehrsteilnehmer angesehen werden.
FC ST. PAULI RADSPORT
hutso
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Beitragvon hutso » 10.08.2012, 12:01

michel66 hat geschrieben:dass Radfahrer oft nicht als gleichwertige Verkehrsteilnehmer angesehen werden.
ja, das denke ich auch. leider :(

weiterhin bin ich erschüttert über seitenweise sinnbefreite diskussionen auf den kommentarseiten der tagespresse, ob der gegenseitigen schuldzuweisung: die bösen rennradfahrer tun dies, die rücksichtslosen autofahrer tun jenes...

da könnten wir direkt zu meinem lieblingsthema überschwenken: unsere immer mehr verkommende und scheinheilige gesellschaft

wenn wir uns ALLE einmal an die eigene nase fassen würden. und vor unseren eigenen türe kehrten. dann kämen wir vielleicht eines tages wieder auf den nenner, daß wir einander achten. und respektvoll miteinander umgehen. bewußter dinge wahrnehmen - eben nicht mit kopfhörern radfahren. eben nicht telefonieren während des autofahrens (um hier nur zwei beispiele zu nennen)

denn dann könnten wir uns zur abwechslung mal wieder auf das wesentliche konzentrieren.
und erkennen und darauf achten, was um uns herum passiert.
daß wir nicht alleine sind auf dieser welt. die meinen im RECHT zu sein :!:

na ja, ist vermutlich mein ganz persönliches problem :sad:

erschüttert bin ich trotzdem!

sandra
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Re: Was könnte ein winziges bißchen mehr Sicherheit erzeugen

Beitragvon crumble » 10.08.2012, 12:14

eggeling hat geschrieben:Ich selber fahre bisher mit einem roten LED-Blinklicht an der Satteltasche, in der Hoffnung, es könnte einem Autofahrer helfen mich wahrzunehmen.
Fahre damit bitte nicht im Blinkmodus. Der ist in Deutschland nicht zugelassen. Aus gutem Grund. Er zieht die Aufmerksamkeit von anderen ab, die sie vielleicht gerade dringder brauchen. Was nuetzt es, wenn dich jemand in einem Kilometer sieht, dadurch aber den Radfahrer hunder Meter vor sich uebersieht. Gegen ein Dauerlicht spricht nichts, ausser dass Du dieses elendige Tagfahrlich foerderst, dass ueber die Jahre fuer etliche tote Radfahrer und Fussgaernger sorgen wird.

Tagsueber sieht man die kleinen LED-Lichter sowieso nicht. Die helfen Dir nur am Anfang von Waldgebieten und Unterfuehrungen.

Kontrastreiche Kleidung und passende Fahrweise hilft da mehr. Fahre gerade bei kurvenreichen Strecken und kurz vor Waldeinfahrten nach Moeglichkeit in der Mitte Mitte der Fahrbahn, damit man dich leichter sehen kann. Zu sehr am Rand verschwindet man schnell im Hintergrund und/oder Schatten.

Peter
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Konkursus
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Beitragvon Konkursus » 10.08.2012, 12:29

ein trauriger Anlass für eine immer wiederkehrende Diskussion.

Auch mein Beileid gilt zunächst den Angehörigen und dem Fahrer wünsche ich, dass er irgendwie auf Dauer damit fertig wird, einen Menschen getötet zu haben.

Inhaltlich teile ich voll und ganz die Auffassungen von Peer und Sandra, von Kopf-ab-Parolen halte ich nun gar nichts, zumal die vorgebrachten Gründe eher von eigenen Erfahrungen geprägt sind, aber nicht ganz der tagtäglichen Praxis in den Gerichtssälen entsprechen.

Aber ich habe gerade vor wenigen Wochen ein Interview mit einem Polizeibeamten oder Mitarbeiter einer Verkehrsbehörde im Radio gehört, in dem es um Unfälle ging. Er antwortete sinngemäß "Unfälle passieren nicht einfach, Unfälle werden verursacht".

Und ich denke, da ist viel Wahres dran. Wir alle sollten uns einmal vor Augen führen, wie knapp es im Straßenverkehr zugeht und wir oft Glück hatten, keinen Unfall verursacht zu haben. Und wir sollten dabei nicht immer mit dem Finger auf andere zeigen, sondern auch erst einmal bei uns selbst anfangen.


Konkursus
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hanseat
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Beitragvon hanseat » 10.08.2012, 13:00

Ich habe meine Zeitfahrtrainingsstrecke immer für eine der sichersten Hamburger Streckenabschnitte gehalten. Gerade weil es von Tatenberg bis Zollenspieker so gut wie keine Straßeneinmündungen vom Deich her gibt. Habe mich dort bisher immer sicher gefühlt. Bin auch ab und zu mit der RG Uni Hamburg Gruppe gefahren, die gut organisiert und sicher fahren. Der Rennradfahrer war erst 33 und wenn man so will, unschuldig zur falschen Zeit am falschen Ort! Es tut mir sehr leid und ich bin sehr betroffen darüber! Die Diskussionen führen mir mal wieder vor Augen, wie gefährlich unser Sport ist, es kann überall und jederzeit etwas passieren und welch Risiko man eingeht, sich die Straße mit übermächtigen, motorisierten und z. T. rücksichtslosen Verkehrsteilnehmern zu teilen.

Vielleich ein genereller Ansatz (der beim Unfall aber womöglich keine Rolle gespielt hätte): Komisch, dass so wenige neonfarbene Trikots zu finden sind. Die meisten Anbieter setzen auf ein schickes Design. Aber als Baustein zur eigenen Sicherheit wäre vielleicht ein neon grünes/gelbes/rotes Trikot hilfreich, um mehr Aufmerksamkeit im Straßenverkehr zu erzeugen..? Man muss sich ja nicht gleich eine Warnweste anziehen, aber ein Mix aus radsportlichem Design und grellen Neonfarben wäre vielleicht ein Ansatz?
Zuletzt geändert von hanseat am 10.08.2012, 14:20, insgesamt 1-mal geändert.
"Mr. Nachkommastelle"
...wir sitzen alle in einem Boot, die einen rudern und die anderen genießen die Aussicht...
Gastfahrer

Beitragvon Gastfahrer » 10.08.2012, 13:25

michel66 hat geschrieben:Es kommt leider sehr häufig vor, dass entgegenkommende Kraftfahrer trotz radfahrendem Gegenvekehr, egal ob schnell, langsam, alleine oder in der Gruppe, Überholvorgänge ausführen und dabei die Radfahrer in arge Bedrängnis bringen.
Das liegt meiner Meinung nach nicht an falschen Einschätzungen oder am "Übersehen", sondern daran, dass Radfahrer oft nicht als gleichwertige Verkehrsteilnehmer angesehen werden.
So ist es. Leider. Ich würde allerdings das "entgegenkommende" streichen, denn es wird auch von hinten gedrängelt und mit völlig unzureichendem Seitenabstand überholt (§ 5 StVO). Einige setzen ihr Kfz geradezu als Waffe ein, da sie die unterlegenen Verkehrsteilnehmer bedrohen. Es wird nicht bei jeder Trainingsfahrt über sowas gesprochen, aber viele Radfahrer (nicht nur Rennradfahrer) haben schon haarsträubende Erlebnisse im Straßenverkehr gemacht und könnten endlos davon erzählen. Weil irgendjemand sich schon nicht an den Anfang der StVO hält.

Straßenverkehrsordnung - § 1 Grundregeln

(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.

(2) Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.


Wem das noch nicht reicht, der frische bitte seine Kenntnisse bzgl. des Überholvorgangs auf. Paragraph 5. Der gilt auch für Gemüselaster, und nein, die Grundregeln werden von § 5 nicht aufgehoben.

Ein bedauerlicher Anlaß, mich im Forum anzumelden, aber wenn ich einige der Kommentare lese, kommt mir sprichwörtlich die Galle hoch. Ich unternehme absichtlich keinen Versuch, Zitate zu kommentieren. Einige Äußerungen halte ich für unbedacht.
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Heimfelder Dirk
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Beitragvon Heimfelder Dirk » 10.08.2012, 14:55

in der Heute-Sendung von 14h gab es Filmaufnahmen, die noch während der Rettungsmaßnahmen gedreht wurden. http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag ... ute-100SEC (der Beitrag ist hier gekürzt).

Vor 2 Stunden bin ich auf meiner Trainingsrunde dort vorbeigekommen, die Unfallstelle bei Deich-km 28,5 ist im Moment nicht zu übersehen. Die Straße ist dort auf mehreren Hundert Metern Länge einwandfrei einzusehen, besonders für Fahrer von LKW mit Ihrer hohen Sitzposition. Auch wird die Sicht von keinerlei Bebauung eingeschränkt. Aus der 90° Kurve von der Elbe Richtung Tatenberger Schleuse habe ich einen PKW gute 15-20 Sekunden lang entgegen kommen sehen, obwohl es regnete und der dunkle Wagen kein Licht anhatte.

Ich teile die Auffassung, der zur Mäßigung mahnenden (Sonja, Thomas-hh, Konkursus..). Der Unfall kann jedoch m. E. unmöglich durch eine "Unaufmerksamkeit für den Bruchteil einer Sekunde" passiert sein.

Mein Mitgefühl gehört den Angehörigen des Getöteten und allen anderen, die unmittelbar beteiligt bzw. verletzt wurden.

Dirk
Zuletzt geändert von Heimfelder Dirk am 13.08.2012, 12:46, insgesamt 1-mal geändert.
crumble
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Beitragvon crumble » 10.08.2012, 15:43

Heimfelder Dirk hat geschrieben:in der Heute-Sendung von 14h gab es Filmaufnahmen, die noch während der Rettungsmaßnahmen gedreht wurden. http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag ... ute-100SEC (der Beitrag ist hier gekürzt).
Es gibt noch einen etwas laengeren Bericht von Reuters auf SPON

http://www.stern.de/panorama/hamburg-lk ... 75995.html

Der Fahrer des LKW scheint sich ueberhaupt nicht der Breite seines Fahrzeuges und/oder der Geschwindigkeiten von Radfahrern bewusst gewesen zu sein, wenn man die Aussagen des RG Uni Hamburg Fahres hoert.

Peter
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Beitragvon Biker » 10.08.2012, 16:01

Zunächst einmal mein allergrößtes Beileid den Angehörigen des Opfers und allen beteiligten Radsportlern.

Als Rennradfahrer mit einer vergleichsweise geringen Erfahrung (nach vielen Jahren MTB dieses Jahr auch auf die Straße gegangen) stellt sich nach diesem traurigen Geschehen natürlich auch die Frage, wie man als "Neuling" (oder auch als Erfahrener) mit solch vestörenden Geschichten umgeht: kann ich am Wochenende mit freiem Kopf aufs Rennrad steigen und mich wie gewohnt auf die Cyclassics vorbereiten? Mit anderen Worten: was geht euch durch den Kopf und wie verhaltet ihr euch, wenn ihr das erste Mal wieder auf die Straße geht, nachdem ihr diese schreckliche Geschichte gehört habt? Da ich persönlich denke, dass ich stets vorsichtig und umsichtig fahre, und ich nun merke, dass man selbst dann in bestimmten Situationen keine Chance hat, lässt mich derzeit recht ohnmächtig zurück.

Was sind eure Gedanken dazu?
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Thali
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Beitragvon Thali » 10.08.2012, 16:02

Ich wünsche mir, dass wir zum Zeichen unserer Trauer am kommenden Wochenende und bei den Cyclassics schwarze Schleifenbänder an unseren Helmen befestigen.
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Beitragvon Deichfahrer » 10.08.2012, 16:32

Bin dabei.

Trauerflor werde ich zu den Cyclassics um den Arm binden.
Angelboot

Beitragvon Angelboot » 10.08.2012, 16:48

Thali hat geschrieben:Ich wünsche mir, dass wir zum Zeichen unserer Trauer am kommenden Wochenende und bei den Cyclassics schwarze Schleifenbänder an unseren Helmen befestigen.
Das sollten wir machen. Es ist ein trauriger Grund. Aber, auch wenn es bitter ist, gibt es Aufmerksamkeit. Es wird dann nicht gleich wieder zur Tagesordnung übergegangen.

Ich fahre ab Montag einen 1200er Brevet "Die große Bayernrundfahrt". Weit weg vom Unfallort. Mit einem schwarzen Schleifenband.

Auch in unserer Szene hat es in diesem Jahr Tote und Verletzte gegeben. Wir bewegen uns im öffentlichen Straßenverkehr, ein Risiko fährt immer mit. Wir sollten uns dessen immer bewusst sein.

Und bitte immer sachlich argumentieren, alles andere ist nicht hilfreich.
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mad.mat
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Beitragvon mad.mat » 10.08.2012, 19:07

Mein allergrößtes Beileid den Angehörigen des Opfers und allen beteiligten Radsportlern.
Thali hat geschrieben:Ich wünsche mir, dass wir zum Zeichen unserer Trauer am kommenden Wochenende und bei den Cyclassics schwarze Schleifenbänder an unseren Helmen befestigen.
Gute Idee!
Hab mir heute im Blumengeschäft um die Ecke bereits einen Meter Trauerflor besorgt. Werd ich schon morgen in Walsrode tragen.
Wir sehen uns da oben, Tschüss Helmut
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Superwosi
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Beitragvon Superwosi » 10.08.2012, 19:54

Schrecklich. Mir läuft es kalt den Rücken runter.

Wenn ich an den Unfall vor einem Jahr in Walsrode denke, der Gott sei Dank ohne Todesfall, wird mir immer noch ganz anders. (Ein Riesenmaßband lag auf der Straße und brachte einige Radfreunde zu Fall.)

Ich wünsche allen die dabei waren, dass sie das Geschehene verarbeiten können. Dass jemand von einer Trainingsfahrt nicht mehr nach Hause kommt - unvorstellbar.

Trauerflor finde ich angemessen.
"Fahr im Training so viel oder wenig wie du willst. Aber fahr." (Eddy Merckx)
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Beitragvon Tom » 10.08.2012, 20:36

Ihr Lieben,

bin tief erschüttert und wollte eigentlich meine Klappe zu diesem tragischen Unfall halten. Dabei bin ich aber leider geneigt dieses einigen anderen empfohlen zu haben. Pauschale Verurteilungen helfen hier einfach nicht weiter. Bedrängnis und Nötigungen jeden Tag hin oder her. Wir sind auch sehr schnell unterwegs und werden von anderen Verkehrsteilnehmern leider häufig falsch eingeschätzt.

Mein Mitgefühl gilt allen Angehörigen des Opfers sowie dem LKW-Fahrer. Ich möchte nicht in seiner Haut stecken. Den Verletzten wünsche ich baldige Genesung.

Werde Sonntag in Malente ebenfalls ein Trauerflor am Helm tragen.

Over The Rainbow,
Tom
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Beitragvon Helmut » 10.08.2012, 22:48

<img src="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... C02686.JPG">

Heimfelder Dirk ist heute das Stück auf dem Ruschorter Hauptdeich fotografierend abgefahren. Erst durch seine Bilder wurde mir bewusst, wo genau das liegt, wie übersichtlich die Straße dort selbst in deren großen Kurve ist und dass auch wir mit unserer Gruppe dort jeden Mittwoch entlang fahren. Siehe

<a target="_blank" href="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... ml">Bilder vom Ruschorter Hauptdeich</a>.

Siehe auch

<a target="_blank" href="http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/n ... >Reportage im Hamburg Journal</a>.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon UweK » 11.08.2012, 15:11

Einfach nur Furchtbar.

Meine Gedanken sind bei den Angehörigen und den RG Uni Fahrern.

Vor 3 Monaten etwa hatte mich an fast genau der gleichen Stelle ein LKW mit 1 m (oder weniger) Abstand überholt, obwohl man 2 km nach vorn kein Auto sehen konnte. Ich denke es liegt einfach an der fehlenden Rücksichtsnahme von Kraftfahrern -- nicht ohne Grund fahre ich seitdem in der Mitte der Spur seit dieser Geschichte, dann hab ich zumindest rechts noch Platz zum ausweichen

Eine Trauerschleife wird mich auch auf den Cyclassics dann begleiten!
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Beitragvon Con-Rad » 11.08.2012, 15:36

Ich versuche mir die Situation des LKW- Fahrers vorzustellen. Endlich eine übersichtliche Stelle zum Überholen und kein Gegenverkehr außer einer Rad- Gruppe weit entfernt. Beim Überholen ist der Radfahrer schneller als geschätzt, der LKW beladen träger als gedacht und plötzlich ist die entgegenkommende Radgruppe schon da. Die Erkenntnis, dass das Manöver nicht klappt, kam zu spät oder es war zu wenig Reaktionsvermögen vorhanden, das Manöver abzubrechen.

Es ist wohl so, dass der Umgang mit Radfahrern vielen Autofahrern nicht geläufig ist und die meisten die Regeln nicht kennen. So ist ein Motorradfahrer auf Facebook tatsächlich der Meinung, die Radfahrer müssten in einer Reihe hintereinander fahren. Wer würde denn von den Radfahrern eine mögliche Führerscheinfrage zum Überholen von Radfahrern richtig beantworten? Frage: Sie überholen auf einer Landstraße einen Radfahrer mit 70 Km/h. Wieviel Abstand haben sie zum Radfahrer einzuhalten? Antworten:
a: 50 cm
b: 1,0 m
c: 1,5 m
d: 2,0 m
Die ganze Warheit mit Bildern unter:
www.radsport-buchholz.de
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Beitragvon Gert » 11.08.2012, 16:30

Ich habe dieses entsetzliches Ereignis erst gestern Abend erfahren, da kann man nur geschockt sein!

Meine herzliche Anteilnahme gilt den Hinterbliebenen des Verstorbenen und ich hoffe, dass die Jungs die Bilder schnell verarbeiten, vergessen werden sie das Erreignis sicherlich nie.

Als Radfahrer werden wir in derartigen Verkehrssituationen wohl meistens die schlechteren Karten haben.

Freude und Leid stehen oftmals dicht beieinander.

Ich möchte wenigstens hoffen, dass sich einige Autofahrer dieses schlimme Ereignis zu Herzen nehmen. Was geschehen ist, kann keiner Rückgängig machen, leider. Wir müssen beim Fahren immer an die Dummheit Anderer denken!

Bleibt gesund!!!

Gert
nichts ist unmöglich!!!
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Beitragvon Deichfahrer » 11.08.2012, 19:19

Heute habe ich bei meiner Hausrunde eine Gedenkminute am Unfallort eingelegt. Auch andere RR-Fahrer sind angehalten um eine Schweigeminute abzuhalten. Am Km-Stein liegen Blumen und Kerzen.

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