Wie mit nicht so leistungsstarken Leuten auf RTF umgehen?

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Grotefend
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Wie mit nicht so leistungsstarken Leuten auf RTF umgehen?

Beitragvon Grotefend » 11.06.2011, 17:15

Helmut hat geschrieben: Das Problem entsteht wohl dadurch, dass man als schwächerer Teilnehmer auf solchen Rundstreckenrennen überrundet wird, was vielen den Spaß verleitet. Man kann das auch bei Straßenrennen beobachten, je kürzer die Runde, um so größer die Gefahr (mehrfach) überrundet zu werden. Die Folge: Die Leistungsschwächeren ziehen sich zurück, das Teilnehmerfeld ist relativ klein.
Im Prinzip sprichst du mir aus der Seele, allerdings beziehe ich mich nicht auf Rennen, sondern auf RTF. Auch dort wird die Szene von den Schnellen, deren Durschnittstempi oft höher sind als ihr Lebensalter, dominiert. Als Fahrer, der bei RTF mehr das "T" betont, tourt man oft allein durch die Landschaft und fragt sich, warum fahre ich nicht gleich auf eigener Strecke und spare dabei noch ein paar Euro Startgebühr?

Bevor jetzt ein Proteststurm ambitionierter Fahrer über mich hereinbricht: Ich mache niemandem streitig, so schnell zu fahren, wie er möchte und kann. Mir geht es eher darum, dass auch denen, die - warum auch immer - nicht so schnell fahren wollen oder können, signalisiert wird: IHR SEID WILLKOMMEN!

Nun wird mir hierzu sicher geantwortet, es werde ja niemand ausgeschlossen und es würde ja für eher "touristisch" orientierte Fahrer immer auch ein kurze Strecke angeboten. Doch zwischen "Ausschluss" und "Anreiz" liegt ein weites Feld. Ich jedenfalls habe, seit infolge krankheitsbedingten Kraftrückganges (das Alter [74] spielt wohl zusätzlich eine Rolle) mein erreichbares Durchschnittstempo von 30 auf 20 gesunken ist, mehr und mehr das Gefühl "Was soll ich hier eigentlich?"

Meine Anregung an Veranstalter wäre, am Start - z. B. durch entsprechend gestaffelte Startzeiten - die Möglichkeit zu bieten, dass sich unterschiedlich schnelle Gruppen zusammenfinden, um gemeinsam auf die Strecke zu gehen.

Grotefend
Sonne in den Speichen sieht nur, wer sein Rad bewegt.
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Helmut
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Re: 12. Harzer MTB Event, Altenau 2011 (Bericht und Bilder)

Beitragvon Helmut » 12.06.2011, 13:55

Grotefend hat geschrieben:Ich jedenfalls habe, seit infolge krankheitsbedingten Kraftrückganges (das Alter [74] spielt wohl zusätzlich eine Rolle) mein erreichbares Durchschnittstempo von 30 auf 20 gesunken ist, mehr und mehr das Gefühl "Was soll ich hier eigentlich?"
Wenn einen etwas stört, gibt es bekanntlich drei Lösungsansätze:

<b>Change it, love it or leave it</b>

<b>1. Love it</b>

Das würde bedeuten, Du müsstest versuchen Dich einfach mit der Situation abzufinden und weiter zumeist allein Deine Runden bei Veranstaltungen zu drehen.

<b>2. Leave it</b>

Du könntest z. B. von der Rennrad- in die Radwanderszene wechseln.

<b>3. Change it</b>

Da gibt es mehrere Ansätze.

<b>3a. Langsame Radler zusammenführen</b>

Der von Dir hier gewählte Ansatz ist eine gute Idee. Bei geführten CTF werden ja auch Schilder aufgestellt, wer wie lang und wie schnell fahren möchte. Schnelle Gruppen finden sich bei RTF ganz einfach auch ohne, langsame sind, wie von Dir beschrieben, kaum auszumachen. Warum also nicht am Start ein deutlich sichtbares Schild für KuLa-Fahrer aufstellen, an dem sich Gleichgesinnte treffen können?

Liebe RTF-Veranstalter: Wer dies ausprobieren mag, möge uns hier im Forum darauf hinweisen oder durch mich hinweisen lassen. Ich würde dann gern für diese Idee trommeln.

<b>3b. Fahrrad mit E-Unterstützung</b>

Da die Pille, die zehn Jahre jünger macht, noch immer nicht erfunden ist, könnte man am Rad statt an sich selbst manipulieren. Ich bin mir sicher, dass wir auf der Eurobike 2012 viele neue Renn-Pedelecs zu sehen bekommen werden. Bereits jetzt sollte es einige interessante Angebote geben, die es Dir ermöglichen würden weiter mit Deinen Leuten mitzufahren.

Ich würde mich riesig freuen, Dich demnächst mit so einem gedopten Rad in einer HFS-Runde wieder mit dabei haben zu können.

Der Frage, ob Du denn damit auch RTF-Punkte sammeln kann, kannst zumindest Du gelassen entgegen sehen. Im Landesverband Hamburg wird nicht um RTF-Punkte gestritten, weil man das Punktesammeln hier nicht als Wettkampf bestreitet.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Janibal
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MTB

Beitragvon Janibal » 13.06.2011, 20:55

Da ich schon seit 100 Wochen keine Rtf mehr gefahren bin, kann ich nicht mitreden, wie dort gefahren wird. Damals war es aber ein wenig so, das im Frühjahr die RTF´s Trainingsfahrten für Radrennfahrer waren und der Rest hat versucht, sich in Form zu bringen. Im Mai sind dann all die schnell gefahren, die zu langsam für Rennen waren und der Rest hat Punkte gejagt oder war in Gruppenzwang. So manch andere Veränderung hat auch das Bild einer RTF verändert, was hier aber nicht mal eben so erklärbar ist.

Jetzt weise ich mal auf die MTB Fahrer hin. Die haben nicht so was wie RTF´s, die kennen nur Rennen oder Ausfahrten. (CTF´s sind im Norden eine Erfindung der Schmalspurfreunde, die Strecken sind nicht MTB gerecht).
Bei Rennen ist jeder sich selbst, bei Ausfahrten finden sich die Gruppen mit gleicher Stärke schon bei der Verabredung. So einfach kann es sein.

Bei Brevets ist es so, das jeder alleine fahren kann. Randonneure halt.

Gut, das es die Forumstouren gibt, Mischung aus RTF und Ausfahrt.

@Grotefend: "Was soll ich hier eigentlich?" Das Leben ergänzen
@Helmut: Die Lösung für mich: 2. Leave it, aber da es etwas zwischen 1 oder 0 gibt, halte ich mir offen zu sagen: 1. Love it, wenn die Strecke oder die Mitfahrer stimmen. Und 3. Change it habe ich verworfen, RTF ist BDR. Da kann ich nichts ändern.
St. Jan
Oldboy
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Beitragvon Oldboy » 13.06.2011, 22:40

:Greis:
Ich stimme Grotefend da 100 % zu. Obwohl ich bisher nie den Eindruck hatte, nícht willkommen gewesen zu sein. Weder bei den Veranstaltern (ist klar, ich zahle ja auch :HaHa: ) noch bei den anderen Fahrern.

Was ich bemerke, ist, dass die RTF immer mehr als Rennen aufgefasst und durchgeführt werden. Das zeigt sich auch hier in einigen Berichten, wo es eigentlich immer um einen höheren Schnitt, den Anschluß an eine noch schnellere Gruppe, usw. geht. Das ist ok, ich habe nichts dagegen. Leider muß ich aber feststellen, dass dieser Kampf um Zehntelsekunden auf öffentlichen Straßen vermehrt dazu führt, dass Schwächere = Langsamere ziemlich rücksichstlos überholt und geschnitten werden. So nach dem Motto "Du kannst ja auf der Grasnarbe weiterfahren" Wohlgemerkt nicht immer, aber es kommt leider vor. (Eine von Tausend Ausnahmen ist mad.mat. Der schiebt mich noch etwas an. :Danke:

Ich habe solches Verhalten auch nie von Trägern/ Trägerinnen eines HFS-Trikots wahrgenommen.
Aber ansonsten macht es schon Spaß mit Euch. :GrosseZustimmung:
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Beitragvon mad.mat » 15.06.2011, 22:10

Lieber Oldboy,

da täuscht Du Dich aber, ich schieb Dich nicht an, ich halt mich bei Dir fest und lass mich ziehen.
Wir sehen uns da oben, Tschüss Helmut
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Beitragvon Oldboy » 15.06.2011, 23:04

mad.mat hat geschrieben:Lieber Oldboy,

da täuscht Du Dich aber, ich schieb Dich nicht an, ich halt mich bei Dir fest und lass mich ziehen.
:Greis:
Gedacht habe ich mir so etwas. :Keule: Dann ist es ja kein Wunder, wenn ich nach 120 km anfange zu schwächeln. :Totlach: Aber das ist schon ok prrosit
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Beitragvon Claras Oma » 16.06.2011, 11:35

Ich habe das Problem für mich so gelöst:

Ich IGNORIERE die Schnellfahrer und fahre mein Tempo - meistens auch so einen Schnitt um die 21 und freue mich am Ende königlich, wenn ich wieder eine Strecke bewältigt habe. :D
Sonntag in Volksdorf möchte ich erstmalig in diesem Jahr die 115 km versuchen - habe gelesen, Zielschluß ist um 17 Uhr. Das sollte ich schaffen, wenn ich gleich um 9 starte. :HaHa:

Grotefend + Oldboy sehen wir uns und fahren ggf. zusammen (jedenfalls ein Stückchen)? :wink:
Jetzt auch Jonathans Oma.

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Beitragvon Bergamo » 16.06.2011, 13:16

Da bin ich dabei. Möchte in Volksdorf auch das erste Mal die 120er Strecke schaffen. Mein Schnitt liegt so bei 22, aber langsamer geht immer :D

Die Idee mit dem Zusammenführen der langsamen Fahrer gefällt mir. Ich sehe RTFs in erster Linie als eine Möglichkeit, neue und längere Strecken fahren zu können, ohne mich um die Wegführung und die Verpflegung kümmern zu müssen. Aber irgendein Gemeinschaftsgefühl mochte sich bei mir nicht einstellen. Im 3. RTF-Jahr ist mir klar, dass ich immer zu langsam sein werde, um in irgendeiner Gruppe mitzufahren. Deshalb bin ich froh, in Hamburg einen Radsportverein gefunden zuhaben, der sich auch um die "Langsamen" kümmert - nennt sich Fitnessgruppe. So fahre ich wenigstens einmal die Woche in einer Gruppe - und das macht wirklich Spaß ;)

Gruss, Olav
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Beitragvon Claras Oma » 16.06.2011, 19:29

Bergamo hat geschrieben:Im 3. RTF-Jahr ist mir klar, dass ich immer zu langsam sein werde, um in irgendeiner Gruppe mitzufahren.
Geht mir genauso. Machen wir doch am Sonntag eine Kleingruppe auf!
Wie erkennen wir uns? Ich werde ein HFS Trikot tragen..
Jetzt auch Jonathans Oma.

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Beitragvon Bergamo » 17.06.2011, 09:20

Ich werde auch ein HFS-Trikot tragen - und vermutlich eine gelbe Regenjacke darüber, so wie es aussieht ... Eindeutig zu erkennen bin ich an meiner Startnummer: es ist die 03452. Wir werden uns schon finden und vielleicht stoßen ja noch andere dazu. Ich freue mich schon auf die Fahrt :D

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