Amstel Gold Race Tourversion 2011 (Bericht und Bilder)

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dirksen1
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Amstel Gold Race Tourversion 2011 (Bericht und Bilder)

Beitragvon dirksen1 » 18.04.2011, 09:32

<b>Amstel Gold Race Tourversion 2011</b>

Tja, was soll ich schreiben? Ich probier mal 3 Versionen.

Version 1 - (wieder) nüchtern betrachtet

Es waren 248 km, die ich in einer reinen Fahrzeit nach Garmin in 09:12 h abgespult habe. Dabei habe ich knapp 2.700 Hm zurückgelegt und bin einen Schnitt von ganz leicht über 27 km/h gefahren und hatte dabei genau Null Plattfüße.

OK, Version 1 interessiert keine Sau, und Bier kommt auch nicht drin vor…

Version 2 - (noch) leicht angesäuselt, aber irgendwie zwischen den Welten

Ich (ja, ICH) bin tatsächlich eins der sog. Monumente des Radsports gefahren, musste dabei keinen einzigen der 32 Hellinge absteigen und bin den Cauberg am Ende sogar grinsend hochgefahren.

OK, Version 2 ist auch nicht sonderlich spektakulär, es kommt immer noch kein Bier drin vor und ist irgendwie genau so fad wie manches selbiges…

Version 3 - noch Dopamin-, Endorphin-, Serotonin- und Adrenalin-geschwängert

Es war so geil, dass ich am liebsten nächstes Wochenende sofort wieder losfahren würde. Nach der Anreise am Freitag

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und dem (fast) kompletten Treffen an der Transponderausgabe fanden sich „wir Amstels“ schließlich in einer der unzähligen Kneipen in Valkenburg zu einem Teller Radlergemüse (den Menschen, die bei dem Wort „Vorbau“ an das weibliche Geschlecht denken, sei‘s hier übersetzt: Nudeln!).

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Den Abend im Hotel ließen wir in der dortigen Bar bei einem Klosterbräu (Abtei-Bier genannt, sehr lecker) ausklingen, um dann in unseren Kemenaten zu verschwinden. Wer geschlafen hat, soll sich melden und mir verraten, wie er das ohne pharmazeutische Hilfsmittel zustande gebracht hat, denn neben der Aufregung ob des kommenden Tages waren so ca. zehn voneinander klar zu differenzierende Geräuschen in dem Hotel zu vernehmen, wobei das „Schloss-Canterville“-artige Geknarze des Holzfußbodens noch den geringsten Störeinfluss hatte.

Aber egal, um halb Fünf klingelte der Wecker, ich war ohnehin hellwach und schlurfte zur Rezeption, wo mein Frühstückspaket auf mich wartete. Feine Sache, eins der 3 Gummibrötchen (trotzdem sehr lecker) baute ich auseinander und pappte mein mitgebrachtes Nutella drauf, um meinen Schoko-Haushalt regulatorisch auf einem angenehmen Level zu halten.

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Im Schlepptau des Commanders fuhren dann in der Dunkelheit des noch schlafenden Tages 5 Autos mit ebenso vielen Fahrrädern Rtg. Valkenburg, die Temperatur hatte sich mittlerweile von 3 auf immerhin 6°C erhöht. „Was soll ich bloß anziehen“, war mein beherrschender Gedanke. Auf dem Parkplatz dann schnelle Entscheidung, das HFS-Trikot blieb im Auto (sorry Helmut, mir war es dafür zu kalt). Die Langfingerhandschuhe sollte ich die erste Rennstunde vermissen, danach waren die kurzen Non-Fingerlinge die richtige Wahl.

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Am Start gab es fantastisch leckere Rosinenbrötchen und allerlei Energie-Chemie, meine Trikot- und Oberrohr-Taschen waren jedoch prallgefüllt und so machten wir uns kurz nach halb 7 auf die bevorstehenden 250 km. Es rollte gut los, das einsetzende Tageslicht führte zu weiterer extrinsischer Motivation und so fuhren wir recht zügig auf den ersten km noch in der Gruppe bis auf Uwe, der nach gefühlten 20 m bereits auf über 45 km/h war und den wir erst wieder sahen, als er uns überholte („Hä?“ fragt sich der Leser? Überholt?). Er war irgendwo falsch abgebogen und durfte so einige km zusätzlich fahren, umso mehr ein Zeichen für seine Tempoarbeit, dass er uns auf der Strecke quasi im Handstreich kassierte. Als nächstes setzte sich Schnuffi nach vorn ab, Manfred und Johanna blieben leicht zurück, als die ersten Hügel den eigenen Rhythmus verlangten. Jens, Condal und ich waren irgendwie auf dem gleichen Level unterwegs, ich fühlte mich dem Tempo der beiden gewachsen und so sollte ich bis ca. km 230 mit ihnen gemeinsam fahren.

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Johanna sahen wir noch kurz an der ersten von insgesamt 4 Kontrollen. Nach Verputzen der Rosinenbrötchen und einigem Iso-Kram ging es dann zügig weiter.

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Auf der Strecke gab es schließlich genau das, was das Radlerherz begehrt und was das sog. Salz in der Radsportsuppe ausmacht: Steigungen, mal kurz (wenige 100 m), mal lang (bis zu 4 km), aber immer steil (in Spitzen bis zu 22%!). Und das ist es ja schlussendlich auch, was das Amstel ausmacht: die Hellinge.

Und die Hellinge können zaubern, ich vermute, dass es Bäuche von Riesen sind, denen bei der Brusthaar-Rasur die Klinge brach und so eine kleine Schneise übrig blieb. Denn mit rationalen Argumenten kann es sicher niemand erklären, warum Straßen schnurstracks gerade den Hügel hinauf gebaut werden, anstatt etwas radlerfreundlich in angenehmen 3%-Serpentinen um den Knubbel umzu. Nein, die Wegstrecke ging (ok, bis auf einen) jedes Mal (gefühlt) stumpf gegen die Wand. Rechtzeitiges Schalten war überlebenswichtig, so viele Kettenklemmer und abfallende Antriebsmechaniken habe ich selten gesehen oder gehört. Dem Sportler, der am Keutenberg vor meiner Nase mit einem Ganzkörperkrampf wie ein Stein umfiel, weil er den oberen Totpunkt seiner Kurbelumdrehung nicht überwinden konnte, wünsche ich hier, dass es ihm mittlerweile wieder gut geht.

Nun, ihr habt ihn gelesen, den Namen des Anstiegs, vor dem ich seit Wochen in Ehrfurcht erstarre, in Demut mich beuge, in Vorangst (wenn man das Antonym zu Vorfreude so nennen kann) mir fast in die Hosen gemacht hatte. Den Keutenberg also, kurz nachdem ich wegen einer unausweichlichen Trinkpause Condal und Jens nicht mehr einholen konnte (weil mich das wohl zu viel der letzten zweieinhalb Körner hätte gekostet), kam er. Rechts über eine hohe Hecke gepeilt, sah es aus, als würde ein Bild mit Radlern an der Wand hängen, so unheilschwanger steil ist dieser Anstieg Nummer 30 (?). Meine ungläubige Frage an einen Mitradler „ist das der Keutenberg?“, wurde von ihm mit einer „sich-die-Kehle-durchschneiden“-Geste mehr als international eindeutig beantwortet.

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Also in der leichten Rechtskurve schon mal den Rettungsring meiner Kurbel (das zweite und letzte Mal heute *selbst auf die Schulter klopf*) aufgelegt, die Trittfrequenz über die letzten 50 m vor dem Knick in den Himmel auf 120 hochgepumpt und ab ging’s. Ich trete rein, der Adonis von mir (siehe oben) fällt um, ich eiere einen Schlenker um ihn rum und verringere so ganz kurz die Steigung von 22% auf gefühlte 19%, geht doch, dachte ich und blieb in den Pedalen, obwohl mind. 50% der Fahrer um mich rum artig ihren Draht-, Alu- oder auch Carbonesel den Berg hinaufschoben. Langsam, aber stetig schraubte ich mich nach oben, kurz vorm „Top Klimt“ stand meine Kadenz bei ca. 30, mein Puls wahrscheinlich bei 200, aber ich habe es geschafft und mehr war nicht mehr wichtig.

In der darauffolgenden Abfahrt konnte ich in einer schnellen Gruppe die Beine hochlegen und obwohl ich kurz noch das HFS-Hemd von Condal sah, habe ich mehr aufschließen können, aber ich surfte ohnehin auf einer Welle aus den o. g. hormonellen Ergüssen, dass nun nichts, aber auch wirklich gar nichts meine Begeisterung noch hätte negativ beeinflussen können.

Den Cauberg im Ziel fuhr ich lächelnd hoch, grüßte beim Zielfoto meine Freundin, die den Tag über im Netz die Fahrt von „uns Amstels“ am Livestream und den nach und nach veröffentlichten Zeiten verfolgte.

Im Ziel gab es dann ein Bier.

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PS: Die übrigen 30 Hellinge waren nicht minder anstrengend, nicht minder spannend und sind mindestens genau so erwähnenswert, wie die letzten beiden, aber wer will schon 30-mal dasselbe lesen.

PPS: Mehr Bilder zu machen, hatte ich unterwegs entweder in Schnappatmungs-Position (Gruß an Michael) vergessen oder aber wegen der ständigen Schlaglöcher und 90°+ Kurven nicht machen können, ohne vom Rad zu fallen.

Hier noch der Link zum Album, das deshalb mehr Bilder vom „Drumrum“ enthält, aber auch das war „Amstel“ für mich:

https://picasaweb.google.com/1100109047 ... directlink
Zuletzt geändert von dirksen1 am 18.04.2011, 17:15, insgesamt 1-mal geändert.
ES LIEGT NIE AM RAD!
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thomas-hh
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Beitragvon thomas-hh » 18.04.2011, 09:46

Hat richtig Laune gemacht, diesen Bericht zu lesen. Herrlich!!

Thomas
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condal
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Beitragvon condal » 18.04.2011, 10:22

@dirksen1

klasse Bericht.. war ein Spass mit Dir und Jens.

Viele Grüße

condal
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Beitragvon hanseat » 18.04.2011, 11:58

@dirksen1: Sensationeller Bericht, der richtig Pfiff hat!
Es rollte gut los, das einsetzende Tageslicht führte zu weiterer extrinsischer Motivation und so fuhren wir recht zügig auf den ersten km noch in der Gruppe bis auf Uwe, der nach gefühlten 20m bereits auf über 45km/h war und den wir erst wieder sahen, als er uns überholte („Hä?“ fragt sich der Leser? Überholt?). Er war irgendwo falsch abgebogen und durfte so einige km zusätzlich fahren, umso mehr ein Zeichen für seine Tempoarbeit, dass er uns auf der Strecke quasi im Handstreich kassierte.
@ Johanna, Condal, Schnuffi: "Und täglich grüsst..." Uwe nehmen wir Freitag besser an die Leine! Ich verstehe jetzt noch besser, warum Uwe damals das Zeitfahren auf der Autobahn gewonnen hat! Es ging nur geradeaus! :D
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...wir sitzen alle in einem Boot, die einen rudern und die anderen genießen die Aussicht...
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Beitragvon Manfred » 18.04.2011, 16:49

dirksen1: du hast wohl noch auf dem Rad gesessen, als du deinen Superbericht von dieser eindrucksvollen Radveranstaltung geschrieben hast. Man merkte beim Lesen wie nah du noch am Geschehen dran warst. :D

Hat Spaß gemacht mit euch dort hinzureisen und die Achterbahnfahrt zu fahren. War bestimmt nicht das letzte Mal. :P
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Beitragvon BriMore » 18.04.2011, 19:51

@ dirksen1: Toller Bericht ... man spürt richtig den Spaß und das Adrenalin :cool:

LG, Britta
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Beitragvon mad.mat » 18.04.2011, 20:36

Klasse Bericht :GrosseZustimmung:

Da ärgere ich mich ja noch mehr, dass Du bestimmt genau den Platz ergattert hast, den ich nicht bekommen habe.
Wir sehen uns da oben, Tschüss Helmut
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Beitragvon Helmut » 19.04.2011, 08:34

Danke dirksen1. Ich wusste damals nicht so recht, warum ich mich eigentlich anmelden sollte (hat dann ja auch nicht geklappt). Trotz aller mündlichen Schilderungen hatte sich die Tour mir nicht so recht erschlossen. Nun verstehe ich es.

Mal sehen, was in 2012 sonst so ansteht...
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon Zeven5 » 19.04.2011, 20:37

Super Leistung an alle Foris. Nur beim Lesen schon Gänsehaut. :GrosseZustimmung:
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Johanna
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Endlich!

Beitragvon Johanna » 19.04.2011, 22:29

Das Amstel Gold Race wollte ich schon lange mal fahren. Der frühe Termin im April, der Monat der ja bekanntlich mit dem Wetter macht was er will, stand immer im Wege. Als ich nun mitbekam, dass sich um Helmut eine Gruppe Amstelwilliger bildete, beschloss ich: „Jetzt oder nie!“, denn mit mehreren macht es einfach mehr Freude. Dass es für so viele nicht geklappt hat mit der Anmeldung war dann schon schade. Aber auch mit der kleinen Gruppe war es sehr spaßig.

Am Freitag angereist und erstmal in Valkenburg die Startunterlagen abgeholt. Entspannte freundliche Atmosphäre schon hier. Überall um mich herum wurde niederländisch gebrabbelt, ich genoss es. Kleine nicht so interessante Aussteller ließen wir links liegen, es zog uns zur Terrasse um Kaffee zu trinken. Hier trafen wir auch schon Manfred und Sabine und etwas später auch Andre. Beim Essen stießen noch Corstiaan, Condal und Jens dazu, nach dem Essen Schnuffi. Nun waren wir komplett und machten uns auf dem Weg zum Hotel....

Was für ein Hotel: ein riesiges Kloster in Kerkrade http://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Rolduc

Atemberaubend:

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Auf dem Weg zum Zimmer wurden wir Zeuge von einer Bußprozession: Ein katholischer Geistlicher sangsprach irgendwas und eine Gruppe Männer antwortete im Brummton. Erstaunt schauten wir der Gruppe nach, bis sie in der Kathedrale verschwunden war.

Unser Zimmer war sehr spartanisch eingerichtet: zwei Betten, ein Waschbecken, ein Schrank. Gemeinschaftsduschen und -toiletten auf dem Flur. Kosten: 30 Euro p.P. War völlig in Ordnung, hatte was von Schulausflug. Vor dem Schlafengehen zog es uns noch in die Kellerbar:

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Das Abteibier schmeckte den Herren prächtig. 'ne Kleinigkeit zu Essen gab es auch hier, u. A. Klosterbrot mit Parmaschinken und Cashews. Die Art und Weise wie die Bedienung „Cashews“ sagte, verursachte bei Condal weiche Knie und er flehte immer wieder „Bitte....sag' noch einmal „Cashews“! Die ganze Gruppe Bußbrummer kam dann auch ins Gewölbe. Merke: Erst büßen dann Bier. ;). Uwe hat prächtig geschlafen nach 2 Abteibierchen und keine Nebengeräusche gehört.

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Am Tag X früh aufgestanden und nach Kerkrade gefahren bei 3°C. Der Start war von 6:30 bis 9:00 Uhr für die 200 + 250 km Strecke freigegeben. Da es kein Jedermannrennen sondern die Tourversion des AGR war, gab es keinen Gruppenstart. Die Strecke war nicht gesperrt, Radwege mussten benutzt werden. Um 6:30 Uhr waren wir am Start, steckten uns hier ein paar Bananen und Riegel ein und ein Rosinenbrötchen in den Mund (sehr lecker). Um 6:36 fuhren wir über die Transponderschleife.

Ich ließ die Männer gleich ziehen weil, ich alleine meine 200 km Mädchenrunde fahren wollte. Das war so abgemacht. Windschatten und Hinterrad habe ich zu Hause genug, dafür fahre ich nicht ganz nach Limburg. Hier wollte ich einfach nur genießen. Die erste 60 km Schleife führte uns in Richtung Maastricht und war enttäuschend flach. Das war noch nicht das Limburg, wie ich es mir vorgestellt hatte. Das kam dann bei ca. km 70. Auf einmal waren sie da, die schmalen Straßen, die Hohlwege, die prächtig wellige Landschaft, die Kirchen, die Schlösser, die Hellinge! Wie ich mich freute. Der Frühling war hier schon viel weiter als bei uns. Die Bäume im frischen grün, es blühten und dufteten die Obstplantagen, frischgemähte Wiesen .... alles so schön.

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Unterwegs in einem Ort an einer Helling saß ein älterer Herr. Ich muß wohl wieder gelächelt haben, denn er strahlte mich an, beugte sich nach vorne und rief „Lekker fietsen meisje? Gaat het goed? Geniet er maar van!“ Wie schön. Kurz danach, bei km 105 fuhr ich krachend in einem Asphaltloch ..gdunk..gdunk..gdunk... Schlauchwechsel am Fuße einer Helling. Das konnte meiner Laune nicht trüben. Bei der nächsten Versorgung einen neuen Ersatzschlauch beim Shimano-Zelt gekauft und mir das bunte Treiben auf der Wiese angeschaut. Viele Fahrer saßen hier zusammen und machten ausgiebig Pause. Transponder am Rad? Na und?

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Ab km 160 kam die erste Gruppenzusammenführung, die 150er gesellte sich zu 200 und 250. Es wurde voll auf der Strecke und den Radwegen und dadurch etwas weniger schön. :( Mal kurz auf die Straße zum Überholen ausgewichen und schon eine Verwarnung von der Motorradpolizei kassiert. Böses Mädchen.

Nach und nach kamen auch die 125, die 100 und die 50 dazu. Das war jetzt nur noch mitrollen......und wie ich so dahinrollte erspähte ich den Keutenberg und konnte es nicht glauben. Eine lange, sich kaum fortbewegende Menschentraube am Berg. Sind das Radfahrer? Soll ich da etwa hoch? Die Beine wurden bleischwer beim Hinschauen.....ich ergab mich dem Schicksal, fuhr in den Berg rein......und fuhr einfach hoch! Eine Zuschauerin fragte, ob sie mich schubsen sollte? Nein! Ich schaffe es alleine!!! Oben angekommen in eine Kamera gestrahlt:

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:D:D:D

Zum Schluß kam dann noch der Cauberg in Valkenburg mit vielen Zuschauer, die Ziellinie mit Namensdurchsage, die Erinnerungsmedaille, das Festzelt und der Festplatz.

Nach und nach fanden wir HFS-ler uns wieder und sind dem Trubel entflohen. Im Kloster geduscht und „bei Agnes“ den Tag ohne Cashews, dafür mit Frietjes und natürlich Bier ausklingen lassen. Zufrieden feierten wir den Tag und die Teilnahme an einem nächsten Klassiker im kommenden Jahr wurde angedacht.....schön wärs ;).

Am Sonntag haben wir noch zusammen gefrühstückt und so nach und nach verabschiedeten wir uns von einander. Wir durften noch Zeuge einer Palmprozession mit Weihrauch und Gesang werden. Man fühlte sich kurz im falschen Jahrhundert.

Fazit: Eine schöne, gut organisierte Veranstaltung. Die Strecke war super abgesichert, bei fast jeder Kreuzung wurden die Autos gestoppt und hatten die Radfahrer Vorfahrt. Wartezeiten hatte ich kaum. Uwe hat längere Pausen machen müssen.

:wink:
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Re: Endlich!

Beitragvon Heimfelder Dirk » 20.04.2011, 08:16

Johanna hat geschrieben: Auf dem Weg zum Zimmer wurden wir Zeuge von einer Bußprozession: Ein katholischer Geistlicher sangsprach irgendwas und eine Gruppe Männer antwortete im Brummton. Erstaunt schauten wir der Gruppe nach, bis sie in der Kathedrale verschwunden war……..Die ganze Gruppe Bußbrummer kam dann auch ins Gewölbe. Merke: Erst büßen dann Bier. ;).
Oh, ne, Anneke, du schießt hier mal wieder den Vogel ab….Eindrucksvolle Berichte, toller Prolog von Andre..aber die Bußbrummer..
ich lach mich schief!!! :Totlach: :Totlach: :Totlach: :Totlach: :Totlach: :Totlach: :Totlach:
Auf der nach oben offenen Kalauerskala nicht zu toppen!
:gruss: Dirk
:gruss:
dirk
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Beitragvon hanseat » 20.04.2011, 14:10

Anneke, man bemerkt es in Deinem Bericht: So unter Deinen Ahnen blühst Du richtig auf! Wobei das blühende Leben bist Du ja eigentlich immer! Überall und in jeder noch so anstrengenden Situation, das Lächeln rutscht Dir nie aus dem Gesicht! :Empfehlung:

Bis übermorgen!
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Beitragvon Helmut » 20.04.2011, 23:18

<img src="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... %20064.JPG">

Sorry, da hab ich doch glatt übersehen einen Hinweis auf die Bilder von Manfred zu posten. Hier kommen

Manfreds Bilder vom Astel Gold Race.

<img src="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... %20061.JPG">
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Re: Endlich!

Beitragvon Ulrike » 21.04.2011, 22:15

Tolle Berichte, die Spaß machen. :applaus:
Wieso kann nicht endlich mal jemand erfinden, wie man an zwei Orten gleichzeitig sein kann ???? :Heul:
Johanna hat geschrieben:....und die Teilnahme an einem nächsten Klassiker im kommenden Jahr wurde angedacht.....schön wärs ;).
Ich hoffe sehr, dass es 2012 zu einer Wiederholung kommt, obwohl für Hellinge überfliegende Holländerinnen auch die Tour-Versie von Lüttich-Bastogne-Lüttich ein schöner Klassiker wäre.

Ulrike :wink:
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