Fotos zur Trainingsrunde der 90km-Schleife habe ich bereist oben per Link eingestellt. Die Bilder geben einen guten Eindruck von der Stimmung auf der Strecke, alles bene, gut geradelt.
Temperatur etwa 15° C, zu Beginn Sonnenschein, zwischen km 40 / 60 leichter Nieselregen, schwacher Wind, teils böig, keine schlechten Bedingungen.
Wir hatten zwei Begleitfahrzeuge, vorweg und hinterdrein, mit Gelblicht auf dem Dach. Unser Konvoi galt als "Ein Fahrzeug", d. h. bei roten Ampeln oder Vorfahrtsstraßen fuhren wir durch, wenn das Führungs-Kfz dies vorgab. Klappte nach anfänglichen Schwierigkeiten in der Stadt gut.
Etwa 65 Mann (keine Frau) fanden sich zum Start ein. Gefahren wurde in Zweierreihen, diese wurden auf den Anstiegen oder Abfahrten teils aufgelöst. Der Wechsel, Austausch in den Zweierreihen klappte gut. Luft für Gespräche und Erfahrungsaustausch war stets vorhanden.
Nach meinem Dafürhalten gibt es drei härtere Anstiege, einen langgezogenen kurz nach Verlassen der Stadt, nach Coesfeld dito diesmal mit mehr Gift drin, d. h. steiler, und eine harte Rampe vergleichbar mit dem Waseberg nach gut 2/3 der Strecke. Dann bis zum Ziel noch einige Wellen.
Für mich als Flachlandtiroler und Bergneuling bzw -muffel, beim Kösterberg komme ich ganz schön ins Rotieren und Pusten, alles gut zu schaffen. Ich war bei den Anstiegen nicht vorneweg, eher im letzten Drittel, musste aber nie passen.
Die Abfahrten sind teils sehr lang gestreckt und entschädigen für den vorherigen Kampf. Aber holla: zuweilen ging es nach einer Abfahrt auch in 90° Kurven, so dass der Schwung nicht immer zu halten war.
Verblüfft haben mich die vereinzelt sehr engen und holperigen Abschnitte. Es gibt durchaus auch "Grüne Plan-Wege" mit Schotter (wird bestimmt noch gefegt) und knappe Straßenführungen.
Kurze Verpflegung mit lecker Quarkspeise gab es bei km 70.
Ein Wermutstropfen: Etwa 15 km vor Münster überholte uns eine Gruppe von etwa 12-20 Radlern, das absichernde Kfz und fuhr davon. Wir durften dann in einem Autokonvoi von American Oldtimern deren Abgase verstärkt einatmen, es kam auch zu einigen riskanten Situationen durch wechselseitiges Überholen. Anhupereien und Beschimpfungen folgten.
Zum Glück hatte ich Anschluss an eine Dreier-Gruppe gefunden, die mir den Weg nach Münster zeigten. Wir konnten zeitweise einen 40er Schnitt aufbauen, wurden aber immer wieder ausgebremst.
Nach gut 3 Stunden waren wir wieder in Münster. Den Sammelort im Ziel habe ich aber nicht mehr gefunden. Das Sicherungs-Kfz hatte aber meine Radtasche mit Ersatzschlauch usw. im Kofferraum verstaut. Ich setze auf Rücksendung durch die Veranstalter.
Dieser dumme Abschluss hat meine positiven Eindrücke aber kaum geschmälert. Ich habe zahlreiche Sportsfreunde kennen gelernt, viele nette Gespräche und Teamarbeit auf der Strecke. Der Münsterländer an sich scheint ein humoriges und freundliches Wesen zu besitzen. Ich freu mich auf den 3.10.
Gruß und Dank für die Organisation
P.S. Heute in der "Lokalzeit" im WDR-Fernsehen um 19:30 Uhr könnte ein Interview mit mir ausgestrahlt werden. Es gibt einen kleinen Bericht über die Fahrt. Ich war durch die Fragen aber so perplex, dass ich nur Unsinn gestammelt habe. Auf der Rückfahrt nach Hamburg fielen mir dann die richtigen Antworten ein. Na ja, mein erstes TV-Interview halt.
Der TV-Beitrag ist wohl ab morgen, Di 21.9., über das Internetportal des WDR, Lokalstudio Münster, abrufbar.
P.P.S. Online-Anmeldung wurde bis 27.09. verlängert.