Muss gestehen, ich hab den Start und Ziel gar nicht gesehen. Weil die Streckenführung nur drei Kilometer von meinem Heim vorbeiführt, habe ich mich um 9 Uhr bei noch kühlen Temperaturen (< 10 Grad) an den Kreisel beim Mitteleren Landweg gestellt.
Dann kam auch schon bald die erste etwa zehnköpfige Gruppe, waren wohl die Vorreiter. Allerdings war das Tempo ein gutes Einrolltempo knapp über 30 km/h. Team Bergamont und ein paar Triathleten waren vertreten. Nach ca. 20 km schloß dann das wahnsinnig schnelle Peloton auf! Plötzlich wurde es sehr hektisch und streßig, das RTF-Flair ging komplett verloren und es wurde wie im Rennen geheizt. Die erste Kontrolle wurde links liegen gelassen und durch Geesthacht ging es dann mit 40 bis 50 Sachen! Die Teams vom Hamfelder Hof, RG Uni Hamburg, Team Mainplan, Team Bergamont und Team Van Hacht bestimmten jetzt die Pace.
Dann ging es die Tesperhuder Steigung hinauf. Nun wurden einige Lutscher von vorne nach hinten durchgereicht, was so eine kleine Schippe Sand ausmacht... Ein paar Hirsche hatten sich dagegen bereits auf und davon gemacht. Ein paar kleinere Gruppen voraus, dann kam das Peloton. Nach dem Hügel fand ich mich weit vorne wieder und machte hin und wieder Verfolgungsarbeit. Es ging nun über z. T. sehr sandige und von Mist bedeckte schmale, landwirtschaftliche Wege, ständig Richtungswechsel. Auf dem Weg nach Gülzow erschrak ich mich, als meinem Vordermann der Reifen platzte. Ich konnte noch gerade ausweichen, dann gab es noch einen weiteren Reifenschaden weit vorne im Feld, so dass der Rhythmus erstmal raus war. Bis zur Kontrolle ging es dann zügig, aber nicht mehr so rasant wie zuvor.
Ich hatte von vornerein keine Lust die große Schleife in Angriff zu nehmen, so wartete ich noch auf Verbündete für die Rückfahrt über die 118er Runde. Ich hoffte, auch den einen oder anderen Forumsaktivisten zu entdecken, aber ohne Erfolg.
Zwei Kattenberger und drei Fahrer des Team Mainplans machten sich auf den Weg gen Hamburg, ich gleich hinterher. Wir waren dann sogar erstmal zu acht und fuhren sehr schnell, aber deutlich entspannter und organisierter als zuvor in dem jagenden Feld. Über Hamwarde und Hohenhorn ging es dann mit 65 Sachen den Fahrendorfer Berg hinab. Nun warteten erneut die Vierlande auf uns. In Altengamme errreichten wir die nächste Verpflegung. Was für ein geniales Wetter. Mittlerweile war es bei 17 Grad und Sonne ideal zum Radfahren.
Immer noch mit Team Mainplan fuhr ich dann in einer Sechsergruppe quer durch die Vierlande. Eine kurze Streckenverunsicherung hielt uns kurz auf, doch bei einem Tempo zwischen 35 und 40 kmh überholten wir Grüppchen um Grüppchen. Ich fühlte mich richtig fit und habe vorne ziemlich Gas gegeben. Nach einem langen Turn im Wind grinste mich Thomas (?) von Mainplan an und nannte mich "Monster". Ich nehme das jetzt mal als Kompliment.

Kurz vor der Tatenberger Schleuse habe ich mich verabschiedet und habe mich nach vorn abgesetzt. Nun ging es in einem kleinen Einzelzeitfahren über 10 km gen Boberg zurück.
Am Ende hatte ich 112 km bei einem Schnitt von mehr als 35 km/h zurückgelegt. Sicher eine super Generalprobe für die Tour d' Energie in Göttingen am nächsten Wochenende, die Form ist da... Aber ob ich mir den Stress von heute nochmals in gesteigerter Form im A-Block antue, zwischen diversen Ex-Profis und Dopingsündern, muss ich mir noch überlegen. Vielleicht fahre ich dort mein eigenes Rennen von weiter hinten.
Wie war es denn nun im Start- und Zielbereich?
Anmerkung Helmut: Damit man nicht lange suchen muss, auch hier der Link auf die
Bilder von der Rudi-Bode-RTF ab Hamburg-Hamm.
Bild: Michael vom ESV Fortuna Celle