Schon in der Nacht zum Samstag merkte ich, das wird heute nicht Dein Tag. Erst das Vereinstreffen, dann die fiebrige Anna und schließlich der kratzende Hals sorgten für wenig Schlaf und Ernüchterung schon vor dem Start. Aber weil ich schon für Kaltenkirchen und Neumünster gemeldet war und dann die durch Kinder-Infekte kurzzeitig absagen musste, wollte ich nun endlich mal beim Stevens-Cup starten. Und außerdem fuhr man gen Elmshorn der Sonne entgegen.
Also, da war ich nun und traf wieder viele nette Bekannte, auch einige aus der Gegend, mit denen ich gar nicht gerechnet hatte.

Besonders habe ich mich über das Treffen mit Niklas gefreut, der dann mein Leidensgenosse wurde.
Wir starteten gemeinsam aus der letzten Reihe des übersichtlichen Ü-18-Starterfeldes (kurz vor den Mädels). Das ging alles viel zu schnell. Auf der Startlinie schauten wir uns irritiert an und bemerkten, dass das komplette Feld schon etwa 15 Meter weg war. Nun folgte eine etwas mühselige Verfolgungsarbeit und knappe Überholvorgänge. Niklas, als einziger MTB-Vertreter, zeigte, dass er mit dem etwas rustikaleren Gerät mehr als gut mithalten konnte. In der dritten, meiner schnellsten Runde konnte ich den Rückstand auf ihn etwas verkürzen und kämpfte mich an einem Trio vorbei auf Platz 14. Das kostete viel Kraft. Als ich dann die Meute hinter mir hatte, steigerte sich auch der psychologische Druck und ich musste in einer Doppelschikane zweimal aus Sattel und Pedale. Danach ließ ich die Jungs allesamt wieder vorbei und resignierte. Ich fuhr dann die vierte Runde 40 Sekunden langsamer als die Runde zuvor. Ich hatte keinen Biss mehr. Als ich dann in der letzten Runde Los Vannos von hinten aufrücken sah, strengte ich mich auf der letzten halben Runde nochmal an, um dann schließlich auf Rang 17 einzufahren. Niklas fuhr bei seinem Premierenrennen einen tollen 13. Platz ein.
Da in Elmshorn fast alle stark platzierten Serienfahrer dabei waren, hatte das kleine Feld eine wie ich meine sehr gute Qualität. Freizeitfahrer waren wohl keine dabei, zumindest habe ich keine gesehen und es waren auch nur Vereinsfahrer am Start. Ich habe nun auch auf meinem zweiten echten Crossrennen Lehrgeld bezahlt und zwei Schlussfolgerungen getroffen:
1. Querfeldein-Rennen gewinnt oder verliert man im Kopf. Fühlst Du Dich gut und bist selbstbewusst, dann überträgt sich das positiv auf Deine Beine. Hast Du Zweifel an Deiner Verfassung, dann läuft es auch auf dem Rad einfach nicht.
2. Das unrhythmische Fahren in einem Querfeldein-Rennen muss man trainieren. Das steht im großen Kontrast zu den Zeitfahren, bei denen man viel konstanter an der Schwelle fährt.
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Beim Weihnachtscross hoffe ich auf eine bessere Verfassung und auf eine Platzierung in den Top15. Und hoffentlich mischt Niklas weiter die Crosser-Elite auf.
P.S. Top-Orga, top-Strecke. Der leckere Kinderpunsch in Kombination mit dem Zitronenkuchen nach dem Rennen hat mir wieder die Lebensgeister eingehaucht. Dankeschön!
"Mr. Nachkommastelle"
...wir sitzen alle in einem Boot, die einen rudern und die anderen genießen die Aussicht...