Schon wieder ein Doppel-Cross-Wochenende – und dazu noch dieses Wetter

. Was für zwei Renntage! Los ging´s am Samstag auf dem Kolonistenhof in Neu Duvenstedt. Die Wettervorhersage wechselte in den Tagen vor Samstag immer zwischen „naja, geht so, bleibt vielleicht trocken“ und „oh je, Dauerregen“. Am Ende, so viel sei vorweggenommen, war es doch im wesentlichen trocken. Das paßte schon mal

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Wir waren – wie eigentlich bei jedem Stevens-Cup-Rennen sehr frühzeitig vor Ort. So kann Mike667 die besten Kamerapositionen ermitteln

und ich die Strecke erkunden. Im Vergleich zu meiner ersten Teilnahme vor zwei Jahren (letztes Jahr fiel das Rennen ja leider Corona zum Opfer) war der Kurs doch reichlich verändert – sooo viele Kurven und danach wieder fiese kleine Anstiege. Das hatte ich anders in Erinnerung…

Meine erste Proberunde bestand daher aus recht vielen Laufpassagen. Puh, das kann ja was werden. Aber dann war ich noch ein zweites und drittes Mal auf der Runde. Und siehe da: Wenn man weiß, wann welche Kurve kommt und was einen danach erwartet, ist der Kurs gar nicht mehr so schlimm. Streckenkenntnis ist alles…
Aber erstmal waren ja die anderen dran. Den Anfang machten die Elite-Frauen mit Masters 3 und 4. Das geht ja immer schon recht rasant zur Sache. Und bei den Elite-Frauen zuzugucken, macht in dieser Saison einfach nur riesig viel Spaß: Cordula, Katharina und Philine schenken sich nichts da vorne bei dem Kampf um die Plätze. Das ist regelmäßig sehr spannend und daher toll für die Zuschauer. Am Ende war Cordula vorn.
Vom nächsten Rennen habe ich leider nicht so viel mitbekommen. Man trifft ja immer so viele Leute, die man kennt und mit denen man mal zwei Takte reden muß – oder auch mal länger… Aber auch das ist Cross für mich: die Cross-Familie treffen und einfach einen netten Tag an der frischen Luft erleben.
Dann war die jüngsten an der Reihe. Gefühlt wird dieses Starterfeld auch immer größer, was großartig ist. Die Kinder sind mit so einer Freude an der Bewegung bei der Sache. Da frag ich mich immer mal wieder, warum Cross eigentlich doch eher so ein Nischen-Dasein genießt. Gerade unter den Kindern müßte das eigentlich boomen.
Dann begann für mich auch langsam die Rennvorbereitung. Ein bißchen warmfahren, noch mal was essen usw., so daß ich in dieser Phase eigentlich nicht so viel von den anderen Rennen mitbekomme. Aber dann ging es auch endlich für uns los. Es kam zur Startaufstellung. Ich habe mich da bewußt etwas weiter rechts hingestellt, da der erste Anstieg entweder ganz rechts oder ganz links befahren werden sollte. In der Mitte war zu viel Sand. Da wollte ich mir schon mal eine gute Position sichern. Mittlerweile hat sich auch bei meinen Mitstreiterinnen herumgesprochen, daß ich inzwischen einen ganz guten Start hinlege. Das klappte auch diesmal

. Zwar fuhr Bianka in einem Affentempo den Berg hoch

. In der darauf folgenden Gruppe war ich jedoch erst mal an Position 2. Das fängt ja schon mal gut an

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Leider bleibt es nicht dabei

. Nach diesem ersten Anstieg mit Sand geht es direkt auf die Wiese und irgendwie immer noch ein Stück bergauf. Da überholte mich plötzlich Jana. Dabei war sie doch in Norderstedt noch mein Schatten und blieb immer brav hinter mir. Was macht sie plötzlich vor mir?
Das konnte ich dann aber noch auf der Wiese und vor den Hürden korrigieren

. Aber von den anderen Mädels wurde ich nach und nach während des Rennens überholt. Die Konkurrenz unter den Hobby-Frauen ist aktuell einfach sehr sehr stark. Das muß ich neidlos anerkennen

. Nach dem Wiesenteil geht es einmal um´s WA-Zelt herum in den technischen Teil unter den Bäumen. Wie schon oben erwähnt, waren hier recht viele und recht enge Kurven.
Bei meiner ersten Proberunde fand ich das noch irgendwie nicht ganz so toll. Aber je häufiger ich die Strecke gefahren bin, desto mehr fand ich Gefallen an diesem Kurs. Am Ende musß ich sagen, er gefällt mir tatsächlich doch sehr sehr gut

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Don Vito hatte schon geschrieben, daß die Treppe dieses Mal nicht so schwierig war. Das bekam auch ich zu spüren, denn es gelang mir in drei meiner vier Rennrunden, diese Treppe tatsächlich hochzufahren

. Das war echt anstrengend. Ich war am Ende aber wirklich stolz, daß ich das gepackt habe. Die Zuschauer am Rand, die mich angefeuert haben, waren an dieser Leistung nicht ganz unschuldig

. Vielen Dank dafür!
Mein Rennverlauf war im Übrigen dann relativ ereignisarm. Nach vorne ging nichts mehr und von hinten kam keiner mehr. So konnte ich mich darauf konzentrieren, die Strecke sauber abzufahren. Und dann freue ich mich auch, wenn es mir gelingt, während eines Rennens so kleine Hindernisse wie diese hier fahrend zu überwinden, ohne mich langzulegen

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Das sind meine kleinen persönlichen Highlights, auf denen ich aufbaue.
An einer Stelle bekam ich auch Tipps von einem Zuschauer (von wem, kann ich nicht sagen, da ich im Rennen zwar die Zuschauer höre, aber nicht die einzelnen Personen wahrnehme), der mir Hilfestellungen zum richtigen Zeitpunkt des Absteigens und Schiebens gab. Als es dann in den darauf folgenden Runden besser ging, wurde auch das von dem Zuschauer honoriert. Das war klasse!
Don Vito Campagnolo hat geschrieben: ↑08.11.2021, 14:36
dahinter ging es deutlich enger zu – und ich zur Abwechslung mittendrin statt nur dabei.
Und ich war auch dabei

. Man kann es nur erahnen, aber auch auf diesem Foto bin ich zu erkennen:
Am Ende war ich 8. Das scheint in dieser Saison meine Stammplatzierung zu werden.
Ich muss sagen, der Kolonistenhof ohne Dauerregen wie in 2019 ist schon ein sehr feiner und toller Crosskurs ist. Die Kombination aus Wiese und Technik macht schon echt Laune

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Ich hab dann noch schnell mein Rad saubergespült, damit es am nächsten Tag in Kaltenkirchen wieder einsatzbereit ist. Nach dem letzten Rennen haben wir unsere Sachen zusammen gepackt, sind nach Hause gefahren und haben uns etwas erholt

, denn am nächsten Tag ging es ja schon weiter.
Ich danke dem Veranstalter, dem Kolonistenhof und allen Helfern und Zuschauern für diesen tollen Renntag.

Wir kommen gerne wieder.