

Wir waren heute sehr zeitig an der Strecke. Das war sehr günstig, weil ich so eine ausgiebige Streckenbesichtigung vornehmen konnte. Da war es auch noch einigermaßen trocken. Nach einer ersten Proberunde testete ich noch einige Passagen gesondert. Bei zwei oder drei Bergabpassagen mußte ich mich vom Kopf her überwinden. Wenn das geschafft ist, macht das aber richtig Spaß


Die Bergaufpassagen konnte ich nicht alle fahren. Hier waren – wie auch am Sandstrand – meine läuferischen Fähigkeiten (hab ich welche?


Der Start war dieses Mal – wie ich finde – besser organisiert. Wurden wir letzte Woche noch so auf die Strecke geschickt, daß wir schon kurz nach dem Start von der Elite überholt wurden, war es diese Woche so, daß wir nach der ersten Runde der Elite losgelassen wurde. Dementsprechend war ich noch sehr entspannt, als die Elite-Frauen gestartet wurden und ich so langsam Richtung Start schlenderte. Andere dagegen sahen mich entsetzt an „Startest Du doch nicht?“, „Wo bleibst Du?“.

Dann der Startschuß.

Es ging erstmal flott über die Wiese. Ich reihte mich auf Platz 5 ein, als es in die erste Kurve ging, und war überrascht. Angela hatte ich stärker eingeschätzt, war sie doch in Mölln in beiden Rennen sehr souverän vor mir. Jetzt war sie kurz nach dem Start hinter mir. Naja, gut, mal abwarten, wann sie mich überholt. Ich gab erstmal Gas. Dann der erste Berg. Hier war für mich laufen angesagt.

Oben angekommen wartete eine Sprintstrecke – erst auf leicht waldigem Boden, später über eine Wiese. Gas, Gas, Gas, ich wollte ja Angela möglichst lange auf Abstand halten. Dann zwei Kurven, leicht bergab, aber alles gut fahrbar. Danach ging´s etwas bergauf, durch eine Minisenke mit Kurve und dann mit viel Karacho über die Wiese, bevor es nach einer Rechtskurve stark abwärts ging. Unten war leider kein Auslauf, sondern es wartete ein Geschlängel mir leichten Rauf- und Runter-Passagen. Das konnte ich (fast) alles fahren. Nur der letzte „Hubbel“ wollte mir nicht gelingen. Entweder kam ich hoch, dann aber wegen zu viel Schwung nicht um die Kurve. Oder ich wäre um die Kurve gekommen, kam aber nicht hoch


Dann ging´s an den Strand – leider nicht zum Baden


Es folgte eine schnelle Passage, bevor es durch Bäume kreuz und quer über die Wiese ging. Wenn ich denn dann endlich den Sand aus den Schuhen geschlagen hatte und im Pedal drin war, lief dieser Teil ganz gut. Kurz vor Ende der Runde folgte der aus meiner Sicht anstrengendste Teil des Kurses: rauf, runter, rauf, runter, rauf, runter – mal fahrend,

mal gehend.

Und dann der eine Abhang – ui, war das steil


Obwohl das Wetter nicht unbedingt einladend war für Zuschauer, hörte ich eigentlich überall an der Strecke Anfeuerungsrufe. Ich war auch überrascht, wer mich alles kennt, denn ich hörte auch an Stellen „Super, Sonja“, an denen ich – jedenfalls beim Fahren – keinen erkennen konnte, den ich kenne… Egal, ich danke allen, die uns Mädels angefeuert haben.


Am Ende hatte ich tatsächlich Angela hinter mir gelassen und wurde 5.!


Nach dem Rennen ging ich schnell zum Auto, um mir trockene Sachen anzuziehen. Dadurch verpaßte ich die Siegerehrung, was ich im Nachhinein schade finde



Und so bekam ich meine Medaille später nachgereicht.
Wir sind noch ein wenig geblieben. Nach dem Rennen der Ü40 und Ü50 war für uns dann jedoch Schluß. Bei diesem Wetter sind Tee und Kuchen auf dem Sofa nämlich auch nicht so verkehrt.
Ich danke allen Helfern und Mitstreitern


Bilder von Mike667 kommen voraussichtlich im Laufe des morgigen Tages.