Beitragvon SvenAusHarburg » 05.10.2007, 21:39
Ein Kollege hat mich mit nach Münster genommen. Die A1 von Hamburg nach Münster ließ sich um die Uhrzeit sehr gut fahren, und nach nur zwei Stunden Fahrt waren wir kurz vor acht in Münster.
Die Akkreditierung vor Ort ging sehr schnell und ohne Anstellen vonstatten, obwohl anscheinend viele Fahrer erst am Renntag angekommen waren. Anbringen von Startnummer und Transponder waren genau wie bei den Cyclassics. Wenn man sich vorher im Internet das Reglement durchgelesen hat, sollte es auch keine Probleme mit der Startblockaufstellung gegeben haben.
Wir haben die 130 km-Strecke genutzt, um uns noch einmal alles abzuverlangen, Start aus Block B war um 09:12, zwei Minuten nach Block A. Block B klingt nach weit vorne für Cyclassics-Verhältnisse, aber es gab auf der Distanz nur zwei Blöcke.
Es entwickelte sich ein interessantes Rennen:
Das Tempo war auch bei uns sehr hoch, doch weil der Startblock anfangs dicht beisammen blieb, bildeten sich ohne ersichtlichen Grund immer wieder Spontanstaus. Man musste stets die Ohren offen halten und bremsbereit sein. Der kurvenreiche Beginn ließ dann doch irgendwann Lücken entstehen. Bis dahin hatte ich mich relativ weit vorgearbeitet, doch als ich gerade die Gruppenspitze sehen konnte, trafen wir auf Block A und ich war wieder mittendrin.
Leider ging es nicht ganz ohne Unfälle ab. Irgendwann sah ich einen Fahrer sein Rad ganz auf der linken Fahrbahn tragen oder schieben. Ich fuhr mit ausreichend Abstand rechts vorbei, und überlegte mir noch, ob es so klug war, auf der Fahrbahn zu schieben. Da hörte ich es schon hinter mir entsetzlich scheppern (mehrfach) und wusste, dass es keine gute Idee war.
Als wir die erste Steigung über knapp 150 Höhenmeter erreichten, die sich bei dem schönen Wetter schon lange vorher am Horizont ankündigte, habe ich einen entscheidenen Fehler gemacht. Obwohl ich relativ gut den Anstieg hochkam und noch das Ende das Spitzenfeldes erreichte, habe ich auf der rasanten Abfahrt nicht den Anschluss halten können und es war mir alleine nicht möglich, wieder ranzufahren. Auch als von hinten weitere Fahrer kamen, der Abstand zur Vordergruppe wurde immer größer. In meiner Gruppe, deren Zusammensetzung sich durch abfallende und aufgefahrene Fahrer zwar noch ein wenig änderte, blieb ich dann das ganze restliche Rennen bis ins Ziel. Obwohl wir gut harmonisierten, gut gewechselt haben und somit sehr schnell waren, konnten wir die Spitzengruppe nicht mehr einholen. Vielleicht war es ganz gut so, es ging bei uns ohne die Hektik ab, die es in der ersten Gruppe immer gibt, und so wurde es dann eine ruhige Tour. Im Ziel hatten wir zwar sieben Minuten Rückstand aufgesammelt, aber für meine Verhältnisse bin ich trotzdem sehr zufrieden. Meine Beine wurden ab Kilometer 100 richtig schwer, doch die gute Stimmung in Münster ließ mich die Schmerzen vergessen.
Völlig undenkbar für Cyclassics-Verhältnisse war, dass sich (in ausreichendem Abstand) hinter der Ziellinie alle Ankömmlinge sammelten und aus meiner Gruppe bedankten wir uns gegenseitig für die gemeinsam verrichtete Arbeit.
An der Organisation habe ich nichts auszusetzen, und so war der Münsterland Giro ein schöner Saisonabschluss für mich.
Sven
- für`s nächste Jahr: MITMACHEN!!!
