Achillessehnenriss - Wer hat Erfahrungen damit?

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ChristianHH
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Achillessehnenriss - Wer hat Erfahrungen damit?

Beitragvon ChristianHH » 11.01.2011, 15:41

Hi zusammen,
ich brauch mal ein bisschen Aufbauhilfe (glaube ich).

Ich habe mir am 05.12.2010 bei einem JuxFan-Fußballturnier die Achillessehne gerissen :mad:
Altes Lied, da denkt man: „Man, ich bin ja sooo Sportlich, wenn man 1x die Woche im Studio
und 3 mal auf der Straße ist, kann mir son bisschen Fussi nicht schaden“. Denkste,
jetzt habe ich den Schaden und bange um die Saison 2011.

4 Wochen nach der OP und dem Vakuumschuh, schaut meine Wade aus wie die von meiner
10 jährigen Tochter :shock:
Pläne wie Telemark-Tours, Vätternrundfahrt oder Cyclassics kann ich wohl knicken.

Hat jemand Erfahrung mit solch einer Verletzung? Oder kennt das von jemanden?
Kann man in dem Jahr des Unfalls, überhaupt wieder angreifen?
Mein Arzt hat da leider keine Erfahrungen (Bin wohl in der falschen
Gehaltsklasse). :roll:

Lg
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Tribala-Stine
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Beitragvon Tribala-Stine » 11.01.2011, 16:05

Hallo ChristianHH,
leider habe ich keine Erfahrung mit der Achillessehne, kann dir aber einen guten Sportarzt nennen.
Ich hatte im März 2010 einen Muskelfaserriss in der Wade (ist nicht wirklich vergleichbar - aber...), der Unfallarzt und Orthopäde haben mir nicht viel Mut gemacht und mir von den beiden folgenden Veranstaltungen abgeraten.
Geplant war ende Mai der erste Duathlon und ende Juni ein Halbmarathon - ich habe dank dieses tollen Arztes beides machen können :) Sehr wichtig ist eine gute Physiotherapie :!:

Also nicht den Mut verlieren, mit einem starken Willen und Disziplin geht alles, das Jahr fängt erst an. :D

Stine :wink:
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Bagdad-Biker

Beitragvon Bagdad-Biker » 11.01.2011, 16:42

2011 kannst Du wohl getrost vergessen. Wichtig ist jetzt, dass Du keine Mühe und keinen Weg scheust, um wirkliche gute Ärzte aufsuchen zu können.
Ich hab mir vor Jahren mal beim Bolzen die Bänder im Sprunggelenk gerissen. Hätte operiert werden müssen. Blöd war nur, dass der Truppenarzt (ich war beim Bund zu der Zeit) ein Volltrottel und Stümper war. Er hielt es für eine Bänderdehnung und hat mich 6 Wochen eingegipst. Für eine anschließende OP war es zu spät, die Bänder schon zu weit verkürzt. Um die wieder zu ziehen, hätte man den gesamten Unterschenkel öffnen müssen.
Viel schlimmer ist aber, dass sich durch die lange Ruhigstellung und die nicht erfolgte KG/Reha an meiner Archillessehne die Röhre, in der die Sehne läuft, verkalkt hat. Das reibt jetzt ungemein, schmerzt bei längerer Belastung und hat zu irreparabler eingeschränkter Bewegung geführt.

Nimm Dir meinen Rat zu Herzen! Such Dir die besten Ärzte und Physio´s raus! Keine Kasse der Welt kann Dir das Recht nehmen, den gleichen Arzt aufzusuchen, wie ein Profisportler. Du wirst viel Geduld, Warte- und Fahrzeit aufbringen müssen, aber unterm Strich zählt nur das Resultat. Denn eine zweite Chance gibt Dir dein Körper nicht!
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Janibal
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nur mut

Beitragvon Janibal » 11.01.2011, 17:57

Hallo Christian HH,
der Ba.-Bi. macht dir ja richtig Mut. ich würde aber eignetlich das gleiche sagen, nur mit dem Unterscheid, 2011 kannst du Angreifen vergessen.

Wichtig zu wissen, das Sehnen bei Defekten erst nach 80% Verlust weh tun, d.h. wenn du nichts mehr merkst, dann sind 20% geheilt.
Dann hat der Ba.-Bi. schon recht, wer rastet rostet. also mal im internett lesen, wann Bewegung (nicht Angriff) wieder möglich ist. Das kommt aber auf den Typ, Alter und Reha an. Die Fußballer sind nach Rissen (Bänder) so 10 Wochen weg und dann ist schon wieder Angriff. Die sind zwischen 20 und 30, haben schon immer sport gemacht und viel Medizin und gute Bewegungshilfen.
Ich bin kein Arzt, meine Achillessehne war mal gereizt (nach 14 tagen weiter bewegen wieder weg) und glaube an Selbstheilung. Radfahren ist glaube ich genau das richtige für so was, kannst ja immer noch, wenns nicht mehr geht, ausklicken und mit dem anderen Bein nach hause fahren. Also immer bewegen, aber nicht belasten.
Und lieber eine juckende Sehne als eine Depression. klar sollte aber sein, junger macht so was nicht. Ich bringe jetzt nicht die üblichen Sprüche wie: was nützten gesunde Achiellessehnen im Sarg oder helden sterben jung...

Die drei touren finden jedes jahr wieder statt und so bist du davon nicht abhängig. Wegen Stützen würde ich mir keine Sorgen machen, beim ausklicken ist die Sehne entlastet, also ruhig auch in der Gruppe (hinten)

Glaube, die Damen Fußball WM musst du nicht schauen, kannst dann schon wieder deine Runden drehen.

halt uns auf dem "laufenden"
St. Jan
Bagdad-Biker

Beitragvon Bagdad-Biker » 11.01.2011, 18:35

Die Fußballer sind nach 10 Wochen fit, weil die eine ``sieben Tage rund um die Uhr Betreueng´´ bekommen. Bei uns Sterblichen kannst/musst Du deutlich länger rechnen. Schonmal versucht´nen Termin beim Orthopäden oder Radiologen zu bekommen? Und bei den guten Ärtzen stehst Du als Kassenpatient sowieso ganz hinten an. Beim Physio genau das Gleiche.
Ich hab´s mit der Schulter ja grad durch.
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ChristianHH
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Beitragvon ChristianHH » 12.01.2011, 02:05

Schon mal großen Dank für eure Tipps und Ratschläge,
Ich habe jetzt viel gelesen im Internetz, habe mir mal auf diversen Seiten diverse wege nach Rom herausgelesen. Aber, da habt Ihr doch ziemlich Recht, nur nichts übers Knie brechen.Die Rede ist von 12Wochen nach der OP erst wieder „normalen“ Sport machen. Squash, Tennis, Fußball, Handball ect. sollte man im ersten halben Jahr vermeiden und erst nach einem geschlagenen Jahr ist die Sehen annähernd auf dem Niveau wie vor dem Unfall.
Positiv raus gelesen habe ich, dass gerade das Radfahren gut zur Rehabilitation beitragen soll :D Nur soll man den „rundenTritt“ vermeiden, da beim Übergang von ziehen zum drücken die Sehne am meisten beansprucht wird. Joggen soll man auch nur auf weichen Untergrund und bei leichter Intensität betreiben (stört mich nicht wirklich)

Bei dem Schmerzempfinden der sehen hast du Recht Janibal, da die Sehnen extrem schlecht durchblutet sind und auch wenig Nerven haben, kann man sich nicht darauf verlassen, dass es schon geht, bis es schmerzt. Dann ist es wahrscheinlich schon wieder zu spät! Denn eigentlich möchte ich keine bleibenden schäden wie Bagdad-Biker haben, aber ich kenn mich, wenn bei einer RTF erst einmal das Band hoch ist, kann ich mich nicht halten :D

12 Wochen nach der OP ist genau an meinem B-Day, wenn dass mal nichts bedeutet ^^ Aber ja, Telemark-Tours und Vätternrundfahrt plane ich wohl erstmal lieber 2012! Cyclassics muss aber sein, bloß werde ich wohl 2011 nicht die 155km in Angriff nehmen :(
schwanke noch zwischen 55km (OMG, meine Feierabend-Trainingsrunde seit 2 Jahren sind 52Km) oder 100km (werden es wohl werden).

Vielen Dank für die Adresse Stine, sollte ich nichts mit Empfehlung im Norden von Hamburg ausfindig machen, nehme ich mir den Rat von Bagdad-Biker zu Herzen und wwerde die Tortour durch Hamburg in Kauf nehmen.

2011 sollte ich wohl eher als Aufbaujahr sehen, Grundlagenausdauertraining kann auch Spaß machen und habe ich immer vielzusehr vernachlässigt ^^

Lg
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Stevie
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Beitragvon Stevie » 12.01.2011, 10:55

Hallo Christian,

ich habe Erfahrung mit einem Achillessehnenriss. Ich habe mir - genau wie Du - beim "just for fun" Fußballspielen die Achillessehne gerissen. Das Ganze war im Mai 2009 - der Sommer war dann totaler Mist - und auf dem Fahrrad saß ich erst wieder im Herbst 2009 - am Anfang konnte ich aber kaum Druck aufbauen/ausüben und ich bin ziemlich schlecht durch den Winter gekommen (bin in dieser Zeit auch auf ein anderes Pedalsystem umgestiegen). Gelaufen bin ich etwa zum Ende des Jahres (2009) wieder ein bißchen.
Mein Arzt hat mir ebenfalls gesagt, daß die Sehne etwa 1 Jahr braucht, um wieder voll belastbar zu sein - und das hat sich bei mir absolut bestätigt. Etwa seit März 2010 kann ich wieder "richtig" Fahrradfahren und Laufen.

Also an Deiner Stelle würde ich die Saison 2011 komplett abhaken, die Gefahr einer Re-Ruptur ist nämlich auch nicht zu vernachlässigen (war meine größte Angst in dieser Zeit, das ist jetzt aber vorbei, vor kurzem war ich sogar Ski-Laufen).



Gruß aus Kiel, Stevie
Ich genieße jeden Kilometer ...

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