Berliner F Schau 2015 (Bericht + Bilder)

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Janibal
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Berliner F Schau 2015 (Bericht + Bilder)

Beitragvon Janibal » 03.04.2015, 17:41

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Die Cross Saison ist vorbei, die nächsten Querfeldeinrennen werfen ihre Schatten voraus, aber noch werden sie kürzer oder verschwinden mal eben, die Schatten. Es ist Freitag, die Republik hat sich eingedeckt mit Vorräten und Sonnenbrillen für eine partielle Sonnenfinsternis. Ich bekomme das riesen Spektakel, früher geboten. Nachbars Haus schiebt sich vor die Sonne.

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Eigentlich passiert nix, nur das es kalt wird. Schatten halt. So ist es dann auch bei der Sonnenfinsternis für alle. Kalt und bei manchen setzt gleichzeitig eine Gehirnfinsternis ein. Kein guter Moment um mit dem Rad zum Bahnhof zu fahren, wenn alle „Guck in die Luft“ machen. Irgendwie hat die Sternenflotte dann den Mond doch wieder vor der Sonne wegbekommen und das Leben geht weiter. Richtung Berlin mit Jörg, Marcus, drei Crossrädern und drei Schachteln Pommes „Düsseldorf“ (rot weiß). Kurzweilig mit den QPE Kollegen und schon ist die Mauer da, wo sie mal war. Da ist auch schon unsere Fotografin, die Dame von Katwalktours. Sie ist hingeflogen, die Luftbrücke funktioniert auch ohne BER.

Noch mal kurz ins Hotel und dann auf die nahe Fahrradschau mit der U-Bahn. Jörg und Marcus sind schon mit dem Crossmobil vorgefahren. Es ist noch warm, scheinbar war in Berlin die Sonnenfinsternis nicht so schlimm. Die Berliner Fahrradschau BFS macht erstmals auch am Freitag auf. Gleich mit zwei Krachern. Ausscheidungssprint und Cyclrcrossrennen crossyard. Länger als ein yard. Zum Crossyard sind wir gemeldet, aller-allerletztes Crossrennen der Saison, wenn da nicht noch QPE wäre.

Eintrittskarten gibt es an der Kasse. Für Athleten, Presse, Zuschauer, Austeller. Und immer an verschiedenen Plätzen sind die Kassen für die Patienten. Der gemeine Berliner bleibt da entspannt. Doch selbst die Jungs von St.Pauli werden nervös. Um 19:00 Uhr soll das Crossrennen starten, im Dunkeln im Außenbereich und auch in einem Teil in der Halle. Der Freitag steht ganz im Zeichen von Spaß und so werden die eröffnen, wo es mit dem Weltmeistertitel geklappt hat. Und welch ÜÜÜberraschung, Britta und madmat auch da.

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Madmat möchte, das Klappradfahren spätestens in Hamburg olympisch wird.

Leider hat der Veranstalter den Schwierigkeitsgrad etwas hoch gesetzt für das cx fahren fast ok, auf 20“ klappt es nicht. Selbst geübten und verwegenen langangereisten Cxboys wird es zu kritisch und neben madmat verzichtet so mancher auf den Start. Auch wenn mit vereinten Kräften die Strecke zu bewältigen ist. QPE zeigt noch kurz Flagge im Zielbereich und schon rufen die Zugvögel Berlin zum Kampf um das kühlste Outfit von Klappland.

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Bilder und Berichte von der StraßenklappWM gibt es u.a. hier: http://forum.helmuts-fahrrad-seiten.de/ ... php?t=8177

Auch konnte ich ein kurzes Interview über lange Dinge mit der Freundin von Goldi Alfons V. führen. Etwas heiser erwähnte sie Vorteile in der Fernbeziehung, zeigte sich aber im Großen und Ganzen durch und durch befriedigt. Etwas Sorge hatte sie schon, das ihr Liebster sich vielleicht im Absperrgitter verfangen könnte oder sich etwas bricht, aber wohlbehalten hat auch er diese eine Runde gut überstanden.

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Schon ernster sehen viele das Cyclecrossrennen der Hobyklasse. Auch wenn die Strecke eher an BMX erinnert, der Zuschauer hat gute Einsicht. Lampen und Lichterketten machen die Strecke sichtbar, manchmal ist tasten gefordert, doch nach einer gewissen Rundenzahl ist alles im Blindflug machbar.

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Start. Aufstellung. Ambitionen. Keine. Wie auch, bin doch als Startkiller bekannt. So bin ich nach der ersten Runde heile, ohne Sauerstoffschuld und ganz weit hinten. Von hinten ist überholen möglich, vorne heißt das dann Überrunden. Das passiert dann auch recht schnell. Aber nur einmal, tatsächlich stellen sich bei mir nach ein paar Runden ein Paar Rennhormone ein. So geht es immer besser und am Ende habe sogar ich kapiert, das heute und hier und da laufen schneller ist, als immer wieder versuchen in den Sattel zu kommen. Nur an einer Stelle geht laufen gar nicht.

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Das geht nur mit Schwung.

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Und auf der anderen Seite wieder runter mit Gefühl, da es hier über Schanzen geht. Oder außen herum. Am Ende machen die Kurzen Runden richtig Spaß. Auch wenn sich der Lenker nach unten neigt. So hoch sind die Beschleunigungskräfte auf den Rampen, das sich der Lenker sind im Vorbau dreht. Knapp die Top 10 verfehlt, aber ein außergewöhnliches Rennen gefahren/gelaufen, wo nicht viel Luft am Ende übrig ist. Berliner Luft.

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Nach den Hobbies starten noch ein paar Lizenzfahrer. Die sind schneller. Doch gibt es noch viel zu sehen und neben dem Ausscheidungssprintrennen, welches etwas unübersichtlich parallel zur Halle verläuft, auch bekannte Gesichter. Aber dazu später mehr. Jetzt wird ein erster Eindruck gesammelt und dann geht es zurück in die Nacht, zum Hotel. Hier ist gerade eine belgische Schulklasse damit beschäftigt, wer hat das sommerlichste Outfit und welche kann die höchsten Schuhe tragen. Das sind nicht die Enkel von Eddy. Der Fahrstuhl ist kaputt und ich im dritten Stock. Mit Rad. Geht halt nicht im Kreis. Zimmer hat genug Platz für Rad und Zahnbürste. Bis Morgen, das Programm ist schon geschrieben. Frühlingsanfang.

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Es geht um den King of the airfield oder kurz um den Champ of Temp. Für alle: Einzelzeitfahren auf der Rollbahn vom Flughafen Tempelhof, gebaut von den Nazis, dann Landeplatz für die Rosienenbomber, Austragungsort vom KSGC und neulich hatte die erfolgreichste deutsche Band hier zum Grillfest geladen und ein paar Klänge aus der Stromgitarre zum Besten gegeben. Heute Einzelzeitfahren und 24h Entfernungsfahren. Nebenbei Probefahren für Räder der Marke Specialized.

Gestern noch großzügig auf einen Start verzichtet, heute macht Jörg ernst. Fast als Erster die Rampe runter und dadurch zu früh für die Dame von Katwalktours und mich. Wir sind noch nicht da, als er die Betonplatten verschiebt. Die 4 km sind kurz. So kurz wie er Champ of Temp ist. Seine Queen of BERlin wird Sam. Sie erzählt etwas über die Strecke in ihrem Blog:

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http://www.radkampf-brandenburg.de/inde ... f-airfield

Jörg hat im Vorfeld zum Flugfeld etwas von old school erzählt. Weil ich gefragt habe, wie denn die Zeitfahrmaschinen mit ins Auto passen würden. Immerhin konnte ich ihm entlocken, das es nicht so etwas wird:

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sondern die Crossräder mit Dackelschneiderreifen versehen und dann sogar noch aufgepumpt werden. Bissle Zeitfahrlenker wurde dann auch noch montiert. Tatsächlich. Und rechtzeitig zum Start von Till, Sam und ein Paar Bekannten vom KSGC findet sich das Bettzeug (ich und die Dame von katwalktours) auf dem Rollfeld ein. Kalt ist es, windig auch. Und grau. Wären die Athleten nicht bunt, würde es keine Beweise geben, das wir nicht im Ostteil der Stadt mit dem Sonderzug nach Pankow unterwegs wären.

Marcus van der Pole, der Fliegende Holländer, rollt los.

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Verschwindet und taucht wieder auf. Mal eben ein paar Rosinen holen?

Der Gegensatz pur. Till ist bekannt aus Funk und Fernsehen, Marcus ist wie Funk und Fernsehen. Till leiht sich ein Renner bei Specialized, ohne die passende Kleidung, Marcus kleidet sich passend. Am Ende riecht es für beide nicht, denn Champ of Temp wird Jörg.

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Neben-Nebenschauplatz wird der Test eines Hybriden aus Rennrad und Crosser. Urteil der Carboonjury: Das will vorwärts. Auch auf der Grasnarbe, der Preis bringt Normalsterbliche schnell unter die Grasnarbe. Diese Räder sind ein Blick in die Zukunft. Mehr Zukunft unter „Vorschau“.

Timetrail ist runnig by und we say good by. Jörg hat die rosa Brille auch wieder abgesetzt bekommen, die Zeitnahme hat sich vertan. Für mich bleibt er der Champ of Temp, King of airfield dürfen gerne andere sein. Übrigens war auch hier das Hobbyfeld wesentlich zahlreicher besetzt als die BDR Abordnung.

Jetzt trennen sich unsere Wege. Die einen fahren Crossmobil, die anderen die rote U-Bahn und ich die Lila U-Bahn. Nicht im Rahmen der BRS, aber in Berlin gibt es heute ein MTB Marathon in der Nähe von Tegel. Warum der nicht mit im Programm der BRS ist, weiss ich nicht. Trotzdem ein kleiner Bericht von mir zum Leben unter 29“er:

Der Veranstalter http://bike.teamwork-sportevents.de/ schreibt auf seiner Homepage, das die Strecke durch Forstarbeiten etwas mitgenommen ist. Von einem Start auf einem Querfeldeinrad ist abzuraten. Es besteht dieses mal nicht die Möglichkeit eines Umbaues, wie auf dem Airfield. Und so schlimm ist die Strecke auch nicht. Sind auch nur 40 km, acht Runden a 5 km. Am Start stehe ich ganz hinten. Da kannst du nicht mehr überholt werden. Etwas Unruhe kommt auch noch auf, Jörg und Marcus finden den Start nicht. Der ist auch schon vorbei.

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Bild teamwork

Ich lasse es langsam angehen, zwischen Frauen und Jugendlichen. Die haben auch exotische Räder. 26“. Ich mit meine 28“ und gebogenen Lenker bin einzigartig, aber nicht so wie der mit dem einzigen Rad.

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Bild teamwork

Ist kein Pflichtfixi, sondern läuft auf einer Rohloff Nabe, hat Scheibenbremse und auch einen kleinen Lenker. Kurz zu meiner Erkenntnis, daß ich von einem 24h Rennen noch Konditionen entfernt bin und 29“ gut schnell ist. Nach fünf von acht Runden eine weitere Erleuchtung, das Trinken und Essen Schwindel vorbeugt. Und Anhalten kostet Zeit. Meine Kampfgruppe verliere ich. Der einsetzende Regen macht die Strecke geschmeidiger. Crossiger. Die Forstrillen werden weicher. Drift ist Kurve. Überrundet werde ich trotzdem.

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Bild: Teamwork

Im Ziel kann ich die Arme kaum noch heben, dafür klebt die Zunge am Gaumen. Wäre die Strecke nicht von Forstfahrzeugen etwas aufgewühlt worden, so wäre es, wie Jörg so schön sagt, der er und Marcus sind auch ein Runde gefahren: Die perfekte Crosstrecke. So kam etwas MTB feeling auf. Richtig gut ist, daß der Veranstalter ohne viel Flatterband auskommt und nicht auf übliche Rennvorgaben setzt. Sein Bericht hier: http://bike.teamwork-sportevents.de/nas ... luecklich/

Zurück im Hotel ist Zeit für eine Dusche, warm. Dann ist etwas Zeit, Bekannte Berliner zu treffen. Nach Kuchen und Angrillen geht es nach Neukölln. Auf die Kartbahn. Zum

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Mir bekannt aus dem letzten Sommer vom Heidbergring nahe Hamburg. Da noch mit einer „offenen Klasse“. Also Dackelschneider mit Schaltung. Im Zuge der BFS nur fixed gear. Also Monospeed ohne Freilauf. Sonst hätte ich mich versucht. Die Regeln sind einfach. Kartbahn ist Kreisstrecke. Von acht gestarteten fliegt jede Runde einer/eine raus. Die letzten 4 kommen ein Rennen weiter. Und fahren dann mit den anderen 4 aus einem anderen Vorlauf. Im Finale fliegt jede Runde einer/eine raus, bis nur noch einer/eine Übrig ist, das ist dann:
Last woman standing / Llast man standing
Organisiert von http://www.rad-race.com/ und wenn die schon sagen:

Hot shit, what a night!

Wir sind etwa zu den Viertelfinalläufen gekommen. Die Karthalle ist wie jede andere auch. Abgas an den Wänden, Gummi auf der Strecke und überall Absperrungen, no Flatterband, Absperrungen aus Stahl und Reifen. Doch hier kein Motorenlärm, sondern Ansage, Beat, meist Stromgitarren Punk und die Zuschauer drücken sind fast auf die Strecke. Der Eintritt ist frei, geht durch das Bierzelt. Lange Schlangen vor dem Bierverkauf. Es gibt kein Schadstoffreies und nur eine Marke. Monospeeder.

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Ein paar bekannte Gesichter auch hier. Der St.Pauli Block und viele von gestern vom Crossyard. Die Startaufstellung wird immer dokumentiert, jeder mit Namen aufgerufen. Dann 3,2,1 und los. Die Strecke ist nicht mehr zu betreten, jetzt wird sie voll ausgenutzt. Die Schwierigkeit liegt wohl darin, daß in den Kurven weiter die Kurbeln kreisen. Und die Kurven sind eng. Aber auch schön. Eine Vielzahl von Women sind am Start. Darunter auch Mianzi Rei https://vimeo.com/109078968 , Titelverteidigerin und Vizin beider Klassen vom Heidbergring.

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Es gibt immer eine Proberunde und als sie zum Start rollt, meint sie, hat jemand mal ein Tool für mich, der Lenker ist lose. Völlig entspannt schraub sie diesen fest und startet 3,2,1 Sekunde drauf. Die Dame von Katwalktours ist sichtlich begeistert. Frauenradsport vom Feinsten. Bremsen vor den Kurven durch leichtes aus dem Sattel gehen und schwereres treten. Nach jeder Kurve wieder Vollgas. Das sieht alles so leicht aus.

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Vor 2 Jahren war es eine Idee, Rennen fahren, radikal, ohne Leerlauf im wahrsten Sinne des Wortes. Immer jemand auf der Strecke, immer ist der Zielstrich wichtig und kaum Taktik. Stehen die Sieger fest, kommt das nächste Rennen. Und wenn dann die Halle von den Schlachtrufen der St. Paulis bebt, dann ist das anders als BDR oder UCI. Dann ist das Sextagerennen UND Bergankunft bei der Tour.

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Jetzt die Männer, was sagt die Dame von Katwalktours: Vorbei mit Zärtlichkeit. Die Kamera wird deutlich mehr gefordert in Sachen kurzer Belichtungszeit. Es geht um Millimeter und es gibt auch mehr physikalische Abtrünnigkeit und so landet mancher Kämpfer auf der Strecke. Helfer sind sofort da und richten ihn wieder auf.

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So geht es Schlag auf Schlag. Irgendwann sind die Kehlen trocken. Anstehen nach Bier. RadRace sagt, wir dürfen wieder kommen, wenn der Umsatz stimmt. Ganze 15 min verpasse ich Spannung und warte auf Bier. Ich glaube, wir dürfen wieder kommen.

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Women Finale. Licht aus. Spot an. Die Women nehmen ihr Räder von der Stange. Konzentriert und zielgerichtet. Kurze Besprechung und schon gehen acht Women auf die Strecke, bis nur noch eine steht. Mianzi dominiert lange, doch in den letzten Runden schwinden ihr ein wenig die Kräfte und sie macht Fehler. Das nutzt Ms. rsu. Nächstes Mal wird sie die Gejagte sein. RadRace zündet ein Kanonenschlag in der Halle. Eine Zuschauerin des Schauspiels zittert Minuten später immer noch. Ein Knaller.

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Das Finale der Männer steht an. Auch hier kommen alle einzeln aus dem Dunkel ins Licht. Ein kurzes „Lächeln“ für die Presse.

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Und ab geht es. Es wird nichts geschenkt, doch es kommt keine Spannung auf, nur Staunen. Der Führende fährt in einer andern Welt, einer Supernova, ohne Kräfte. Immer mehr Radlängen sind zwischen ihm und dem best of the rest.

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Es bleibt nichts anderes übrig, als ihn aus der SUPERNOVA zum last man standing zu küren.

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Ich bin noch mehr begeistert, denn das hatte flow. Noch ein Knall und wir sind wieder auf der Erde. Aus der Traum. So kann keiner fahren. Es ist auch erst ein neuer Tag, das Zeiteisen sagt kurz vor 1:00 Uhr. Ein langer Tag voller Power geht zu ende, Zeit nachzufüllen. Um die Ecke gibt es noch Döner. Für 3,50€. Ich frage ihn, warum er noch offen hat. Weil wir nicht in Hamburg sind. Das war olympisch.

Aus.

Hot shilt, what a night

wird

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oh shit, what a short night

Etwas benommen nehmen wir vom Frühstücksbuffet. Setzten uns zu Jungs aus der Szene. Ja, sie waren gestern auch beim RadRace, sind aber vor den finalen Läufen gegangen. Gänsehaut verpasst Jungs. Sie haben andere Sorgen, ihre Räder sind hin, auf dem Hinweg von Leipzig hat irgendwas nicht gehalten, der Schaltungszug kann es nicht gewesen sein, bei Monospeed. Gute Riese.

Das Hotel schmeißt uns raus. 10 Uhr und ein bisschen später, die Sonne scheint wieder. Aber kalt. Heute ist Messetag, besser Fahrradschautag.

Die Hallen sind Sonnendurchflutet. Das macht alles echter, nicht die künstlichen Lichter auf dem Lack, sondern die Sonne in den Speichen. Ein Teil vom Gepäck lassen wir hinter den Kulissen von Tune, wo es zu einer Überraschung kommen wird. Mein cx binde ich an ein Absperrgitter. So dreckig fasst das eh keiner an. Vor dem Rundgang schauen wir etwas Sport. Hier eine Meisterschaft im „Kunstradsport“. Wo wir am Freitag größtenteils gekniffen haben, ist heute Spaß angesagt.

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Leichtbau hat hier keine Chance.

Nebenan wird Polo gespielt. Mit Bande und als Dreierbande gegeneinander. Auch fix die Räder, aber mit Vorderradbremse. Die Reiter tragen keine Polohemden, eher bunte Hautgemälde von Liebesspieler und Kissmequick, bekannt von Pferderennen.

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Jetzt sind auch wir in Radstimmung. Gehen zu den Schaustellern. Beginnen wir in unserer Jungend. Früher war da war nix besser, heute gibt es Laufradrennen. First kid standing

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Das Rad wird in die Schulen integriert. Wir ein Teil vom Sportunterricht. Zu meiner Zeit gab es nur Freigang zu 5000 m Läufen, heute fahren die Schüler Rad im Sportunterricht. Mann, der Lehrer muss es nur wollen, so wie Johannes Kowalewsky an einer Kreuzberger Schule.

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http://www.lsb-berlin.net/service/verei ... radrennen/

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Um Nachahmung wird gebeten. Kollege Kowalewsky gibt gerne sportlichen Lehrern und Direktoren Anschauungsunterricht, konferenzlos. Es dient vor allen den Nachwuchs.

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Früher hieß das Dekofix. Damit haben wir unsere Küchenfronten zu Studizeiten beklebt. Mehr Schein als Sein. Heute werden damit Räder beklebt und im Zuge der Digitalisierung ist jedes Motiv möglich.

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Die Dame von http://www.fixyourbike.it/ habe ich nicht gefragt, was dabei gefixt wird. Heißt wohl eher, daß die neue Lackierung fix fertig ist.

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Fertig ist jetzt wohl auch Christoph Strasser. Hat er parallel zu Jörg, dem Champ of Temp, den 24h Weltrekord verbessert. 896,173km/Tag waren es am Ende. http://velomotion.de/2015/03/christoph- ... eltrekord/ Auf einem Spezi Rad. Leider kann ich den vollen Namen noch immer nicht schreiben, zu Specialized. Am Stand auf der Schau, stellt ein Monitor noch einmal ein paar Szenen nach.

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Das können wir auch, zumindest 200 m weit. Der klassische Bahnsprint. Die Firma http://www.schindelhauerbikes.com/ ist spezialisiert auf Monospeed. Z.B. Mianzi Rei https://vimeo.com/109078968 ist auf solch einen Rad beim RadRace unterwegs. http://www.schindelhauerbikes.com/cms/n ... ates-team/
Auf der Schau stehen zwei Modelle auf der Rolle nebeneinander. Der Computer misst Zeit und Entfernung. Für die schnellste Zeit gibt es einen Rahmen. Geschlechtergetrennt.

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Also die die Jeans gerichtet und die Hacken um die Turnschuhe fest gezogen. Ein paar Umdrehungen gemacht, damit die müden Muskeln nicht Schaden nehmen. Zusammen mit der Dame von Katwalktours geht es auf die 200 m. Eigentlich kämpft Mann um Liebe und nicht dagegen. Doch hier entsteht die Basis allem wirtschaftlich politischen Handelns, wo am Ende win/win steht. So bin ich schneller als die Dame von Katwalktours, sie aber ist ehrgeizig und kommt mit 13,274 Sekunden in die Top five of life.

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Ich bin irgendwo bei 11 Sekunden, die Bestzeit ist einstellig. Als win/winner könnte ich sagen, ein Platz in der ewigen Bestenliste ist mir damit sicher. Da ich noch kein Bahnrad gefahren bin, kann ich kein Urteil abgeben.

Allgemein lebt die Schau. Die Schausteller lassen sich anfassen. So dürfen Mann und Frau sich ihren Po retten, bei Ass Savers.

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Oder das Rahmenbau keine Zauberei ist. Hier ist Berlin wirklich Feuer und Flamme. Wichtig zu wissen, nur Stahl ist zu löten, Alu und Titan muss geschweißt werden. Kabuum wird gebacken. Letztendlich alles Wärmeanwendungen. Hier zu machen bei http://www.portus-cycles.de/

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Die Jungs verbauen auch Stahl im Antrieb. Von http://pinion.eu/

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Würde ich den „Kunstradsportlern“ empfehlen: Alder, crass tiefer Schwerpunkt…

Pionierarbeit leisten andere Hersteller für Berlin. Bekanntlich ist es so, das Berliner Radfahrer weder Licht am Rad haben, noch Lichter der Farbe Rot, Gelb oder Grün sehen. Dabei ist es so einfach mit http://www.nabendynamo.de/ . Ich selbst fahre seit Jahren diese Endlösung. Keine Batteriesorgen, fast kein Rollwiederstand, fast kein zusätzliches Gewicht. Dafür volle Lichtleistung schon bei niedrigen Geschwindigkeiten, Standartanschluss und von mir geprüfte Tauglichkeit am cx und Rennrad. Neu ist ein passendes Rücklicht, klein, fein und solide. Bekannt ist schon, das es Scheibenbremsenversionen gibt, eine sehr effektive Frontleuchte und Wunschspeichenzahl.

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Thema Licht auch hier. CM Teilnehmer und Kollegen, die ihre Bierdeckel in den Speichen je nach Umfeld ändern wollen. Herausforderung für den Fotografen von monkey light:

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Das Licht vom Himmel holt www.lumos.co.in Flexible Solarzellen auf der Außenseite vom Rucksack und innen drinnen eine kleiner Speicher. Mit allen gängigen Anschlüssen wie z.B. USB. Umgerechnet 120€ kostet die Unabhängigkeit. Das System ist unerwartet leicht.

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Für den Fall, das die Sonne mal nicht scheint, gibt es die passenden Überschuhe. Mal sehen, wann Zalando oder zara die underkneeboots mit ins Programm nehmen.

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So richtig paasen die nicht zum kleinen Schwarzen. Was Männer schätzen, hat http://www.tune.de/ nun für alle Geschlechter entwickelt. Das kleine schwarze

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Flaschenhalterchen. Ausnahme cx. Hier mal der Vergleich:

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Costum colour cx bietet http://www.cyclocross-store.de/ an.

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Nicht so nett ist dieser Herr.

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Keine Angst, er darf nur zu Schaustellerzwecken aus seinem Käfig. Doch selbst wenn er zugestochen hat, hilft www.joes-no-flats.com Bis zu 6mm Löcher sollen zu gemacht werden, nur die Verletzung nach unten drehen und etwas warten. Wichtig für den Trend zu Schlauchlos.

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Die Eco Variante ist biologisch abbaubar, aber nicht für den menschlichen Gebrauch geeignet. Wunden heilen besser mit einem Pflaster und dem damit verbundenen Helikoptereinsatz. Also nocht trinken, sondern durchs Ventil ins Rad geben. So schaut es aus.

Auch wenn es nur eine Schau ist, so ist es irgendwann vorbei mit Aufmerksamkeit. So haben wir viel gesehen, aber nicht alles hier wiedergegeben. Deshalb versuche ich mal ein Blick in die Glaskugel zu werfen, eine Vorschau:

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Ach wenn es keine globale Schau ist, es spiegelt sich wieder, dass

- der Einzug von elektrischem Antrieb in Fahrräder ist nicht aufzuhalten ist, doch der Prozess ist noch lange nicht am Ende. Antrieb und Rad sind noch nicht verschmolzen.

- Elektrische Schaltungen alltagtauglich und Scheibenbremsen Stand der Dinge sind.

Es wird weiter das Rad für alle Fälle gesucht. Bislang galt das MTB als solches, Dann hat man sich an das cx zurückerinnert und nun wird diese Geometrie entschärft und rennradmäßiger. Dazu sind Möglichkeiten der Montage für Licht und Gepäckträger vorgesehen.

Retro ist in. Ob auf historischen Strecken wie bei http://www.inveloveritas.at/ oder nur zum Bäcker, die Räder haben einfach mehr Charme.

Räder werden aufgeräumter. Die Züge wandern in den Rahmen und Schaltungen verschwinden.

Es wird sportlich gefahren und bunt.

Ob Glaskugel oder Spiegel, selbst die großen Player richten sich nach dem Kunden und können den Markt nur wenig beeinflussen, da sich Nogos schnell herumsprechen. Kaum andere User einer Branche sind so gut vernetzt. Der Trend ist die Zukunft und er ist überall verschieden. Ist zwar schön mit einem Monospeed über den Mt. Blank zu fahren, aber Spaß macht es nicht. Der Eskimo freut sich über elektrische Schaltungen, hat aber keine Steckdose. Deshalb wird es immer verschiedene Räder für verschiedene Regionen geben.

Jetzt noch mal

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Die Dame von Katwalktours hat es am Samstag gemacht. Es gab freien Gin Tonic. Alleine das reinschauen hat für stundenlanges taumeln gesorgt.
Es gab Freibier

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und es hat sich wirklich gelohnt reinzuschauen. Nicht nur weil es sportlich und familiär ist, sondern auch weil ich den dritten im Bunde getroffen habe: Neben KSGC/Berlin und QPE/Hamburg unterstützt Dirk M. freies Fahren in Freiburg. In Hamburg wird es Zeit für eine geile Meile.

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Wer es bis hier hin geschafft hat, für den ist bis morgen

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Danke fürs rinjeschaut ham, wa.

Alle Bilder Katwalktours
St. Jan
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Harterbrocken
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Beitragvon Harterbrocken » 03.04.2015, 18:50

Bravo! Der wohl ausführlichste HFS-Messebericht aller Zeiten. Und damit weiß ich, was ich verpasst habe. War nur Samstag auf "Stadion". Fazit: Hamburg hat großen Nachholbedarf. Ich bin neidisch auf Bärlin.
Janibal hat geschrieben:Madmat möchte, das Klappradfahren spätestens in Hamburg olympisch wird.
Volle Zustimmung. Wir sollten eine Petition einreichen.
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Beitragvon Aero 9-3 » 07.04.2015, 08:10

Berliner Radmesse ist 2016 "Pflicht"! Tolle Angebote zum mitmachen, staunen und Lust auf´s Rad zu steigen! :-) So bekommt individuelle Mobilität einen positiven Charakterzug....

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