HFS ist eine Radmarke. Nein, nicht meine. Sie gehört zur Marke Merida. Das HFS verwendet Merida so wie VW das Kürzel "GTI". HFS steht bei deren Rädern für Hydroforming System. Merida hat mir schriftlich versichert, dass sie keinen Schmerz damit haben, solange ich nicht ein Fahrrad "HFS" nennen und verkaufen würde.
Anders die Firma Specialized (hat Manfred entdeckt). Die haben sich nicht einfach nur ein Kürzel, sondern gleich den Namen einer ganzen Region in Frankreich für den Radmarkt als Markennamen schützen lassen: Roubaix. Es wäre deshalb verständlich, wenn Specialized jeden abmahnen würde, der versuchte ein Rad mit diesem Namen auf den Markt zu bringen. Als maßlos übertrieben empfinde ich es allerdings, dass Specialized einen kleinen Radhändler in Kanada drangsaliert, er möge den Namen seines Geschäfts und der von ihm vertriebenen Laufräder ändern. Der strittige Name lautet "Café Roubaix Bicycles". Ich halte es für ausgeschlossen, dass bei Specialized dadurch Schaden entstehen könnte. Siehe
http://www.caferoubaix.ca/
Was Specialized anscheinend noch nicht ganz verstanden hat, ist, dass beim Kauf eines Sportrades neben dem Verstand die Emotionen eine große Rolle spielen. Meine Gefühlslage zu Specialized hat sich heute erheblich verschlechtert.
Specialized drangsalierte Händler wegen Namensrechte
Specialized drangsalierte Händler wegen Namensrechte
Zuletzt geändert von Helmut am 12.12.2013, 22:24, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
Die Aufregung kann wieder abgeblasen werden Cheffe vons janze ist persönlich hingeflogen.
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- Harterbrocken
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Tja, bei Markenrechten und Namensrechten kennen die Grossen keine Gnade. Dazu eine Anekdote aus dem Autobereich:
In Hamburg gab es vor ein paar Jahren einen Gebrauchtwagen- und Teilehändler namens Turan mit Sitz in der Spaldingstrasse. Im Handelsregister war der türkische Unternehmer entsprechend eingetragen. Als nun einer ambitionierter Autobauer aus dem beschaulichen Wolfsburg einen Van namens Touran auf den Markt bringen wollte, stießen die Konzern-Rechercheure eben auf diesen Hamburger Händler. Die rechtliche Prüfung ergab, dass VW sein Auto nicht ohne Zustimmung des türkisches Geschäftsmannes Touran nennen dürfe. Selbst die etwas andere Schreibweise mit dem zusätzlichen o im Namen änderte nichts an den Namensrechten. Der Herr Turan musste um Zustimmung für den Namen Touran gebeten werden. Diese Zustimmung war VW dann auch eine entsprechende Belohnung wert.
Wie ich aus gut informierten Kreisen weiß, hat die Familie Turan sich einen VW Touran und einen stark motorisierten VW Touareg gewünscht und auch bekommen. Oben drauf gab es eine nette sechsstellige Summe.
Nächster Fall war die VW-Tochter Audi: Die war sich nicht zu schade den chinesischen Autobauer Quoros zu verklagen, weil der asiatische Neuling eines seiner Autos Q3 nennen wollte. In erster Instanz hat übrigens Quoros recht bekommen. Nun wird weiter gestritten.
In Frankreich hat ein Deutscher Mercedes erfolgreich verklagt, weil er Namensrechte an der Bezeichnung "Class E" besaß. Und so geht es munter weiter, nicht nur in der Autobranche.
Die Parallelen zum Specialized Fall sind offensichtlich. Nur hat der US-Radhersteller den Namen offenbar früher eintragen lassen. Juristen kennen da wiegesagt keinen Spaß.
Es ist also durchaus relevant, wann Merida den Namen HFS hat schützen lassen. Zumindest fur den Fall, dass der Herr Niemeier aus Tonndorf seinen Markennamen HFS im Zusammenhang mit Fahrrädern eventeuell vorher hat eintragen lassen. Ich denke das ist nicht Fall. Folglich sehen wir Helmut wahrscheinlich künftig auch nicht auf sündhaft teurem Carbomaterial der Marke Merida durch die Lande radeln. Leider! Oder doch?
Wie auch immer, die Lehre daraus ist für mich eindeutig: Ich werde gleich morgen mal prüfen was es kostet, den Markennamen HARTERBROCKEN im Zusammenhang mit dem Thema Fahrrad schützen zu lassen. Nicht das Firmen wie Bergamont, Stevens, Trenga oder Schwalbe auf die Idee kommen, ein Fahrrad oder Reifen nach meinen Forumsnamen zu bennenen. Freunde ich warne Euch, das wird teuer!
In Hamburg gab es vor ein paar Jahren einen Gebrauchtwagen- und Teilehändler namens Turan mit Sitz in der Spaldingstrasse. Im Handelsregister war der türkische Unternehmer entsprechend eingetragen. Als nun einer ambitionierter Autobauer aus dem beschaulichen Wolfsburg einen Van namens Touran auf den Markt bringen wollte, stießen die Konzern-Rechercheure eben auf diesen Hamburger Händler. Die rechtliche Prüfung ergab, dass VW sein Auto nicht ohne Zustimmung des türkisches Geschäftsmannes Touran nennen dürfe. Selbst die etwas andere Schreibweise mit dem zusätzlichen o im Namen änderte nichts an den Namensrechten. Der Herr Turan musste um Zustimmung für den Namen Touran gebeten werden. Diese Zustimmung war VW dann auch eine entsprechende Belohnung wert.
Wie ich aus gut informierten Kreisen weiß, hat die Familie Turan sich einen VW Touran und einen stark motorisierten VW Touareg gewünscht und auch bekommen. Oben drauf gab es eine nette sechsstellige Summe.
Nächster Fall war die VW-Tochter Audi: Die war sich nicht zu schade den chinesischen Autobauer Quoros zu verklagen, weil der asiatische Neuling eines seiner Autos Q3 nennen wollte. In erster Instanz hat übrigens Quoros recht bekommen. Nun wird weiter gestritten.
In Frankreich hat ein Deutscher Mercedes erfolgreich verklagt, weil er Namensrechte an der Bezeichnung "Class E" besaß. Und so geht es munter weiter, nicht nur in der Autobranche.
Die Parallelen zum Specialized Fall sind offensichtlich. Nur hat der US-Radhersteller den Namen offenbar früher eintragen lassen. Juristen kennen da wiegesagt keinen Spaß.
Es ist also durchaus relevant, wann Merida den Namen HFS hat schützen lassen. Zumindest fur den Fall, dass der Herr Niemeier aus Tonndorf seinen Markennamen HFS im Zusammenhang mit Fahrrädern eventeuell vorher hat eintragen lassen. Ich denke das ist nicht Fall. Folglich sehen wir Helmut wahrscheinlich künftig auch nicht auf sündhaft teurem Carbomaterial der Marke Merida durch die Lande radeln. Leider! Oder doch?
Wie auch immer, die Lehre daraus ist für mich eindeutig: Ich werde gleich morgen mal prüfen was es kostet, den Markennamen HARTERBROCKEN im Zusammenhang mit dem Thema Fahrrad schützen zu lassen. Nicht das Firmen wie Bergamont, Stevens, Trenga oder Schwalbe auf die Idee kommen, ein Fahrrad oder Reifen nach meinen Forumsnamen zu bennenen. Freunde ich warne Euch, das wird teuer!
Zuletzt geändert von Harterbrocken am 12.12.2013, 22:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Als ich nach Markenrechten für das Kürzel HFS recherchierte, traf mich fast der Schlag, als ich feststellte, dass HFS als Marke für die Fahrradbranche bereits geschützt war. Ich dachte ja erst, es wäre genau der Fall eingetreten, den ich verhindern wollte, dass jemand sich das Kürzel schon mal reserviert hätte, um damit evtl. auf dem Erfolg von Helmuts-Fahrrad-Seiten aufzusetzen.Harterbrocken hat geschrieben:Es ist also durchaus relevant, wann Merida den Namen HFS hat schützen lassen. Zumindest für den Fall, dass der Herr Niemeier aus Tonndorf seinen Markennamen HFS im Zusammenhang mit Fahrrädern eventeuell vorher hat eintragen lassen. Ich denke das ist nicht Fall. Folglich sehen wir Helmut wahrscheinlich künftig auch nicht auf sündhaft teurem Carbomaterial durch die Lande radeln. Leider! Oder doch?
Ich bin froh, dass dem nicht so ist. Merida hatte sich "HFS" schon länger geschützt hatte, dabei in keiner Weise an Helmuts-Fahrrad-Seiten gedacht, so wie ich ebenfalls nicht auf deren Kosten Erfolge erzielen möchte.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Bravo. Gut so! Nur leider hat nicht jeder diese Größe. Leben und leben lassen, ist mir allemal lieber, als eiskalte Profitmache mit jedem Mittel.Helmut hat geschrieben:Merida hatte sich "HFS" schon länger geschützt, dabei in keiner Weise an Helmuts-Fahrrad-Seiten gedacht, so wie ich ebenfalls nicht auf deren Kosten Erfolge erzielen möchte.
Spannende Hintergründe zum Specialized-Fall stehen hier: http://fahrradjournal.de/kultur/nach-na ... bike-shop-
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