<b> ADFC Radreisemesse Hamburg
Rekordbesucherzahl, die man gar nicht wahrnahm</b>
Mit 5.500 legte die Besucherzahl der ADFC Radreisemesse Hamburg um über ein Drittel gegenüber dem Vorjahr zu. Gemerkt hat man es kaum, denn um den Andrang Herr zu werden, hatte man die Gänge von drei auf vier Meter verbreitert. So konnte man stressfrei über die Ausstellung bummeln und das ein oder andere Rad in der Nebenhalle probefahren.
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Das bewährte Konzept, organisierten Radtourismus, Individual-Radreisen und Technik zu verbinden, dazu Vorträge rund um Radreisen anzubieten, hat man beibehalten. Selbstverständlich waren vielfach die gleichen Aussteller wie im Vorjahr dort mit dem weitgehend gleichen Angeboten – und doch findet sich dort zumindest für mich immer wieder etwas neues.
Neu war für mich, dass ein Velomobil gut aussehen kann. Das Flevelo Orca sah für mich sogar sensationell gut aus, erinnerte mich in seinem Design an den legendären ersten Porsche Speedster.
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Technisch gesehen ist das besondere an dem Orca der tiefe Einstieg, der auch Nicht-Artisten den Einstieg ermöglicht. Es ist vollgefedert, hat eine Rohloffschaltung und eine gegen Resonanzgeräusche gedämmte selbsttragende Karosse. Optional gibt es den Orca auch mit E-Motor, aber Geübte fahren damit auch ohne dauerhaft über 40 km/h.
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Der Schwerpunkt bei der Technik lag bei Reiserädern, z. B. wurden einige Rennreiseräder gezeigt.
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Für den ganz harten Einsatz mit schweren Gepäck war dieses Reise-MTB von Giant gebaut, mit dem wichtigsten Werkzeug und Ersatzteilen in den Boxen am Gepäckträger sowie Rammschutz vor den Lenkergriffen.
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Das Gros der Besucher macht allerdings Radreisen, für die ein handelsübliches Tourenrad völlig ausreicht. Unter denen findet sich auch das Gros der Interessenten für die zahlreich zu sehenden Pedelecs.
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Auch die Fahrradstaffel der Polizei Hamburg hat nun eines. Statt einem 45 km/h schnellen S-Pedelec, ist eines geworden, das nur bis 25 km/h unterstützt. Für Verfolgungsjagden ist es ungeeignet, weil es für Fahrten mit über 25 km/h viel zu schwer ist. Es wird nur eingesetzt, wenn ein Polizist sich mal nicht so fit fühlt. Ich kenne und achte die Fahrradstaffel aus eigenem Erleben von einigen Fahrrad-Demos, traue mir nicht zu, einem von denen davon zu fahren. Ein S-Pedelec schied aus, weil man damit auf der Straße fahren muss.
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An den Ständen der Radreiseanbieter und Radurlaubsregionen drehte es sich insbesondere um Ziele im Norden und drumherum, aber auch exotische Urlaubsziele waren im Angebot.
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Wie auf jeder Messe stehen auch auf der Radreisemesse des ADFC kommerzielle Anbieter, aber nicht nur das - auch Vereine präsentierten sich und es gab wieder viele Stände, an denen Radreisende ohne finanzielle Interesse ihre Erfahrungen gerne weitergaben. Der Besitzer des folgenden Rades mit annähernd 50 kg Gepäck ist nicht auf dem Bild, aber rechts die Dame, die ihm mit eben so viel Gepäck auf ihrem durch Australiens Outback begleitete. Bei den Weltradreisenden vielfach zu sehen, meine geliebten Ortlieb Back Roller Plus, hier allerdings alle von der Sonne total ausgebleicht und immer noch voll funktionsfähig.
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Die Messe selbst wird vollständig von ehrenamtlichen Kräften organisiert und durchgeführt. Einer von ihnen ist HFS-Fori tierfreund23, der sich auch auf der Messe für die Fahrradsternfahrt Hamburg engagierte, hier im Bild mit HFS-Fori AndreaO.
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Oberster ehrenamtlicher Organisator ist Uwe Jancke (unten rechts im Bild). Uwe ist ein Mann, der Freude am Leben und am Radfahren ausstrahlt und sehr unterhaltsam aus Szene berichten kann. Er stellte mir Kurt Bodewig vor (im Bild links), den Schirmherren der Radreisemesse. Bodewig ist u. a. Verkehrsminister a. D., der Minister, dem sogar Uwe testiert, dass er viel für's Radfahren getan hat. Dazu hat der Mann eine beeindruckende Vita, ist freundlich und authentisch. Mit einem seiner ehrenamtlichen Engagements ist er Mitglied eines Radsportteams, das für die Deutsche Knochenmarkspendedatei wirbt.
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Aus Hamburgs Rennrad-Szene waren einige Leute anzutreffen. Wer aber die Messe besucht, um sich nur für's Hobby „Radsport“ zu informieren, wird dort kaum fündig. Es war nur ein Zeitfahrrad und einige wenige Rennräder zu sehen. Die Radsportler, die ich antraf, waren bestens aufgelegt, sind wohl mit dem Rad nicht nur sportlich unterwegs.
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Die Hamburger Radproduzenten waren fast vollständig vertreten, Trenga De wieder mit einem großen, auffälligen Stand.
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Anders als im Vorjahr ließ der von Stevens deren Räder in diesem Jahr nicht so in Szene setzen, wie diese es verdient hätten, wirkte etwas improvisiert.
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Dabei hat Stevens sein Engagement für die Messe keineswegs zurückgefahren. Die Fahrradschmiede Norwid war wieder angemessen vertreten, nur Bergamont findet die Messe immer noch uninteressant, suchen ihre Kunden lieber woanders.
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Statt dem normalen nur den Eintrittspreis für Mitglieder zahlte, wer vor Ort dem ADFC beitratt, bekam eine Hamburg-Fahrradkarte dazu. Resultat: Ca. 100 Leute traten an dem Tag in den ADFC ein. Mitgliederschwund leidende Radsportvereine sollten diese sehr erfolgreiche Idee für ihre Veranstaltungen adaptieren. Übertragen auf auf eine RTF ließe dies auf um die zehn neue Radsport-Vereinsmitglieder an nur einem Tag hoffen. Da sollten so manchem Vereinsvorsitzenden die Ohren klingeln.
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Für kleine und große Kinder hatte der ADFC wieder einen (be)zaubernden „Clown“ aufgeboten. Der Mann war großartig, leider fehlte mir ob all der Sehenswürdigkeiten und Gesprächspartner die Zeit seine amüsante Kunst länger zu bewundern.
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Das Glanzlicht der Messe ist für mich immer die Nebenhalle, in der sich nahezu alle (!) Räder probefahren lassen. Einige stehen dort schon bereit, andere schnackt man einfach den Standbetreibern ab. Hier das Hase Pinot, das beide Fahrer gleichberechtigt nach vorn schauen und einfach miteinander kommunizieren lässt.
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So fuhr ich denn erstmals mit einem Sesselrad. Ich gebe zu, das Rad sieht gewöhnungsbedürftig aus, deshalb wollte ich „erfahren“, warum man so etwas kauft. Jetzt ist der Fall für mich klar. Es ist ein sehr schnelles Rad. Dank der aerodynamischen beinahe Liegeposition fährt es sich auch bei über 25 km/h sehr leicht, ist hinten gefedert – da, wo der Schwerpunkt liegt. Anders als bei einem Tieflieger hat man Überblick über den Straßenverkehr, kann an der Ampel beide Beine auf die Erde stellen. Für eilige Pendler genau das richtige.
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Als nächstes irritierte mich das vollgefederte Rennrad Riede und Müller Delite. Welchen Sinn soll das machen, fragte ich Händler Wilfried Cohrt. Wilfried hielt mir einen überzeugenden Vortrag über's Rennradfahren auf schlechten Straßen und Radwegen sowie abseits davon. Dieses Rad ist sein eigenes, damit wird er die nächste Jahre fahren. Es ist bestens luftgefedert und doch relativ leicht. Nach meiner Probefahrt hätte ich keine Bedenken, damit morgens zur Arbeit und abends ebenso stressfrei noch mit meiner Rennradtrainingsgruppe zu fahren. Neben dem Rad hat der Mann mir auch die coole Mütze voraus.
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Was es sonst noch so gab: Das nach meinem Eindruck mit Abstand beste Rücklicht ist das Toplight Line von Busch & Müller. Das gibt es nun auch ab Werk in Gepäckträger integriert.
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Mit meinen neuen Leguanos Barfuss-Laufschuhen kann man auch wunderbar gehen.
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Noch eine Randbemerkung: Alltagsradler, die sich bei scheinbar extremen Wetter auf extremen Rädern bewegen, werden nicht mehr in die Spinner-Ecke einsortiert, dem Radreise-Boom und Fukushima sowie moderner Technik und Design sei Dank.
So ärgerlich die Missachtung der Messe durch Bergamont einerseits auch sein mag, so leicht ist sie doch für den Veranstalter zu verschmerzen. Es bereitet dem ADFC keine Mühe die Halle auszubuchen, obwohl er kein Vertriebsteam hat. Das liegt auch an den sehr geringen Standkosten, die es z. B. auch Helga Struve mit ihren kleinen Radreisefirma Op'n Drahtesel ermöglicht, sich auf der Messe zu präsentieren. Helga bietet Radreisen speziell für agil gebliebene Senioren auf schönen Wegen durch den Norden an. Leider habe ich in diesem Jahr kein Bild von Helga anzubieten, aber immerhin
<a target="_blank" href="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... .html">104 Bilder von der ADFC Radreisemesse Hamburg</a>.
Die ADFC Radreisemesse Hamburg wird 2013 sicherlich kaum anders sein, als die in diesem Jahr. Warum auch? Und ich werde ebenso sicher wieder dort hingehen und mich inspirieren lassen.