Radeln bei roter Ampel erlauben?

axiom 1
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Radeln bei roter Ampel erlauben?

Beitragvon axiom 1 » 07.08.2015, 14:31

Das würde die Autofahrer endgültig zur Weißglut bringen:

http://mobil.mopo.de/motor/experte-empf ... 10650.html

interessanter Ansatz. Allerdings lebensgefährlich, insbesondere im "Duell" mit den selbstgefälligen SUV-Fahrern, denen oft das Gespür für die Grenze zwischen Recht und Unrecht fehlt.

Immerhin wird die MOPO immer mehr zum Mitspieler der Radfahrer. Einen solchen Artikel wird man kaum im Hamburger Abend(Autofahrer)blatt finden. Dort hat man ja gerade erst vor wenigen Monaten die CM-HH entdeckt, lange lange nach der MOPO.
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Re: Radeln bei roter Ampel

Beitragvon Helmut » 07.08.2015, 22:55

axiom 1 hat geschrieben:Das würde die Autofahrer endgültig zur Weißglut bringen:

http://mobil.mopo.de/motor/experte-empf ... 10650.html

interessanter Ansatz. Allerdings lebensgefährlich, insbesondere im "Duell" mit den selbstgefälligen SUV-Fahrern, denen oft das Gespür für die Grenze zwischen Recht und Unrecht fehlt.

Immerhin wird die MOPO immer mehr zum Mitspieler der Radfahrer. Einen solchen Artikel wird man kaum im Hamburger Abend(Autofahrer)blatt finden. Dort hat man ja gerade erst vor wenigen Monaten die CM-HH entdeckt, lange lange nach der MOPO.
axiom 1 hat geschrieben:Das würde die Autofahrer endgültig zur Weißglut bringen
Ja, vor allem aus Neid. Ich finde den Ansatz gut, keineswegs als besonders gefährlich. Als Fussgänger handelt ein jeder intuitiv ähnlich. Man wägt ab, ob man das Rot befolgt oder nicht. Nur ein paar oberlehrerhafte Eltern regen sich darüber auf. Tut man dergleichen mit einem Fahrrad, ist die Anzahl der Kritiker gleich viel größer, obgleich man mit dem Rad viel schneller die "Gefahrensituation" überwindet. Wir sind halt Deutsche...
axiom 1 hat geschrieben:Einen solchen Artikel wird man kaum im Hamburger Abend(Autofahrer)blatt finden. Dort hat man ja gerade erst vor wenigen Monaten die CM-HH entdeckt, lange lange nach der MOPO.
Mag sein, aber das Hamburger Abendblatt habe ich in den letzten Jahren als durchaus fahrradfreundlich erlebt. Kein Wunder, weil dort bis in die Chefetagen hinauf vielfach selbst mit dem Rad zur Arbeit gefahren wird.
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Re: Radeln bei roter Ampel

Beitragvon axiom 1 » 08.08.2015, 14:07

Helmut hat geschrieben: Ja, vor allem aus Neid. Ich finde den Ansatz gut, keineswegs als besonders gefährlich. Als Fussgänger handelt ein jeder intuitiv ähnlich. Man wägt ab, ob man das Rot befolgt oder nicht. Nur ein paar oberlehrerhafte Eltern regen sich darüber auf. Tut man dergleichen mit einem Fahrrad, ist die Anzahl der Kritiker gleich viel größer, obgleich man mit dem Rad viel schneller die "Gefahrensituation" überwindet. Wir sind halt Deutsche...
... Mag sein, aber das Hamburger Abendblatt habe ich in den letzten Jahren als durchaus fahrradfreundlich erlebt. Kein Wunder, weil dort bis in die Chefetagen hinauf vielfach selbst mit dem Rad zur Arbeit gefahren wird.
Das Radler bei rot fahren ist gelebte Praxis. Aber eben gefährlich.

das Abendblatt ist sicherlich nicht Fahrrad unfreundlich, aber der gemeine Abendblattleser dürfte doch überdurchschnittlich PS-affin sein. Diese Zielgruppe wird daher eher bedient, wie von konservativen Politikern. Es spielt für die wohl auch eine untergeordnete Rolle, dass Zukunftsforscher einhellig eine sich drastisch ändernde Mobilität vorhersagen. Es wird ein Mix aus diversen Verkehrsmitteln, dramatisch zu lasten privater PKW.
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Re: Radeln bei roter Ampel

Beitragvon Knud » 08.08.2015, 23:31

Helmut hat geschrieben: Nur ein paar oberlehrerhafte Eltern regen sich darüber auf. Tut man dergleichen mit einem Fahrrad, ist die Anzahl der Kritiker gleich viel größer, obgleich man mit dem Rad viel schneller die "Gefahrensituation" überwindet.
Dann oute ich mal als oberlehrerhaft. Die Zwerge machen das nach, was sie sehen. Leider haben sie nicht die Erfahrung von Jahrzehnten im Verkehr wie wir. Und auch nicht die Fähigkeit die Geschwindikeit der Autos ein zu schätzen.

Ich halte an roten Ampeln und beachte sie auch als Fussgänger. Oder ich quere Straße weit weg von Ampeln. Ich kann meinem Junior nicht klar machen, warum er die Ampel beachten soll, wenn ich es selbst nicht mache.

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Re: Radeln bei roter Ampel

Beitragvon axiom 1 » 09.08.2015, 14:57

Knud hat geschrieben:Ich halte an roten Ampeln und beachte sie auch als Fussgänger. Oder ich quere Straße weit weg von Ampeln. Ich kann meinem Junior nicht klar machen, warum er die Ampel beachten soll, wenn ich es selbst nicht mache.
Hab drei Junioren, da muss ich mich auch vorbildlich benehmen. Ansonsten bevorzuge ich situatives Verhalten.
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Re: Radeln bei roter Ampel

Beitragvon Grotefend » 09.08.2015, 19:29

Helmut hat geschrieben: Tut man dergleichen mit einem Fahrrad, ist die Anzahl der Kritiker gleich viel größer, obgleich man mit dem Rad viel schneller die "Gefahrensituation" überwindet.
...oder man führt die gefährliche Situation erst herbei, weil man husch-husch-husch wie Ziethen aus dem Busch plötzlich und unerwartet auftaucht. Denk' nur mal an die Überquerer von Zebrastreifen. Mir hat einer von denen neulich gar einen Vogel gezeigt und gepöbelt, obwohl ich ihn gerade Dank Gewaltbremsung vor einem Krankenhausaufenthalt bewahrt habe. Nun frage ich mich: Ist das eine neue Art, "Danke" zu sagen?
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Beitragvon VeloC » 09.08.2015, 20:38

Witzig, genau über das Thema hatten Karo, Olaf und ich am Tag vor Erscheinen des Mopo-Artikels noch diskutiert und sind prinzipiell zum gleichen Ergebnis gekommen wie Ulrich Leth. Die Überschrift finde ich allerdings übermäßig provokativ formuliert und damit irreführend. Bis auf das kurz erwähnte Extrembeispiel Iowa geht es doch gar nicht darum, dass Radfahrer grundsätzlich die Berechtigung erhalten sollten, bei Rot über komplexe Kreuzungen zu pesen. Das wäre in der Tat lebengefährlich!

Aber so was wie der gelbe Abbiegepfeil in Paris ist doch eine sinnvolle Sache. Gerade, wenn Radfahrer ihre eigenen vom Autoverkehr klar abgetrennten Streifen neben der Fahrbahn haben, macht es oftmals überhaupt keinen Sinn für sie, bei Rotlicht wie ein Ölgötze rumzustehen, weil der motorisierte Querverkehr sie überhaupt nicht betrifft. Das ist nicht nur beim Rechtsabbiegen der Fall, sondern auch z.B. an T-Kreuzungen, wenn der Radfahrer auf dem durchgehenden Ast unterwegs ist. Zu achten ist dann lediglich auf querende Fußgänger oder andere Radfahrer, die ihrerseits Grün und damit natürlich Vorrang haben. Dafür braucht man aber keine rote Ampel, bzw. könnte diese durch einen grünen/gelben Pfeil oder was auch immer ergänzen, um sie in ein "Vorrang achten!" umzudefinieren. Gerade weil Radfahrer mangels grüner Welle häufig an wirklich jeder für sie noch so sinnlosen Ampel gestoppt werden, wäre das eine große Verbesserung im Alltagsverkehr. Und die radelnden Vollpfosten, die sich aus Prinzip weder um rote Ampeln noch um die Rechte irgendwelcher anderen Verkehrsteilnehmer kümmern, hätten eine schlagkräftige Ausrede weniger für ihr Verhalten.

Was das Rotlicht für Fußgänger betrifft, vertrete ich seit Jahren die Ansicht, dass dessen Bedeutung ganz offiziell geändert werden sollte zu einer Art Stop-Schild. Also: Querverkehr hat Vorrang, daher stehen bleiben, gucken, sich überzeugen, dass die Straße frei ist, und dann erst queren. Bei fehlender Übersicht oder allgemeiner Unsicherheit lieber auf Grün warten! Das gibt es ja anderswo durchaus. Bei der Verkehrserziehung meiner Kinder habe ich mich häufig in Erklärungsnot gefunden, gerade an total übersichtlichen, gähnend leeren Straßen oder an den beliebten Bettelampeln, wenn der parallele Autoverkehr Grün hatte und wir trotzdem wie blöde rumstanden. Da habe ich auch niemanden verteufelt, der dann rüberging, auch wenn ich selber in so einer Situation eher zähneknirschend stehen bleibe, um die fremden Kinder nicht zu verwirren. Meinen Kindern habe ich jedenfalls immer eingeschärft, dass vollständige Aufmerksamkeit beim Überqueren von Straßen das Allerwichtigste ist, auch bei grüner Ampel oder Zebrastreifen.
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Beitragvon olaf » 10.08.2015, 21:48

Zu der Diskussion habe ich noch mal einen interessanten Artikel in der Zeit gefunden :cool:

Schlechte Radwege zwingen zum Regelbruch

Ist lesenswert :wink:

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Beitragvon Helmut » 03.09.2015, 09:01

Gefunden im Pressespiegel des BDR:

In Berlin sind die Grünen für die sogenannte Idaho-Regel.

http://www.berliner-kurier.de/kiez-stad ... 23790.html
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Beitragvon Derrstre » 03.09.2015, 17:58

Gab es dazu nicht kürzlich auch eine Gesetzesänderung?
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Beitragvon crumble » 03.09.2015, 21:30

Helmut hat geschrieben:In Berlin sind die Grünen für die sogenannte Idaho-Regel.
Die sollten sich lieber mal daran erinnern, wie gut der Gruene Pfeil nach dem Mauerfall bei den Wessis funktioniert hat. Der wurde an den meisten Stellen relativ schnell wieder abgebaut, weil der gemeine Wessi mit den Regeln total ueberfordert war und es als "freie Fahrt fuer freie Buerger" missverstanden hat.

Viel anders wird es mit der "Freigabe" von Rot bei den Radfahreren auch nicht laufen. Das hat nicht zwingend etwas mit den Regeln zu tun. In den USA halten die Leute auch mitten in der Nacht auf dem platten Land an einem Stoppschild. Hier wuerde das auch Tagsueber niemand machen. Bis sich das bei uns eingeschliffen hat, muessten an jeder Kreuzung ein Polizist stehen und drakonische Strafen verteilen. Das wird aber nicht passieren. Also wird nach ein paar Jahren Chaos und Toten das ganze wieder rueckgaengig gemacht werden.

Warum die Radfahrer in den USA fordern, ist recht einfach zu erklaeren. Sie haben keine Rechts vor Links Regelung, sondern muesen an fast jeder Kreuzung anhalten, egal ob dort jemand ist oder nicht. So koennen sie nicht fluessig fahren und muessen staendig antreten. Und das bei Strassen, die auf Teufel komm raus, gerade gebaut wurden. Da darf man dann an einer 18 % Steigung halten und wieder antreten.

Kein Wunder, dass die Amerikaner eine andere Loesung wollen. Sollen sie doch auch RvL umstellen und ein paar Jahre im Chaos leben, bis die neuen Regeln jeder drauf hat. Dort kurvt schliesslich auch auf dem Land 24/7 die Polizei herum (Ausser man hat einen Wildunfall. Dann ist dank Murphy natuerlich keiner da. :HaHa: )
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Beitragvon VeloC » 14.09.2015, 17:52

Nicht mit Alex: Der Bund sagt Nein

Irgendwer naiv genug gewesen, was anderes zu erwarten?

Es wäre nur darum gegangen, an bestimmten Stellen Radfahrern zu erlauben, einen Fußgängerüberweg, auf dem die Fußgänger gerade grün haben, mit Vorsicht und Aufmerksamkeit unter Beachtung des Vorrangs der anderen zu überqueren. Das ist also zu gefährlich.

Wie kommt es dann, dass Kraftfahrer genau dies an der überwiegenden Mehrzahl der Ampeln jederzeit dürfen? Ich meine nicht den grünen Pfeil, sondern das ganz normale Abbiegen, sofern keine spezielle Ampelphase für Abbieger vorhanden ist. Da wird das Thema Aufmerksamkeit und Vorrangachten ja auch des öfteren mit Füßen getreten. Das ist aber nicht weiter gefährlich, auch wenn es bei der Gelegenheit öfter mal Tote und Schwerverletzte gibt. Aber die wurden halt einfach "übersehen", vermutlich befanden sie sich im "toten Winkel", sind demnach eh selber schuld. Also alles halb so wild.

:Spinnen:
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Beitragvon Helmut » 25.09.2015, 10:53

Gefunden im Pressespiegel des BDR:

Im US-Bundesstaat Idaho dürfen Radfahrer auch bei Rot rechts abbiegen – ebenso in Paris / Bundesverkehrsminister Dobrindt lehnte eine solche Initiative aus Berlin jetzt ab

http://www.tagesspiegel.de/berlin/fahrrad/
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Beitragvon VeloC » 06.11.2015, 19:49

Jetzt nimmt auch noch das Wall Street Journal genüsslich die deutsche Mentalität auseinander:

WAZ-Bericht mit verlinktem Originalartikel
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Beitragvon Helmut » 06.11.2015, 21:06

Über das Thema "Rot für Radfahrer" gibt es den grotesken Film "Groen", der grad den Publikumspreis beim 10. Festivals des Fahrrad-Films gewonnen hat. Hier der Trailer:

http://lucascamps.nl/groen.html
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Beitragvon Helmut » 17.11.2015, 08:31

Gefunden im Newsletter des BDR:

Die Partei „Die Linke“ will Radfahrer auch bei Rot über die Ampel fahren lassen – mit dem Grünen Pfeil

http://www.mopo.de/politik/hamburgs-lin ... 22830.html

Dazu schreibt "DIE ZEIT: Elbvertiefung - Jeden Tag ZEIT für Hamburg"

Heißt Rot rechts bald Grün?

Man kennt sie allmählich, die Autoampeln, die mit einem zusätzlichen »Grünen Pfeil« versehen sind. Dieser zeigt an, dass Autofahrer rechts abbiegen dürfen, selbst wenn die Ampel Rot anzeigt. Nun will die Fraktion Die Linke dieses Modell versuchsweise auch für Radfahrer durchsetzen. »Das Rechtsabbiegen mit dem Rad an roten Ampeln ist weniger gefährlich als das mit dem Auto und braucht deshalb weniger hohe Hürden«, findet Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion. Nette Idee. Frau Sudmann hat nur nicht daran gedacht, dass für viele Hamburger Radfahrer das Über-Rot-Fahren überhaupt keine Hürde darstellt.
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Beitragvon Grotefend » 17.11.2015, 15:51

Helmut hat geschrieben:Die Partei „Die Linke“ will Radfahrer auch bei Rot über die Ampel fahren lassen – mit dem Grünen Pfeil
Wat denn nu? Nur abbiegen nach rechts oder jede beliebige Richtung? Ersteres dürfen auch Radfahrer heute schon - es sei denn, für sie sind gesonderte und entsprechend gekennzeichnete Ampeln vorhanden - und diese dann ohne Grünpfeil. Der eingelinkte Mopo-Artikel schmeißt beide Varianten durcheinander und den Orignialtext der "Linken" kenne ich leider nicht.

Im Übrigen finde ich es zynisch und menschenverachtend, Radfahrer für solche Versuche zu missbrauchen; nach dem Motto: Mal sehen, ob die heil rüberkommen und wenn ja, wie viele!

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Re: Radeln bei roter Ampel

Beitragvon Heimfelder Dirk » 17.11.2015, 16:27

Grotefend hat geschrieben: Nun frage ich mich: Ist das eine neue Art, "Danke" zu sagen?
Der fühlte sich im Recht und dachte, du hättest einen Fehler gemacht. Nur die wenigsten Radfahrer wissen, dass Fussgängerüberwege keine Radfahrervorfahrtwege sind. Hier im Stadtpark im Verlauf der Otto-Wels-Straße kannst du sogar Mütter mit hinterherradelnden Kleinkindern beobachten, die einfach drauflos radeln. :mad:
:gruss:
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Beitragvon Kiezkicker » 20.11.2015, 15:44

Es geht nicht um den grünen Pfeil, der im Übrigen für alle Verkehrsteilnehmer gilt. Es geht um Sonderzeichen nur für Radfahrer, die ihnen das freie Rechtsabbiegen bei Rot erlauben.

Eine solche Regelung födert den Radverkehr, die Befolgung von Verkehrsregeln und damit die Verkehrssicherheit. Es hat sich in Nachbarstaaten Deutschlands bereits bewährt. Verkehrsversuche haben gezeigt: Radfahrer haben die neue Möglichkeit rege genutzt, während des Versuchs kam es zu keinen Unfällen, es gab weniger Konflikte zwischen Fahrradfahrern und Kraftfahrzeugen. Die Regelung fand auch bei Fußgängern gute Akzeptanz, das durchlässige Rot erhöht den Verkehrsfluss für Rad- und Autofahrer.
Radfahrer sind keine besseren Menschen. Sie haben nur das bessere Verkehrsmittel.
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Beitragvon Knud » 20.11.2015, 22:33

Grotefend hat geschrieben:
Helmut hat geschrieben:Die Partei „Die Linke“ will Radfahrer auch bei Rot über die Ampel fahren lassen – mit dem Grünen Pfeil
Wat denn nu? Nur abbiegen nach rechts oder jede beliebige Richtung? Ersteres dürfen auch Radfahrer heute schon - es sei denn, für sie sind gesonderte und entsprechend gekennzeichnete Ampeln vorhanden - und diese dann ohne Grünpfeil.
Ich bin da - zugegeben - nicht mehr auf dem letzten Stand. Die Fußgängerampeln gelten nach einer Übergangsfrist nicht mehr für Radfahrer. Das schafft bei von der Straße getrennter Radführung mindestens Unsicherheiten, solange keine Radampel da ist.

Aber wenn ich an der Kreutzung auf der Straße stehe und sowohl die Fußgängerfurt als auch die Fahrbahn "rot" haben, darf ich trotzdem fahren? An vielen Kreutzungen wäre alles andere als rechts abbiegen lebensgefährlich.

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Beitragvon VeloC » 21.11.2015, 13:06

Bei dem "Gelben Pfeil" oder wie man den nennen will, geht es wirklich nur um das Rechtsabbiegen, wobei selbstverständlich der Vorrang der Verkehrsteilnehmer, die gerade Grün haben, zu beachten ist. Finde ich an vielen Ampeln sehr sinnvoll. Nicht an allen, aber deshalb soll das ja nicht Standard werden, sondern ein Zusatzzeichen. Aber selbst das ist ja angeblich schon zu gefährlich. :roll:
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Beitragvon Knud » 21.11.2015, 22:04

Das ist schon klar. Das größte Problem wäre wohl - ähnlich wie einst beim grünem Pfeil - dass viele nicht wissen werden, was das Zeichen bedeutet. Ich wär für einen Versuch, da ich auch nicht glaube, dass es viele zusätzliche Unfälle geben wird. Wenn das Verkehrsministerium argumentiert, dass sei "aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht erforderlich", geht das an der Sache vorbei. Das ist der grüne Pfeil auch nicht oder Ampelschaltungen, die Fußgängern und Radfahren zumuten, mehr als einen Ampelumlauf für die Querung der Kreuzung zu benötigen. Megaliner-Lkw auch nicht.

Sinnvoll für den Verkehrsfluß ohne Sicherheitsverlust wäre das richtige Kriterium.

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Beitragvon VeloC » 23.11.2015, 20:23

Knud hat geschrieben:Sinnvoll für den Verkehrsfluß ohne Sicherheitsverlust wäre das richtige Kriterium.
Sehe ich auch so. Die bisherigen Erfahrungen anderenorts sind ja durchaus positiv. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das mit Radfahrern, die ganz generell § 1 StVO im Kopf haben, ein Problem darstellen sollte. Und die Bekloppten, bei denen das nicht der Fall ist, brettern ja jetzt schon über rote Ampeln, ohne sich darum zu kümmern ob sie andere über den Haufen fahren. Die könnte man (hinreichende Polizeipräsenz mal herbei geträumt) auch mit gelbem Pfeil drankriegen, Gefährdung ist Gefährdung.
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Beitragvon Johannes_90 » 25.11.2015, 10:42

Gäbe es reine Fahrradstraßen wäre situatives Verhalten zwischen radfahrern ohne Probleme möglich. Das habe ich mal in Konstanz erlebt, dort gab es Wege wo weder Pkw noch Fußgänger rauf dürfen, da goibts keinen Stau, keine Ampeln nur Kreisverkehre - für Radfahrer. Das war klasse!
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Beitragvon VeloC » 28.01.2016, 21:10


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