Sonstige Radwege - Soll man sie benutzen?

Knud
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Sonstige Radwege - Soll man sie benutzen?

Beitragvon Knud » 14.03.2014, 22:20

Wie erkennt man sie? Oder anders gefragt, wann darf man auf dem "Bürgersteig" radfahren? In Hamburg sind an vielen Stellen die blauen Schilder (Zeichen 237) abgeschraubt worden, wo sie eigentlich gar nicht erst hätten stehen dürfen. Manchmal sind diese Wege jetzt als "für Radfahrer frei" gekennzeichnet. Das ist klar, man darf hier wählen, ob man den Radweg oder die Fahrbahn benutzen will. Was zugegebenermaßen Autofahrer iritieren kann, wenn Fahrradfahrer zeitgleich beides nutzen.

Und dann gibt es jede Menge Straßen, die auf dem "Bürgersteig" teils durchgehende Wege, teils Stückwerk haben, denen man ansieht, dass sie beim Bau als Radweg galten. Mal ist es ein geteerter Streifen, mal rote Platten. Darf man darauf fahren, wann nicht mehr?

Ich bin vor ein paar Tagen mal in der Feldstraße gefahren. Das ist sogar ein Teil der offiziellen Velorouten. Auf dem "Radweg" rechnet kaum ein Fußgänger mit einem, auf der vierspurigen Fahrbahn habe ich mich auch nicht gerade wohl gefühlt.

Gruß

Knud
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VeloC
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Beitragvon VeloC » 07.04.2014, 22:09

Also in der Theorie ist alles wunderbar klar und eindeutig, StVO § 2 (4):
Rechte Radwege ohne die Zeichen 237, 240 oder 241 dürfen benutzt werden. Linke Radwege ohne die Zeichen 237, 240 oder 241 dürfen nur benutzt werden, wenn dies durch das allein stehende Zusatzzeichen „Radverkehr frei“ angezeigt ist.
Aber wie du schon schreibst: Wie erkennt man einen "Radweg ohne die Zeichen 237, 240 oder 241" als einen Radweg? Und wissen das die anderen Verkehrsteilnehmer auch? Das Problem gibt es bei uns ebenfalls an allen Ecken und Enden. Vielerorts wurden die abgeschilderten Radwege, häufig auch mangels klarer Parkbeschilderung, fix als zusätzliche Autoabstellanlage genutzt. Im Herbst sind sie sehr beliebt als Lagerplatz für Laubgebirge, sowohl bei Anwohnern als auch bei den Wirtschaftsbetrieben. Im Frühjahr kommt dann der ganze Grünschnitt dorthin. Und allwöchentlich natürlich die Mülltonnen, zumindest die geleerten. Da kann man pro Tonne locker 80 cm Weg einsparen, das summiert sich. Und für den nächsten Verdi-Streik hat man so viel mehr Energie übrig!

Die einzigen, die ganz klar wissen, dass diese undefinierten Ex-oder-doch-nicht-Dinger tatsächlich Radwege sind, sind natürlich zahlreiche rotsehende Autofahrer, wenn man sich denn tatsächlich für die Straßenbenutzung entscheidet. Dann wird man durch messerscharfe, von durchgedrückter Hupe begleiteter Überholmanöver belehrt, und schon ist das Problem gelöst: Jetzt weiß man Bescheid!
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olaf
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Beitragvon olaf » 09.04.2014, 09:23

Das kleine Wörtchen "dürfen" sagt eigentlich alles! Auf solchen Wegen ist man im Prinzip nur geduldet und muss extreme Rücksicht nehmen. Gleiches gilt für das Schild "Radfahrer/Radverkehr frei"!

Allerdings kann ich das auch nachvollziehen. Vielfach sind die Autofahrer einfach zu aggressiv unterwegs und da bleibt man lieber in einem geschützten Bereich!
Knud
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Beitragvon Knud » 15.04.2014, 23:02

Das mit dem "dürfen" war mir nicht so ganz klar. Der Anfang der Gechichte war ja eine Fahrt entlang einer vier-spurigen Straße. Auf dem Hinweg nahm ich den sonstigen Radweg. Ungebremst hätte ich sicher drei, vier Fußgänger getroffen.

Auf dem Rückweg nahm ich die Straße und fühlte mich auch nicht wohl. In Schnelsen sind zahlreiche der Radwege jetzt mit einem "Rad - frei" gekennzeichnet. Das ist eindeutig.

Ich bin jedenfalls ermutigt, nach Gefühl mal die Straße zu verlassen. Aber farblich getrennte Teile sollten es schon sein.

Knud

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