Tödlicher Unfall mahnt: HHs Straßen müssen sicherer werden

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Helmut
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Tödlicher Unfall mahnt: HHs Straßen müssen sicherer werden

Beitragvon Helmut » 02.02.2014, 01:28

Der ADFC Hamburg schrieb:

Tödlicher Unfall mahnt: Hamburgs Straßen müssen sicherer werden!

Am Donnerstag morgen ist eine 18-jährige Radfahrerin auf der Armgartstraße, Ecke Mundsburger Damm, von einem rechtsabbiegenden LKW-Fahrer übersehen und überfahren worden. Hamburgs Radfahrer sind zutiefst geschockt über den Tod der jungen Frau. Unser Mitgefühl gilt dem Opfer, seinen Angehörigen und FreundInnen.

Dieser tödliche Unfall mahnt die Stadt Hamburg und den Gesetzgeber, endlich für mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu sorgen! Eine breit angelegte Verkehrssicherheitskampagne, sichere Infrastruktur gerade für nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer, aber auch Maßnahmen wie Verkehrsberuhigung und insbesondere Abbiege- und Bremsassistenten für LKW müssen jetzt endlich in Angriff genommen werden, damit die Teilnahme am Straßenverkehr nicht länger ein tödliches Risiko darstellt.

Auch wenn die Unfallzahlen insgesamt sinken, so ist doch jeder Verkehrstote auf Hamburgs Straßen einer zu viel. Die Forderungen des ADFC für mehr Verkehrssicherheit sind:

1. Generelle Ausstattung von Lkw mit Abbiege- und Bremsassistenten

Diese warnen den LKW-Fahrer beim Rechtsabbiegen, wenn er einen Radfahrer oder Fußgänger im rechten Seitenraum übersehen könnte, und bremsen bei Gefahr den Lkw automatisch bis zum Stillstand ab.

2. Die Stadt Hamburg muss endlich eine von allen Verkehrsteilnehmern wahrnehmbare, breit angelegte Verkehrssicherheitskampagne durchführen

Diese wird vom ADFC Hamburg seit langem gefordert. Viele Verkehrsteilnehmer wissen nicht, wie sie sich und andere im Straßenverkehr schützen können. Gerade auf Hamburgs bürgersteigbegleitenden Radwegen werden Radfahrer häufig
von rechtsabbiegenden Autofahrern übersehen. Wenn Radfahrende diese Wege benutzen, sollten sie immer auf den parallel laufenden Kfz-Verkehr achten und an Kreuzungen über die Schulter blicken. Genau das müssen aber auch alle Auto- und LKW-Fahrer tun, um Rad- und Fußgänger vor Ihren Fahrzeugen zu schützen. Gerade der motorisierte, schwerere und schnellere Verkehrsteilnehmer muss Rücksicht walten lassen.

3. Flächendeckende Verkehrsberuhigung in städtischen Wohnvierteln durch Ausweitung der Tempo-30-Zonen

Überhöhte oder zu schnelle Geschwindigkeit des Kfz-Verkehrs ist eine der häufigsten Unfallursachen. Bei allen Straßenbaumaßnahmen muss die Sicherheit von Rad- und Fußverkehr den höchsten Vorrang haben.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Harterbrocken
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Re: Tödlicher Unfall mahnt: HHs Straßen müssen sicherer werd

Beitragvon Harterbrocken » 03.02.2014, 20:48

Helmut hat geschrieben:Auch wenn die Unfallzahlen insgesamt sinken, so ist doch jeder Verkehrstote auf Hamburgs Straßen einer zu viel. Die Forderungen des ADFC für mehr Verkehrssicherheit sind:
1. Generelle Ausstattung von Lkw mit Abbiege- und Bremsassistenten
Diese warnen den LKW-Fahrer beim Rechtsabbiegen, wenn er einen Radfahrer oder Fußgänger im rechten Seitenraum übersehen könnte, und bremsen bei Gefahr den Lkw automatisch bis zum Stillstand ab.
Stimmt, aktive Sicherheitselektronik wie die vom ADFC geforderten Assitenzsysteme können in der Tat helfen, die Straßen sicherer zu machen. Da ist viel in der Entwicklung und auch schon auf dem Markt. Allerdings zu hohen Preisen, die kaum ein Spediteur freiwillig zahlen will und wird.

Im Pkw-Bereich führt Volvo bei seinem Modellen gerade eine Radfahrererkennung ein, die das Auto in Notsituationen vollständig automatische bremsen kann. Ich hatte kürzlich die Gelegenheit, das System zusammen mit Fori nob.nob zu testen. Hier mehr Details dazu: http://st-pedali.blogspot.de/2014/02/ne ... toppt.html
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Beitragvon Helmut » 04.02.2014, 00:48

Es tut sich was, der Forderung nach einem elektronischen Warnsystem für Lastwagen hat sich die Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Katharina Reiche (CDU), angeschlossen.

http://www.shz.de/nachrichten/newsticke ... 89831.html
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Beitragvon Reisender » 05.02.2014, 15:02

Aus gesicherter Quelle kann ich bestätigen, dass Rechtskurven für den LKW-Fahrer sehr schwer einsehbar sind, trotz montierter Spiegel.

Leider, und das ebenfalls aus gesicherter Quelle, machen es sich viele Radfahrer zu leicht und sichern sich selbst oft zu wenig ab. Z.B. einfach mal nach links gucken und auch mal anhalten mit der funktionierenden Bremse, wenn man einen LKW heran rollen sieht der eben nicht sein Tempo reduziert. Bei LKW-Fahrern ist es mangelnde Sicht UND mangelnde Vorsicht, bei Radfahrer mangelnde Nachsicht mit diesen zig Tonnen schweren Maschinen.
Zuletzt geändert von Reisender am 09.02.2014, 23:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Helmut » 05.02.2014, 23:39

Das gefährliche an besagter Unfallstelle ist, dass man sie als Radfahrer nicht als gefährliche Kreuzung wahrnimmt, weil es keine Kreuzung ist, nur eine kleine einmündende Straße, in die der LKW abgebogen war. Da fahren sicherlich ständig viele Radfahrer ohne zu Gucken mit vollem Tempo rüber.

Eine andere und doch ähnlich gefährliche Situation kenne ich von meinem Arbeitsweg. Da gibt es eine Kreuzung, bei der die kreuzende Straße diagonal gelegen ist. Wer mit dem PKW mit mir geradeaus fährt (ich auf dem Radweg), kann ohne abzubremsen nach rechts abbiegen. Jeden Morgen auf dem Rad fürchte ich von einem Rechtsabbieger abgeräumt zu werden.
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Beitragvon Helmut » 08.02.2014, 18:09

London lässt keine LKWs mehr in die Stadt, die keine Radfahrer-Schutzeinrichtungen besitzen, berichtet der Guardian.

http://www.theguardian.com/world/2014/j ... edestrians
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Beitragvon bort » 10.02.2014, 12:57

In Hannover ist am Donnerstag ein 80-jähriger Radfahrer ebenfalls von einem rechtsabbiegenden LKW-Fahrer überfahren worden. Das Unfallopfer erlag am Samstag seinen Verletzungen.

http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stad ... ach-Unfall
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Beitragvon Reisender » 10.02.2014, 14:29

Das zeigt ganz deutlich das wir in der heutigen Zeit dringend Warnsysteme für LKW brauchen und zwar gesetzlich geregelt.
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Beitragvon Harterbrocken » 10.02.2014, 21:45

Jeden Tag passiere ich die Unfallstelle und mache mir Gedanken über die tragisch Getötete. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Hartwicusstrasse in Bezug auf Rechtsabbieger noch gefährlicher ist. Die Hartwicusstrasse liegt rund 200 Meter von der Mundsburg kommend vor der Armgardstrasse kurz bevor die Brücke erreicht wird. Hier versperrt nicht nur ein Trenngitter die Sicht für Abbieger, sondern auch viele daran angeschlossene Fahrräder. Außerdem verschwenkt der Radweg leicht und erschwert die Situation zusätzlich.

Klar kann Assistenztechnik in den Fahrzeugen helfen, noch wichtiger sind aber bauliche Veränderungen an derart neuralgischen Punkten.

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