Mallorca 312 '13, Playa de Muro/Palma (Bericht)

[ducdich]

Mallorca 312... das war ein Rennen über 312 km und 4.300 hm. Eigentlich hört sich das nach einer Menge Spaß an. Bei schönem Wetter ist das schon eine ganz schöne Aufgabe, aber bei sintflutartiger Kübelei und dazu auch noch Kälte ist es eine extrem harte Nuss. Die Bergabfahrten waren schwierig zu fahren. Der Asphalt war extrem rutschig; es gab viele Stürze.

Die meisten Höhenmeter gab es gleich zu Anfang. Start war in Playa de Muro. Ich bin für das Team Champions Training gestartet. Vom Start weg hat Stefan Kirchmair (zweimaliger Ötztaler Gewinner) unser Team bis an die Spitze des Führungsfahrzeuges pilotiert. Dann kam der erste Berg, der Puig Major. Danach ging es den Coll den Claret hinauf und den Coll de sa Gramola. Nachdem wir in den Bergen eine Reifenpanne hatten, gab Stefan uns kurzerhand sein Hinterrad und wünschte uns viel Glück für den weiteren Weg. Das konnten wir auch gut gebrauchen, denn in den hatte man kaum Bremswirkung durch den Regen und es war extrem glatt. Mehrfach sahen wir gestürzte Fahrer, einmal schepperte es direkt hinter uns.

Als wir die Berge hinter uns hatten, kamen wir nach 170 km in Palma an. Dort war unser Hotel und man hatte für unser Team direkt an der Strasse einen Verpflegungspunkt eingerichtet. Alles klappte am Schnürchen. Während mehrere Helfer sich um unsere Bikes kümmerten (Kette abwischen und nachschmieren), machten andere unsere Brillen sauber und versorgten uns mit Getränken, Gels + Riegel usw. Ohne viel Zeit zu verlieren, ging es sofort weiter. Nun kamen knapp 150 km Flachetappe. Natürlich im strömenden Regen und starken Gegenwind. Mehrfach ging mir durch den Kopf, dass die Menschen hier wegen des schönen Wetters hinfliegen. Wir waren vor dem Rennen schon eine knappe Woche auf der Insel und auch da sind wir nicht gerade mit Sonne verwöhnt worden.

Die letzten 150 km waren auch nicht so flach. Es gab immer wieder kleine und auch manchmal auch größere Wellen (eine sogar mit 18 %), die man natürlich bei Gegenwind rüberdrücken musste. Die letzen 100 km holten wir immer wieder Fahrer ein, die sich in unseren Windschatten hängten. Aus Palma heraus fuhren wir zu dritt (unser Team), aber dann waren wir stellenweise ca. 30 Leutchen, von denen aber nicht alle und sehr unterschiedlich Führungsarbeit leisteten. 50 km vor Ziel wurde das Tempo angezogen und die Gruppe selektierte sich stark bis auf 7 Mann im Ziel.

Überglücklich heil und unbeschadet angekommen zu sein, gab es eine sehr ausgiebige Massage und danach habe ich mir erstmal ein König Ludwig Hefeweizen gegönnt. Königlich habe ich mich auch gefühlt mit einem 66ten Platz und der Gewissheit sogar Beloki hinter uns gelassen zu haben. Marcel Wüst hat 10:38 Std. gebraucht, wir haben es in 11:16 Std. geschafft.

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