Italien/Maremma 2021
Verfasst: 08.09.2021, 00:19
Ich bin/wir sind (Überraschung!) mal wieder auf Heimaturlaub mit Startpunkt Montorgiali in der Maremma.
Die Maremma ist die schroffe Schwester des Chianti im küstennahen Süden der Toskana.
Währenddessen die Strade Bianche im Chianti ausgewiesene Kommunalstraßen und damit auch für schmale Reifen geeignet sind, sieht es in der Maremma schon etwas anders aus: die Schotterpisten befinden sich neben den öffentlichen Verkehrswegen und werden nur mit dafür geeigneten Fahrzeugen von den wenigen Anwohnern der ‚poderi‘ und von den ‚campagnoli‘ auf dem Weg zum Acker genutzt.
Jahrelang war ich hier offroad mit dem Crosser unterwegs. Machbar und dennoch ein mühsames Unterfangen, welches stets von zahlreichen Schiebe-/Tragepassagen und Plattfüßen und Durchschlägen begleitet wurde. Insofern war ich gespannt, wie sich mein heuer zugelegtes Drittrad 29+ (Uwe und Johanna nennen ihn ‚Dickie‘ ; ich nenne ihn ‚wild thing‘) diesen Herausforderungen stellen würde.
Die Antwort in Kürze: Ausgezeichnet!
Oder etwas ausführlicher. Erstens: Natürlich macht sich die Untersetzung bemerkbar und sichert problemloses Pedalieren auch in steilen Anstiegen. Und da ich nicht mehr schnell sein kann/will/muss kann ich auf die dicken Gänge nicht nur im Gelände gut verzichten.
Zweitens: der fette Reifen macht niedrigen Luftdruck möglich und ‚umschmeichelt‘ jede Unebenheit. Das garantiert auch in misslichen Situationen Spurtreue (lese Spur-Treue anstatt Spurt-Reue)
und ermöglicht es zudem, eine steile Abfahrt einfach mal entspannt ‚runterzuballern‘.
Drittens: damit und mit tubeless entwickelt sich ‚der gemeine Plattfuß‘ zum Fremdwort. Als ich erneut am ‚Friedhof der Fahrradschläuche‘ (tatsächlich sind es ausgediente Schläuche ehemaliger Bewässerungsanlagen) vorbeikomme
habe ich dabei folgende Gedanken: wer tubeless fährt, der tut nicht nur etwas gegen die Müllberge und damit für die Umwelt, sondern auch etwas für seinen Geldbeutel. Kurz gerechnet: nach 720 gesparten Schläuchen habe ich mein neues Rad sogar wieder raus!
Dennoch verbleiben Anstrengungen. Manch ein Beobachter versteht es nicht oder ist einfach nur überrascht, aber bei mir überwiegt die Freude und das ist das Punkt.
Ich melde mich wieder tourenunabhängig mit weiteren Überlegungen und Eindrücken und streue dabei das eine und andere Foto ein. Soll ja nicht langweilig werden.
Ci vediamo
Lars
Die Maremma ist die schroffe Schwester des Chianti im küstennahen Süden der Toskana.
Währenddessen die Strade Bianche im Chianti ausgewiesene Kommunalstraßen und damit auch für schmale Reifen geeignet sind, sieht es in der Maremma schon etwas anders aus: die Schotterpisten befinden sich neben den öffentlichen Verkehrswegen und werden nur mit dafür geeigneten Fahrzeugen von den wenigen Anwohnern der ‚poderi‘ und von den ‚campagnoli‘ auf dem Weg zum Acker genutzt.
Jahrelang war ich hier offroad mit dem Crosser unterwegs. Machbar und dennoch ein mühsames Unterfangen, welches stets von zahlreichen Schiebe-/Tragepassagen und Plattfüßen und Durchschlägen begleitet wurde. Insofern war ich gespannt, wie sich mein heuer zugelegtes Drittrad 29+ (Uwe und Johanna nennen ihn ‚Dickie‘ ; ich nenne ihn ‚wild thing‘) diesen Herausforderungen stellen würde.
Die Antwort in Kürze: Ausgezeichnet!
Oder etwas ausführlicher. Erstens: Natürlich macht sich die Untersetzung bemerkbar und sichert problemloses Pedalieren auch in steilen Anstiegen. Und da ich nicht mehr schnell sein kann/will/muss kann ich auf die dicken Gänge nicht nur im Gelände gut verzichten.
Zweitens: der fette Reifen macht niedrigen Luftdruck möglich und ‚umschmeichelt‘ jede Unebenheit. Das garantiert auch in misslichen Situationen Spurtreue (lese Spur-Treue anstatt Spurt-Reue)
und ermöglicht es zudem, eine steile Abfahrt einfach mal entspannt ‚runterzuballern‘.
Drittens: damit und mit tubeless entwickelt sich ‚der gemeine Plattfuß‘ zum Fremdwort. Als ich erneut am ‚Friedhof der Fahrradschläuche‘ (tatsächlich sind es ausgediente Schläuche ehemaliger Bewässerungsanlagen) vorbeikomme
habe ich dabei folgende Gedanken: wer tubeless fährt, der tut nicht nur etwas gegen die Müllberge und damit für die Umwelt, sondern auch etwas für seinen Geldbeutel. Kurz gerechnet: nach 720 gesparten Schläuchen habe ich mein neues Rad sogar wieder raus!
Dennoch verbleiben Anstrengungen. Manch ein Beobachter versteht es nicht oder ist einfach nur überrascht, aber bei mir überwiegt die Freude und das ist das Punkt.
Ich melde mich wieder tourenunabhängig mit weiteren Überlegungen und Eindrücken und streue dabei das eine und andere Foto ein. Soll ja nicht langweilig werden.
Ci vediamo
Lars