Rudolf Scharping alter und neuer Präsident des BDR

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Helmut
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Beitragvon Helmut » 23.03.2013, 20:26

Harterbrocken hat geschrieben:411 für Scharping, 156 für Schenk. Ein klares Votum! Auch wenn mir die Wahl persönlich nicht gefällt, ist sie natürlich zu respektieren. Scharping hat offenbar rhetorisch geschickt seine Truppen mobilisiert. Respekt!
Siehe

http://www.rad-net.de/nachrichten/angri ... 29077.html
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Helmut
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Beitragvon Helmut » 24.03.2013, 02:46

Gefunden im Pressespiegel des BDR:

Hier alle Wahlergebnisse;

http://www.bdr-medienservice.de/
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Helmut
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Beitragvon Helmut » 24.03.2013, 11:40

gerdbert hat geschrieben:es scheint dann so, als würde es mit dem Radsport in Deutschland weiter bergab gehen und notwendige Reformen ausbleiben.
Der Radsport hat es seit Jahren massiv mit dem Doping-Problem zu tun. Die Position des BDR sollte auch nach meinem Eindruck eine bessere sein. Die Verantwortlichen dafür, dass der Profi- und Amateur-Radsport in Deutschland so schlecht dasteht, sitzen m. E. allerdings in der UCI.

Was den BDR selbst betrifft, hatte Scharping in diesen schwierigen Zeiten eine durchaus positive Bilanz zu präsentieren. Die Ursachen z. B. für mangels Sponsoren entfallene Rennen, wie der Deutschland-Tour etc. waren auf der Sitzung gestern scheinbar kein Thema. So sieht es der BDR offizielle selbst (Nachricht vom 23.03.2013):

http://www.bdr-medienservice.de/

Und so sieht es der Spiegel ("Sieg des Schönredners"):

http://www.spiegel.de/sport/sonst/rudol ... 90598.html

Und so sah es vor Ort aus:

http://www.sportschau.de/Medien/weitere ... nt100.html

Noch etwas: Seit Dr. Manfred Schwarz unter Scharping für den BDR als Vize-Präsident für Kommunikation agiert, geht man offen mit in den Medien vorgetragener Kritik um. Da wird nichts unter den Teppich gekehrt. Im Gegenteil! Jede in der Presse vorgefundene Kritik findet sich im von Schwarz zusammengestellten Pressespiegel des BDR wieder. Der geht an alle namhaften Presseorgane und auch an HFS heraus. Das ein oder andere aus dem Pressespiegel habe ich in der Vergangenheit hier gepostet. Es freut mich sehr, dass das so bleiben wird. Dr. Manfred Schwarz wurde wiedergewählt. Das wäre allerdings sicherlich auch in der Kombination Schenk/Schwarz möglich gewesen.
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UweK
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Beitragvon UweK » 24.03.2013, 13:34

gerdbert hat geschrieben:Keine Ahnung wer da den Finger gehoben hat
Soweit ich weiß, müssten das Delegierte der im BDR organisierten Landesverbände sein, welche wiederum aus den Mitgliedern der jeweiligen Vereinen bestehen/gewählt werden.

Sollte einem das Ergebnis nicht passen, dann sollte man sich erstmal selbst mehr in die "Politik" einmischen.
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Beitragvon Thali » 24.03.2013, 17:20

Vertan, vertan.. - wer den Schuss nicht hören will, hat es nicht besser verdient. Schade.
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Beitragvon radfreunde » 24.03.2013, 18:04

UweK hat geschrieben:
gerdbert hat geschrieben:Keine Ahnung wer da den Finger gehoben hat
Soweit ich weiß, müssten das Delegierte der im BDR organisierten Landesverbände sein, welche wiederum aus den Mitgliedern der jeweiligen Vereinen bestehen/gewählt werden.

Sollte einem das Ergebnis nicht passen, dann sollte man sich erstmal selbst mehr in die "Politik" einmischen.
So isses, der BDR ist ein normaler Verein, dessen Mitglieder die Landesverbände oder auch Einzelmitglieder sind. Diese bekommen proportional zu ihrer Mitgliederzahl dann Stimmen zugewiesen, die diese wieder auf ihre nominierten Delegierten verteilen. Es waren nicht 600 Delegierte anwesend, sondern unter 200. Die Verbände könnten sich die maximale Anzahl auch nicht leisten. Also hatte jeder Delegierte 2-4 Stimmen.

Die Bundeshauptversammlung begann am Freitag Abend, vorher tagte die Antragskommission (die die eingegangenen Anträge diskutiert und Vorschläge macht) außerdem traf sich der Hauptausschuss. Am Donnerstag Abend trafen sich die gewählten Präsidenten und wählten ihren Sprecher.

Am Freitag Abend war der Delegiertenabend, zu dem der gastgebende Verein aus Gelsenkirchen eingeladen hat und der von der Stadt und lokalen Firmen gesponsert wurde. Zu diesem Abend wurde auch Sylvia Schenk eingeladen, obwohl sie nicht Delegierte war und nutzte die Gelegenheit, sich den Delegierten zu präsentieren, indem sie von Tisch zu Tisch wanderte und diskutierte.

Die eigentliche Bundeshauptversammlung begann nach den Formalien / Ehrungen (z. B. Fritz Ramseier wurde Ehrenpräsident und Hr. Schopp Ehrenmitglied) mit den Berichten des Präsidiums. Diese wurden vorher, wie auch die Anträge, schriftlich verteilt und veröffentlicht, so dass man sich vorbereiten konnte:

http://www.rad-net.de/html/bdr/bekanntm ... v_2013.pdf

Auch die Medien hätten es lesen können, obwohl ca. 83 Seiten für einige schwer verdaulich sind. Dazu die obligatorische Aussprache, wo auch Kritik am Präsidenten geäußert wurde. Dann wieder Formalien (Genehmigungen der Berichte, Entlastung etc.).

Danach verlies R. Scharping das Podium und Fritz Ramseier wurde zum Tagungsleiter gewählt. Die Kandidaten für das Präsidentenamt bekamen 10 Minuten Redezeit zur Vorstellung ihrer Person und ihrer Aktivitäten für die Zukunft. Über die Einhaltung der 10 Minuten wurde penibel gewacht.

R. Scharping zog das professionell durch, ruhig aber angrifflustig, ohne die Gegenkandidatin direkt anzugehen. Nein, es war nicht langweilig und niemand hatte Angst, dass Ostern kommen würde. Zum Programm verwies er auf das 8-seitige Aktionsprogramm, das der Hauptauschuss für alle Bereiche beschlossen hatte. Darauf kam Kritik aus Württemberg, dass dies doch viel zu spät sei.

Also erst S. Schenk, der auch hier, obwohl nicht Delegierte, ein Rederecht eingeräumt wurde. Auch mit Lob zum Bericht, aber man muss mehr tun in der Anti-Doping-Prävention und das Programm für die Zukunft kommt, wenn man mit allen gesprochen hat, denn die Kommunikation zwischen Präsidium und Basis (wer auch immer das ist) muss verbessert werden. Kritik kam aus Berlin, dass Radsport nicht nur Doping bzw. Antidoping ist.

Die Wahl wurde bei allen Wahlgängen, bei denen mehr als ein Kandidat antrat, geheim durchgeführt, den Kameras das Filmen verboten, da es beim letzten Mal zu einem Eklat gekommen war, als Delegierte bei der Stimmabgabe gefilmt wurden. Auch dieses Mal gab es kurzfristig Aufregung... Die können es nicht lassen... Bei der Stimmabgabe gab es keinen Fraktionszwang oder Blockwahl, sondern jedem Delegierten wurde sportlich fair die Wahlfreiheit gelassen. Sonst wäre das Ergebnis auch anders ausgefallen, denn die "Reform"-LV's (z. B. Württemberg, NRW, ...) haben allein zusammen mehr Stimmen, als das Ergebnis für S. Schenk.

Die Stimmen wurden in der Mittagspause ausgezählt und das Ergebnis unmittelbar danach bekannt gegeben. S. Schenk hat übrigens nicht sofort den Saal verlassen, sondern blieb bis zum Schluss. Dann weitere Wahlen zu Vizepräsidenten, wovon der Vizepräsident Leistungssport umstritten war (Günter Schabel gegen Robert Bartko) sowie der stellvertretende Präsident (also Stellvertreter für R. Scharping) (T. Kirsch gegen P. Streng). Das beste Ergebnis erhielt R. Bartko, der hoffentlich im BDR mitarbeitet.

Weitere Wahlen zu Positionen, die hier niemand kennt.

Dann die Anträge, wo dann auch einiges genehmigt wurde, was der LV SH schon lange wollte. Nur ein Komplex ist in eine Arbeitsgruppe verwiesen worden - der Umgang mit Jedermannrennen und Lizenzfahrern, da die vorliegenden Anträge zu weit auseinander lagen und kein schneller Konsens gefunden werden konnte.

Soweit einige Beobachtungen und Eindrücke, hoffentlich ohne subjektive Wertungen.

Bis demnächst

wilf
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Beitragvon stolk » 25.03.2013, 11:41

In der Tat Gerdbert - zum Glück bist du das nicht! Lange nicht mehr so ein gewäsch gelesen.
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Beitragvon UweK » 25.03.2013, 18:33

@Wilf Danke für den ausführlichen Bericht.

Auf eine Sache möchte ich noch kurz eingehen,
gerdbert hat geschrieben:1. UweK schrieb, "selbst mehr in die Politik einmischen". Lasst die Politik draußen. Es sollte keiner einen Vorsitz übernehmen, der im öffentlichen Leben ein Amt bekleidet oder bekleidet hat. Als Beispiel: Parteivorsitzende, Mitglieder von Aufsichtsräten, Minister, "Ortspolitiker".
Ich hatte allerdings folgendes geschrieben:
UweK hat geschrieben:dann sollte man sich erstmal selbst mehr in die "Politik" einmischen
Mit "Politk" meinte ich nicht, dass Real-Politiker solche Ämter übernehmen sollten, sondern meine damit vielmehr die Aufgaben/Arbeiten die mit einem solchen Amt mit verbunden sind. Diese sind sicherlich ähnlich zur Politik im eigentlichen Sinne.

Über die Inhalte der beiden Kandidaten kann ich mich nicht äußern, da ich weder die letzten Amtszeiten verfolgt habe, noch die Protokolle gelesen habe, oder gar anwesend war. Letzteres liegt daran, dass ich erst seit 1 Jahr RR fahre und seit September in einem Verein organisiert bin. Immerhin habe ich schon die Hauptversammlung des RV Hamburgs miterleben dürfen. Überregionale Geschichten werde ich ganz sicher nicht im nächsten Jahr ins Auge fassen, und sollte mich doch das eine oder andere stören, so kann ich immer noch im RVH Aufgaben übernehmen, sodass man dann auch als Delegierter zur BDR HV kommt.

Gerdbert, du scheinst eine Menge Ideen zu haben, daher lege ich es dir nahe, dass du in (d)einen Verein gehst, eine der vielen Aufgaben beim RVH (sofern du in Hamburg wohnst) übernimmst (in anderen Landesverbänden sieht es sicherlich ähnlich aus), und dann wirst du sicherlich mit zur BDR HV entsandt - denn wie Wilf geschrieben hat, es können gar nicht so viele entsandt werden, wie man Stimmen hat, da einfach viel zu wenig wirklich was tun.
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Beitragvon radfreunde » 25.03.2013, 20:15

UweK hat geschrieben:.... Wilf geschrieben hat, es können gar nicht soviele entsandt werden, wie man Stimmen hat .....
Ich habe auch geschrieben, dass sich die Verbände dies (finanziell) nicht leisten können. Die Kosten zahlen die Landesverbände ...

Wir sind keine Partei, die mehr Posten zu verteilen hat, als Mitglieder da sind. Und die Mitglieder werden ja weiss Gott nicht geschröpft...

Was der Kollege da als "Fortschritt" anpreist, besteht zur Hälfte aus Verboten, ausser legalize dope.

Irgendwas ist in seinem Trollinger schlecht...

so long

wilf
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Beitragvon Helmut » 25.03.2013, 20:47

Ihr Lieben,

man muss nicht jede Kritik teilen, man aber auch nicht jedem Kritiker gleich entgegen halten, er möge es besser machen. Mit solcher Rhetorik erschlägt man sonst jede Kritik.

Aber na klar, wer mag, der kann und soll sich in Verbandsarbeit einbringen. Spätestens auf Bundesebene wird er feststellen, dass es dort um den ständigen Ausgleich unterschiedlicher Interessen und Meinungen geht. Mit anderen Worten: Dort wird nichts anderes als Verbandspolitik betrieben.

Das ist gut so, denn nur so funktioniert Demokratie. Es verwundert mich dann auch nicht, dass ein gewiefter, zeitweise Berufspolitiker wie Scharping es erheblich besser als Schenk verstand die Leute hinter sich zu scharen. Solche Fähigkeiten braucht ein BDR-Präsident auch nach der Wahl, wenn er seinen Verband führen und in der UCI Einfluss ausüben will. Insofern sehe ich in Scharping die bessere Wahl.
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Beitragvon Stockumer Junge » 25.03.2013, 21:16

Ich finde, dass die 12 Punkte von Gerdbert durchaus Denkanstöße sind. Ich konzentriere mich auf einige wenige.

Meines Erachtens sind 2 Amtszeiten (8 Jahre) auch wirklich lang genug. Dann ist man meistens in so einem Amt auch verbrannt. Nicht umsonst darf der Präsident der Vereinigten Staaten (gut: Ausnahme FDR) nur einmal wiedergewählt werden. Nach so einer "langen" Dienstzeit kann man keine neuen Impulse mehr erwartet werden.

Auch finde ich den Vorschlag gut, nur noch die Teilnahme an einer RTF zu quittieren. Bei 10 Teilnahmen bekommt man die Ehrengabe des BDR. Das ist gerechter und ein höherer Leistungsanreiz für Anfänger.

Zur Genehmigungsgebühr: Hier gibt es ja von Landkreis zu Landkreis andere Regelungen. Von 0 € bis 210 € ist meine Kenntnis. Denjenigen mit 210 € Gebühr sei zu sagen, dass Sie natürlich mehr im vorpolitischen Raum arbeiten müssen. Sonst bezahlen Sie weiterhin die Anzeigenschaltung des Kreises in den jeweiligen ADFC-Postillen. Das muss nicht sein. Aber hier sehe ich auch den BDR in der Pflicht. Bisher gibt es für die Vereinen noch keinen Leitfaden, wie man die behördliche Genehmigung nach § 29 der Straßenverkehrsordnung einholen soll. Gerade noch unerfahrene Veranstalter können diese Unterstützung gebrauchen.

Auch das freiwillige Bezahlen an Verpflegungsstellen ist so schlecht nicht. Bei der Tecklenburg-Rundfahrt kann man sich seinen Obstkuchen mit Sahne und Kaffee und an den Pausestellen kaufen. Das kommt z. B. bei unseren Vereinsmitgliedern sehr gut an. Mal was anderes als den üblichen Zitronentee u. s. w.

Also die Gedanken sind frei. Zwar steigt die Zahl der BDR-Mitglieder noch an. Aber sie werden immer älter und immer weniger ziehen eine Lizenz. Da sollte man auch mal querdenken (und dies auch dürfen).
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Beitragvon radfreunde » 25.03.2013, 22:21

1. Berufsverbote für Parteivorsitzende, Mitglieder von Aufsichtsräten, Minister, "Ortspolitiker". Wer ist denn genehm, ehemalige Profis, nur RTF'ler, Nicht-Sportler, Schwimmer, Medienvertreter?

2. Wahlrecht: Haben nur ordentliche Mitglieder. Aber Mitglieder im BDR sind nun mal die Landesverbände oder Einzelmitglieder. Also erfüllt.

3. Nur max. 2 Amtszeiten für einen Vorstand. Was soll's, kann man, muss man nicht. Vielleicht aber auch nicht jünger als, nicht älter als, blond, schwarz, rothaarig, kein BMI über 27 oder noch was...

4. Anzahl der Vorstandsmitglieder. Wenn man die Vertretungsberechtigten des Präsidiums meint gibt es eh nur 7.

5. Jeder Verein muss einen Jugendvorstand besitzen und davon einen Sitz im Vorstand haben. Der Vorsitzende der Radsportjugend ist Mitglied des Präsidiums, ebenso in den Landesverbänden hier in der Gegend.

6. Überlasst dem Sportler die Entscheidung selbst, sich seine Gesundheit und Zukunft zu ruinieren. LEGALIZE DOPE.

7. Jedermannrennen die außerhalb des BDR ausgerichtet werden verbieten. Diese sollten innerhalb moderner, angepasster Regularien des BDR stattfinden. Wie soll der BDR etwas verbieten, was die Spaßgesellschaft veranstaltet? Im Ernst, der BDR beschäftigt sich (leider etwas spät) mit den Jedermannrennen. Bis Herbst soll man Ergebnisse sehen.

8. Permanente CTF/RTF nur ohne Punktewertung zulassen. Man kann auch auf den sportlichen Wettbewerb verzichten. Man kann auch Radwandern, aber selbst die wollen etwas Wettbewerb.

9. RTF, A-Wertungsfahrten nur noch eine bestimmte Punktezahl ... Nur mit Daumenabdruck Nachweis der Teilnahme? Misstrauen, dass geschummelt wird bei der Ehrengabe? 40 km bis 220 km alles gleiche Leistung? Ich bekomme mit Helmut ein Handicap wegen höheren BMI?

10. Kostenloses Genehmigungsverfahren bei den Behörden für RTF Veranstaltungen. Aber keine Politiker in den Vorständen? Bei den knappen Kassen der Kommunen rennst Du da offene Türen ein. Die verquaste Vorstellung von Ehrenamt und Geiz ist geil ist schon skurril. Das kann ja jeder Verein handhaben wie er will (da gibt es keine Vorschrift), aber die Abwicklung machen meine Leute nicht mit, viel zu kompliziert. Weist Du, was man als Wechselgeld (Hardgeld) bei einer normalen RTF vorhalten muss und nachher wieder sortieren und rollen und zurückbringen. Meine Kassenwartin ist jedes Mal begeistert. Und die Teilnehmer wollen zu großen Teilen keinen Kaffeeklatsch bei RTF, sondern kurz verpflegen und weiter.

11. Kriterien (Hausblockrennen) ersatzlos abschaffen. Und Bahnrennen und Flugplatzrennen und BMX Bahnen und Einzelzeitfahren und Hallenradsport und ... Warum nur?

12. Lizenzen im Jugendbereich abschaffen. Schafft nur falsches Konkurrenzdenken unter den Jugendlichen. Lizenz ist nicht nur Konkurrenz, sondern auch Akzeptanz von Regeln, aber, ach ja, "Legalize it". Jemand der keine Lizenz hat, kann für Regelverstöße nicht zur Rechenschaft gezogen werden.

Alles etwas amateurhaft...

Sorry, aber etwas aus dieser Welt.

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Re: Scharping Wiederwahl

Beitragvon Helmut » 26.03.2013, 00:59

Miss MOL hat geschrieben:Helmut hat ja den hiesigen RTF Fachwart des Verbandes beim Velothon 2012 kurz kennenlernen dürfen, dessen Niveau und Intellekt man sicherlich hinterfragen kann.
Den Intellekt Eures - m. W. grad scheidenden - RTF-Wartes habe ich nie angezweifelt, war nur entsetzt, wie er über Dich sprach.
Miss MOL hat geschrieben:Vielleicht wäre Dr. Manfred Schwarz ein geeigneter Kandidat? Ich kenne ihn noch aus Hamburg und er hat mir damals als HRV-Präsident gut gefallen. Ich hatte damals mit ihm auch das eine oder andere erfrischende Gespräch.
Ich schätze Dr. Manfred Schwarz sehr, habe oft, teils sehr lang und immer gern mit ihm gesprochen, auch über die Wahl Scharpings, allerdings die zu seiner zweiten Amtsperiode. Wenn ich Schwarz richtig verstanden habe, wäre der Aufstieg zum BDR-Präsidenten wie der in eine deutlich höhere Gewichtsklasse beim Boxen. Man kann die Aufgabe eines BDR-Präsidenten teils sicherlich auch vergleichen mit einem Dompteur, der eine gemischte Raubtiergruppe durch Feuerreifen führen soll.

Ich glaube nicht, dass Schwarz jemals mit dem Gedanken spielte Scharping im BDR zu beerben.
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Beitragvon kocmonaut » 26.03.2013, 19:55

Hallo Gertbert,

zu 1: Wenn Du die Politiker rauslassen willst, nenne ich das Diskriminierung. Ich muss sie ja nicht wählen.

zu 1-5: Du sagst, Du willst nicht reglementieren, tust es aber hier doch selbst.

zu 6: ??? . Ja auch ich bin der Meinung, es wird zu viel gedopt. Soweit sind wir uns einig.

zu 7: Jetzt reglementierst Du schon wieder. Nicht nur das, Du willst anderen verbieten, was sie in ihrer Freizeit machen wollen.

8-10: Da gibt es tausend Ideen. Ich fahre ohne Wertungskarte und mache mir keine Gedanken über Punkte und Wertungen.

Und mein Startgeld zahle ich gerne, manchmal auch freiwillig mehr.

11: Schon wieder ein Verbot!

12: Ob dadurch der Konkurenzgedanke ausbleibt?

Das eine mag durchdacht sein, das andere ist es nicht. Man kann auch der einen oder der anderen Meinung sein. Damit kurbelst Du eine Diskussion an. Gut so. Sollten Foris auch gescheit mit umgehen. Mich stört jedoch, dass Du Deine Vorschläge durchsetzen würdest, ohne bei den Vereinen mit a) angestaubten und alten und b) modernen und jungen Konzepten und deren Mitglieder nach deren Zustimmung zu fragen.

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Beitragvon kocmonaut » 26.03.2013, 22:39

Hallo gerdbert,
hallo allerseits,

Du schreibst aus Erfahrung, leider aus schlechter Erfahrung, wie Du nach 25 Jahren ehrenamtlicher Arbeit resümierst. Ohne zu wissen, ob es an fehlender Anerkennung oder an zu hohen Zielen liegt, ist genau das das Problem: ehrenamtliches Engagement führt häufig zu Frustration. Du hast das Gefühl der Radsport oder der BDR oder Scharping ist gescheitert.

Im Sport ist Scheitern etwas schönes. Ich schrieb woanders sinngemäß, dass ich lieber vorne die Hacken zeige (bis ich mit fliegenden Fahnen untergehe) als als Lutscher zu gewinnen. Mein persönliches Motto ist "Der Romantiker erreichte sein Ziel, denn er kam niemals an."

Unsere ehrenamtliches Engagement hingegen darf nicht scheitern. Ohne dieses Engagement würdest Du keine einzige RTF fahren können. Egal wer "vorne" den BDR und damit den Profi-, Leistungs- und Breitensport gleichermaßen vertreten und verbinden muss: Wir Foris hier sind allesamt Breitensportler und wollen uns gemeinsam in unserem Wirkungskreis Trainingsfahrt, Urlaubstour, Brevet, RTF etc ... ermutigen und zur nächsten organisierten oder unorganisierten Ausfahrt ermuntern und hierzu einladen. Und wir organisierenden Breitensportler müssen uns gegenseitig auf die Schultern klopfen - fast niemand anders wird es tun.

Und damit erreichst auch Du diejenigen, die Du erreichen möchtest. Insofern sind wir uns zielgruppeneinig - das wird aber zwischen Dir und den Foris noch nicht deutlich. Hab einfach wieder Spass - mit uns und ohne Revolution. Die Welt verändern können wir damit nicht, aber die Wahrnehmung. Ich denke, das muss reichen.

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Beitragvon stolk » 27.03.2013, 09:41

Ich frage mich wie das in anderen Radsportverbänden geregelt ist wie z.B. USA Cycling, Federazione Cyclistica Italiana oder bei den Holländern Nederlandse Toer Fiets Unie.

Das deutsche Vereinsrecht ist einzigartig und teilweise sind sehr bürokratische Regularien einzuhalten, was alles nicht unbedingt einfacher macht. Aber vielleicht sollte man mal über den (deutschen) Tellerrand schauen was die anderen so machen.
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Beitragvon radfreunde » 27.03.2013, 11:36

stolk hat geschrieben:Ich frage mich wie das in anderen Radsportverbänden geregelt ist wie z.B. USA Cycling, Federazione Cyclistica Italiana oder bei den Holländern Nederlandse Toer Fiets Unie.

Das deutsche Vereinsrecht ist einzigartig und teilweise sind sehr bürokratische Regularien einzuhalten, was alles nicht unbedingt einfacher macht. Aber vielleicht sollte man mal über den (deutschen) Tellerrand schauen was die anderen so machen.
So einzigartig ist das deutsche Vereinsrecht auch nicht. Hier mal die Satzung des Landesverbandes Virginia (Virginia Cycling Association, Inc.):

http://www.vacycling.org/VCABylaws.pdf

Ist genau so kompliziert wie das deutsche Recht.

Die Holländer haben sich aufgeteilt die von Dir angesprochenen sich die "RTF'ler" die anderen sind die Koninklijke Nederlandsche Wielren Unie. Hier deren Congres Aufgaben:

http://www.knwu.nl/knwu/congres/congres.html

Die Tagungsunterlagen für den Jahrencongres sind sogar noch länger als die des BDR (beschäftigt sich noch detaillierter mit den Finanzen):

http://www.knwu.nl/mysite/modules/SFIL0 ... l_2013.pdf

Auch dort gibt es eine Delegiertenstruktur.

Das deutsche System ist nicht immer einzigartig und kompliziert...

Gruß

wilf
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Beitragvon kocmonaut » 28.03.2013, 00:13

Hallo gerdbert,

jo mei, ich bin sogar ein großer Bremsklotz. Mein vielfältiges Engagement dient nicht der Basis und dem Breitensport. Ich bin stur und will mich selbst bestätigen und werfe ich mich Scharping zum Fraß vor, um Dich von Deinem Siegeswagen zu stoßen.

Ich fahre auch einen Crosser mit Scheibenbremsen und frag mich bremsend und beim Nachsehen der Siegenden, wie Du mit "Aufhören" Ziele erreichen willst. Könnten glatt Worte eines Romantikers sein.

Dennoch schön dass Du Dir (teilweise als rhetorischen Kunstgriff "radikale") Gedanken machst und zu Gedankenaustausch beiträgst, in dem uns keiner zwingt, einer Meinung zu sein oder den anderen überzeugen zu müssen.

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Beitragvon Harterbrocken » 29.03.2013, 17:12

Helmut hat geschrieben:Dr. Manfred Schwarz wurde wiedergewählt. Das wäre allerdings sicherlich auch in der Kombination Schenk/Schwarz möglich gewesen.
:GrosseZustimmung: Ja, das wäre eine tolle Kombination. Schade, dass die Deligierten anders entschieden haben. Aber wie geschrieben: Das eindeutige Ergebnis ist zu respektieren.

Ansonsten bin ich verblüfft, wie engagiert bis polemisch hier gestritten wird. Das Thema hat es offenbar in sich.

Nach etlichen Tagen im "Busch", mit bis zu 48 Grad Celsius, keinem Handynetz und keinem Internetzugang, an dieser Stelle mal ein 1. April-Vorschlag, der die Diskussion entkrampft: HELMUT for (BDR)president!!! Schließlich muss es in der hohen (Radsport)politik nicht immer konventionell und bierernst zugehen. Siehe Island und Italien: Dort haben sich die Wähler für Politik-Außenseiter entschieden? Jon Gnar (Island) und Beppo Grillo (Italien) sind von Beruf eigentlich Komiker. Damit meine ich natürlich nicht, dass der Admin komisch ist.

Im Ernst: Mir fehlen im BDR die frischen Ansätze und Ideen. Speziell beim Thema Doping sehe ich wenig Reformwillen und positive Entwicklungen, was aber eher ein internationales Problem und damit eine UCI-Thematik ist. In diese Richtung ist vom BDR aber auch wenig zu hören, oder? Immerhin scheint die offene Kommunikationsstrategie zu funktionieren. Dass es Foristen gibt, die Scharping und Co. gute Arbeit attestieren, muss an einer unterschiedlichen Wahrnehmung liegen. Ich sehe leider immer noch kein Licht am Ende des Doping-Tunnels: siehe Schumacher-Beichte etc.
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Beitragvon Helmut » 29.03.2013, 23:57

Harterbrocken hat geschrieben:Dass es Foristen gibt, die Scharping und Co. gute Arbeit attestieren, muss an einer unterschiedlichen Wahrnehmung liegen. Ich sehe leider immer noch kein Licht am Ende des Doping-Tunnels: siehe Schumacher-Beichte etc.
Anscheinend macht Du - so wie wohl auch Sylvia Schenk - die Qualität der Arbeit Scharpings insbesondere an seinem mehr oder - aus Deiner Sicht - minder großen Erfolg im Kampf gegen Doping fest. Einige Delegierten waren wohl auch genervt davon, dass die vielschichtige Arbeit des BDR-Präsidenten von seinen Kritikern auf nur eine Facette reduziert wurde, während er in seiner Wahlrede aufzeigte, was noch alles für den Verband wichtig ist - z. B. Finanzen - und wie erfolgreich er den BDR in toto geführt hat.

Zu Schumachers Beichte: Die kann ein BDR-Präsident nicht herbei reden. Dass muss der Sportler selber tun. Nach meinem Eindruck geht Scharping damit angemessen um. Siehe

http://de.eurosport.yahoo.com/news/rads ... 41870.html
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