Weihnachtsgeschichten für Radsportler

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Helmut
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Weihnachtsgeschichten für Radsportler

Beitragvon Helmut » 23.12.2008, 00:06

Lange hab ich mich gefragt, was ich denn so schreiben sollte, wo doch über die Weihnachtszeit – frei nach Ringelnatz – schon alles geschrieben steht, nur eben noch nicht von jeden. Und was hat Weihnachten denn bitte mit Radsport zu tun? Sehr viel, wenn man darüber nachdenkt.

Weihnachten ist gerade für uns Radsportler die Zeit, um dafür zu danken, dass wir diesen Sport ausüben können und an die zu denken, denen dies nicht vergönnt ist. So mancher ist krank und gebrechlich, ist froh wenn er sich überhaupt bewegen kann. Mir geht die Geschichte nicht aus dem Kopf, den mir meine Arbeitskollegin Sabine letzte Woche auf dem Weihnachtsmarkt erzählte. Beim Hamburg City Man kämpfte sie sich auf ihrem Rad den Elbhang hinauf, haderte mit sich und ihrer Kondition. Da sah sie diesen kleinen Jungen in seinem Rollstuhl sitzend. Mit seinem Fähnchen winkte er ihr ebenso begeistert und wie aufmunternd zu. Tränen der Rührung rollten ihr aus den Augen. „Schlechte Kondition? Sei froh, dass Du überhaupt eine hast.“, wird es ihr durch den Kopf gegangen sein.

Andere sind vielleicht im Vollbesitz ihrer Kräfte und haben doch so gänzlich andere Themen im Kopf, denn sie wissen nicht wovon sie leben sollen. Ich muss immer noch an Willy denken, der ist obdachlos, wohnt irgendwo im und am Wandsetal. Ich kenne Willy seit Jahren vom Sehen, weil er mich immer wenn ich an ihm auf dem Rad vorbeifuhr freundlich von irgend einer Parkbank grüßte, niemals bettelte.

Eines Tages hielt ich zufällig neben ihm an. „Hast Du alte warme Sachen?“ fragte er mich. „Nee, ich schmeiß immer gleich alles weg.“ antwortete ich wahrheitsgemäß. „Mmh, vielleicht doch eine Jacke? Ich schau mal.“ Wir verabredeten, dass ich sie bei der Rezeption eines Krankenhauses abgeben würde, wo er bekannt ist, sie eines Tages abholen würde. Dazu ist es nie gekommen.

Ich war zu bequem, habe einen ganzen Stapel Jacken für Männer und Frauen an Hartwig Kwella übergeben. Bevor Hartwig in Rente ging war er Leiter des Pik As, einer Übernachtungsstätte für obdachlose Männer. „Und Willy, was ist mit Willy?“ frage ich mich seit dem immer wieder. Ich werde nachher meine Schränke durchwühlen, werde etwas altes und doch wärmendes finden, dazu eine Flasche Rotwein und etwas Schokolade in einen Karton stecken, ferner einen Zettel, auf dem wird stehen: „Willy, ich wünsch Dir frohe Weihnachten!“

Euch allen wünsche ich schöne Feiertage. Lasst es Euch gut gehen, solange es noch geht und vergesst nicht die, denen es schlechter geht als Euch.
Zuletzt geändert von Helmut am 03.01.2009, 17:20, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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mad.mat
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Beitragvon mad.mat » 23.12.2008, 14:06

Ich Wünsche Allen Forumsmitgliedern frohe Weihnachten und viele Geschenke wie z.B. Carbonlaufräder, Scheibenbremsen, Schmolke, Tune und sonstige Zubehörteile.
Und Natürlich Gesundheit.
Mögen alle Eure Wünsche in Erfüllung gehen!!!!

Ich freue mich zwischen den Tagen auf die Forumstour. :wink:
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Gert
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Beitragvon Gert » 23.12.2008, 21:18

Hallo Helmuth,

das sind wirklich bewegende Begebenheiten, die Du da schreibst und jeder hat solche oder ähnliche Momente bereits erlebt. Leider verlieren sich solche Überlegungen im Alltagsstreß und werden nur gelegendlich abgerufen :oops: :oops: , eben, weil es uns gut geht! Ich habe zum Beispiel sehr große Hochachtung vor den Zeitungsverkäufern der Straßenzeitschrift "Strohhalm" in Rostock. Bei jedem Wetter bieten sie Ihre Zeitungen an und sind auf das Interesse oder die Hilfsbereitschaft der Mitmenschen angewiesen. Sie haben stets ein freundliches Lächeln auf den Lippen und sagen freundlich Danke und einen schönen Tag! Ich kenne dort einen ganz bestimmten Verkäufer, wenn ich Ihm begegne, lade ich Ihn zu einem Imbis ein und wir unterhalten uns, was es so an Neues gibt und wie es Ihm geht. Danach fühle ich mich so gut, Ihm etwas Gutes getan zu haben, und das kostete mir nur ein paar Cent, für Ihn bedeutet das aber Anerkennung und ein Stück Lebensqualität, "da gibt es jemand, dem ich nicht egal bin"! Ein warmes Lächeln und ein Stück Normalität im Alltag für ein paar Cent und ein paar Minuten zuhören, dem das Glück nicht so holt war! Mühselig versucht er sich nun sein eigenes Leben wieder aufzubauen und ich freue mich, wenn ich ihn im neuen Jahr wieder begegnen werde, irgend wann!

Ich wünsche allen Forumsmitgliedern frohe Weihnachten :wink:

Gruß Gert
nichts ist unmöglich!!!
Tom
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Beitragvon Tom » 23.12.2008, 23:34

Lieber Helmut, liebe Forumsfreunde,

Die Hilfe für Menschen in Not ist auch ein Anliegen von mir.
Ich unterstütze die Arbeit von Hinz & Kunzt.

Der Radsport hat mir in diesem Jahr wieder viel gegeben, habe viele großartige Touren gemacht und viele Gleichgesinnte kennen gelernt. Dafür bin ich allen Ausrichtern und Organisatoren dankbar.

Ich wünsche allen schöne Weihnachten, Gesundheit und Erfolg im neuen Jahr.

Tom

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