1.) Wie sich ein Event rechnet, ist dem Veranstalter egal, ob er teure Stars als Zugpferd einkauft und durch Sponsoren, Eintrittsgelder und Catering die Kosten reinholt. Wenn bei der Einnahmenseite das nicht stimmt gibt es keine Toppstars oder die kriegen weniger.
2.) Interessant ist aber was als Spitzensport verstanden wird. Hier geht es den meisten nicht um das Treiben von Sport sondern ums Konsumieren. 2 - 22 Hanseln mühen sich für mehr oder weniger Geld auf dem Platz ab, während sich 5 - 50tausend Zuschauer amüsieren. Bei uns zahlen die Sportler Eintrittsgelder und die Zuschauer kriegen was umsonst geboten.
3.) Immer wieder der Hinweis, dass nur Groß- oder Mehrspartenvereine überleben werden. Für die Agenturen und Berater ein guter Markt, aber stimmt es auch. Der größte Verein in Hamburg hat einige seiner Sparten kurzerhand sterben lassen, als es dem bezahlten Spitzensport schlecht ging. Nach der Ausgründung der Profis in eine AG waren die erst einmal saniert, schauen wir mal, was aus den gesammelten Geldern des Vereins wird.
Bei uns ist der große Verein mächtig ins Trudeln geraten
http://www.shz.de/lokales/wedel-schulau ... 71891.html ist aber mittlerweile wieder in ruhigen Fahrwasser, nachdem einige hochtrabende Akteure ausgetauscht wurden, die Mitgliedsbeiträge erhöht wurden und ein Teil der Vereinliegenschaften an die Stadt zur Flüchtlingsunterbringung vermietet wurde. Allerdings wurden etwa 20% Mitglieder durch Austritt verloren...
4.) Die Spitzensportveranstalter und Großvereine haben aber auch Vorteile bei der Lobbying und Öffentlichkeitsarbeit. Während bei unseren Veranstaltungen die Gäste aus Politik, Wirtschaft und Presse (wenn sie überhaupt kommen) einen warmen Händedruck zur Begrüßung bekommen, gibt es woanders auch schon schon mal oppulentes Warmes und Kaltes für den Bauch im VIP Bereich, oder den Limoservice für die Anreise oder auch mal wertvolle Andenken als Give-a-Way.
5.) Letztens bin ich gefragt worden, warum sich der BDR nicht an der Aktion
http://www.alkoholfrei-sport-geniessen.de/ beteiligt. Bislang ist mir noch nichts bekannt, außer dass ich persönlich nicht in dieser scheinheiligen Runde mitmachen würde. Alkoholfrei Sport genießen, heißt für mich selbstverständlich, dass Sportler während des Sports nüchtern sind, aber auch dass Zuschauer nicht dem Alkoholgenuss übermäßig zusagen. Wenn ich mir die Ringe der teilnehmenden Verbände anschaue, werden die reichlich von der Alkoholindustrie gesponsert. Wie war das beim pokalfinale und der Bierdusche, die vom DFB untersagt wurde (aber nur bis zum offiziellen Foto) oder der Verein der seine Meisterschaft mit den "falschen" Biergläsern feiert, weil der Gastgeberverein von einer anderen Brauerei gesponsert wird. Oder der vergebliche Versuch den alk. Bierausschank im Stadion zu verbieten. Hier scheint eine Menge Geld zu fließen.
Da gibt es sicher einiges, was wir verbessern könnten.
wilf