12. Dörpsee-Triathlon, Schacht-Audorf bei RD (Bericht)

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rozzzloeffel
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12. Dörpsee-Triathlon, Schacht-Audorf bei RD (Bericht)

Beitragvon rozzzloeffel » 09.09.2012, 01:53

Welch ein geiler Sport, welch ein geiler Tag, welch ein geiler Saisonausklang!!!! :D

Am Pfingstwochenende habe ich mich das erste Mal auf einen Volkstriathlon eingelassen, diesen Samstag habe ich den letzten Triathlon des Jahres in Schleswig-Holstein absolviert. Und der Letzte dieses Jahr musste nochmal was Besonderes werden. Eigentlich hatte ich es erst frühestens kommendes Jahr vor, aber ich hatte mich heute für meinen allerersten Olympischen Triathlon entschieden.

Die letzten beiden Tage kam die Nervosität auch leicht hoch - wie wird es das erste Mal laufen, 1,5 km Schwimmen, 40 km Rad und 10 km Laufen zu wuppen? :shock: Egal, heute war`s soweit. Die Premiere auf OD. Und es meldete sich am Morgen bzw. bei Anfahrt erstmal der Hochsommer zurück, sprich es goss aus Eimern. :regenschutz: Aber der Wetterbericht sagte, es soll noch besser werden, also glaubte ich ihm mal....

Nach etwas Hektik durch Stau in Rendsburg :shock: kam ich im beschaulichen Vorort Schacht-Audorf an. Hier war alles etwas anders. Zum Start musste man ein paar 100 m mit allem, was man fürs Schwimmen und fürs Rad braucht, zum Dörpsee tapern. Am Sportplatz gab es eine zweite Wechselzone, wo nur die Laufschuhe zurück blieben. Alles andere musste mit zum Dörpsee. Wenn man dort aus dem Wasser kommt, packt man die Schwimmutensilien samt Neo in einen mit persönlichen Daten beschrifteten blauen Sack und setzt sich aufs Rad. Der blaue Sack wird vom Veranstalter zum Sportplatz, der zweiten Wechselzone gebracht und dort wieder an den entsprechenden Teilnehmer verteilt. Mmh, musste ich erstmal schnallen, aber eigentlich ja ein super Service vom kleinen Ausrichter.

Um 13:35 Uhr gings ins kühle, 18° kalte Nass-brrrr.... tat richtig im Gesicht weh. Und man merkte gleich den Teilnehmerunterschied. Hat man auf der Volksdistanz noch unterschiedlichste Charaktäre im Teilnehmerfeld, fühlte ich mich hier bei der olympischen Distanz (OD) ausschließlich zwischen "Vollprofis": Hier ein Ironman-Finisher, da ein mehrfacher Ironman-Finisher, noch ein Ostsee-Man-Finisher, noch welche mit Mitteldistanzerfahrung - öööh ja, und ich Grünschnabel dazwischen. :wink:

Da wusste ich relativ schnell, wie die Stunde schlug und dass mehr als die rote Laterne nicht rumkommen wird. Aber das war auch egal, das spielte für mich mal überhaupt keine Rolle. Ich wollte hier und heute nur finishen; hab ich in meinem ersten Triathlonjahr, welches 2012 begann, nur ein paar Volksdistanzen gefinisht und bin ich doch noch nie mehr als einmal 7,5 km am Stück gelaufen.

So, nun gings für die Männer los. Und das Schwimmen klappte doch gar nicht so schlecht. Das Gros des Teilnehmerfeldes entzerrte sich erst ganz spät und ich lieferte mir mit 5 Leutchens am Ende einen verbissenen, aber fairen Kampf. Und endlich schwamm ich mal keinen Zick-Zack, sondern recht zielstrebig auf die Bojen zu. Und das mit einem ganz ruhigen, einheitlichem Kraulen, nicht so ne Hektik wie in einem VT.

Nach 33 Minuten (pers. Jahresbestzeit :D) kam ich aber doch etwas dudelig ausm Wasser. Zwei oder drei Leute waren noch hinter mir und diesmal endlich NICHT nur aus der Brustschwimmerfraktion. ;)

Die Sonne kam raus und die Freude aufs Rad wuchs. Kurz angeplünnt, Gel geschluckt, getrunken und ab! Hier das nächste Erfolgserlebnis vorab: Ich schaffte es, ein paar Fahrer zu überholen. Von denen und den hinter mir aber schaffte es keiner mehr an mir vorbei.

Der stärkste Gegner aber stellte sich mir sofort auf dem Rad vor - der mehr als heftige Wind. Er zehrte sehr stark auf den 40 km. Sehr positiv zu erwähnen: Ich empfand es als Abwechslung und auch sicherer, dass die Radstrecke keine Wendepunktstrecke, sondern ein Rundkurs war. Wir "Olympischstarter" mussten ihn dreimal durchrunden.

Noch positiver zu erwähnen: Die Strecke war zwar für den öffentlichen Verkehr zugänglich, es wurde jedoch vom Veranstalter an allen notwendigen Gefahrenstellen Posten stationiert. Diese waren DURCHWEG IMMER aufmerksam und haben den Verkehr mit der örtlichen Polizei immer zurückgehalten, wenn`s notwendig war. So hatten wir Fahrer stets freie Fahrt und keinerlei Irritationen und Gefahren zu befürchten. Einfach SUPER gemacht!!!! :GrosseZustimmung:

In der zweiten Runde kam es zu einer Begegnung der einmaligen Art. Bei Abfahrt mit etwa 38,5 km/h in einer Kurve knallte mir irgendein Insekt auf das linke Knie und blieb dort hängen. :shock: Wenige Sekunden später begann es mich zu stechen oder zu beißen - ich wischte's mit der Hand weg und merkte richtig, wie ich einen Stachel oder ein Bisswerkzeug rausriss - boah, tat das auf einmal weh. War es ne Wespe, Bremse, Hornisse, sonstwas?? Keine Ahnung.

Ich bemerkte, wie das Knie an der Stelle anschwoll. Oh nein, muss ich etwa jetzt abbrechen? :shock: Bekomme ich irgendeinen allergischen Schock, von dem ich nix zuvor wusste? Ich machte erstmal normal weiter. Mir wurde nicht übel, schwarz vor Augen etc., sondern der Schmerz blieb punktuell oberflächig am Knie. So machte ich normal weiter.

Nach 3 Runden kam ich leicht ausgelaugt vom Wind an der zweiten Wechselzone an. Bei 10 km wollte ich doch lieber Laufsocken anziehen. Das Anziehen der Schuhe dauerte ein wenig; nun konnte es aber auf die Laufstrecke gehen. Fürs Rad inkl. Wechsel der Bekleidung hab ich 1:23 h gebraucht - fand ich doch gar nicht soooo übel - das mit dem Wind und dem nervigen Umgeplünne.

Ab gings zur Laufstrecke, die sich fast nur am Nord-Ostsee-Kanal abspielte. Zwar echt schön, dass man nur Wasser zu einer Seite hatte, aber man hatte natürlich auch nur den Blick auf die Plattenwege - eine Platte glich der nächsten, das werden lange 10 km.

Die Sonne brutzelte in den Rücken. Und nun äußerte sich die Laufschwäche wieder. So nach und nach wurde ich überholt und hinter mir war denn nach 4,5 km nur noch das Schlussrad. :sad: War ein sehr netter Zeitgenosse, hatte er "als Service" Bananen und Schorle für mich dabei - da griff ich trotz Verpflegung doch mal zu.

Km für km verging, nun kam die 9 Km-Marke. Der Besenfahrer feuerte mich nochmals nach vorn und ich fing jetzt an, den Rest zu genießen. Die Glücksgefühle sammelten sich an, das erste OD-Finish naht TATSÄCHLICH!!

Ich war so glücklich und stolz, dass ich die letzten Monate am Ball blieb und zudem auch noch einige Kilos abnahm. Die Glücksgefühle stauten sich an, mir ging nur durch den Kopf: Oooooh, wie ist das schööööön, oooooh wie ist das schööööön, sowas hat man lange nicht gesehn......

Letzte Meter, die letzten Streckenposten, die Straße nur noch für mich sicherten, jubelten mich nochmal nach vorn. Ein weiteres Plus für den Veranstalter: jeder einzelne Posten und Verpfleger blieb so lang, bis ich dran vorbei war.

Ob im Ziel schon abgebaut war? Nein, der Veranstalter hat noch alles belassen und der Moderator und ein paar Finisher peitschten mich ins Ziel. Dies überquerte ich nun mehrfach faustballend.

Ich hielt den Transponder über den Sensor und nun brach es aus mir heraus: Ich schrieh einmal lang und laut aus mir raus: JAAAAAAAAAAAA!!!!! Der Moderator freute sich für mich mit. MEIN ERSTES OD-FINISH!!!! Ist das geil!!!!! :D

Ich hätte nie gedacht, dass dies im ersten Jahr noch klappt. JAAAAAAA!!!! Glücksgefühle marsch!!!!!!!!! :D :D

Es gab vom Veranstalter noch drei Stück Kuchen und Erdinger alkoholfrei; alles im knappen 20er Startgeld inklusive :P

Fazit: Kleine schnuckelige Veranstaltung, aber dennoch mit sehr verantwortungsbewussten Helfern, die da platziert sind, wo sie gebraucht werden - nicht mehr, nicht weniger - alles komplett flüssig durchorganisiert.

Schade: Die Veranstaltung säumten ca. nur 8 Zuschauer, davon 5 frenetisch. Aber die Helfer gaben auch alles beim Anfeuern. :cool:

Kurios: Ich kam nach 3:13 ca. 10 Min. hinterm Vorletzten rein, ich durfte aber dennoch aufs Treppchen: als Altesklassen 3er. :shock: War mir leicht peinlich, aber hab`s gern mitgenommen.

Der Veranstalter teilte noch mit, dass es evtl. keine Fortsetzung mangels Helfer geben wird. Dies schockte alle Anwesenden. Ich hoffe, die sympatische Veranstaltung überlebt.

Und der letzte Platz ist mir egal, mein erstes OD-Finish in Triathlonjahr 1-yyyyyyessssss!!!!!! :D :D :D

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