Dextro Energy Triathlon Hamburg '09 (Bericht + Bilder)

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hanseat
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Dextro Energy Triathlon Hamburg '09 (Bericht + Bilder)

Beitragvon hanseat » 26.07.2009, 10:19

<img src="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... %20161.jpg">

Dann will ich (Bild unten) mal den Anfang machen:

Für mich war es der erste Hamburg City Man bzw. Hamburg Triathlon wie er nun richtig heisst. Bisher habe ich nur Erfahrungen beim Kiel-Triathlon und Stadtparktriathlon gesammelt. Für das deutlich teuere Startgeld gibt es beim Hamburg Triathlon allerdings auch ein Event im zentralsten Herzen der schönen Metrople Hamburg mit einer Menge Zuschauer und durch die Teilnahme von tausenden Athleten aus unterschiedlichsten Leistungsgruppen eine besonders schöne Event-Atmosphäre.

Als ich mich gegen 8.30 Uhr auf dem Weg zum Jungfernstieg machte, regnete es aus Kübeln. Auch das Niederschlagsradar aus dem Internet ließ meine Vorfreude auf die Veranstaltung sinken. Als ich mich ab 9.30 Uhr in der Wechselzone umzog hörte der Regen glücklicherweise auf und als ich mich Richtung Schwimmstart bewegte, traf ich Helmut im Eingangsbereich. Er zeigte sich erstaunt, dass er selbst so früh am Start sei und zeigte mir seine neu erworbene Kamera, mit der er Zuschauer und Athleten aus dem Wasser heraus fotografieren möchte. Ich denke, damit ist er der erste Reporter überhaupt, dem dies dann auch bei einem Triathlon gelungen ist. Seine Schwimmzeit von 22 Minuten auf 500 Meter beweist, dass er sich Mühe gegeben hat. Ich bin gespannt auf die Bilder...

Ich startete mit dem O-Block um 10.20 Uhr. Im Vorstartbereich herrschte ein ziemlich entspanntes Ambiente. Die Musik und die milden Wassertemperaturen sorgten bei mir für ziemlich wenig Aufregung. Dann erklang der Startschuss und um nicht gleich nach hinten gedrängt zu werden, startete ich erstmal relativ schnell. Das ging dann auch bis zur ersten Boje gut. Doch das Wasser ist eben nicht mein Metier und obwohl ich beim Training stets flüssig durchkraulen konnte, verlor ich nun mal wieder meinen Rhythmus und Zweifel und ein paar Ängste kamen in mir auf. Ich ließ mich mal wieder aufs Brustschwimmen ein, was im Neo aber elendig langsam ist.. Viele überholten mich, erst nachdem ich den langen dunklen Tunnel unter dem Jungfernstieg durchschwamm und den Ausstieg vor meinen Augen hatte, konnte ich wieder auf Kraulen umstellen und kam wieder besser voran. Bei 11.10 Minuten stieg ich -mal wieder im hinteren MIttelfeld- aus dem Wasser. Naja, eigentlich wäre ich gern eine Minute schneller gewesen (was mir beim durchgängigen Kraulen wohl auch gelungen wäre), aber immerhin besser als meine Leistungen bei den beiden vorangegangenen Triathlon-Veranstaltungen.

Der Weg bis zur Wechselzone im Ballindamm und die Wechselzone selbst sind unheimlich lang. Hier habe ich leider viel Zeit liegen lassen. Ich habe mir viel zu viel Zeit genommen, meine Sachen wieder in die Kiste zu legen und mich fürs Radfahren startklar zu machen. Es ging mit dem Rad direkt in den "Wallfahrt-Tunnel". Ziemlich dunkel da unten, aber auch erstmal trocken. Leider war der Rest der 22 km langen Strecke noch nicht abgetrocknet, was natürlich ziemlich vorsichtiges Fahren in den Kurven zur Folge hatte. Glücklicherweise gibt es von denen bei der langen Elbchaussee nicht zu viele. Nur zu Beginn, am Ende und bei den Abfahrten der drei integrierten Anstiege musste man höllisch aufpassen, nicht wegzurutschen. Zudem pfiff einem bei der ersten Rennhälfte ein ziemlich starker Westwind entgegen, der die Geschwindigkeit in den Keller drückte. Den Wendepunkt in Teufeslbrück erreichte ich mit einem 33er Schnitt, allerdings freute ich mich nun auf den Rückweg, denn nicht nur leichteres Gelände, sondern auch Rückenwind sollten für einen kleinen Geschwindigkeitsrausch sorgen.

Ich absolvierte die zweite Hälfte dann mit einem 40er Schnitt mit 55 kmh in der Spitze. Nach 22 km erreichte ich die Wechselzone ohne dass mich jemand überholt hatte mit einer Zeit von 36:50 Minuten (36er Schnitt). Ich selbst habe sehr viele Sportler überholt und folgte beim Einlaufen in die Wechselzone dann dummerweise den vielen N-Block-Startern. Dadurch lief ich in die falsche Reihe! Mist. Ich musste dann umkehren und verlor durch diese Unachtsamkeit bestimmt eine halbe Minute.

Eins ist mir beim Studieren der Ergebnisse klar geworden: Nicht nur beim Schwimmen verliere ich Zeit, sondern auch beim Wechseln. Bei den beiden letzten Triathlon-Veranstaltungen konnte ich das aus den Ergebnislisten nicht so deutlich herauslesen, wie hier beim Hamburg-Triathlon. Die nun vor mir liegenden Athleten waren fast alle anderthalb bis zwei Minuten schneller in der Wechselzone, waren bei den drei Disziplinen also insgesamt langsamer. Da ist also noch Potential zur Steigerung!

Beim Laufen fielen mir die ersten zwei Kilometer mal wieder sehr schwer. Danach ging es mal wieder besser, aber eigentlich habe ich nie so richtig zu meinem guten Laufgefühl gefunden. Ich wurde auch zweimal überholt, konnte allerdings auch selbst ein paar Plätze gut machen. Die Strecke war ganz nett gewählt, allerdings mit ein paar Nadelöhren, wie dem Tunnel unter der Lombardsbrücke, bei dem man zum Abbremsen gezwungen wird. Wenn man die letzten zwei Kilometer an der Alster und in Richtung Rathausmarkt läuft, dann verleiten die Zielbögen und die vielen Zuschauer nochmal Flügel. Der letzte Kilometer verging wie im Fluge. Im Ziel konnte ich dann nochmal zwei Läufer übersprinten und nach ordentlichen 21:15 Minuten Laufzeit und einer Gesamtzeit von 1h18:25 erreichte ich glücklich das Ziel des Hamburg-Triathlons.

Meine eigene Vorgabe von 1h20 konnte ich also deutlich untertreffen. Nachdem meine Vorbereitung wegen Rippenprellung und Auslandsaufenthalt alles andere als optimal verlief, kann ich mit meiner Leistung sehr zufrieden sein. Auch der 147. Platz (29. der AK) ist ein schönes Resultat für meinen ersten Hamburg-Triathlon. Und da ich nun weiß, in welchen Bereichen ich mich noch verbessern kann, ist ein Platz unter den Top 100 mit einer Zeit unter 1h15 nicht mehr unrealistisch.

Es war ein schönes Gefühl, ein Teil dieses größten Triathlons der Welt zu sein. Wenn man nun die Startgelder fürs nächste Jahr nicht nochmal anhebt und die unglücklichen, ewig langen Warteschlangen an der Fahrradrückgabe vermeiden kann, wird mein Gesamteindruck nächstes Jahr noch besser!

<img src="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... %20097.jpg">
"Mr. Nachkommastelle"
...wir sitzen alle in einem Boot, die einen rudern und die anderen genießen die Aussicht...
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Beitragvon harald_legner » 26.07.2009, 16:38

Hier meine etwas über 1000 Bilder vom Sonntag. Hauptsächlich von der Radstrecke.
http://fsign.dyndns.org/zenphoto/radspo ... thlon2009/
[hl]
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Beitragvon Peer » 26.07.2009, 20:14

<img src="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... %20287.jpg">

hi hanseat,

ganz toller bericht und gratulation zu so einem guten einstand beim cityman.

ja die langen wege zwischen den disziplinen sind echt zermürbend :D

hatte dich leider nicht gesehen, dafür aber helmut wie er eine ganze armada an rettungssanitätern beim schwimmen wild gemacht hat :D auf seinen bericht bin ich auch schon sehr gesprannt :)

ich (Bild) war heute dran und werde davon im laufe der woche berichten.

nochmal gratulation
gruss
peer
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Helmut
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Bilder vom Dextro Energy Triathlon in Hamburg

Beitragvon Helmut » 27.07.2009, 08:24

<img src="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... %20154.jpg">

Bekanntlich fotografiere ich beim Radfahren und Laufen, vergangenen Sonnabend erstmals auch beim Schwimmen. Die Kamera am hochgereckten Arm lässt den Körper tiefer eintauchen. Ein Ertrinkender winkt um Hilfe, dachten einige Zuschauer. Boote setzten sich zu meiner Rettung in Bewegung.

Als "Nicht-Schwimmer" habe ich Mühe überhaupt 500 Meter in einem Stück zu schwimmen. Die Foto-Stopps kosteten zusätzlich Kraft in den Armen. Nachdem ich die Zuschauer gegenüber den Alsterarkaden abgelichtet hatte, traute ich ich mir nicht mehr zu den Fotoapparat zurück in die Badehose zu stecken, zog ihn das letzte Stück einfach an der an der Hose befestigten Band hinter mir her. Den Mann am Ausstieg bat ich um Vorsicht, wegen den an mir baumelnden Apparat. Der war entsetzt, erkannte mich, rief "Helmut, Du hast nen Knall" oder so ähnlich. Als er mich an Land hatte, konnte auch er über meine Foto-Aktion lachen.

Hier kommen die Bilder vom Dextro Energy Triathlon in Hamburg von der Schwimm-, aber auch Rad- und Laufstrecke, dazu welche von der Akkreditierung, der Messe und dem Elite-Rennen der Männer. Die stehen hier.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Konkursus
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Beitragvon Konkursus » 27.07.2009, 11:04

@ Helmut

vielen Dank für die herrlichen Bilder, da kommen gleich Erinnerungen an gestern wieder hoch. Du bist wirklich im positiven Sinne verrückt. Das beste Foto ist allerdings das Foto 004 von Dir, man kann so richtig aus dem PC das Stöhnen hören. Klasse.

@ Hanseat

Dein Bericht ist super, herzlichen Glückwunsch zum Erreichen Deiner Wunschzeit.

Dein Bericht ist vor allen Dingen klasse, weil ich merke, dass ich mit meinen Problemen nicht alleine darstehe.

Gestern hatte ich meine erste OD, wollte an und für sich zwischen 2:45 und 3:00 erreichen, hat leider aus verschiedenen Gründen mit 3:03:13 nicht geklappt. Macht aber auch nichts, weil ich jetzt nach diesem ernsthaften Wettkampf weiß, woran ich arbeiten muss.

Hauptproblem bei mir ist einfach das Schwimmen, wo sich immer neue Teilprobleme auftun. Über den Winter gut gearbeitet, Kraulen und Atmen kein Problem, Wasserlage katastrophal (gibt ja noch Neo) 3er Atmung muss noch geübt werden. Im Winter Neo-Testschwimmen im Hallenbad gemacht, ich dachte, ich hätte einen kleinen Propeller am Allerwertesten, einfach nur super. Ende Juni/Anfang Juli an einer Urlaubsveranstaltung der Fa. Swim Trek mit ordentlich Freiwasserschwimmen im Mittelmeer teilgenommen mit Kraulstrecken von 2-4 KM. Ging auch super. Zwischendurch Neo gekauft.

Dann vor zwei Wochen schon am Triathlon Bissendorf teilgenommen, wollte durchkraulen, ging nicht. Abgesehen davon, dass ich gewisse Orientierungsprobleme habe, ein Druck bei der Atmung, so dass ich nach ca. 250 Metern mit Brustschwimmen angefangen habe.

Gestern ebenso, bis dahin befand ich mich geschwindigkeitsmäßig auch noch bei den anderen Kraulern, dann natürlich nicht mehr. Ich bekomme dann auch sofort negative Gedanken. Dass Du das Kraulen wieder angefangen hast, find ich super, hätte ich auf der Rücktour man auch machen sollen, da die Begrenzung auch rechts war und ich als Rechtsatmer dann hätte besser sehen können. Zeit 41:36 - au weia.

Wechseln ging, dort habe ich jetzt keine Schwierigkeiten mehr, Zeit könnten zwar noch besser werden, waren mit 7:15 und 4:09 aber im Rahmen.

Beim Radfahren wollte ich eine Geschwindigkeit zwischen 32 und 33 km/h erreichen (fahre erst seit letztem Jahr). Das hat leider nicht geklappt, mit 1:19:11 knapp über 30. Zwar schade, aber verbesserungsfähig (ich arbeite dran).

Hier hatte ich wie schon in Bissendorf die Schwierigkeit, überhaupt geschwindigkeitsmäßig in Schwung zu kommen, kann eine Folge des Brustschwimmens sein.

Gestern kam natürlich hinzu, dass auf der Hinstrecke nach Teufelsbrück eine ganz schöner Gegenwind blies und auch ganz schöne Erhebungen zu bewältigen waren. Hatte mich nur auf die Helgoländer Allee eingestellt, aber Palmaille und Elbchaussee hatten auch schön was zu bieten. Da hat man früher mehr als 10 Jahre in Hamburg gelebt und weiß das nicht, auch aus weia.

Nachdem mein Garmin bei der ersten Wende in Teufelsbrück eine KM-Zeit von 2:05 auswies, habe ich mir gesagt, jetzt reiß dich mal zusammen, und dann gings auch, insbesondere auf der zweiten Runde konnte ich doch noch ordentlich überholen und es hat Spaß gemacht. Viel mehr als 1:19:11 wären da aber nicht mehr drin gewesen, zuviel blieb auf der ersten Teilstrecke.

Laufen ging für meine Verhältnisse ganz gut. Als mir die Rathausuhr jedoch zeigte, dass ich ungefähr 47:30 laufen müsste, habe ich Vorsicht walten lassen. Am 16.08. nehme ich an der Mitteldistanz Wiesbaden 70.3 teil, auch macht sich in den letzten zwei Wochen leider meine Athrose im linken Sprunggelenk bemerkbar. Wollte deshalb nicht zuviel riskieren und bin einerseits zwar angestrengt, im Verhältnis zu Laufveranstalten aber auch locker ins Ziel gelaufen in 51:01.

3:03:13 waren dann doch nicht so schlecht und berechtigen zu gewisser Hoffnung, auf alle Fälle in meiner Altersklasse M 50. Im Schwimmen und Radfahren ist verstärktes Training angesagt, beim Schwimmen mit Neo im Freiwasser. Meine Frau Ulrike hat sowieso beim Rad als Marschrichtung schnellstmögliches Erreichen einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 35 km/h angedroht :HaHa: , ich fürchte, es kommt Arbeit auf mich zu.

Alles zusammen war es eine schöne und gut durchorganisierte Veranstaltung. Wenn es in meinen Zeitplan passt, immer wieder.

Mein Bericht ist vielleicht etwas lang geworden, wen es gelangweilt hat, sorry.

Ansonsten viele Grüße aus Niedersachsen



Konkursus
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Beitragvon Tribelix » 27.07.2009, 16:53

@Konkursus

Die Wechselzonen in Wiesbaden, werden dein kleinstes Problem sein :HaHa: Gesamt ca.200m

Die Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Radstrecke, würde ich nicht zu hoch setzen, könnte der Taunus was dagegen haben.

Auf der Laufstrecke kannst du deine ganze Routine ausspielen, bißchen steiler auf Asphalt hoch, sanft im Kurpark auf Grand wieder runder und das 4x

Wir sehen uns im Ziel, wenn du so lange warten willst :wink:
Starte um 9:05, du ja schon um 8:20 oder so :?

Es kribbelt schon :D
Thorsten
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Beitragvon thomas-hh » 28.07.2009, 09:06

Meinen Glückwunsch an alle Teilnehmer.
Für mich wäre das nix. Ich schwimme in etwa so wie ein Stück Blei und ein überwältigender Läufer bin ich auch nicht.

Bei den Jedermännern konnte ich nicht zusehen, weil ich arbeiten musste. Aber bei der Elite war ich. Hat mir gut gefallen. Vor allem das Hamburger Publikum, dessen Applaus besonders stark für Daniel Unger war, der als Letzter durchs Ziel ging und unterwegs mit einem breiten Grinsen alle Zuschauer abklatschte, völlig abgeschlagen nach einer Reifenpanne.

Und wenn sah ich über die Straße turnen? Helmut! Mit Kamera natürlich. Irgendjemand auf meiner Straßenseite rief ihn, er drehte sich um, sah aber nicht so aus, als würde er den Rufer erkennen, hat aber zumindest mal in die ungefaire Richtung gewunken. Ich frage mich, ob Helmut überhaupt jemanden erkennt, der ohne Trikot vor ihm steht?
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Beitragvon Konkursus » 28.07.2009, 10:15

thomas statement veranlasst mich, doch noch einmal auf den Triathlon zurückzukommen, obwohl ich gedanklich schon beim Wiesbaden 70.3. bin. Jo, Nichtraucher, bei mir kribbelt es auch schon langsam :wink: .

Nach der ersten Regenerationsphase am Sonntag haben Ulrike und ich uns in Teilen noch das Eliterennen angeguckt und waren insbesondere vom Hamburger Publikum mehr als begeistert (war natürlich auch schon beim Jedermann-Rennen toll). Es waren Mengen im Bereich von Jungfernstieg und Reesendammbrücke unglaublich und diese Begeisterung, obwohl die Profis ja schnell wieder vorbei waren.

Und dann die Einstellung von Daniel Unger. Daran kann ich mir nur ein Beispiel nehmen (kann hier nur für mich sprechen, gilt für viele andere natürlich auch). Bisher hatte ich Glück, aber oft habe ich mich schon gefragt, was machst du im Rennen, wenn du Plattfuß hast? Und wie oft habe ich mir selbst gesagt, aufhören, was soll der Blödsinn, bringt doch nichts.

Und dann macht uns ein Profi es vor, wie es zu laufen hat, einfach super, keine Chance einen Blumentopf zu gewinnen, Publikum abklatschen und das Rennen (auch noch bei steigenden Temperaturen) zuende laufen, einfach klasse.

Da können sich nur die zahlreichen anderen Profis ein Vorbild dran nehmen, die nach dem Schwimmen ausgestiegen sind. Das kommt mir irgendwie komisch vor, ob die da schon in Sauerstoffnot gekommen sind, weil overpaced?

@ Nichtraucher

Jo, ich starte um 08.20 Uhr und versuche, irgendwie in 6 Stunden ins Ziel zu kommen (grobe Peilung, ich nehme das nicht so eng), hängt natürlich alles vom Schwimmen ab (nehme am Sonnabend - ohne Neo) übungsweise am Müritzschwimmen teil über 1.950 m :D .

Muss ohnehin mal sehen, ob Ulrike wegen ihrer Beinbeschwerden durchläuft. Warte natürlich gerne auf Dich, was meinst Du, welche Zeit für die in Betracht kommt, damit ich meine Schweinsaugen besonders gut aufmachen kann?

Und jetzt gilt es, die Zeit zu nutzen :mad: :D .


Viele Grüße - Relef :wink:
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Beitragvon Helmut » 28.07.2009, 22:40

<img src="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... tograf.JPG">

Günter D. schrieb: Hallo Helmut,

ich bin seit vielen Jahren "Fan" Deiner Seite und lese sehr gern die Berichte. Mit dem Hamburg Triathlon 2009 hast Du allerdings den Vogel abgeschossen. Ich bin kurz nach Dir gestartet und hab mich über die aufgeregten Kajak-Fahrer gewundert, die die Schwimmstrecke gequert haben, um Dich zu "retten". Freunde von mir haben die dazugehörigen Beweisfotos gemacht

Mach weiter so
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Flat fu**ing tire!

Beitragvon Peer » 29.07.2009, 23:07

"Flat fu**ing tire!" waren die drei Worte von Norman Stadler kurz bevor er sich beim Ironman 2005 auf Hawai weinend auf seinen Bike-Rahmen stütze. Aber dazu später mehr...

Ich hatte eigentlich Anfang des Jahres geplant wieder mit meinem Vater die Sprintdistanz zu absolvieren, doch nachdem ich beim Vierlanden Triathlon heftiges Feuer für die olympische Distanz gefangen hatte und dies hier im Forum in meinem Bericht bekannt gab, tat sich die Möglichkeit auf zu wechseln. Ein Bekannter von Hanseat wollte mit mir tauschen und so sollte ich dann das erste mal beim Cityman bei der OD antreten. - Herzklopfen -

Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen am Samstag meinen Vater Peter, Leslie, Sportkumpel Olli, Helmut B. und Helmut N. anzufeuern. Ich hatte mir Startzeiten und Startblöcke vorher notiert und war zum Teil ganz schön im Stress, um jeden beim Start und den Wechseln zu sehen.

Leslie hatte eine frühe Startzeit von 8:20 und erwischte in dem Moment wo sie zum Radfahren wechselte, einen Regenguß der sich gewaschen hatte. Trotz schlechtem Wetter und einem Trainingsrückstand durch Krankheit eine tolle Zeit mit 1:38:30!

<img src="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... leslie.jpg">

Helmut B. war um 10:00 an der Reihe und absolvierte seinen aller ersten Triathlon mit einer sehr guten Zeit von 1:43:06 bei den Senioren 4. Auch hier Gratulation. Gleich nach dem Rennen analysierte er, wo er hätte Zeit gut machen können. Hier hat der Triathlonsport definitiv ein neues Mitglied gefunden!

<img src="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... helmut.jpg">

Dann natürlich Helmut N. mit dem Fotoapparat im Wasser. Hier spielt die Zeit natürlich weniger eine Rolle, denn die Idee Bilder AUS der Alster heraus zu schießen, bringt eine 10 komma Null in der B-Note ;)

Interessant war, dass mein Vater in der Gruppe davor gestartet war, beim Schwimmen aber auf sich warten ließ. Als ich sah, wie sich die Sanitäter am Rand des Schwimmziels hektisch auf einen Notfall vorbereiteten und zwei Rettungsboote versuchten in den Tunnel der Reesendammbrücke zu fahren, wurde mir Angst und Bange und ich befürchtete schon, dass meinem Vater etwas passiert wäre. Glücklicherweise kam er dann kurz darauf doch mit dem ihm eigenen Stil nach etwas über 20 min. auf die Schwimmzielgerade. Oft sagt ein Bild mehr als tausend Worte...

<img src="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... /pit_1.jpg">

Der Verursacher des Rettungs-Spektakels war - natürlich - Helmut. Zuschauer hielten seine Foto-Aktion für ein Hilfe-Winken. Auch er erreichte dann nach etwa 20 Minuten das Trockene.

Mein Vater war an diesem Tag mit knapp über 2 Std. überhaupt nicht zufrieden. Dass er sich so nicht vom Cityman verabschieden kann, ist ihm klar und so ist seine Anmeldung und eine bessere Vorbereitung für 2010 schon jetzt sicher.

<img src="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... /pit_2.jpg">

Der Letzte auf meiner Liste war Olli, mit dem ich schon die OD beim Vierlanden Triathlon bestritten hatte. Beim Schwimmen hatte ich ihn kurz erspäht und hatte ausgerechnet, dass ich ihn beim Wechsel vom Rad zum Laufen hätte sehen müssen und zwar genau 15-20 Minuten vor meinem Vater. Olli tauchte nicht auf, dann aber mein Vater, der sich vom Schwimmen erholt hatte und nun recht munter aussah, als er sich zum Laufen bereit machte.

Ich vermutete Olli doch verpasst zu haben und ging in den Zielbereich wo ich meinen Vater kurz vor 13 Uhr im Ziel einlaufen sah. Später erfuhr ich, dass Olli 2 (!) Reifenpannen hatte und einen Teil der Strecke sein Rad getragen bzw. geschoben hatte. Hier muss man ganz klar sagen, dass er für mich den Tapferkeitspreis verdient hat, denn viele hätten schon bei der ersten Panne, spätestens bei der zweiten aufgegeben. Das ist ganz groß Olli!

Am Sonntag ging es dann auch für mich los. 8:10 ... eine für mich ekelhafte Startzeit. Um 6:00 klingelte der Wecker - während mein Geist überlegte sich nochmal umzudrehen, watschelt mein Körper schon in Richtung Kaffeemaschine. Am Vorabend hatte ich alles so vorbereitet, dass ich mich in 30 min. duschen, anziehen und frühstücken konnte. Alles lief reibungslos und so war ich kurz nach 7 am Startblock H und richtete mich ein.

Einige Minuten später begrüsste mich auch schon mein Vater, der hinter dem Absperrungszaun stand und irgendwie viel wacher als ich aussah. "Soll ich Dir einen Kaffee besorgen?" rief er. Scheinbar sah man mir meine Müdigkeit noch an, die ich auch durch die flotte Anfahrt mit dem Rad von Wandsbek aus nicht abschütteln konnte. Als er mir den leckeren Milchkaffee über den Zaun reichen wollte, fauchte eine Ordnerin, dass es verboten wäre Dinge in oder aus der Wechselzone zu reichen oder zu transportieren. Dies sei nur im Check-In/Out erlaubt. "Schließlich könnten Sie ein Rad mitnehmen" fügte sie hinzu. "Gute Frau... man möchte mir nur einen Kaffee reichen?!" erwiderte ich erstaunt. Nun wurde sie bissiger: "Ihre Start-Nummer bitte. Ich muß Sie melden, wenn Sie sich nicht an die Regeln halten". Nun mischte sich ein weiterer Ordner ein und griff mich am Arm "Bitte verlassen Sie doch den Wechselbereich Sie sorgen für Unruhe".

Ich ziehe ja sonst meinen Hut vor den vielen ehrenamtlichen Helfern und den Leuten, die dafür sorgen, dass dieser Event so oft reibungslos und organisiert abläuft, aber hier war ich an zwei etwas merkwürdige Exemplare geraten. Um meinen Start nicht zu gefährden, ging ich zu einem anderen Startblock, zog mich dort komplett um, ließ mir den heiß ersehnten Kaffee über den Zaun reichen und ging 15 min. später nochmal zurück um mein Rad und die Laufsachen an die richtige Position zu stellen.

Noch 20 Minuten bis es los geht und ich mache mich auf zum Schwimmstart. Dort stehen weitere Familienanghörige und Freunde, die mir Mut zureden, denn wieder erstarre ich kurz, als ich die Entfernung zu den hinteren Bojen der Schwimmstrecke sehe.

<img src="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... peer_1.jpg">

Jetzt rennen die Minuten und eh ich mich versehe, geht es auf den Ponton und an die Schwimmstartleine. Ohne das übliche Herunterzählen ertönt das Signal und es geht los! Ich kraule zügig los, komme nach ca. 100 Meter in meinen Rhythmus und bleibe an der Bojenreihe am rechten Rand. Als ich im Zentrum der Innenalster bin, kommt ein kurzes Begeisterungsgefühl in mir hoch, daß ich Hamburg aus dieser Perspektive sehen darf. Kurz darauf geht es unter der Lombards-, dann unter der Kennedybrücke durch.

Bei der Wendemarke sehe ich Menschen auf der Brücke, die fingerzeigend die Irren in der Alster bestaunen. Für einen kleinen Augenblick komme ich mir heldenhaft vor. Ich fühle mich noch gut und komme mit meiner Atmung hervorragend zurecht, sie ist noch ruhig und langsam. Ich versuche nun einen "Schwimmpartner" zu finden an den ich mich dranhängen kann, scheitere aber daran, dass ich sobald ich hinter jemandem herschwimme "aufschwimme" und will ich überholen, schwimme ich lediglich die ganze Zeit neben ihm. 500 Meter lang treibt mich dieses Phänomen zur Verzweiflung.

Ich beschließe kurz vor der letzten gelben Boje die 100 Meter vor der Reesendammbrücke umherdümpelt darauf zu verzichten und mein eigenes Tempo zu schwimmen. Das hätte ich schon viel früher machen sollen, denn auf einmal läuft es total rund. Ich fühle mich super und die Arme werden leichter. Wieder etwas dazugelernt: Nächstesmal mein eigenes Ding machen! Die letzten 100 Meter an den Alsterarkaden genieße ich richtig und kann mir ein zufriedenes Lächeln beim Ausstieg nicht verkneifen.

<img src="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... peer_2.jpg">

Leider kann mich meine Wunschzeit von 25-26 Minuten nicht erreichen und komme nach 28:24 aus dem Wasser. Der Block H ist ganz am Ende vom Ballindamm, so dass ich nun erstmal einiges auf dem blauen Teppich zu laufen habe. Der Wechsel ist für mich mit 5 Minuten ok und schon bin ich auf der Radstrecke.

<img src="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... peer_3.jpg">

Nach dem ersten Kilometer wachen meine Beine auf und ich bin für meine Verhältnisse sehr gut unterwegs, fahre auch bei den leichten Steigungen dicke Gänge und merke, dass heute ein Tag ist, bei dem ich womöglich meine absolute Wunschzeit von 2:35 erreichen könnte. Nach dem Vierlandentriathlon hatte ich mein Radtraining von langen Strecken auf kürzere mit mehr Intensität umgestellt und scheinbar machte es sich jetzt schon bemerkbar.

Dann.. bei km 7 leichte Instabilität unter dem Sattel... was zur..? *Bupp...bupp...bupp......bupp.....* Ich fahre langsamer und merke, wie meine Felge den rauen Asphalt berührt. Das ist dieser Moment an den ich so oft im Vorfeld gedacht habe, aber nie wirklich für möglich gehalten hatte. Ich fahre zwar erst seit 3 Jahren Rennrad, aber hatte in der Zeit nur lediglich einmal einen Platten. Für mich war immer klar, dass ich im Wettkampf den Schlauch wechseln würde, denn es geht ja ums Ankommen, aber mit so einem blöden Gefühl hatte ich dann in der Realität nicht gerechnet.

Ich rollte ein Stück weiter, denn nun rauschten die anderen Fahrer links an mir Vorbei, während ich eine Einfahrt suchte, wo ich meinen Schlauch wechseln konnte. Hier muss ich noch sagen, dass ich ein absoluter Anfänger im Schlauchwechseln bin und nachdem ich das Hinterrad aus dem Rahmen hatte erstmal einige Sekunden überlegen musste wie es nun eigentlich weiter geht. Ich reiße den Mantel herunter und verteile den Inhalt meiner kleinen Radtasche auf dem Gehweg. Schlauch, Werkzeug, kleine Plastikteile von denen ich keine Ahnung habe wofür sie gut sind (Einen Tag später erfahre ich, dass man damit den Mantel einfacher über die Felge bekommt).

Ich brauche ewig um herauszubekommen, wie ich den Schlauch unter den Mantel bekomme und auch die kleine Schraube vom Gewinde zu drehen vergesse ich erst. Die Zeit rennt und mittlerweile habe ich auch so ziemlich jeden Spruch von "Nicht aufgeben!" bis "Arme Sau!" von den vorbeirauschenden Sportskameraden zugerufen bekommen. Nach einer gefühlten Unendlichkeit bekomme ich endlich den Mantel auf die Felge. Ich scheine einen so erbärmlichen Eindruck mit meinem Hinterrad am Straßenrand zu machen, das sich ein Helfer von der anderen Straßenseite erbarmt und zu mir gelaufen kommt um mir beim montieren des Hinterrads zu helfen. Er war sogar so nett mir zu erklären wie ich die hintere Bremse mit einem einfachen Kippschalter öffne. Ich habe leider nicht nach seinem Namen gefragt, aber Du warst meine Rettung! Danke! :)

Nun noch gut aufpumpen... auch hier stelle ich fest, dass ich zwar 6-7 Bar mit der 16 Jahre alten Luftpumpe drauf bekomme, dies mich aber weitere 3 Minuten kostet. Nun stehe ich wieder bereit zum Aufsatteln und der nette Helfer gibt mir nach kurzer Zeit und Kontrolle für freie Fahrt das O.K. zum Weiterfahren. Wie viel Zeit mich die Aktion gekostet hat, kann ich überhaupt nicht sagen, ich vermute aber mindestens 10 Minuten.

Jetzt mache ich mir das erste mal überhaupt Gedanken wie ich jetzt weitermache. Gemütlich zuende rollen und beim Laufen nochmal Gas geben? Versuchen irgendwie wieder Zeit gutzumachen? Während ich überlege merke ich, wie ich schon wieder voll reintrete und motiviert bin noch eine vernünftige Zeit hinzubekommen. Eddie Merckx wäre stolz auf mich gewesen, denn ich verspeise einen Fahrer nach dem anderen. Leider einige, die ich schon vor ca. 15 Minuten überholt hatte...

Kurz vor der Wende überholt mich eine kleine Gruppe von 6 Fahrern, die so penetrant windschatten fährt, dass ich mich schon fremdschäme. Nach der Wende wirkt es fast schon wie ein Team beim Mannschaftszeitfahren. Neben mir taucht ein Motorrad mit 2 Kampfrichtern auf, welches in ca. 30 Meter Abstand hinter der Gruppe herfährt. Der Beifahrer notiert sich einige Nummern auf seinem Zettel. Eine Minute später fährt es an die Gruppe heran, verschafft sich mit einer Trillerpfeife gehör und belegt 2 der Fahrer mit einer Zeitstrafe.

Bei der 20 km Wende bin ich im Kopf immer noch so mit der Verarbeitung meiner Reifenpanne beschäftigt, dass ich erst kurz vorher meinen Vater erblicke, der sich aufgemacht hatte um mich sogar hier noch anzufeuern. Ganz überrascht bin ich über seine Worte "links halten!". Wieso links? denke ich. Auf einmal fahre ich fast alleine auf der Straße und merke, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Ich bin an der Wende vorbeigefahren... zack.. schnell umgedreht und die 300 Meter zurückgefahren und diesmal richtig eingefädelt. Grrr... ich ärgere mich über meine Unaufmerksamkeit.

Die nächsten 20 km verlaufen glücklicherweise unspektakulär und so steige ich nach 1:18:28 am Ballindamm vom Rad. Klatsche in der Kurve zur Wechselzone mit Familie und Bekannten ab, die sich schon Sorgen gemacht hatten, daß mir etwas passiert wäre. "Platten!" rufe ich kurz und laufe zu meinem Platz, schlüpfe in die Laufschuhe und renne los.

Die ersten 2 km die gewohnt fehlenden "Rundheit" der Laufbewegung. Danach komme ich gut rein, habe das Gefühl schnell zu sein. Da ich häufig um die Alster gelaufen bin, kenne ich die Distanz die mich erwartet sehr gut und kann einschätzen wo ich mich befinde und wie welche Strecke ich noch vor mir habe. Bei km 4 plötzlich schwere Beine. Ich habe das Gefühl nur noch zu schleichen. Bei jeder Versorgungsstation kippe ich mir Wasser über den Kopf, aber habe wenige Minuten später schon wieder das Gefühl innerlich zu verkochen.

Ab km 7 dann für mich ein sehr ungewohntes Gefühl. Ich leide... und zwar richtig. Der Spaß ist vorbei und ich quäle mich jeden Meter voran. Visualisiere die Zielgerade um mich zu motivieren. Als ich am Neuen Jungfernstieg entlanglaufe, kommt endlich wieder ein kleiner Energieschub und ich kann das Tempo erhöhen. Als ich auf die Poststraße einbiege ist das Leiden vergessen und ich genieße die letzten Meter.

Ich beende meinen ersten OD Cityman mit 2:45:01 und der Hoffnung, diese Zeit dann im nächsten Jahr ohne Panne nochmal toppen zu können :) Es war dennoch ein super Event und die Stimmung ist einfach immer wieder ein Erlebnis. Das Ziel 2:35 für 2010 steht jedenfalls :)

Ich möchte die Gelegenheit nutzen und mich bei allen lieben Freunden und meiner Familie für das Anfeuern bedanken. Es ist schön, wenn man mit seiner Nervosität beim Start nicht so alleine ist :)

Mein letzter Event dieses Jahr wird wohl St. Peter Ording sein, wenn sich nicht zu der Zeit ein guter Last Minute Urlaub finden lässt ;)

Gruß
Peer
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Beitragvon Konkursus » 31.07.2009, 14:27

Hallo Peer,

so ein Pech aber auch mit Deinem Platten und Deinem Verfahren. Und alle Hochachtung, dieses Pech noch so gut gemeistert zu haben. Vor ein paar Wochen hätte ich für mich noch gesagt, bei Platten Ende. Versuche mich gerade an Deine Einstellung heranzuarbeiten. Aber super, wie Du das gemacht hast.

Allerdings muss ich auch eins sagen. Nach Deiner Vorgeschichte mit dem Kaffee hätte ich keine Hilfe mehr angenommen, ich habe da immer mehr Angst als Vaterlandsliebe. Du weißt ja: die Kleinen lässt man hängen, die Großen laufen. Das ist auch meine Erfahrung bei Triathlonveranstaltungen.

Also beim nächsten Mal machen wir es in Hamburg besser. Du 2:35 (an und für sich müsstest Du ja auf 2:30 gehen), ich peile 2:45 an.

Viele Grüße


Relef
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Beitragvon Tribelix » 31.07.2009, 20:06

Konkursus hat geschrieben:ich peile 2:45 an.

Relef
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@Peer
der größte Albtraum - Ein Platten - ich weiß wie es geht (das wechseln), lust hab ich da trotzdem nicht drauf :?
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