Wie sollte man sich auf einer CTF verhalten?

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Helmut
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Wie sollte man sich auf einer CTF verhalten?

Beitragvon Helmut » 25.11.2007, 17:20

Immer wieder hoere ich von CTF/Teilnehmern, dass sie ihre Gruppe verloren haben und ab dann ohne Fuehrer durch die Gegend eierten. Woran liegt`s?

Ich meine, die Hauptschuld daran haben die anderen Teilnehmer, die im warsten Sinne ruecksichtslos los heizen. Es geht anscheinend vielen am A... vorbei, dass eine CTF eine Gruppenfahrt ist, bei der es ausser Spass nichts zu gewinnen gibt und es unsportlich ist, die anderen einfach abzuhaengen. Oder ist es blos Gedankenlosigkeit, wenn Leute nach Verengungen wie bei einem Rennen Vollgas geben, damit sie ihre Verfolger abschuetteln?

Auffaellig ist, dass nach meiner Beobachtung dieses Problem in den schnellen Gruppen nicht so oft vorkommt. Vielleicht deshalb, weil da ueberwiegend Leute mitfahren, die sich schnell wieder heran kaempfen koennen. Nach meinem Eindruck kommt es aber vor allem dadurch, dass einige Leute gern schnell fahren wollen, sich aber nicht in die schnellen Gruppen trauen, so wie ich es in Ratzeburg erleben musste.

Nach ca. 10 km hatten wir gestopt und uns in eine schnellere und langsamere Gruppe aufgeteilt. Idee der Guides war es, unsere Gruppe so wie wir standen einfach in der Mitte zu teilen. Das haette wohl recht gut gepasst, aber einige vorn stehende Leute wollten lieber bei den langsamen bleiben. Dann fuhr zuerst die kleine schnelle Gruppe ab. Einige Zeit spaeter folgte die zweite Gruppe, bei deren Vorderleuten sofort der Jagdinstinkt durchbrach und sie die Verfolgung aufnahmen. Keine zwei km weiter ging es scharf links ab in einen Wald hinein. Fuenf Leute fuhren dran vorbei, weil sie keinen Sichtkontakt mehr zu den kleinhirngesteuerten Vorderleuten hatten.

Mitschuld haben auch die Guides, die sich von den Teilnehmern das Tempo diktieren lassen. Darf man den vorderen Guide ueberholen, fragte Guide Motta nach der Bungsberg/CTF. Ich meine, man darf, aber der darf deshalb nicht das Tempo mit anziehen. Wer ohne Guide voraus faehrt und sich verfaehrt, hat selbst Schuld daran!

Dass man allein eine leistungsmaessig heterogene Gruppe zusammenhalten und trotzdem allen ihren Spass lassen kann, habe ich bei Exercycle erlebt. Regelmassig erklaert Stephan Blanquett bis wohin wer will voraus fahren kann, um dann dort auf die anderen samt dem Fuehrer zu warten.

Ein anderer Loesungsansatz sind Handsprechfunkgeraete fuer den Anfuehrer und den Lumpensammler, wie sie die Guides der RG Kiel bei der CTF Trans-Aschberg mitfuehrten. Allerdings kann man nicht verlangen, dass jeder ausrichtende Verein jede Gruppe mit zwei solcher Geraete ausstattet. Menschliche Probleme muss man nicht mit Technik, sondern mit angemessenen Umgangsformen loesen.

Wenn Du Anmerkungen oder gar eine andere Meinung dazu hast, nur zu, lass sie einfach raus...
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Re: Wie sollte man sich auf einer CTF verhalten?

Beitragvon Herman » 26.11.2007, 23:44

Helmut hat geschrieben:Immer wieder höre ich von CTF/Teilnehmern, dass sie ihre Gruppe verloren haben und ab dann ohne Führer durch die Gegend eierten. Woran liegt`s? ... Wenn Du Anmerkungen oder gar eine andere Meinung dazu hast, nur zu, lass sie einfach raus...
Ich habe ein paar Zeilen zu Tappendorf geschrieben, wo dasselbe Problem auch aufgetreten ist, wahrscheinlich sogar begünstigt durch die in guter Absicht getätigte Ausschilderung der Strecke. Ein Guide darf nie überholt werden, das ist nicht Sache des Anstands, sondern einfachste CTF-Regel. Zwischen beiden Guides muss die Gruppenstärke immer bekannt sein, Kein Teilnehmer darf verloren gehen oder sich verloren fühlen. Autorität in Form von klaren Hinweisen, Anweisungen kommt allgemein gut an, die Gruppe will geführt werden und dafür stehen nun mal die Guides.

Man sieht so oft, wie Teilnehmer an Depots fast in die Verpflegung pissen. Ein Spitzen-Guide wie Lars in Neumünster lässt kurz vorher an abgelegener Stelle anhalten und hat die Begeisterung der Gruppe auf seiner Seite.

Als Mitglied der RG Kiel freut mich natürlich der Hinweis auf den gelungenen Einsatz der Technik, die indes nur dazu dient, das Bemühen um Gastlichkeit und menschliche Wärme zu unterstützen. Das nur mal so als erster Posten, da kommt bestimmt noch mehr…
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Beitragvon motta » 28.11.2007, 16:31

ich bleibe dabei:
der guide sollte nicht überholt werden.Punkt.

freue mich über jeden vorausfahrer, der verloren geht.

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Beitragvon quasarmin » 28.11.2007, 19:27

Moin

bei der TransAschberg hatten die Funkgeräte hauptsächlich den Zweck den Guide darauf aufmerksam zu machen, wenn die Gruppe hinten abreist. Meist wurde nur der Rufton als kurzes Zeichen verwendet. Damit haben wir quasi die Trillerpfeife ersetzt. Ausserdem wusste der Guide dann vorne gleich was hinten los war, wenn es z.B. einen der leider zahlreichen Platten gab. Bei den Geräten handelte es sich um billige Kleinfunkgeräte, die wir und z.T. von unseren Kinder ausgeliehen haben ;-)
Als Guide macht man ein ständiges Spagat zwischen schnell und langsam. Man kann es nicht allen recht machen. Es ist aber falsch nur vorne nach den Ursachen zu suchen. Wenn eine Gruppe auseinander fällt, dann hat das meist zwei Ursachen, vorne und hinten. Zu den Fehlern der Schnellen ist schon etwas gesagt worden.
Wenn man z.B. bergab bremsen muss, und von hinten einfach nicht aufgeschlossen wird, dann entsteht bei den vorderen Mitfahrern schon mal Unverständis und sie lassen es laufen. Bei der TransAschberg hielt sich das Abhauen nach vorne sehr in Grenzen. Meist sind sie nur langsam vorgerollt wenn ich auf des Rest wartete. Manchmal hilft es die Ungeduldigen in ein kurzes Gespräch zu verwickeln (nach der TA war ich etwas heiser ;o) ) Ich empfand die Gruppe trotz der vielen Verzögerungen dennoch sehr beherrscht.
Ich hatte das vor Ort schon mal angedeutet - Die Bereifung muss bei einer CTF nicht unbedingt "renntauglich" sein, sondern besser rustikal. Es ist allen anderen der Gruppe gegenüber fairer nicht mit Ultraleichtreifen anzukommen, auch eine Antiplatteinlage kann für einen reibungslosen Tourablauf sorgen. Die wenigsten machen sich darüber Gedanken.
Fit sind eigentlich alle, aber mit einer gerade vorangegangen Magendarm-Grippe sollte man vielleicht nicht unbedingt starten (einer musste am ersten Tag von den Guides geschoben werden).
Wichtig ist auch, die Gruppen nicht zu groß zu machen. Das ist aber schwer zu steuern, und streckenkundige Guides in Reserve sind immer Mangelware, vor allem weil die Vorarbeit dazu sehr zeitaufwendig ist.
Bei der TransAschberg haben wir deshalb die Teilnehmerzahl begrenzt.

Je mehr Teilnehmer sich auf die vorgenannten Umstände etwas einstellen, umso weniger umherirrende CTF-Teilnehmer wird es geben.

Viele Grüße
Armin

TransAschberg 2008: http://www.rg-kiel.de/2TransAB.pdf
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Re: Wie sollte man sich auf einer CTF verhalten?

Beitragvon Bagdad-Biker » 28.11.2007, 19:31

Herman hat geschrieben:
Man sieht so oft, wie Teilnehmer an Depots fast in die Verpflegung pissen. Ein Spitzen-Guide wie Lars in Neumünster lässt kurz vorher an abgelegener Stelle anhalten und hat die Begeisterung der Gruppe auf seiner Seite.

Ok, zugegeben, keine schlechte Idee von ihm.
Aber sorry, es kann nicht die Aufgabe der Guides sein, gutes Benehmen und gegenseitige Rücksichtnahme beizubringen.

Das Rasen bei den CTF´s scheint zuzunehmen. Das kann ich nicht verstehen.
Wer unbedingt das Erfolgsgefühl braucht als Erster über die Ziellinie zu fahren, soll doch bitte an Rennen teilnehmen. Wem wollen solche Typen eigentlich was beweisen?
Geht es doch bei einer CTF vorrangig um das gemeinsame Radeln in der Natur.
Selbst wenn ich feststelle in einer Gruppe unterwegs zu sein, die mich nicht richtig fordert, kann ich mich doch wohl aus Rücksichtnahme am Tempo der Gruppe orientieren. Niemand hindert mich daran hinterher noch einmal die Runde in eigenem Tempo zu absolvieren.

Wer seinen Guide überholt zeigt meiner Meinung nach charakterliche Schwächen. Das hat mit mangelnder Autorität der Guides nichts zu tun. Eher mit mangelndem Respekt für das Bemühen und die Arbeit dieser Leute.
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mir ist keiner weggefahren.

Beitragvon Heide-Biker » 28.11.2007, 21:38

In Eutin bin ich meine erste CTF gefahren. Beim Start hatte ich keine Ahnung in welcher Gruppe ich mitfahren sollte. Ich sortierte mich in die zweite Gruppe der 70-KM-Gruppe ein. 8 Kilometer versuchte ich mitzuhalten. Aber ich hatte keine Chance, denn der Puls war zu hoch. Beim Lumpensammler habe ich Bescheid gesagt, dass ich auf die 3. Gruppe warte. Er wollte eingentlich keinen zurück lassen und ließ die gesamte Truppe anhalten. Ich konnte dann aber klar stellen, dass ich keine Chance hatte das Tempo mitzuhalten. Es sollte die Gruppe auch nicht wegen meiner Unerfahrenheit langsamer fahren.

Keine 5 Minuten habe ich gewartet und ich konnte mich in die 3. Gruppe einreihen. Guide Bärbel hat dann mit einer guten Mischung aus Tempo und Warten die Gruppe zusammengehalten. Hier konnte ich dann gut mithalten.

Später stellte sich dann heraus, dass die 70 Kilometer auch zuviel sind und ich wechselte auf dem Bungsberg bei Kilometer 40 in eine 56-KM-Gruppe.

In Eutin klappte alles wirklich gut. Als Buchholzer hätte ich auch den Weg nach Eutin zurück nicht alleine gefunden.
siehe auch: www.Radsportler-helfen-Nils.de
siehe auch: www.Heide-Biker.blogspot.com
siehe auch: www.Team-Mainplan.de

Viele Grüße aus der Nordheide

Karsten Niemann
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Walkie-Talkie-Set günstig bei Tchibo

Beitragvon Helmut » 30.11.2007, 23:48

Ich fand die Idee mit den Handsprechfunkgeräten überzeugend. Die gibt's zur Zeit preiswert als

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Ich werd mal unseren MTB-Spartenleiter drauf hinweisen, weil ich meine, das ist auch was für unsere Tagestouren, wobei allerdings zwei Geräte genügen würden...
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.

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