12. Harzer MTB Event, Altenau 2011 (Bericht und Bilder)

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Ulrike
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12. Harzer MTB Event, Altenau 2011 (Bericht und Bilder)

Beitragvon Ulrike » 09.06.2011, 10:50

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<b>12. Harzer MTB Event 2011 in Altenau
Mehr Rennen als Marathon</b>


Am 22.05. war es soweit für den zweiten Lauf des Harzer MTB-Cups beim 12. Harzer Mountainbike Event in Altenau. Die Ausschreibung klang relativ harmlos: "Die gut markierten Strecken bestehen zum großen Teil aus Forststraßen und einigen Singletrail-Passagen; zwei bis drei Stellen erfordern bei schlechtem Wetter fahrerisches Können." Da die Vorhersage gutes Wetter ankündigte, war eigentlich nichts zu befürchten und eine vorherige Streckenbesichtigung erschien überflüssig. Doch es kam alles ganz anders.

Konkursus und ich hatten erst dieses Jahr angefangen, uns ernsthaft mit MTB-Marathons zu beschäftigen und stellten schnell fest, dass unsere guten 14 kg schwerenTouren-Fullys nicht so ganz die adäquaten Fahrzeuge waren. Die Gedanken an Race-Hardtails ließen sich nicht mehr vertreiben und ein Testbericht über das Scott Scale 40 löste schließlich einen akuten Kaufzwang aus, der auch gleich umgesetzt werden konnte. Die Räder waren sofort lieferbar und konnten am Freitag vor dem Event abgeholt werden.

Um sie wenigstens noch ein bisschen einzufahren, entschlossen wir uns dann doch zu einer Anreise am Vortag, um vorab eine Runde des Rennens (38 km mit 750 hm) abzufahren und davor die Strecke des CC-Rennens, das neben allen möglichen Kinder- und Jugendrennen schon am Samstag stattfand.

Die CC-Runde (7,8 km mit 206 hm) hatte - selbstredend - einige sehr knifflige Passagen, wobei insbesondere das letzte Stück vor dem Start-/Zielbereich im Blickfeld der Zuschauer nur mit Fahrtechnik-Kenntnissen von mind. Level 3 ohne Absteigen und Schieben zu bewältigen war.

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Zum Nachmelden hatten wir nicht so die rechte Meinung, da zusätzlich zum Nenngeld von 15,00 € noch 10,00 € Nachmeldegebühr verlangt wurden, ein Betrag der schon ins Kreuzfeuer der Kritik geraten war. Konkursus schimpfte leidenschaftlich über den hohen km-Preis bei einer Rennstrecke von 3 Runden für Männer und 2 für Frauen, sodass ich auch darauf verzichtete, mir den automatischen Treppchenplatz abzuholen. Es startete dann nur eine einzige andere nachgemeldete Frau, die sich unter einem Rennen sicherlich etwas anderes vorgestellt hatte.

Gesamtsieger wurde Andre Kleindienst, gefolgt von Stefan Danowski mit nur 56 Sek. Abstand. Teilgenommen hatten insgesamt nur 30 Personen.

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Wie es wohl ohne die 10,00 € Nachmeldegebühr ausgesehen hätte???? Die Strecke hätte jedenfalls deutlich mehr Fahrer zugelassen, wenn man mal so an die BMC in Soltau denkt.

Aber was soll's. Gekommen und rechtzeitig gemeldet waren wir für die zwei Runden der Marathon-Mittelstrecke. Erfreulicherweise war die Runde schon am Samstag soweit ausgeschildert, dass wir sie nach Besichtigung der zum Event gehörenden kleinen Fahrradmesse ohne GPS nachfahren konnten. Dass die neuen Hardtails gewöhnungsbedürftig waren, hatten wir einkalkuliert. Dass die Einschätzung der Schwierigkeit einer Strecke doch sehr vom Auge des Betrachters abhängt, wurde uns erst an diesem Tage richtig bewusst. Ein Mitglied der MTB-Freunde Oberharz hat da doch andere Maßstäbe als wir Flachlandtiroler, gab es doch einige Steilabfahrten, die auch bei schönsten Sonnenschein an bzw. über unsere Grenzen gingen, und lange ungewohnte Kräfte zehrende Wurzeltrails. Und nicht nur das: auch das fahrtechnisch fordernde Endstück der CC-Strecke gehörte dazu. Zum Ausgleich war aber die Beschilderung 1a. Die Abbiegepfeile waren parallel zu dem noch unsichtbaren Gefälle bzw. der Steigung ausgerichtet, sodass man rechtzeitig richtig schalten konnte. Eine wirklich geniale Idee.

Am Ende der Besichtigung waren wir doch sehr froh darüber, dass wir wussten, was uns am Sonntag erwartete oder besser gesagt, zu wissen glaubten und begaben uns in unser ergoogeltes Hotel "Zur Schmiede", das sich als wahrer Glückgriff erwies, nur ca. 1 km vom Event-Gelände entfernt mit einem MTB-freundlichen Inhaber, der uns gleich anbot, das Zimmer zur Stressvermeidung erst nach dem Marathon zu räumen. Es gab eine MTB-Waschgelegenheit und wir hätten auch die Garage nutzen können. Das Frühstück am Sonntag wurde extra vorverlegt, sodass wir gut gestärkt die Startunterlagen abholen konnten.

Nach dem Startschuss kam erst einmal Freude auf. Im dichten Fahrerfeld ging es zügig voran und es konnte auch der eine oder andere überholt werden.

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Diese Freude währte aber nur bis zur ersten Steilabfahrt. Die Einheimischen stürzten sich herunter als gäbe es kein Morgen mehr und in dem ganzen Gedrängel und Geschubse war ein Schieben kaum noch möglich. Als ich endlich unten war, hörte ich Motorengeräusche. Oh nein! Das Besen-Quad! Vor der Abfahrt waren doch noch so viele hinter mir! Ich gab Gas, aber das Ende des Feldes kam nicht mehr in Sicht. Nur an Stellen mit guter Aussicht war in unerreichbarer Ferne ein vereinzeltes rosa Trikot zu sehen. Da half auch das schöne neue Hardtail nicht weiter. Frust machte sich breit und es war kein Trost, dass die Überrunder von der schnellen Truppe an einigen steilen Rampen genauso schieben mussten wie ich.

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Die richtige Stimmung, um über die Sinnfrage zu grübeln. Sollten Leute wie Konkursus und ich, die irgendwo zwischen rein Freizeit orientierten Breitensportlern und Wettkampf orientierten Leistungsportlern liegen, überhaupt an solchen fordernden Veranstaltungen teilnehmen? Was bringt es, ewig hinterherzuzotteln und den Verkehr aufzuhalten? Jäh wurde ich durch einen Überholer aufgeschreckt, der sichtlich nicht zu den Überrundern gehörte. Da war doch tatsächlich noch jemand hinter mir gewesen. Ich holte ihn schnell wieder ein und da er keinen besonderen Ehrgeiz ausstrahlte, kamen wir ins Gespräch. Es war sein erstes MTB-Rennen, er hatte keine Lust mehr und wollte bei der nächsten Gelegenheit aussteigen. Und Tschüss, das war's mit der netten Abwechslung, bis es auf den letzten 10 km doch noch interessant wurde.

Das rosa Trikot kam plötzlich immer näher. Offensichtliche Konditionsschwäche, die ich natürlich zum Abhängen ausnutzte. Der neue Schwung wurde allerdings kurz darauf durch einen am Wegesrand neben seinem Rad liegenden Fahrer gebremst. Oh Gott! Bitte kein Unfall! Was weiß ich von erster Hilfe ...?! Schlechtes Gewissen. Der Führerschein ist schon solange her. Aber ich hatte Glück. Der gute Mann war nur von Muskelproblemen geplagt, schon auf dem Weg der Besserung.

Voller Erleichterung ging's weiter und plötzlich erblicke ich ein Sesamstraßen-Trikot neben einem HFS-Trikot, deren Träger angeregt plaudernd die Räder einen relativ moderaten Anstieg hinaufschieben. Was macht Konkursus denn da? So geht es ja nun wirklich nicht. Ich fahre kommentarlos vorbei. Konkursus nimmt die Verfolgung auf und lässt seinen neuen Sesamstraßenfreund einfach stehen. Und so kamen wir - wenigstens als Nichtletzte - ins Ziel, wo wir uns vor Einlösung des Pasta-Gutscheins mit reichlich Obst und Kuchen stärken konnten.

Aber nicht nur der Pasta-Gutschein gehörte zum Startgeld, sondern auch der freie Eintritt in die örtliche Therme zum Duschen und Umziehen. An der Rezeption dieser doch etwas nobleren Wellness-Einrichtung zeigte sich, dass der Umgang mit verdreckten MTB'lern nicht zum Alltag gehörte und mit einem etwas schnippischen "Jetzt haben Sie 3 Std. Zeit zum Duschen!" bekamen wir die Eintrittschips ausgehändigt. Dafür waren wir aber nicht gekommen, sondern um im heißen Whirlpool unsere Muskeln zu entspannen. Und so hatte das Event noch einen schönen Ausklang.

Fazit: Wer bei einer solch relativ kleinen Veranstaltung echte Rennatmosphäre erleben will, sollte schon in der Lage sein, die Strecke von 76 km mit 1.500 hm mit mindestens 18 - 19 km/h zu bewältigen. Auf der anderen Seite gibt es für Nordlichter im Sommer MTB-mäßig kaum eine Alternative, da die großen Veranstaltungen mit einem entsprechend hohen Anteil von schwächeren Fahrern wie Vulkanbike, Sundern und Black Forest Ultra für ein Wochenende oder sogar nur einen Wochenendtag viel zu weit weg sind.

Schnelle und versierte Fahrer werden mit Sicherheit viel Spaß und die Gelegenheit haben, sich an der MTB-Elite zu messen. Für die, die es werden wollen, ist es durch die sehr abwechslungsreiche und vielseitige Strecke zumindest ein hervorragendes Training und ein Formtest. Wenn man bereit ist, notfalls allein zu fahren und kein Problem damit hat, andere warten zu lassen, ist sogar ausreichend Zeit für die drei Runden der langen Strecke. Offizieller Zielschluss für die Durchfahrt auf die dritte Runde war nach 6 Stunden. Wir hinter dem Ende des Feldes waren mit unseren zwei Runden nach knapp 5 Stunden fertig, hätten also noch locker eine dranhängen können. Aber anders als in Sundern und bei vielen anderen NRW-Veranstaltungen muss beim Harz-Cup die Strecke bei der Anmeldung festgelegt werden. Spontane Umentscheidungen unterwegs gibt's nicht. Eigentlich schade. So fiel Freund Sesamstraße gnadenlos durch die Wertung. Er hatte sich für drei Runden gemeldet und erst unterwegs gemerkt, dass für ihn nicht mehr als zwei machbar waren.

Die Photos stammen von Petra Junge. Ihre vollständigen Alben befinden sich hier:
https://picasaweb.google.com/jungepetra ... rathon2011 und https://picasaweb.google.com/jungepetra/AltenauCC2011#.

Ulrike :wink:
Hilfe !! Ich brauch' einen 48 Std.-Tag!
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Janibal
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verkehrte welt

Beitragvon Janibal » 09.06.2011, 15:28

Ich kaufe mir extra ein Fully, damit ich bergab nicht so viel Zeit verliere. Und: Es ist besser geworden. Ein Fully bringt Sicherheit und Kontrolle, die 4 kg mehr bergauf sind nur für DANOWSKIs wichtig. Hardtails machen deutlich schneller müde und sind bei Erschöpfung kein Spass mehr. So mein Eindruck. Ich geb mein Fully nicht wieder her.

Was vielen hilft um bergab zu fahren, und auch technisch logisch ist, ist eine Bürosattelstütze. http://www.bike-components.de/shop/cat/ ... nkbar.html Die Dinger haben nur Vorteile: Geldbeutel leichter, Rad schwerer und damit bessere Traktion. Hauptvorteil: Du kommst um 10 cm dem Boden näher und hast damit ein Laufrad. Da du nun hinten fast auf Nabenhöhe sitzt, denkst du, es ist alles waagerecht und du hast nicht das Gefühl, du gehst über den Lenker. Und alles verstellbar während der Fahrt. Kenne ein paar, die sind hoch zufrieden.

Der Fahrer mit der Nummer 543 auf dem zweiten Bild ist übrigens Werner S., Hildesheim, Germany. Ulrike, du wirst ihn bei Duisburg 24h treffen.

Das Marathonkonzept vom Harz-Cup finde ich gewöhnungsbedürftig, da durch die Rundenwiederholung eine mentale Belastung hinzukommt. Lieber wäre mir entweder eine einzelne Strecke mit voller Länge oder Shorttrack. 4 km Runden, 25 x durchfahren ist zuschauerfreundlich, leichter zu organisieren und du fühlst dich nicht so alleine. Das wäre dann ein langes CC-Rennen auf einfacherer Strecke.
St. Jan
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Re: 12. Harzer MTB Event, Altenau 2011 (Bericht und Bilder)

Beitragvon Helmut » 10.06.2011, 23:59

Ulrike hat geschrieben:Die richtige Stimmung, um über die Sinnfrage zu grübeln. Sollten Leute wie Konkursus und ich, die irgendwo zwischen rein Freizeit orientierten Breitensportlern und Wettkampf orientierten Leistungsportlern liegen, überhaupt an solchen fordernden Veranstaltungen teilnehmen? Was bringt es, ewig hinterherzuzotteln und den Verkehr aufzuhalten?
Tja, ähnliche Erfahrungen machten Konkursus und Ulrike sicherlich auch eine Woche später in Clausthal-Zellerfeld, wie die Ergebnisliste von dort belegt. Meinen Respekt, dass sie trotzdem dort mitschwimmen, wenn auch am Ende des Feldes.

Das Problem entsteht wohl dadurch, dass man als schwächerer Teilnehmer auf solchen Rundstreckenrennen überrundet wird, was vielen den Spaß verleitet. Man kann das auch bei Straßenrennen beobachten, je kürzer die Runde, um so größer die Gefahr (mehrfach) überrundet zu werden. Die Folge: Die Leistungsschwächeren ziehen sich zurück, das Teilnehmerfeld ist relativ klein. Die Mittelstarken, wie Konkursus und Ulrike, bilden das Ende des Feldes. Als ich vor ca. zehn Jahren zufällig beim MTB Event als Zuschauer dabei war, schien mir die Veranstaltung volkstümlicher zu sein.

Wer viele Teilnehmer bei seiner Veranstaltung begrüßen will, muss eine lange Strecke anbieten. Bei den Vattenfall Cyclassics kann man bis zu über 150 km fahren, ohne Gefahr dabei jemals überrundet zu werden (den Besenwagen gilt es allerdings auf Distanz zu halten). 22.000 Teilnehmer sind jedes Jahr bereit dafür einen hohen Startpreis zu zahlen.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
Bagdad-Biker

Beitragvon Bagdad-Biker » 11.06.2011, 13:01

@ Janibal
hab ich doch schon immer gesagt. Fully ist Balsam für den Körper. Bergab mehr Traktion=mehr Speed. Was Du bergauf an Zeit verlieren könntest, trainierst Du dir einfach an :)

Ja ein MTB Rennen ist kein Zuckerschlecken. Da muss neben der Form auch die Technik stimmen. Up- wie auch Downhill kann man richtig Zeit machen. Üben übt. Und überrundet werden ist doch nicht weiter wild. Passiert mir häufig. Und? Ist doch kein Beinbruch. Ich schraub meine Erwartungshaltung einfach auf ein Minimum herunter, dann bin ich auch nicht enttäuscht.
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Sinnfrage Harz MTB-Cup

Beitragvon Konkursus » 01.07.2011, 21:33

Für mich lässt sich die Sinnfrage des Harzer MTB-Cups ganz einfach beantworten: per aspera ad Holsten.

Wenn ich etwas lernen will, geht das nur begrenzt bei Massenveranstaltungen wie z. B. bei der tollen Veranstaltung in Sundern oder bei der ebenso tollen Veranstaltung in Daun im letzten Jahr.

Diese Veranstaltungen ziehen mehr als 1.000 Teilnehmer und die Streckenführungen sind darauf ausgelegt, dass nichts passiert. Technisch schwierige Passagen sind selten zu finden, die Schwierigkeiten ergeben sich häufig aus den Höhenmetern oder teilweise knackigen Anstiegen. Wie viel Rodelberge sind wir inzwischen hochgefahren?

Da sich hier immer der eine oder andere Kegelverein auf Ausflug befindet (um es spaßig auszudrücken), ist es für mittelstarke Fahrer - wie Helmut richtig ausführt - auch nicht so schwierig, irgendwo noch im mehr oder weniger geschlossenen Feld anzukommen. Dort etwas zu lernen, fällt aber dann relativ schwer.

Anders ist es aber bei solchen Veranstaltungen wie im Harz. Dort sind wir die schwachen Fahrer und niemand anders. Deshalb ist es immer mein Ziel, auf der Fahrt etwas zu lernen und nicht als letzter reinzukommen. Gelingt mir nach Möglichkeit beides, bin ich zufrieden.

Hier gibt es aber auch einige blöde Punkte, die nun einmal nicht zu ändern sind. Harz-Starter sind offenbar Dauerstarter und viele kommen aus der Gegend. Die kennen die Strecken aus dem eff-eff. Am Tag vorher nur einmal rüberzufahren, hilft nur bedingt. In diesem Jahr sind wir in Braunlage das zweite Mal gefahren und es flutschte gleich viel besser.

In Altenau war leider festzustellen, dass viele Starter offenbar "keine Lust" mehr hatten und deshalb vorzeitig abbrachen. Immer nach dem Motto: Letzter sein will ich nicht, also fahre ich nicht weiter. Na ja....

Schließlich lassen sich die Harzrennen mit Duathlonveranstaltungen vergleichen. Bei meinen ersten Duathlonveranstaltungen dachte ich noch, als M50-Läufer mit deutlich unter 50 Min. über 10 Km wäre ich ja nicht schlecht (bei Laufveranstaltungen bin ich das auch nicht), dort musste ich leider feststellen, dass ich fast der Schlechteste war. Die Läufer oder Fahrer, die eben sonst nicht ganz so gut sind, nehmen an solchen Veranstaltungen nicht (mehr) teil. Schon beim jeweiligen Start gehts ab als wenns kein Morgen mehr gibt, ob im Harz oder beim Duathlon.

Aber beides härtet ab und darum gehts mir. Es gibt nun wenig, was mich an einem Start hindern würde. Wenn ich z. B. sehe, dass es bei der mad-east-challenge nur eine Damenklasse gibt und die letzte Mastersklasse bei Jahrgang 1970 und niedriger anfängt, frage ich mich, was das soll? Gesa Brüchmann (fahrerisches Können jetzt mal ausgeblendet) - Jahrgang 1990 mit Ulrike (Jahrgang 195...) in einer Klasse, was soll das denn? Eltern-Kind-Fahren? Nee, das brauch ich nun nicht, da sind mir die Ausgangspositionen zu ungerecht. Da gönn ich dem Veranstalter dann auch nicht mein Startgeld, auch wenn das vielleicht etwas trotzig sein mag.

Also, ab jetzt in Zeven noch einmal ordentlich Bunker fahren, im Winter ebenso ordentlich Spinning, Bergprogramme bei uns im Keller und dann kann der Harz wieder kommen.

Viele Grüße


Konkursus
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Beitragvon Jörg » 04.07.2011, 18:44

Hallo Konkursus,

wir haben euch beide am Start in Braunlage getroffen und ich muß sagen, der Harz-Cup hat mich sehr beeindruckt. Ich bin am überlegen, die Serie 2012 mitzufahren.

Fahrt ihr nur für einen Tag in den Harz oder wird daraus ein nettes Wochenende? Wir waren zu viert in Braunlage und habe jeden Tag lange Trainingfahrten unternommen als Vorbereitung für den Ostseeman. Wir kommen halt aus Glücksburg. Da ist es nun mal Pflicht, daran (in der Staffel) teilzunehmen.

Ich fahre halt viel lieber Mountain-Bike und dazulernen möchte ich auch. Das große Ziel, trotz Ü50, einmal über die Alpen zu radeln aber eins nach dem anderen.

Am 28.08 ist der letzte Lauf zum Harz-Cup, einen Versuch ist es wert, oder?

Gruß aus dem hohen Norden
Jörg
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Beitragvon Konkursus » 05.07.2011, 09:47

Hallo Jörg,

nett, Euch in Braunlage kennengelernt zu haben.

Verlängertes Wochenende etc. haben wir in diesem Jahr unterschiedlich gehandhabt. Nach unserer Auffassung ist es wichtig, die Strecken zu kennen. Weniger um den Nachteil der "Einheimischen" oder "Dauerstarter" auch nur ansatzweise aufzuholen, sondern, um schon einmal zu wissen, wo besondere Knackpunkte sind. Auf Bildern und in Berichten sieht das alles so einfach aus und wenn Du dann an einer besonderen Stelle bist, merkst Du, dass es doch viel steiler ist als gedacht.

In Bad Harzburg und Altenau waren wir dann schon einen Tag eher angereist und das war auch richtig, gerade Altenau wich doch sehr von der Beschreibung ab (jedenfalls für uns).

Clausthal-Zellerfeld braucht man nicht unbedingt, da sind nur für Flachlandtiroler einige Schiebepassagen drin, die technischen Einheiten so gut wie gar nicht.

Am "einfachsten" war für uns Braunlage. Einmal kannten wir die Strecke schon weitestgehend und dann fehlte in diesem Jahr ein Teil zum Achtermann, der nach meiner Einschätzung 20% Steigung hatte und für uns nur schiebend zu bewältigen war 2010. Aber hier wurde für uns auch deutlich, wie wichtig Training und Kenntnis ist. Ulrike hat in der letzten Runde den Wurmberg komplett fahrend geschafft, ich immerhin in der ersten bis auf die letzten Meter.

In Schierke machen wir wegen der wohl äußerst schwierigen Strecke und des schönen Programms ein Komplettwochenende. Am Freitag machen wir Gebrauch vom Angebot der geführten Streckenbesichtigung, die über die lange Runde geht. Dann kann man entscheiden, ob Fully oder HT und ob man es wagen kann, noch auf die lange Strecke umzubuchen (glaube ich aber nicht). Sonnabend dann eher das Rennen über 39 Km und am Sonntag fahren wir noch die geführte Brockentour, dann hat man aber MTB-mäßig genug getan.

Lasst uns mal treffen in Schierke, wir freuen uns.


Konkursus

(Ostseeman haben wir im letzten Jahr auch als Staffel gemacht, leider hatte ich enorme Schwimmschwierigkeiten)

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