Critical Mass Hamburg 09'15, Deichtorhallen (Bericht+Bilder)
Verfasst: 26.09.2015, 09:49
Mit fast 4.000 Leuten bei trockenen aber kühlen Wetter erzielte die Critical Mass Hamburg wieder beeindruckende Ausmaße. Beim Treffen quoll die große Fläche zwischen den Deichtorhallen über. Es dauert einige Zeit, bis so ein riesiger Pulk ins Rollen kommt, dann aber ging es flüssig auf breiten Straßen nach Wandsbek und wieder zurück ins Zentrum.
Dass der Wallringtunnel wieder frei ist, freut auch die CM’ler, zählt doch die Fahrt durch die eigentlich allein den Autos vorbehaltenen Unterquerung des Steintorwalls zu einer der mit Lauten Juchzen quittierten Höhepunkten einer CM.
Nachts sind alle Radler grau, könnte man sagen. So kam es, dass ich auf der Lübecker Straße einige Corker fotografierte und schon weiter fahren wollte, weil ich Uli und Karin erst erkannte, als die mir zuriefen. Wir haben dann weitere Male zusammen gecorkt und sind so gegen halb zehn aus der CM aus- und in‘ne Kneipe eingefädelt.
Um mehrfach zu corcen, muss man den gesamten Tross überholen. Das dauert einige Zeit, weil der um die zwei Kilometer lang ist und die CM auf der Straße fahrend, von den leider immer noch üblichen Hindernissen auf den Radwegen befreit, konstant voran kommt und „die Bahn“ nicht immer zum Überholen frei ist. Erst nach sechs Kilometern erreichten wir von hinten kommend die Spitze, das nur, weil die am Horner Kreisel vor einer rote Ampel ordnungsgemäß hielt.
Wie ich die so ablichte, höre ich Leute meinen Namen rufen, hätte sonst Harterbrocken und das Fernberliner Eisenschwein ebenfalls nicht erspäht.
Ausgerechnet an einer neu installierten Radfahrerampel blieb Karin mit dem Oberkörper hängen, schleuderte auf den Boden und verbog sich ein Stück auf der Rückseite ihres Helms. Wenn man von der Bürgerweide korrekt auf dem Radweg fahrend halblinks in die B75 abbiegt, hängt die Ampel halb verdeckt hinter einem Mast, gibt ihre Signale an diejenigen, die die 75 queren und in die Bürgerweide einbiegen wollen. Kurz darauf hörten wir, wie der Nächste die Ampel streifte. Mir mangelt es im Moment an einer Idee, wie man diese Gefahrenquelle entschärfen könnte.
Die Polizei verrichtete ihren Dienst wieder ebenso unauffällig wie effizient, blieb dabei tief entspannt. Geschluckt habe ich, als eine Weißer Mäuserich sein Blaulicht einschaltete und in etwa in meine Richtung zu winken schien, gleich nachdem ich in fotografiert hatte. Ob ich das Bild löschen sollte, fragte ich. Nee, ich hab doch zu dem kleinen Jungen gewunken.
Natürlich kann man mit sieben Motorrädern und drei Autos nicht die CM komplett absichern. Dazu bedarf es der zahlreichen freiwilliger Corker, aber ich erachte es als großes Plus an Sicherheit, dass immer zwei Polizeifahrzeuge die CM nach hinten absichern, damit da niemand hinein brettert. Leider gibt es auch ab und zu Momente, in denen ich die Präsenz der Weißen Mäuse als hilfreich empfinde. Herzlichen Dank an unsere Polizei Hamburg für deren Verständnis und Unterstützung.
Bei Gröninger Bier und Helbingschen Kümmel sinnierten wir, ob die CM nicht mal über die Köhlbrandbrücke führen sollte. Von den Deichtorhallen direkt hin und zurück wären es 30 km, also in Reichweite, allerdings könnte die Abfahrt auf der steileren Westseite (50 km/h sind da locker drin) zu heftigen Unfällen führen. Nicht jeder CM’ler beherrscht sich und sein Rad.
Hier kommen meine
<a target="_blank" href="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... x.html">42 Bilder von der Critical Mass Hamburg</a>.