„… mehr wurde heuer nicht gelacht über 210 km mit 2.100 Höhenmetern, tendenziell gegen den Wind bei 12°C und knackigem Regen, der von den 8 Stunden Fahrzeit etwa 2 Stunden andauerte. Da mach ich jede Wette.
Eine Tour, die allen Widrigkeiten in der Orga, in der Vorbereitung, in der Teilnehmerzahl, in den 1,5 Monaten vor der Ausfahrt und auch meinem inneren Schweinehund trotzte und so bewiesen hat, dass der Eulenexpress da ist, dass es nur die richtigen Leute braucht, dass es einfach nur ein paar Kilometer Straße, zwei schmale Reifen, reichlich Strava-Segmente und die richtige Einstellung braucht, um Spaß zu haben. Aber das alles ist ja nichts Neues.
Neu war in 2013 die Tatsache, dass wir in den Solling gefahren sind, ohne den Solling zu überqueren (na ja, fast ohne). Nach dem Motto „nichts ist langweiliger als immer dieselbe Strecke“ (schließlich können wir mit Paris-Nizza nicht dienen), wurde die Route heuer umgeleitet. Vom Start bei Solling-Jörg ging es erstmal südlich in den Harz. Durch’s Barbarenland rollten wir bei noch trockenen Straßen über Lutter am Barenberge nach Langelsheim, wo es den ersten längeren Anstieg des Tages vorbei an der Innerstetalsperre (an der Tomas am liebsten eins der Wurmlöcher zum Reschensee genommen hätte) über Wildemann nach Bad Grund und schön locker rollend runter bis Förste, Wadenzwicker-Umweg über Willershausen, Echte nach Katlenburg….huch, es läuft ziemlich gut. Schneller als gedacht ließen wir uns an den 3 Verpflegungsstationen ruhig Zeit und fuhren schon mal das Radlerlatein- und „Döntjes“-Wikipedia hoch. Herrlich, was man in 10 min so alles palavern kann. Frau Eklund sperrte ihre Toleranzkiste ganz weit auf und hatte genau so viel Spaß wie wir.
Raus aus dem Harz, über den Eulenberg (oder ist es der Mäuseberg?) bei Bühle endlich Rtg. Westen. Über ein paar bessere Bodenwellen gelangten wir nach Dransfeld, wo sich die Frage „Hoher Hagen oder ja“ schnell beantworten ließ: „…rauf da entgegengesetzt der Tour d’Energie- Fahrtrichtung. So oft kommen wir hier ja nicht her“. Ein Anstieg, der wenig Schrecken hat und von der Südseite auch nicht die zweistelligen Prozente im Schlussbereich, sondern einfach nur wunderschön zu fahren ist. Die vor einiger Zeit schnell zusammengeklickte Strecke war ein Glücksgriff. Kleine Straßen, guter Asphalt, es gab nicht viel auszusetzen, außer dass die Tour am Tag 1 schon nach 210 km zu Ende war, mit dem bekannten Edelzwicker kurz vor Fürstenhagen.
Ok, die Strava-Segmente gingen ziemlich alle an Tomas, zu stark seine Leistung am Berg…na ja….wenn da nicht der Hohe Hagen gewesen wäre…
Was dann kam, ist nicht schriftlich wiederzugeben, zumindest nicht mit Forum-gerechtem Wortschatz und meinen rhetorischen Fähigkeiten. Wie soll man es beschreiben, wenn 5 Kerle voller Endorphine und 2 Damen am 14. September eines Jahres diverse Schwarzbiere zu Grünkohl (!) und Mini-Hax’n (!) vertilgen. Was dabei rauskommt? Ihr könnt‘ es euch denken. Nein? Dann ärgert euch zu Recht, dass ihr nicht dabei gewesen seid und das ganz gewaltig. Glücklich, vollgefressen (sorry, aber anders kann man das nicht nennen) fielen wir nach und nach in die Kojen…
Tag 2. Rückfahrt
Aufstehen, duschen, frühstücken, Rad fertig machen, Klamotten ins Anjamobil, ab geht’s….nach 10 min erst mal ein kleiner Wadenbeißer von 1,6 km, der den langen Anstieg von Uslar über Eschershausen zum sog. „Neuen Teich“ ankündigte. Hochdrücken mit 2 kg Grünkohl im Bauch. Herrlich, ein Spaß für alle Mitfahrer, wenn ihr versteht, was ich meine….*plörps*….ups, tschuldigung…
An den Selterklippen begrüßte ich kurz meinen Lieblings-Dornenbusch, war ich doch 2011 in umgekehrter Richtung kurz „abgetaucht“ in der 14%-Abfahrt, die es heute hochzueiern galt. So verließen wir den Namensgeber der Tour. Nein, nicht Jörg, sondern den Solling. Nach einer Rast in Lamspringe genossen wir die zweite Hälfte des Heimwegs, tendenziell bergab mit Schiebewind von schräg…oder so…
Im Domizil von Jörg noch einen Kaffee. Bevor die Döntjes-Box allzu weit aufging, verabschiedeten wir uns alle voneinander im Wissen, an diesem Wochenende alles, aber auch wirklich alles vollkommen richtig gemacht zu haben.
Danke an
- Anja für die tolle Begleitung.
- Frau Eklund für fast 36 Stunden „unter Männern“ (oder auch Neandertalern ab und zu).
- Jörg für die Solling-Tour.
- Tomas für wenigstens EIN Strava-Segment.
- den Barbaren für inspirierende Ansätze der Friedensfahrt und das „Guiden“.
- Olaf für Dauer-gute-Laune.
Es war toll! Schlachteplatte 2014, wir sind dabei!“
Hier der Link zu allen Fotos:
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