4. RTF Tour de Ruhr, Silschede/NRW (Bericht + Bilder)

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michel66
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4. RTF Tour de Ruhr, Silschede/NRW (Bericht + Bilder)

Beitragvon michel66 » 24.07.2012, 23:18

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<b>4. RTF Tour de Ruhr 2012 des RSC Silschede ab Gevelsberg-Silschede
In Gevelsberg gibt`s kein Brot</b>


Nachdem mein Vorhaben am vergangenen Wochenende im Sauerland einige Höhenmeter zu sammeln, schwer ins Wasser gefallen ist, musste kurzfristig ein Ersatz gefunden werden. Die Wahl fiel auf die Tour de Ruhr des RSC Silschede in der Nähe des Ortes Gevelsberg. Das Terrain kannte ich schon von einem RTF in Sprockhövel aus dem letztem Jahr (hier mein Bericht: http://forum.helmuts-fahrrad-seiten.de/ ... php?t=4466).

Das Wetter besserte sich tatsächlich insofern, dass es trocken blieb - Hauptsache. Die Temperaturen zwischen 13° und 18 ° waren alles andere als sommerlich, aber die Stimmung bei den Teilnehmern war trotzdem gut. Die Witze über meine potentielle Teilnahme am Sternfahrermodus („klar doch, bin gestern Morgen losgefahren“) fehlten auch diesmal nicht bei der Anmeldung. Die Entscheidung über die Streckenlänge wurde mir vom Veranstalter abgenommen. Die 150 Kilometer Tour konnte aufgrund von einigen Großbaustellen auf der Strecke nicht angeboten werden. Da hätte man die kleine Runde nach Erreichen des Ziels noch dran hängen müssen. Also wurden es 111 Kilometer mit 1.530 Höhenmetern. Das sollte auch reichen, wie sich später herausstellte.

Wie immer in Nordrhein- Westfalen gingen im Startzeitfenster zwischen 9.00 und 11.00, die RadlerInnen mehr oder weniger einzeln auf die Runden. Das kenne ich mittlerweile schon. So wunderte ich mich nicht, dass ich die ersten ca. 38 Kilometer bis zur 1. Verpflegungsstelle so ziemlich alleine unterwegs war. Beim ständigen Auf- und Ab ohne lange Geraden und wenig Wind durch die Ruhrregion, war das aber weniger tragisch. Den „großen Andrang“ am Startort und auf der Strecke sieht man auch auf den Fotos. ;)

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Bei einem Abzweig von einer belebten Straße nach links in eine kleine Nebenstraße übersah nicht nur ich den auf der (falschen) linken Seite angebrachten Wegweiser. Nach einer Weile kamen mir mehrere „Falschfahrer“ entgegen, die mir den dankbaren Hinweis gaben. Ansonsten war die Strecke recht gut ausgeschildert. An den Verpflegungsstellen gab es Hinweise über die Abstände und Höhenmeter zwischen den noch folgenden Abschnitten. Die Verpflegung selber war, wie oft in dieser Gegend, dürftig: Bananen, Fertigwaffeln, Cornyriegel und ein paar Apfelstückchen, dazu Wasser und Apfelsaft. In Gevelsberg gibt`s offenbar kein Brot! Dafür zahlt man aber auch nur 3,00 Euro.

Die Mitnahme von eigenen Riegeln und Iso Pulver hat sich bewährt. „Schließlich sind wir nicht zum Essen, sondern zum Radfahren hier“, so die pragmatischen Kommentare der NRW` ler. Auffällig ist auch, dass die Kontrollstellen bei vielen RTF`s dort einfach irgendwo in der Landschaft fern ab von Toiletten und so platziert werden. Für die weiblichen Mitfahrer auch nicht gerade angenehm.

Nach der ersten Kontrolle bildete ich ein Duo mit einer Kamikazefahrerin, die ebenfalls alleine unterwegs war. ;-) Wir nahmen die noch folgenden rund 1.200 Höhenmeter verteilt auf unzählige kleine, giftigen Rampen und rund 4 längeren Steigungen gemeinsam in Angriff. Besonders die wiederkehrenden kleineren, aber steilen Anstiege, machten uns zu schaffen. Ein Rhythmus war schwer zu finden. Vor allen Dingen, weil meine Mitfahrerin jede Abfahrt hinunter stürzte, als gäbe es unten einen Zwischensprint zu gewinnen. Mit den Worten „das ist doch die Belohnung für`s hoch quälen“ fuhr sie auf jeder Abfahrt ein oder mehrere Hundert Meter Vorsprung heraus, die ich mühsam auf den folgenden Flachstücken oder am nächsten Berg wieder zu fahren musste. Aber immer noch besser, als mit 60 oder mehr Stundenkilometer wegen einer Bodenwelle vom Rad zu fliegen. Das war also der Rhythmus des Tages…

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Das Flüsschen Ruhr sahen und überquerten wir an mehreren Stellen. Das Gebiet an der Hohensyburg und im „Ardey Gebirge“ fand` ich besonders schön. Die Organisatoren fanden oft kleine, ruhige Nebenstraßen, was in jener Gegend nicht ganz einfach ist. Nur der Straßenzustand, für den sie natürlich nichts können, war häufig schlecht.

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Unterwegs fiel sogar meiner Mitfahrerin als Einheimische auf, dass wir, außer an den Verpflegungsstellen kaum andere Radler zu Gesicht bekamen. Erst kurz vor der K3 und im letzten Viertel überholten uns mal drei schnellere Fahrer und sammelten wir im Gegenzug einige Grüppchen und Einzelfahrer ein. Kurz vor K3 hatte ich wegen des Tempos und dem ständigen Auf- und Ab Anflüge von Muskelkrämpfen, die ich schnell durch antrainierte Techniken in den Griff bekam, aber an der K3 natürlich für heiteren Gesprächsstoff über fehlende Berge und starken Winden im hohen Norden sorgten: Meine Entschuldigung, dass es bei uns 110 Kilometer RTF`s mit 78 Höhenmeter gibt, weil man zweimal über die Elbdeichkuppe und eine Autobahnbrücke muss, wurde akzeptiert. Auf den letzten Metern hatte ich sogar die Gelegenheit, den einen oder anderen Ausblick zu genießen. Mal in die Täler des Ennepe- Ruhr- Kreises, mal einem wunderbarer Blick auf das tiefer gelegene Ruhrgebiet.

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Schlussendlich waren an diesem Tag 1.530 Höhenmeter genug. Ich ließ den Tag mit einem dampfenden Kaffee mit netten Gesprächen am Tresen der Schützenhalle ausklingen. HelferInnen berichteten vom Astra trinken in der Domschänke (am Millerntor) bei ihrem letzten Hamburg-Besuch, nebenbei wurde mein Teamhelm meines Zweitvereins St. Pauli Radsportclub bewundert und bei der Tombola gewann ich einen ganzen LKW! In Miniaturformat, versteht sich. Schön war`s! // Christoph

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Internetseite des RSC Silschede:

http://www.rsc-silschede.de/
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