Oderbruchmarathon '11, Berlin-Marzahn (Bericht)

Radmarathoni
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Oderbruchmarathon '11, Berlin-Marzahn (Bericht)

Beitragvon Radmarathoni » 15.09.2011, 19:14

<b>Der Oderbruchmarathon ab Berlin-Marzahn 2011
Mein persönliches Geburtstagsgeschenk</b>


An meinem Geburtstag am letzten Samstag fand der Oderbruchmarathon des BRC Semper ab Berlin-Marzahn statt. Bereits Anfang des Jahres hatte ich den Entschluß gefasst, an meinem Geburtstag einen Radmarathon zu fahren. Da an diesem Tag nur der Oderbruchmarathon statt fand, war klar, wo ich meinen persönlichen Radmarathon fahren würde.

Bereits sehr früh machte ich mich von meiner Unterkunft in Mariendorf mit U- und S-Bahn auf den Weg nach Marzahn, wo ich bereits um 7:15 Uhr eintraf. In der Schule war noch nicht viel los, so dass ich mich in Ruhe anmelden und fertig machen konnte. Der Oderbruch-Marathon ist ohnehin für seine geringe Teilnehmerzahl bekannt. In den vergangenen Jahren pendelte sie immer um die 20 Teilnehmer. In diesem Jahr fanden sich zu dem Marathon immerhin 30 Teilnehmer und zusammen mit den RTF-Fahrern 145 Teilnehmer ein. Was mich wunderte, war, dass an diesem Marathon sehr viele auswärtige Teilnehmer aus Süddeutschland, Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen dabei waren.

Da ich bereits um 7:40 Uhr mit allen Sachen fertig war, machte ich mich bereits um 7:45 Uhr, also 15 Minuten vor dem offiziellen Start auf die Reise. Die erste Kontrolle war bei KM 33. Der Tisch war mit Riegeln, Keksen, Bananen, Tee, Schmalz-, Nutella- und Marmeladenbroten reichlich gedeckt. Nach der Stärkung ging es wieder zurück auf die Strecke, wo ich mein gemütliches Tempo von etwa 27 km/h fortsetzte. Bei KM 44 wurde ich dann aufgeschreckt, als mich eine Gruppe von 18 Fahrern mit etwa 40 km/h überholte. Bald darauf kamen 3 weitere Fahrer, die ich auch ziehen lassen musste, weil sie ebenfalls zu schnell unterwegs waren. Nach knapp 50 km kamen weitere 8 Marathonis, darunter auch eine Frau. Diese Gruppe fuhr ein moderateres Tempo von knapp 35 km/h, so dass ich mich anschloß.

Die Tische der 2. Kontrolle bei km 66 waren ebenfalls reichlich gedeckt. Nach dieser Kontrolle ging es dann für gut 30 km auf dem Deichradweg an der Oder entlang. Bei etwa km 80 musste ich die Gruppe ziehen lassen, weil mir das Tempo auf Dauer zu schnell war und noch einige Kilometer vor uns lagen. Die 3. Kontrolle war bei km 117. Als ich dort ankam, fuhr die Gruppe, die ich ziehen lassen musste, gerade wieder los. Neben der Standartverpflegung wurde hier die Warmverpflegung Nudeln mit Tomatensoße gereicht. Da ich es vor dem Start versäumte meine Reifen ausreichend mit Luft zu versorgen, ließ ich mir hier in jedes Rad etwa 2 Bar Luft einfüllen.

Kurz nach der Kontrolle begann dann die unschöne 2. Hälfte des Marathon. Bereits nach 2 km waren keine Schilder auf der Strecke und kurz darauf kam mir ein ebenfalls verirrter Fahrer entgegen. Wir taten uns zusammen und versuchten anhand von Straßenhinweißschildern wieder auf die Strecke zu finden. Ich war ihm jedoch zu langsam und er fuhr mir davon, so dass sich jeder selbst durchschlagen musste. Dann 3 Orte später war ich dann wieder richtig und die Strecke wieder gut ausgeschildert. Dann jedoch der nächste Schock. Die vorletzte Kontrolle sollte bei 166 km sein, aber der Computer zeigte bereits 174 km an. Die Suche nach der richtigen Strecke hatte also 8 km gekostet. Als ich dort ankam, wurde ich gleich mit folgenden Worten begrüßt: Sorry wir sind völlig ausgeplündert und haben nur noch Tee, aber wenn Du Nutella pur möchtest, kannst du das Glas auslöffeln.

Zum Glück hatte ich noch 2 Riegel in der Rückentasche. Nach dem Füllen der Radflasche fuhr ich gleich weiter, zumal man mir nicht sagen konnte, wie viele Fahrer noch kommen müssen. Es ging über eine kurze Kopfsteinpflasterpassage weiter, bei der die Halterung meines Computers zerbrach und ein Defekt an der Pedale auftrat, so dass ich den Schuh nicht mehr einklicken konnte. Da der Computer nur noch am Kabel hing, musste ich ihn festhalten, damit er nicht abreißt. Etwa 5 km vor der letzten Kontrolle bei km 204 fuhr der Posten der 3. Kontrolle an mir vorbei. Ich fragte nach Klebeband und wir fixierten den Computer am Lenker. Jetzt konnte die Fahrt wieder ganz gut fortgesetzt werden. Dann der letzte Schock dieser Tour. Auch die letzte Kontrollstelle war völlig ausgeplündert. Neben dem Tee waren nur noch 5 Riegel, 2 Stück Banane, 3 Nutellabrotscheiben und ein Paar Stück Schokolade vorhanden.

Hier bekam ich wenigstens die Info, dass nach mir noch 4 Fahrer erwartet werden. Nach dem Füllen der Radflasche wollte ich nur noch schnell wieder los. Da kamen dann 3 der noch 4 ausstehenden Fahrer zu dieser Kontrollstelle. Es war ein Paar aus Schleswig-Holstein und der Fahrer, der mir wegfuhr, als wir die Strecke suchten. Wir wechselten noch ein paar Worte, bevor ich meine Tour fortsetzte. Da ich locker zu Ende radeln wollte, war klar, dass er mich einholen würde. So war es dann auch. Die letzten 5 km fuhren wir wieder zusammen bis zum Ziel. Am Ende standen 232 km auf dem Computer. Da die polnischen Behörden dieses Mal die Genehmigung verweigerte, ging es heute nicht ins Nachbarland. Es war eine landschaftlich sehr schöne Tour bei besten Wetter, die jedoch einige organisatorische Mängel hatte. Es kann einfach nicht sein, dass die Marathonis 2 leere Kontrollstellen vorfinden, weil angeblich die RTF-Fahrer alles verputzt haben. Zum Glück hatte ich einige Riegel in der Rückentasche, die bis zum Schluß reichten. Mein Schnitt von 26,5 km/h ist nicht berauschend, aber aufgrund der ganzen Umstände der Tour ganz okay.
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Beitragvon Heimfelder Dirk » 17.09.2011, 18:34

Lieber Radmarathoni, nachträglich alles Gute zum Geburtstag ;-) !!!

..eine richtig tolle Radsportveranstaltung wurde dir ja nicht geboten...bei herrlichem Spätsommerwetter 145 Teilnehmer und die Versorgung bricht nahezu zusammen..Was wäre dort los gewesen wenn die für eine Stadt mit 3,5 Millionen Einwohnern unvorstellbare Anzahl von 245 Aktiven mit 50 Marathonfahrern erschienen wären??? Oder rechnet man dort bei solchen Veranstaltungen eher mit <100 Teilnehmern? :Weissnicht:

Fazit: Hier im Großraum Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sind wir doch richtig verwöhnt...wenn ich da an letzten Sonntag bei den Paulianern denke....Es kommt wohl nicht von ungefähr, das meine Berliner Radsportfreunde immer wieder hellauf begeistert sind, wenn sie mal hier mit mir unterwegs sind. Auch bei den Brevets von Endspurt treffe ich immer wieder einen Berliner, der nur zum Radfahren übers Wochenende herkommt.
:gruss: Dirk
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Beitragvon Helmut » 21.09.2011, 02:15

Edmund Kollewe, RTF Fachwart des BRC Semper 1925 e.V., schrieb:

<b>Unser “Semper -Wochenende” am 10.-11.09.2011
Oderbruchmarathon und -RTF & RTF Urstromtal</b>


Aus den Erfahrungen im letzten Jahr heraus wurde schon lange im Voraus mit einzelnen Sportfreunden über einzelne Aufgaben gesprochen. Trotz allem musste die Personalplanung mehrfach kurzfristig umgeworfen werden. Auch haben wir die Berliner Vereine um Mithilfe gebeten und auch bekommen. Dafür unseren Dank an die RVg. Nord und an die anderen Helfer außerhalb des Vereins. Ein ganz großes Lob an alle bisher noch nicht genannten Helfer sei an dieser Stelle schon vorausgeschickt. In erster Linie möchten wir uns beim Bezirk Berlin-Marzahn/Hellersdorf, der Schule für ihr Entgegenkommen und unseren Frauen bedanken, die wiederum keine Mühen gescheut haben.

Um 8.00 Uhr wurden am Samstag 30 Marathonfahrer auf eine neue Ausweichstrecke, die nur 223 km betrug, entlassen. Für die Streckenführung über unser Nachbarland Polen lagen die notwendigen Unterlagen nicht rechtzeitig vor. Bei super Wetter und Temperaturen um 20°C gab es auch diesmal nichts auszusetzen. Während sich der Raum für Buffet und Anmeldung immer schneller füllte, wurde es draußen immer schöner. In einzelnen kleinen Gruppen wurden die Fahrer ab 8.50 Uhr, insgesamt EINHUNDERTFÜNFZEHN Teilnehmer, mit einigen wichtigen und obligatorischen Hinweisen auf die Strecke entlassen.

Auf der Strecke lief in diesem Jahr alles wie geplant. Die Ausschilderung wurde rechtzeitig fertig und wurde besonders gelobt. Während die Tourteilnehmer auf der Strecke waren, sollten im Objekt Spiele für die Kinder stattfinden. Bei diesem schönen Wetter jedoch, nahmen sich unsere Radwanderer der Kinder an und machten mit ihnen eine Tour zum Gestüt nach Trappenfelde.

Den ersten Platz in der Wertung der Mannschaften belegten am Samstag die Sportfreunde vom RV Germania Delitzsch vor AC Leipzig und den Sportfreunden aus Rathenow. Nach gemütlichem Beisammensein im „Haus“ der Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule mit, kehrte dann auch bei unseren auswärtigen Gästen die Nachtruhe ein. Auch in diesem Jahr haben die Verantwortlichen als Ansprechpartner wieder im Objekt übernachtet.

Das Beten zum Wettergott in der Nacht war für den nächsten Tag nicht notwendig. Herrlicher Sonnenschein und Temperaturen bis zu 31°C erwarteten die Sportler. Mit einer Beteiligung am Sonntag von 100 Teilnehmern durften wir zufrieden sein. Auf Grund der sehr hohen Luftfeuchtigkeit kam es vor, dass sich einige Sportfreunde überschätzten. Auch diese Hürde wurde vom Veranstalter mit einem Abholservice gelöst. Da kann man sehen, dass der Radsport eben sehr wetterabhängig ist und auch bleibt. Insgesamt konnten wir 245 Teilnehmer verzeichnen. Den ersten Platz in der Mannschaftswertung belegte am Sonntag der RV Germania Delitzsch vor RK Endspurt Cottbus und dem RV Iduna 1910 e.V.

Aus vielen Gesprächen heraus kam die einhellige Meinung, dass sich das „Semper-Wochenende“ zum Wiederkommen lohnt, das am 08. und 09.09.2012 am selben Startort in der K.-F.-Friesen-Grundschule in der Max-Herrmann-Str. 5 in 12687 Berlin-Marzahn stattfinden wird. Wir, der BRC Semper 1925 e.V., freuen uns schon auf die Saison 2012, die für uns als Veranstalter planmäßig mit den beiden CTF-Wochenenden am 05. & 06. November 2011 und 11. & 12. Februar 2012 beginnt.
Zuletzt geändert von Helmut am 21.09.2011, 16:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Helmut » 21.09.2011, 02:24

Heimfelder Dirk hat geschrieben:Oder rechnet man dort bei solchen Veranstaltungen eher mit <100 Teilnehmern? :Weissnicht:
Ja, genau so ist es. Im Raum Berlin jubelt man bei Teilnehmerzahlen, bei den man im Raum Hamburg in Tränen ausbrechen könnte. Siehe:
Edmund Kollewe hat geschrieben:In einzelnen kleinen Gruppen wurden die Fahrer ab 8.50 Uhr, insgesamt EINHUNDERTFÜNFZEHN Teilnehmer, mit einigen wichtigen und obligatorischen Hinweisen auf die Strecke entlassen.
Die Berliner Radsportfreunde haben es bis heute nicht verstanden aus "ihrem" riesigen Jedermannrennen (Velothon) Teilnehmer auch für die RTF-Szene ud letztlich neue Vereinsmitglieder zu gewinnen, was in Hamburg (Cyclassics) seit vielen Jahren zur Freude aller Beteiligter geschieht.
Zuletzt geändert von Helmut am 26.09.2011, 02:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Oderbruchmarathon '11, Berlin-Marzahn (Bericht)

Beitragvon Helmut » 21.09.2011, 16:29

Radmarathoni hat geschrieben:Es war eine landschaftlich sehr schöne Tour bei besten Wetter, die jedoch einige organisatorische Mängel hatte. Es kann einfach nicht sein, dass die Marathonis 2 leere Kontrollstellen vorfinden, weil angeblich die RTF-Fahrer alles verputzt haben.
Edmund Kollewe, RTF Fachwart des BRC Semper 1925 e.V., schrieb: Hallo Radmarathoni,

vielen Dank für deinen kritischen Bericht. Die Verpflegung war knapp. Und dass uns auf der Marathonstrecke Witzbolde heimgesucht haben, die die Schilder komplett umgehangen haben, tut mir echt leid. Wir haben eigentlich auch bei 250 Startern kein Problem mit der Verpflegung. Das ist aber halt so, wenn man auf unerfahrene Helfer zurückgeifen muss, die mit dem Ablauf noch nie etwas zu tun hatten. Ich kann mich dafür nur entschuldigen.

Ich hoffe, dass unser Angebot der Touren euch im nächsten Jahr trotzdem nach Berlin verschlägt.
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