Heimfelder Dirk vom ESV Fortuna Celle schrieb:
<b>Brevet Frühjahrbegegnung 2011 des RV Endspurt Hamburg ab Aumühle
Auch ein Mini-Brevet kann Spaß machen</b>
Für Ostersamstag stand der Mini-Brevet vom RV Endspurt auf meinem Terminplan. Da ja bereits einige RTF aus unterschiedlichen Gründen abgesagt wurden und die für heute angekündigte in Laatzen ebenfalls nicht statt fand, führte mich die Anreise heute mal wieder in den Sachsenwald zum RV Endspurt.
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Für Michael Nagel („Dreckschleuder“) bestand die Gefahr, aus Mangel an Freiwilligen absagen zu müssen, überhaupt nicht; er hat die ganze Veranstaltung komplett allein durchgezogen. Lediglich die Getränkeausgabe und Warmverpflegung hinterher überließ er der Gastronomie der Sportanlage. Um es vorweg zu nehmen: Michael hat eine ganz tolle Leistung abgeliefert! Tags zuvor ist er die Strecken noch einmal komplett abgefahren, um sich zu überzeugen, dass die geplanten Kurse auch durchgängig befahrbar sind. Erst danach hat er den Track auf der Homepage des Vereins zum Download freigegeben. Schon kurz vor 7 Uhr saß er an der Ausgabe um jedem seine detaillierten Wegbeschreibungen in die Hand zu drücken. Diese waren mit den gleichen Abbiegehinweisen versehen, wie sie dann später auch live vor Ort auf den Verkehrsschildern wiederzufinden waren.
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Die mit mir sieben angemeldeten Mini-Brevet Fahrer(innen) hat er dann auch noch selbst über die Strecke geführt, so dass ich das tollen Roadbook nicht ein einziges mal brauchte. Mit ein paar Leuten, die ohne Voranmeldung am Start erschienen, gingen insgesamt 13 Fahrer auf die Kurzstrecke. Die rund 40 Langstreckenfahrer gingen unmittelbar vor uns pünktlich um 8 Uhr nach einem kurzen Briefing von Michael auf die Reise. In geordneter Zweierreihe ging es durch den Sachsenwald Richtung Geesthacht. Als eine große Gesamtgruppe folgten wir der Elbuferstraße bei leichtem Gegenwind und angenehmen Temperaturen bis nach Bleckede. Fast die ganze Zeit fuhr Michael vorn im Wind. An der Fähre waren dann nur noch ca. 25 Leute versammelt, ein Teil hatte eine Alternativ-Route gewählt. Michael sammelte noch von jedem schnell einen Euro ein, so dass wir dank dem Gruppentarif noch jeder 50 Cent sparen konnten. Der Mann denkt wirklich an alles!
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Am anderen Ufer fuhren wir zunächst oben auf dem Deich entlang, landschaftlich ein Traum. Dort mussten die ersten drei abreißen lassen, auch ich hatte mir durch eine unklug geplante PP einen Rückstand von ein paar hundert Metern eingefangen. Beim Nachsetzten konnte ich meinen Kreislauf dann auch ordentlich auf Touren bringen, jetzt war ich richtig wach.
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In Darchau trennten wir uns von den Fahrern der Langstrecke und verließen die Elbe nach Norden Richtung Neustadt. Bald kehrten wir in einem Cafe ein (den Ort habe ich mir leider nicht gemerkt) wo wir freundlich bedient und von den Anwohnern neugierig betrachtet wurden. Gestärkt ging es nach über einer halben Stunde Pause weiter.
Einige Endspurter trugen beim Herannahen an die Ortsschilder noch schnell einen vereinsinternen Sprintwettbewerb aus, das Ergebnis ist noch nicht bekannt. Uwe aus Stade hatte als gelernter Buchhalter inzwischen zum Vierzigsten mal durchgezählt und meldete den Verlust von zwei Mitreisenden. Die beiden hatten sich jedoch für ein moderateres Bummeltempo entschieden und waren später im Ziel auch bald wieder bei uns. Eine Gefahr, nicht zurück zu finden, bestand ja nicht. Wer mit Michaels Fahrplan den Weg nicht findet, sollte wirklich nur noch Indoor-Cycling betreiben! Im Übrigen ist die Schriftgröße so gewählt worden, dass Leute, die bei der Lektüre des Kleingedruckten auf eine Lesehilfe angewiesen sind (ich gehöre dazu), heute auf diese verzichten konnten. Wie gesagt, Michael hat wirklich an alles gedacht!
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Kurz vor Gresse schwenkten wir auf westlichen Kurs ein und konnten uns nun vom Rückenwind schieben lassen. Die Temperatur hatte sich längst zwischen 23 und 25 Grad eingependelt und die meisten Armlinge und Westen waren bereits vor dem Cafe in den Trikottaschen verschwunden. Nach Überquerung des Elbe-Lübeck-Kanals verlief die restliche Reise über Gülzow und Dassendorf ohne Zwischenfälle und bald war dann auch der Sachsenwald wieder erreicht. Mit Ausnahme eines aggressiven Audi-Piloten haben wir uns mit den Autofahrern gut vertragen, viele verhielten sich ausgesprochen rücksichtsvoll und defensiv!
Ein Randonneur aus unserer Gruppe hat wohl auch seine Unversehrtheit der Besonnenheit einer älteren Dame am Steuer zu verdanken: Auf offener Landstraße scherte er völlig unvermittelt aus unserem Verband aus und fuhr mit einem wilden Schlenker weit auf die Gegenfahrbahn, als uns der fließende Verkehr gerade überholte. Es war sein Glück, dass die Autofahrerin das Tempo während des Überholvorganges stark gedrosselt hatte und er noch wieder einscheren konnte, nachdem wir hinten laut gerufen hatten. Dass der Sportskamerad wohl nicht seinen besten Tag hatte bewies er später noch, als er in einer Kurve plötzlich vom rechten Fahrbahnrand ohne ein Zeichen zu geben quer über die Straße zum anderen Fahrbahnrand schoss und mich dabei beinahe vom Rad geholt hätte.
Im Vereinshaus in Aumühle wurden wir mit einer ordentlichen Portion Nudeln mit einer leckeren Hack- und Gemüse Beilage verwöhnt. Als Nachspeise gönnte ich mit noch Kaffee und Kuchen und konnte dadurch auf das Abendessen verzichten. Michael berichtete den ebenso staunenden wie sprachlosen Kurzstreckenfahrern von seiner Qualifikation für PBB auf 300er, 400er und 600er Brevets, bevor wir uns in die Osterfeiertage verabschiedeten.
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Michael, herzlichen Dank für diesen wunderbaren und perfekt organisierten Radsporttag. Hier kommen meine
Bilder vom Brevet Frühjahrbegegnung.
