200 km Brevet ARA Hamburg 2011 (Bericht + Bilder)

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Ulrike
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200 km Brevet ARA Hamburg 2011 (Bericht + Bilder)

Beitragvon Ulrike » 31.03.2011, 11:22

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<b>200 km Brevet der ARA Hamburg im März 2011
Großer Andrang wegen der Qualifikation für Paris-Brest-Paris</b>


Am letzten Samstag stand ein zweiter 200 km-Brevet auf unserem Trainingsplan. Wir hatten die Auswahl zwischen Hamburg und Norderstedt, entschieden uns aber für Hamburg, weil es sich um einen offiziellen Qualifikationsbrevet für Paris-Brest-Paris handelt.

Dieser Super-Brevet gehört zwar erst in der nächsten Auflage in vier Jahren zu unserem Programm, aber beizeiten schon mal ansehen, wie es beim Qualifizieren zugeht, schadet nicht. Da 2011 PBP-Jahr ist, war es mit über 70 Teilnehmer so voll, dass in zwei Gruppen gestartet werden musste. Es wurden auch reichlich PBP-Trikots aus allen möglichen Vorjahren ausgeführt, die ein ganz drängendes "Will-ich-auch-haben"-Gefühl erzeugten.

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Da wir frühzeitig losgefahren waren, hatten wir auf dem Parkplatz der Medienschule, von der aus gestartet wurde, noch genügend Muße ein vollverkleidetes Liegerad zu bewundern. Es war beeindruckend und sah auf den ersten Blick gemütlich aus. Aber ich glaube, dass ich über längere Strecken Platzangst bekommen würde. Lieber Frischluft und Regen.

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Der harte HFS-Kern war angemessen vertreten. Angelboot war mit seinem ständigen Begleiter erschienen und Dreckschleuder stand bereit, um mal wieder Tempo zu machen.

Bis zur ersten Stempelstelle (insgesamt mussten 6 Stempel eingesammelt werden) fuhren wir in einer größeren Gruppe. Angesichts des Andrangs und der Wartezeiten fuhren danach fast alle allein oder in Kleingruppen weiter. Um die Zeit an der Stempelstelle abzukürzen, hatte ich mich mit Konkursus auf Arbeitsteilung verständigt. Er stellte sich mit unseren Karten an, während ich schon mal die Bananen auspellte. Trotz dieser hochoffiziellen Qualifikationsfahrt nahm aber niemand daran Anstoß, dass eine Person Stempel für zwei Karten wollte. :Unentschlossen:

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Die Fahrt - ein endloses Auf und Ab mit Gegenwind - führte direkt in die Fußgängerzone vom Timmendorfer Strand, wo die Stempelstelle frei gewählt werden konnte. Die meisten hatten sich für eine Bäckerei entschieden, deren Mitarbeiter angesichts der ständig hereinströmenden Radler schon eine leichte Krise hatten. :oops:

In der Fußgängerzone bemerkte ich, dass zwei wichtige Ausrüstungsgegenstände fehlten, die Kreditkarte und ein Rucksack. :mad: Ein toller Klamottenladen neben dem anderen mit reichlich Angebotsständern vor der Tür, ideal um im Vorbeigehen das eine oder andere Schnäppchen zu machen. Da wir inzwischen Hunger hatten, kam der Einsatz des Verpflegungsgeldes auch nicht in Frage, sodass wir uns auf die Suche nach Fischbrötchen machten, um schon mal für den Fischbrötchen-Brevet vorzutesten, ob sich ein Rollmops im Magen mit dem runden Tritt verträgt. Der Fisch wurde gefunden und verzehrt. appetithaben Dank überwiegend Rückenwind gab es keine Probleme und wir fuhren zügig zurück Richtung Hamburg.

Das letzte Stück in der Stadt war dann aber etwas stressig, weil wir angesichts des Feierabend-Verkehrs teilweise auf den ebenfalls stark bevölkerten Radweg auswichen. Zu guter Letzt nur 5 km vor dem Ziel hauchten die Navi-Batterien ihr Leben aus. Was soll's! Dieses kleine Stück können wir auch nach Streckenbeschreibung fahren ! Krasse Fehleinschätzung! Ständiger Navi-Gebrauch führt zu dramatischer Bequemlichkeit. Alle paar Minuten auf den Zettel gucken und womöglich noch nachdenken, ausgeschlossen! Meine Denkenergie setzte ich lieber für die Frage ein, wo und wie man am schnellsten neue Batterien beschafft. Ach ja, wir hatten ja noch zur Sicherheit eine Lampe im Gepäck. Schnell die Batterien ausgeliehen und so war auch das letzte sehr verwinkelte Stück durch die kleinen Straßen einer Wohngegend erledigt.

Wohlbehalten und um eine Erfahrung reicher kamen wir wieder an. Hier kommen meine

Bilder vom 200 km Brevet ARA Hamburg.

Ulrike :wink:
Hilfe !! Ich brauch' einen 48 Std.-Tag!
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Janibal
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Vor drei Jahren...

Beitragvon Janibal » 31.03.2011, 18:01

Vor drei Jahren war das meine erste Prüfung (Brevet) überhaupt. Damals waren das noch richtige Prüfungen...:HaHa:

Mein Trainer hat mich eingeladen mitzufahren und ich hatte solche Angst, Vätterund war meine Grenze zu der Zeit. Ohne ihn hätte ich da nie mitgemacht, zu groß die Ehre neben PBP-Fahrern fahren zu dürfen... Und er hat mir gezeigt, es geht immer weiter. Am "Kleinen Laden" hatte ich ihn verloren, weil er eine Zahnkrone verloren hatte. Wohl aus temperaturtechnischen Gründen. Es war knapp über dem Gefrierpunkt und Regen. Da haben die Zähne geklappert und sich wohl eine Krone gelöst, die dann irgendwo auf der Straße verschwand. Die sofort eingeleitete Fahndung war ergebnislos, also die Stelle markiert und später suchen, die Dinger sind teuer (hat er dann auch gefunden). Vorteil am kleinen Laden war, er musste nicht auf irgendwelche Stempel warten...

Beim Bäcker in Timmendorfer Strand hat er dann sein Vorderrad geflickt, als wir uns versorgt haben. War so neu für mich, geführte Strecke und eigenverantwortliche Versorgung. Die Ostsee ist übrigens eine Häuserreihe weiter, mit allem was dazugehört (Sand, Wasser, Bikinis...)

Auf dem Rückweg haben wir noch einen extra Bogen gefahren, weil ich dachte, ich kenn das (Navis waren da unbezahlbar) Gebiet. Am Col de Eichede dann wieder ein Plattfuss. Die Finger im Eiswasser gewaschen und gleich noch eine gebrochene Speiche mit einen Kabelbinder fixiert. Der Regen hatte aufgehört und es kam die Verdunstungskälte. Wie schön warm war der Regen...

Das war dann mein erster Brevet und zu Hause in der Badewanne fingen die Füße nach einer viertel Stunde an zu kribbeln... Trotz allem bin ich dann 2009 wieder mitgefahren und die Sonne schien und die Bäume blüten.

Warum es diese Brevets überhaupt gibt und die Leute da mitmachen? Ich würde im Winter nicht freiwillig 200 km fahren, so ein kleine Einladung hilft da schon. Und auf der Strecke rollt geballte Weisheit an Raderfahrung, die man selbst nicht sammeln muss, sondern sich erzählen lassen kann. Und so ein bisschen Freiheit ist auch dabei, im PBP-Jahr halt etwas weniger durch die Stempelpflicht. Nächstes Jahr geht da auch ohne Stempeln. Und nach einer etwas längeren Strecke wird der Alltag nichtig und klein.

Ein Navi kannst du auch mit einen Nabendynamo betreiben.... Die 5 Watt hast du locker über, wenn 200 km nur Training sind...
St. Jan

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