3. Mitternachts Radmarathon, Nortorf 2010

Benutzeravatar
Kettendeo
Hobby-Schreiber
Beiträge: 11
Registriert: 13.04.2010, 12:50
Wohnort: bei Itzehoe

3. Mitternachts Radmarathon, Nortorf 2010

Beitragvon Kettendeo » 05.07.2010, 12:34

Sa. 03.07.2010 Es ist 15:00 Uhr als ich auf der Wiese vor dem Schulgebäude mit dem WOMO eintreffe. Eigentlich eine sehr „rechtzeitige“ Anreise denn der Start zum 03. Mitternachtsmarathon soll erst 9 Stunden später erfolgen. Anstelle des Radtrikots ziehe ich deshalb auch ein Deutschlandtrikot mit der Aufschrift Jogis 11 an und begebe mich in die Aula der Nortorfer Schule. Hier sind die Vorbereitungen schon nahezu abgeschlossen und im Hintergrund läuft über den Beamer bereits der Vorbericht zum Viertelfinale Deutschland – Argentinien. So um die 20 Radler genießen mit mir das tolle Spiel und die lockere Atmosphäre :wink: . Eine bessere Einstimmung auf die anstehenden 260 km durch die kommende Nacht hätte man sich kaum wünschen können. In den Anmeldegebühren war ein all inklusive-rund um Wohl fühl - Verpflegungspaket enthalten. Ab 18:30 Uhr konnte man sich mit Nudeln, Nachtisch und Getränken stärken. Der Blick nach Rotterdam zur Tour zeigte sehr deutlich, dass sich das Nortorfer Engagement nicht verstecken muss. Mehr Betreuung und Herzlichkeit geht da nicht. Es trudelten nun immer mehr Marathonis ein und die Zeit bis zum Start wurde mit der Wetterfrage (Gewitter - Jacken, Temperaturen – Getränke), dem Beleuchtungscheck und zahlreichen Fachsimpeleien verkürzt. Leider fanden sich dann zum Start nur gut 110 Langstreckler ein. Bei einer Veranstaltung die vom organisatorischen Aufwand her locker das 3 bis 4 fache verdient hätte ein kleiner Wermutstropfen. Zu sehen waren zahlreiche Trikots vom 1. Mitternachtsmarathon aus 2008, so dass die Vermutung von einigen Wiederholungstätern naheliegt. Der Start erfolgte in diesem Jahr mit einer Besonderheit :GrosseZustimmung: . Die ersten 28 KM wurden wir mit Polizeieskorte über die Bundesstraße zum Rendsburger Kanaltunnel geleitet. Sehr spektakulär das Ganze in dreier Reihe bei blinkender blauer Beleuchtung. Diese Einrollphase gab allen Fahrerinnen und Fahrern die Gelegenheit sich wieder an das Rollen in der Gruppe bei Dunkelheit zu gewöhnen. So entfielen die vielen Hinweisrufe und hektischen Bremsmanöver aus den vergangenen Jahren diesmal komplett. Ab Fockbek war die Neutralisierung des Feldes dann aufgehoben und es ging in Richtung Schleswig durch die Nacht. Das erste Stück brachte dann gleich richtig Gegenwind und einige feuchte Straßenabschnitte. So einen richtig nassen Ar… haben wir aber zum Glück nicht bekommen. Die angekündigten Gewitter begleiteten uns nur in der Ferne. Nach dem ersten Depot in Dannewerk ergaben sich die ersten kleineren Gruppen und die Fahrt Richtung Husum wurde bei besseren Windverhältnissen zunehmend rasanter. Die Temperaturen fielen die gesamte Nacht nicht unter 20° und trugen damit ihren Teil zum perfekten Rahmen bei. Ich fuhr in einer Gruppe mit vielen Nord Cup Startern, einem sehr gleichmäßigen Tempo und vielen netten Gesprächen. Kurz vor der zweiten Kontrolle in Mildstedt dämmerte es bereits wieder. Jetzt kamen die schönsten zwei Stunden der Tour. Wir teilten uns die Straßen lediglich mit ein paar Taxis und mit den Rückkehren verschiedenster Dorf- und WM Partys. Eine ganz besondere Stimmung bei leichtem Nebel morgens um 5:00 Uhr in Norddeutschland. Bei der dritten Kontrolle in Wesseln bei Heide wurden wir mit Sitzgelegenheiten und frischem Kaffee empfangen. Ein besonderer Dank gilt hier einmal allen Streckenposten, Stationshelfern und Beteiligten. Mitten in der Nacht, freundlich und wie selbstverständlich, schwitzende Radfahrer an Feuerwehgerätehäusern zu beköstigen mach nicht Jeder. Auf den letzten 100 Kilometern wurde es dann etwas „bergiger“ und unsere größere Gruppe zog sich mehrfach auseinander. Über die Grünentaler Hochbrücke und den Nordostseekanal ging es dann zum letzten Versorgungspunkt nach Hanerau Hademarschen. Mit Andrea und ihrem Liegerad und Jochen vom Audax Club habe ich dann die letzte Etappe unter die Räder genommen. Sicherlich wurden die Beine in den Wellen um Poyenberg und Aukrug auch mal etwas schwerer, doch einen so entspannten Marathon habe ich seit langem nicht mehr gefahren. Als wir kurz nach 09:30 Uhr wieder in Nortorf eintrafen hatten wir einen 29er Schnitt auf dem Tacho und freuten uns auf das vorbereitete „Brunchen“. :trommel: In keinem Hotel hätte es besser schmecken können! Das Angebot der Speisen ist schon legendär. Fast alle Teilnehmer nutzten das gemeinsame Frühstück als gemütlichen Einstieg in den Sonntag. Die angeschlossene RTF hatte bei bestem Wetter leider auch nur 50 Teilnehmer, so dass auch hier die Erwartungen der Veranstalter sicher nicht ganz erfüllt wurden. Am Ende bleibt für mich ein wirklich toller Radmarathon stehen der seinen ganz besonderen Reiz hat. Gerade als Gemeinschaftsveranstaltung vieler Radsportvereine in Schleswig Holstein hat er auch einen großen symbolischen Stellenwert. Aber natürlich regeln Angebot und Nachfrage den Markt. Hoffen wir also, dass die Nachfrage wieder deutlich steigt damit der Mitternachtsmarathon auch weiter im Angebot bleiben kann. Ich wäre auch gerne bei der 4. Auflage wieder dabei. :OK:
Die Wirkung von wasserdichten Socken, Überschuhen und Regenjacken wird überschätzt (Prenzlau 2009)

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Ahrefs [Bot], Bing [Bot] und 1 Gast