Liebe Foris,
nun gibt es erstmal die Fotos von der 11. Großen Weserrunde https://projectconsult.box.com/s/3rx1zr ... ivf5vbhw3w. Download von Box. Kostenfrei auch ohne Autorennennung nutzbar. Ich hoffe, es erkennt sich die Eine oder der Andere wieder. Aus dem norddeutschen Raum waren HFS-Foris und die Kattenberger dabei. Aber wie gesagt, Berichte von Sven (mit weiteren Fotos) und mir mit Zahlen und Begebenheiten folgen noch. Auf Facebook gibt es hier https://www.facebook.com/weserrunde/ und hier https://www.facebook.com/sven.kirchgaes ... %2CO%2CP-R auch schon Kommentare und Bilder.
11. Große Weserrunde - Berichte und Fotos
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11. Große Weserrunde - Berichte und Fotos
Uli Kampffmeyer
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Re: 11. Große Weserrunde - Mein Bericht
Guten Morgen zusammen,
ach du Schei....benkleister!! So ungefähr war meine Reaktion auf die Nachricht von Stephan, das ich tatsächlich doch einen der zwei verlosten Startplätze bei der Großen Weserrunde 2021 zugelost bekommen habe. Ich wollte da schon immer mal hin, und klar habe ich mich in den Lostopf geworfen, sonst könnte man ja auch nie was gewinnen. Aber dann doch tatsächlich.... Dieses Jahr??? Wo ich doch Gesundheitlich mehr beim Arzt als auf dem Rad gesessen habe??? Verdammt !!! Kneifen gibt es nicht, und so wurde noch schnell ein Hotelzimmer gebucht. Und dann kam das dicke Ende. Murphy's Gesetz im Rettungsdienst : Wenn du nach der Schicht was vorhast, fährst du die ganze Schicht. So war mein Freitag schon mal stressig, dann direkt von der Wache auf ins Weserbergland. Warum hatte ich das mit den "Berg" eigentlich völlig ausgeblendet, als ich mich in den Lostopf geworfen habe? Die Anreise wurde dann mal mit einem dicken Stau auf der Autobahn versüßt, den ich über Land umfahren konnte, aber der doch Zeit kostete.
Und dann war er da, der Samstag morgen, früh, viel zu früh für mich klingelte der Wecker. Also rein in die Klamotten und zum Start. Ein wirklich persönliches Highlight: Eine Veranstaltung und am Start treffe ich Uli und Karin. Foris..... gefühlt habe ich EWIG keine mehr gesehen.
Inzwischen waren die Füße nass, gut, wenn die Überzieher zu Hause liegen, selbst Schuld, also ignorieren. Dann ging es mit Karin gemeinsam auf die Strecke. Da hatte ich noch den Plan wenigstens die 200km-Runde zu machen. Wie man auf den unten verlinkten Bildern erahnen mag, auch bei einem völlig wechselhaften Wetter, hat die Region einen wahnsinnigen Charme und bietet viel für das Auge. Und die Beine bekommen was zu tun. Da war das wieder mit den WeserBERGland.... dabei bislang noch sehr humane Wellen. Aber ich halt völlig untrainiert, keine 1000km in den Beinen, denke ich. Strava und Co interessieren diese Jahr iwie überhaupt nicht. Nach 70 km musste Karin schon immer mal wieder Druck vom Pedal nehmen, damit ich mitkomme.
So traf ich bei einem Zwischenstopp am Wendepunkt in Holzminden, nach 82 km die Entscheidung doch nur die 150km, dafür aber auf der Original-Strecke und nicht flach zu fahren. Karin fuhr dann weiter auf der langen Strecke, während ich die Weser überquerte und die zweite Hälfte alleine in Angriff nahm. An dieser Stelle erstmal einen Riesendank an Karin, die mich bis nach Holzminden mitgezogen hat.
Das Gute in einem HFS-Trikot, mit der Nikon in der Lenkertasche, ich pausiere nicht, ich mache Fotostopps.....!!! So ungefähr ging es für mich quälend langsam über die Anstiege zurück nach Rinteln. Blöd nur wenn in der Tasche sich der Fokus unbemerkt von Auto auf Manuell verstellt und 50 % der Bilder gleich in der Tonne landen. Zur Ottensteiner Hochebene hinauf hatte ich so ein wenig Flashbacks an die Alpen... aber langsam kommt man halt auch nach oben.... also sehr langsam..... Um dann kurz vor Rinteln noch mal richtig nen Regenschauer abzubekommen. Rechts ran und wieder rein in die Regenklamotte.... die dann bis ins Ziel auch an blieb. Dort gab es Currywurst-Pommes zur Belohnung. Was soll ich sagen, im Hotel, satt und geduscht bin ich auch bald in den Schlaf gefallen. Am Sonntag habe ich noch dem zweiten Hobby gefröhnt, und das Hubschraubermuseum in Bückeburg besucht, absolut auch für nicht so Heli-Begeisterte, zu empfehlen (nicht unbedingt an einem Sonntag in den Ferien )
Resümee: Die Weserrunde besuche ich sicher noch ein zweites Mal, nach Corona mit besserem Wetter. Und mit einem etwas besseren Trainingsstatus. Der Dank an dieser Stelle an den Veranstalter für die verlosten Startplätze, HFS für die Verlosung, allen Helfern an der Strecke ....
Und zu guter Letzt, ein paar Bilder, beginnend mit Uli und Karin am ersten Depot......
Grüße SvenK
ach du Schei....benkleister!! So ungefähr war meine Reaktion auf die Nachricht von Stephan, das ich tatsächlich doch einen der zwei verlosten Startplätze bei der Großen Weserrunde 2021 zugelost bekommen habe. Ich wollte da schon immer mal hin, und klar habe ich mich in den Lostopf geworfen, sonst könnte man ja auch nie was gewinnen. Aber dann doch tatsächlich.... Dieses Jahr??? Wo ich doch Gesundheitlich mehr beim Arzt als auf dem Rad gesessen habe??? Verdammt !!! Kneifen gibt es nicht, und so wurde noch schnell ein Hotelzimmer gebucht. Und dann kam das dicke Ende. Murphy's Gesetz im Rettungsdienst : Wenn du nach der Schicht was vorhast, fährst du die ganze Schicht. So war mein Freitag schon mal stressig, dann direkt von der Wache auf ins Weserbergland. Warum hatte ich das mit den "Berg" eigentlich völlig ausgeblendet, als ich mich in den Lostopf geworfen habe? Die Anreise wurde dann mal mit einem dicken Stau auf der Autobahn versüßt, den ich über Land umfahren konnte, aber der doch Zeit kostete.
Und dann war er da, der Samstag morgen, früh, viel zu früh für mich klingelte der Wecker. Also rein in die Klamotten und zum Start. Ein wirklich persönliches Highlight: Eine Veranstaltung und am Start treffe ich Uli und Karin. Foris..... gefühlt habe ich EWIG keine mehr gesehen.
Inzwischen waren die Füße nass, gut, wenn die Überzieher zu Hause liegen, selbst Schuld, also ignorieren. Dann ging es mit Karin gemeinsam auf die Strecke. Da hatte ich noch den Plan wenigstens die 200km-Runde zu machen. Wie man auf den unten verlinkten Bildern erahnen mag, auch bei einem völlig wechselhaften Wetter, hat die Region einen wahnsinnigen Charme und bietet viel für das Auge. Und die Beine bekommen was zu tun. Da war das wieder mit den WeserBERGland.... dabei bislang noch sehr humane Wellen. Aber ich halt völlig untrainiert, keine 1000km in den Beinen, denke ich. Strava und Co interessieren diese Jahr iwie überhaupt nicht. Nach 70 km musste Karin schon immer mal wieder Druck vom Pedal nehmen, damit ich mitkomme.
So traf ich bei einem Zwischenstopp am Wendepunkt in Holzminden, nach 82 km die Entscheidung doch nur die 150km, dafür aber auf der Original-Strecke und nicht flach zu fahren. Karin fuhr dann weiter auf der langen Strecke, während ich die Weser überquerte und die zweite Hälfte alleine in Angriff nahm. An dieser Stelle erstmal einen Riesendank an Karin, die mich bis nach Holzminden mitgezogen hat.
Das Gute in einem HFS-Trikot, mit der Nikon in der Lenkertasche, ich pausiere nicht, ich mache Fotostopps.....!!! So ungefähr ging es für mich quälend langsam über die Anstiege zurück nach Rinteln. Blöd nur wenn in der Tasche sich der Fokus unbemerkt von Auto auf Manuell verstellt und 50 % der Bilder gleich in der Tonne landen. Zur Ottensteiner Hochebene hinauf hatte ich so ein wenig Flashbacks an die Alpen... aber langsam kommt man halt auch nach oben.... also sehr langsam..... Um dann kurz vor Rinteln noch mal richtig nen Regenschauer abzubekommen. Rechts ran und wieder rein in die Regenklamotte.... die dann bis ins Ziel auch an blieb. Dort gab es Currywurst-Pommes zur Belohnung. Was soll ich sagen, im Hotel, satt und geduscht bin ich auch bald in den Schlaf gefallen. Am Sonntag habe ich noch dem zweiten Hobby gefröhnt, und das Hubschraubermuseum in Bückeburg besucht, absolut auch für nicht so Heli-Begeisterte, zu empfehlen (nicht unbedingt an einem Sonntag in den Ferien )
Resümee: Die Weserrunde besuche ich sicher noch ein zweites Mal, nach Corona mit besserem Wetter. Und mit einem etwas besseren Trainingsstatus. Der Dank an dieser Stelle an den Veranstalter für die verlosten Startplätze, HFS für die Verlosung, allen Helfern an der Strecke ....
Und zu guter Letzt, ein paar Bilder, beginnend mit Uli und Karin am ersten Depot......
Grüße SvenK
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Re: 11. Große Weserrunde - Berichte und Fotos
Alle meine nicht völlig verhunzten Bilder unter :
https://www.facebook.com/media/set/?set ... 675&type=3
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Re: 11. Große Weserrunde - Berichte und Fotos
Dieses Jahr war alles anders: Startort, Corona-Bedingungen, Baustellen, Stationen ... Regen. Diejenigen, die sich vor 5 Uhr Morgens zum Start der 11. Großen Weserrunde trafen, um auf die 300-KM-Strecke zu gehen, starteten in strömenden Regen und kamen auch im Ziel durchnässt an. Aber beginnen wir einmal vorn.
Die 11. Große Weserrunde startete am 28. August in Rinteln. Veranstalter sind die Stadtwerke Rinteln, die mit dem Tourismuszentrum Westliches Weserbergland und vielen weiteren Partnern die Weserrunde ausrichten. Übersichten zu Strecken, Impressionen, Services, Stationen etc. finden sich auf www.Weserrunde.de. Dort ist auch HFS mit zahlreichen Fotos und Beiträgen prominent seit 10 Jahren vertreten. Nicht umsonst erhält Helmuts-Fahrrad-Seiten jedes Jahr zwei kostenfreie Startplätze zur Verlosung.
Die Weserrunde bot wie bisher in diesem Jahr die Strecken 150, 200, 250 und 300 KM an. Die 300er starteten als erste ab 5:30 und stellen auch die größte Gruppe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dar. Wenig beliebt ist die 250-Strecke. Noch relativ viel los ist auf der 150er und 200er Strecke. Die kurze Strecke startete wenigstens nicht im Regen. Da war das Gros der Fahrerinnen und Fahrer in Regenklamotten aber schon unterwegs.
Ein wenig Statistik (1):
- 300 km-Strecke: 41 %
- 250 km Strecke: 6 %
- 200 km Strecke: 23 %
- 150 km Strecke: 30 %
Der Startort war vom Gymnasium auf den Weseranger am Schwimmbad verlegt worden. Ab 4:30 wurden in einem Zelt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst auf ihre 3G-Corona-Status überprüft: genesen, geimpft oder innerhalb der letzten 24 Stunden gestestet. Alle Teilnehmer waren vorangemeldet und Nachmeldungen vor Ort waren nicht möglich. Die Voranmeldung hatte den Vorteil, dass man Startnummer, Startblock und Startzeit, das Corona-Formular, Startnummernschild mit Transponder und viele Informationen per Brief oder per E-Mail vorab erhielt. Wie immer super von Matthias Gräbner und seinem Team organisiert.
Hatte man sich im Zelt angemeldet, ging es zum Schwimmbad zum Frühstück hinüber. Dort gab es entsprechend Corona-Konzept Getränke und eine Tüte - Brötchen, Banane, Riegel, Smoothie etc. Unter Schirmen blickte man in den Nieselregen hinaus und traf alte Bekannte wieder. Von HFS waren auch Karin und Sven da (siehe die Fotos), die gleich beschlossen zusammen zufahren. Die spätere Trennung war aber abzusehen, da Karin die 300 angehen und Sven sich so in Richtung 200 KM orientieren wollte.
Genehmigt wurde die Große Weserrunde erst sehr kurzfristig und auch nur für 500 Personen. Verkauft wurden 497 Startplätze. Angetreten sind aber auf Grund des Wetters nicht alle Angemeldeten. Was schade ist, wie man noch sehen wird.
Die Startgruppen fanden sich ab 5:30 Uhr einigermaßen geordnet unter dem Flutlicht zusammen und fuhren am Transponder-Erfassungsgerät vorbei, das in diesem Jahr zum ersten Mal zum Einsatz kam. Der Start und das Passieren mit Transponder hat aber noch Optimierungspotential - was z.B. Fahrradfahrer anging, die zur Anmeldung durch den Startbereich fuhren und gleich miterfasst wurden.
Von Rinteln aus ging es im Regen und Nebel nach Hameln. Hier verpassten natürlich einige - wie immer - den Abzweig in den Weg längs der Weser bei der Ortseinfahrt. Auch herumliegende Scherben machten diesen Streckenabschnitt nicht für alle erbaulich. Allerdings - das muss einmal gesagt werden - die Ausschilderung war dieses Jahr super. Große Leistung eines Einzelmitstreiters, der alle Schilder gut platziert und professionell angebracht hatte. Auch - die sehr kurz vorm Startdatum - verteilten Tracks und das Carnet-de-Route zum Selbstausdrucken waren sauber und professionell.
Hameln als Rattenfängerstadt hätte mit Münster, Fachwerk- und Weserrenaissancebauten und Museum einen längeren Aufenthalt verdient. Natürlich hatte niemand Zeit, die Sehenswürdigkeiten in Hameln zu besichtigen sondern versuchte möglichst schnell aus dem Stadtgebiet wieder auf die Strecke zu kommen, die von hier nach Grohnde führte.
Früher ging es dann von Hameln zum Camping-Platz Himmelpforten bei Bodenwerder, jedoch war in diesem Jahr erstmalig das Fährhaus Grohnde in Emmerthal Partner der Weserrunde. Und man muss sagen, es hat sich gelohnt. Verpflegung und Service vom Feinsten. Bei den Abstellmöglichkeiten für Fahrräder muss man aber noch etwas tun. Ein toller Blick über die Weser mit Fähre, Domäne und weidenden Schafen bot auch Entspannung für den Geist. Die Stimmung - trotz Regen ... oder weil dieser gerade nachließ - super. Breites Grinsen bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Fahrerinnen und Fahrer, etwas Statistik (2):
- Fahrerinnen: 10%
- Altersschnitt der Fahrer: stark im Rentenalter (letzteres führte auch zu einem Zitat in den Schaumburger Nachrichten, in den über die 11. Große Weserrunde berichtet und auch HFS Helmuts-Fahrrad-Seiten erwähnt wurden (nein, ich bin kein Urgestein)).
Auf jeden Fall plant der Veranstalter der Weserrunde für nächstes Jahr mehr Frauen speziell anzusprechen und deren Anteil im Starterfeld zu erhöhen.
Von Grohnde aus ging es dann an Bodenwerder (Baron von Münchhausen) vorbei in Richtung Holzminden und Beverungen. Auf dem Weg, Blick nach rechts, konnte man das Schloss Hehlen erahnen. In Holzminden war früher eine Station in der Hafenbar zum Getränkenachschubfassen. Diese ist weggefallen. Es hat die Meisten nicht gestört, wenn man es überhaupt merkte. Hier bog die 150er Strecke über die Weserbrücke auf das westliche Ufer ab.
Unterwegs auf den längeren Strecken hatte man Gelegenheit einen Blick auf die Fähre in Polle und auf die Burgruine auf der anderen Weserseite zu werfen (die Fähre in Polle wird weiter unter noch einmal zum Thema). Weiter ging es in Richtung Weserbrücke in Beverungen. Der Regen hatte aufgehört und die ersten Sonnenstrahlen blitzten auf.
Zu diesem Zeitpunkt hatten sich eine Reihe kleinerer Fahrgemeinschaften gebildet, aber auch viele fuhren nur zu zweit oder allein. In Bezug auf die Gefährte waren fast ausschließlich Rennräder unterwegs. Einsame Tourenfahrräder, ein Liegefahrrad und in diesem Jahr nur eine "Zigarre" (toll bemalt) bestimmten den Fahrradfuhrpark.
Kurz vor Höxter sah man auf der anderen Weserseite Welterbe Schloss und Kirche Corvey. Die meisten konzentrierten sich aber wohl schon auf den ersten ernsthaften Anstieg der Strecke hoch zum Kathagenberg mit Schloss, Museum, Herrenhaus und Porzellanmanufaktur Fürstenberg. Die steile Abfahrt sorgte wahrscheinlich für die Spitzenwerte in der Komoot-, Garmin- oder Wie-auch-immer-Streckenaufzeichnung. Fast alle fuhren auf Basis des Tracks. Einige verließen sich aber auf die Beschilderung und natürlich auf andere Fahrerinnen und Fahrer in den Gruppen. Ein sehr großer Teil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war schon mehrfach auf der Weserrunde anzutreffen, so dass man sich auch unterwegs auf bekannte Gesichter freuen konnte. Allerdings waren Streckenkenntnisse aus den Vorjahren nicht immer hilfreich, da es doch die eine oder andere Änderung oder Baustellen gab.
Wenn man, wie ich, mit den 300ern als Begleiter startet, bekommt man allerdings von den 200ern und 150ern wenig mit, weshalb diese auch nur selten auf den Fotos auftauchen. Lediglich an den Verpflegungsstationen wie Beverungen vermischten sich die Fahrerinnen und Fahrer der verschiedenen Strecken etwas. Um zur Verpflegungsstation im Altes Fährhaus in Beverungen zu kommen, musste man allerdings mit der Grundregel der Weserrunde brechen: "Die Weser aufwärts und abwärts immer zur rechten Hand". Man musste über die Brücke fahren, kurz durch den Ort und das Weserufer runter. Hier fand sich auch das Richtungsschild für die 200er, 250er und 300er ... man musste schon darauf achten, wo es lang geht.
Das Altes Fährhaus ist im Außenbereich angenehm neu gestaltet und hat auch neue Inhaber, die auf zack sind. Anders als in Vorjahren gab es keine Wartezeiten. Für die Langstrecken-Radler gab es für Hinweg und Rückweg jeweils Getränke, Brötchen, Kuchen, Obst und Süßes. Die Kurzstrecken-Afficionados erhielten hier eine warme Mahlzeit. Trotz großem Andrang und großem Hunger und richtiger Zuordnung, wer auf welcher Strecke unterwegs ist, gab es reichlich und schnell für alle etwas zu beißen und zu trinken. Hier stand übrigens auch der erste Topf mit den farbigen, runden Plastikmarken. In Beverungen konnten sich Fahrerinnen und Fahrer, die mit BDR-Wertungskarte unterwegs waren, einen roten Chip abholen, um sich so die 200er-Punkte eintragen zu lassen.
Etwas Statistik (3):
- ca. 20% haben als BDR-Mitglieder Wertungskartenpunkte gesammelt
Nach kurzem Stop ging es zurück über die Brücke wieder auf die östliche Weserseite. Das Wesertal wird enger. Frau fährt durch Lippoldsberg in Richtung Gieselwerder. Hier ist die Star-Tankstelle der Wendepunkt für die 250er-Strecke, nach dem man wieder die Weser überquert hatte. Um 11:20 war aber noch niemanden durchgekommen. Viele lassen die Station auch aus, weil man sich hier selbst versorgen muss. Hier gab es denn den Chip in Gelb für die 250-KM-Wertungskarten-Punkte.
Die 300er blieben sowieso auf ihrer Weserseite und fuhren nicht zur Star-Tankstelle. Rechts die schmaler werdende Weser, links Klippen und bewaldete Hänge, Sonnenschein. Und offenbar auf Grund der Wettervorhersage wenig auf dem Radweg los. Kaum andere Fahrer, selten ein Tourenradpaar und erfreulich selten E-Bikes unterwegs. So spulten sich die Kilometer mit geringen Anstiegen bei gutem Wetter ab.
Wir sind nun in Hessen, nachdem die Strecke Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen schon einmal abgehakt hat - übrigens alle mit leicht unterschiedlichen Corona-Regelungen. Nach Hannoversch-Münden, oder Hann.-Münden, selbst kam man praktisch nicht: keine Altstadt, kein Weserstein, keine Andacht bei Zusammenfluss von Werra und Fulda. Die Kontroll- und Verpflegungsstelle war diesmal nicht auf dem THW/DLRG-Gelände auf der westlichen Weserseite nach der Brücke sondern bereits am Ortsanfang auf der östlichen Weserseite beim DRK. Das THW musste in diesem Jahr absagen, da es im Ahrtal im Katastropheneinsatz war. Das DRK richtete die Station aber mindestens genauso professionell aus. So gab es z.B. die Nudeln vegan oder mit Fleischeinlage getrennt. Getränke viele Sorten, Werkzeug für Reparaturen, Aufsteller zum Aufhängen der Fahrräder am Lenkrad, und, und ... und tolle Küchlein mit Schokostückchen drin. Auch hier war ein Transpondersensor aufgestellt (nein, bei der Großen Weserrunde geht es nicht um die Zeit, sondern ums Dabeisein und eine schöne Zeit an der Weser zu haben). Beim DRK hatte man auch Gelegenheit Matthias, Nicole und andere vom vom Veranstalter-Team zu treffen. Und es gab für die Wertungskarte den schwarzen 300er-Plastik-Chip. Da das Wetter sonnig war, haben viele nicht die 300er verkürzt sondern sind mutig bis zum Wendepunkt in Hann.-Münden weitergefahren.
Das sonnige Wetter lud zum Verweilen und Ausruhen ein. Man nahm sich mehr Zeit zum Erzählen. Eine Frage ist natürlich, von woher kommt man:
Etwas Statistik (4):
- Anreise < 30 km: ca. 18 %
- Anreise 30-60 km: ca. 22 %
- Anreise > 60 km: ca. 60 % (i.d.R. Übernachtung + Begleitung ... letzteres freut natürlich die arg durch Corona gebeutelte Hotellerie-Branche). Übrigens waren aus Norddeutschland einige auf der Runde - man sah Pauli-Shirts, die Kattenberger-Gruppe, HFS-Trikots und viele andere.
Über die Brücke ging es dann am anderen Weserufer zurück in Richtung Rinteln. Vorbei an der barocken Planstadt Karlshafen, mit dem neu gestalteten Hafenbecken, ging es wieder schwärzer dräuenden Wolken entgegen. Die Kilometer nach Beverungen zogen sich. Erneut eine kurze Verpflegungspause, etwas trinken, ein Stück Kuchen, Wasser nachfüllen - und auch schon mal Mantel und Schlauch wechseln, natürlich nicht zum Spass. Es beginnt schon mal zu Nieseln und regnet sich langsam ein. Alles strebt zur letzten Station in Heinsen.
Im Weserterrassen-Café "Backofen" ist alles vorbereitet. Die Räder bleiben allerdings dieses Jahr im Regen stehen. Leicht fröstelnd geht es auf die Terrasse oberhalb der Weser. Gut dass es wieder die berühmte heiße Goulaschsuppe gibt. Brötchen und Kuchen, Kaffee und Getränke fehlen natürlich auch nicht. Es ist schön wieder hier zu sein. Allerdings hat es sich jetzt richtig eingeregnet und es gehen die Diskussionen los, die Strecke über die "Berge" oder etwas länger flach an der Weser lang. "Flach an der Weser lang" funktioniert aber in diesem Jahr nicht, da es eine große, nicht passierbare Baustelle gibt. Man muss also in Polle oder gleich in Heinsen mit der Fähre über die Weser (Heinsen ist aber mit dem kleinen Gefährt die lustigere Alternative der Fähren). Natürlich ist diese Umleitung auch nicht im Track und auch bis Hameln nicht beschildert. Also was tun? Fast jede, fast jeder starrt auf das Mobiltelefon - sei es die Strecken, sei es der Wetterbericht. Es regnet zeitweilig in Strömen.
Da ich praktisch der Besenwagen war, harrte ich aus, bis die letzten - übrigens zwei Fahrerinnen - sich auf den Weg über die Berge gemacht haben. Es regnet, es ist dunkel, es ist relativ steil in diesem Abschnitt der Weserrunde mit drei Anstiegen. Und die Station in Aerzen gibt es nicht mehr. Also von Heinsen nach Rinteln 65 KM im Stück (oder halt bei der Tankstelle in Aerzen Getränke fassen, solange diese noch geöffnet ist ... und hier noch einmal überlegen, ob man nicht den Umweg mit der flachen Strecke ansteuert). Irgendwie sind aber alle nach Rinteln gekommen, auch wenn nicht alle über die Transpondererfassung gefahren sind. Offenbar gab es auch bei der Rückkehr Abbrecher oder man dachte einfach nicht mehr dran wirklich durchs Ziel zu fahren.
Etwas Statistik (5) zur Transpondererfassung:
- Eingecheckt: gezählt 358
- Hann.-Münden angemeldet 126: gezählt 104
- Ausgecheckt: > 330 (7% wetterbedingter Schwund)
An der Transpondererfassung wird für das nächste Jahr noch weitergearbeitet. Hier gibt es für die Startlinie und die Kontrolllinie in Hann.-Münden noch Optimierungspotential und Beschildungsverbesserungsmöglichkeiten. Aber für den ersten Anlauf von Startnummern mit Transponder ein gutes Ergebnis. Dennoch sollte man keine Zeiten mit Namen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern veröffentlichen. Die Weserrunde ist kein Rennen!
Auf Grund der fortgeschrittenen Stunde war am Zielort nichts mehr los. Eine Mitarbeiterin und ein Mitarbeiter der Stadtwerke hielten letzte Wacht im Zelt. Dort konnte man seine Chips abgeben und erhielt dann den passenden Punkte-Eintrag in die Wertungskarte. Karin, sie fuhr im Hammaburg-Trikot, war die letzte mit Wertungskarte.
Mit dem "Bier"-Coupon ging es dann rüber ins "Weserdorf". In Rinteln hat sich die Open-Air-Gastronomie gut entwickelt und das Weserdorf ist eines der Highlights. Wegen des Regenwetters waren die Weserrundler hier relativ ungestört und konnten entsprechend dem Verzehrbon Curry-Wurst mit Pommes oder einen veganen Burger mit Pommes sich schmecken lassen. Passend dazu Getränkeauswahl. Die Portionen - reichlich. Karin und ich waren mit dem Chef und dem verbliebenen Kellner die letzten im Weserdorf. Im kommenden Jahr soll es hier aber bei der 12. Weserrunde mehr "Action" geben - so die Planungen des Tourismuszentrum in Rinteln.
Mit einem Blick auf die blau konturierte Weserbrücke ging es dann noch knapp am gleichen Tag zu Bett.
Dem Veranstalter, Partnern und den zahlreichen Helfern der Großen Weserrunde ein herzliches Dankeschön: Stadtwerke Rinteln, Touristikzentrum Westliches Weserbergland sowie Stadt Rinteln, BDR Bund Deutscher Radfahrer, Sparkasse Schaumburg, Sparkasse Hameln-Pyrmont, Weserbergland Tourismus e.V., Fa. Lenze, Bernd Rennies Sport und Reisen (Ausrichter der Vorabendrunde), TSV Krankenhagen e.V. und DRK Hann.-Münden.
Die Große Weserrunde hat eine Online-Befragung zur diesjährigen Tour durchgeführt: https://www.freizeit-kiosk.de/events/?r ... -id=169368
Es sind (am 2.9.2021) 72 Einträge verzeichnet: trotz Regenwetter fast nur 5-*****-Sterne-Bewertungen. Zahlreiche, zum Teil sehr lange Kommentare, ergänzen die positive Einschätzung der Weserrunde. Es lohnt sich, die Kommentare durchzulesen ... "einfach TOP", "komme wieder", "Super Veranstaltung", "Perfekte Weserrunde", "alle Anstrengungen wert", "einfach Spitze", "Mega-Veranstaltung", "ein Radmarathon der Extraklasse", "Wetter scheiße - Strecke perfekt", "Top Radmarathon in schöner Landschaft", ... usw.
Dem Kommentar, das Ganze nicht zu einer "Jedermann-Rennveranstaltung" ausufern zu lassen, kann ich mich nur anschließen. Zeiten mit Namen sollten nicht veröffentlicht werden. Das zieht nur "Raser" an und übt Druck auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus. Einfach als Zählung mitlaufen lassen ist OK. Ansonsten tun es auch die farbigen Chips als Streckennachweis. Und einer fährt ja häufig als "Besenwagen" hinterher, und stellt sicher, dass niemand auf der Strecke bleibt ...
Fotos und Berichte der 11. Großen Weserrunde gibt es hier bei HFS viewtopic.php?f=18&p=80100&sid=ae36d3dd ... a73#p80098. Impressionen mit weiteren Informationen finden sich hier auf der Webseite der Großen Weserrunde https://www.weserrunde.de/impressionen und aktuelle Kommentare auf der Facebook-Seite der GWR https://www.facebook.com/weserrunde/pos ... %2CO%2CP-R.
Die 12. Große Weserrunde gibt es - hoffentlich dann ohne Corona-Einschränkungen - am 27.08.2022. Also schon einmal vormerken.
Karin und ich sind wieder dabei
Die 11. Große Weserrunde startete am 28. August in Rinteln. Veranstalter sind die Stadtwerke Rinteln, die mit dem Tourismuszentrum Westliches Weserbergland und vielen weiteren Partnern die Weserrunde ausrichten. Übersichten zu Strecken, Impressionen, Services, Stationen etc. finden sich auf www.Weserrunde.de. Dort ist auch HFS mit zahlreichen Fotos und Beiträgen prominent seit 10 Jahren vertreten. Nicht umsonst erhält Helmuts-Fahrrad-Seiten jedes Jahr zwei kostenfreie Startplätze zur Verlosung.
Die Weserrunde bot wie bisher in diesem Jahr die Strecken 150, 200, 250 und 300 KM an. Die 300er starteten als erste ab 5:30 und stellen auch die größte Gruppe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dar. Wenig beliebt ist die 250-Strecke. Noch relativ viel los ist auf der 150er und 200er Strecke. Die kurze Strecke startete wenigstens nicht im Regen. Da war das Gros der Fahrerinnen und Fahrer in Regenklamotten aber schon unterwegs.
Ein wenig Statistik (1):
- 300 km-Strecke: 41 %
- 250 km Strecke: 6 %
- 200 km Strecke: 23 %
- 150 km Strecke: 30 %
Der Startort war vom Gymnasium auf den Weseranger am Schwimmbad verlegt worden. Ab 4:30 wurden in einem Zelt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst auf ihre 3G-Corona-Status überprüft: genesen, geimpft oder innerhalb der letzten 24 Stunden gestestet. Alle Teilnehmer waren vorangemeldet und Nachmeldungen vor Ort waren nicht möglich. Die Voranmeldung hatte den Vorteil, dass man Startnummer, Startblock und Startzeit, das Corona-Formular, Startnummernschild mit Transponder und viele Informationen per Brief oder per E-Mail vorab erhielt. Wie immer super von Matthias Gräbner und seinem Team organisiert.
Hatte man sich im Zelt angemeldet, ging es zum Schwimmbad zum Frühstück hinüber. Dort gab es entsprechend Corona-Konzept Getränke und eine Tüte - Brötchen, Banane, Riegel, Smoothie etc. Unter Schirmen blickte man in den Nieselregen hinaus und traf alte Bekannte wieder. Von HFS waren auch Karin und Sven da (siehe die Fotos), die gleich beschlossen zusammen zufahren. Die spätere Trennung war aber abzusehen, da Karin die 300 angehen und Sven sich so in Richtung 200 KM orientieren wollte.
Genehmigt wurde die Große Weserrunde erst sehr kurzfristig und auch nur für 500 Personen. Verkauft wurden 497 Startplätze. Angetreten sind aber auf Grund des Wetters nicht alle Angemeldeten. Was schade ist, wie man noch sehen wird.
Die Startgruppen fanden sich ab 5:30 Uhr einigermaßen geordnet unter dem Flutlicht zusammen und fuhren am Transponder-Erfassungsgerät vorbei, das in diesem Jahr zum ersten Mal zum Einsatz kam. Der Start und das Passieren mit Transponder hat aber noch Optimierungspotential - was z.B. Fahrradfahrer anging, die zur Anmeldung durch den Startbereich fuhren und gleich miterfasst wurden.
Von Rinteln aus ging es im Regen und Nebel nach Hameln. Hier verpassten natürlich einige - wie immer - den Abzweig in den Weg längs der Weser bei der Ortseinfahrt. Auch herumliegende Scherben machten diesen Streckenabschnitt nicht für alle erbaulich. Allerdings - das muss einmal gesagt werden - die Ausschilderung war dieses Jahr super. Große Leistung eines Einzelmitstreiters, der alle Schilder gut platziert und professionell angebracht hatte. Auch - die sehr kurz vorm Startdatum - verteilten Tracks und das Carnet-de-Route zum Selbstausdrucken waren sauber und professionell.
Hameln als Rattenfängerstadt hätte mit Münster, Fachwerk- und Weserrenaissancebauten und Museum einen längeren Aufenthalt verdient. Natürlich hatte niemand Zeit, die Sehenswürdigkeiten in Hameln zu besichtigen sondern versuchte möglichst schnell aus dem Stadtgebiet wieder auf die Strecke zu kommen, die von hier nach Grohnde führte.
Früher ging es dann von Hameln zum Camping-Platz Himmelpforten bei Bodenwerder, jedoch war in diesem Jahr erstmalig das Fährhaus Grohnde in Emmerthal Partner der Weserrunde. Und man muss sagen, es hat sich gelohnt. Verpflegung und Service vom Feinsten. Bei den Abstellmöglichkeiten für Fahrräder muss man aber noch etwas tun. Ein toller Blick über die Weser mit Fähre, Domäne und weidenden Schafen bot auch Entspannung für den Geist. Die Stimmung - trotz Regen ... oder weil dieser gerade nachließ - super. Breites Grinsen bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Fahrerinnen und Fahrer, etwas Statistik (2):
- Fahrerinnen: 10%
- Altersschnitt der Fahrer: stark im Rentenalter (letzteres führte auch zu einem Zitat in den Schaumburger Nachrichten, in den über die 11. Große Weserrunde berichtet und auch HFS Helmuts-Fahrrad-Seiten erwähnt wurden (nein, ich bin kein Urgestein)).
Auf jeden Fall plant der Veranstalter der Weserrunde für nächstes Jahr mehr Frauen speziell anzusprechen und deren Anteil im Starterfeld zu erhöhen.
Von Grohnde aus ging es dann an Bodenwerder (Baron von Münchhausen) vorbei in Richtung Holzminden und Beverungen. Auf dem Weg, Blick nach rechts, konnte man das Schloss Hehlen erahnen. In Holzminden war früher eine Station in der Hafenbar zum Getränkenachschubfassen. Diese ist weggefallen. Es hat die Meisten nicht gestört, wenn man es überhaupt merkte. Hier bog die 150er Strecke über die Weserbrücke auf das westliche Ufer ab.
Unterwegs auf den längeren Strecken hatte man Gelegenheit einen Blick auf die Fähre in Polle und auf die Burgruine auf der anderen Weserseite zu werfen (die Fähre in Polle wird weiter unter noch einmal zum Thema). Weiter ging es in Richtung Weserbrücke in Beverungen. Der Regen hatte aufgehört und die ersten Sonnenstrahlen blitzten auf.
Zu diesem Zeitpunkt hatten sich eine Reihe kleinerer Fahrgemeinschaften gebildet, aber auch viele fuhren nur zu zweit oder allein. In Bezug auf die Gefährte waren fast ausschließlich Rennräder unterwegs. Einsame Tourenfahrräder, ein Liegefahrrad und in diesem Jahr nur eine "Zigarre" (toll bemalt) bestimmten den Fahrradfuhrpark.
Kurz vor Höxter sah man auf der anderen Weserseite Welterbe Schloss und Kirche Corvey. Die meisten konzentrierten sich aber wohl schon auf den ersten ernsthaften Anstieg der Strecke hoch zum Kathagenberg mit Schloss, Museum, Herrenhaus und Porzellanmanufaktur Fürstenberg. Die steile Abfahrt sorgte wahrscheinlich für die Spitzenwerte in der Komoot-, Garmin- oder Wie-auch-immer-Streckenaufzeichnung. Fast alle fuhren auf Basis des Tracks. Einige verließen sich aber auf die Beschilderung und natürlich auf andere Fahrerinnen und Fahrer in den Gruppen. Ein sehr großer Teil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war schon mehrfach auf der Weserrunde anzutreffen, so dass man sich auch unterwegs auf bekannte Gesichter freuen konnte. Allerdings waren Streckenkenntnisse aus den Vorjahren nicht immer hilfreich, da es doch die eine oder andere Änderung oder Baustellen gab.
Wenn man, wie ich, mit den 300ern als Begleiter startet, bekommt man allerdings von den 200ern und 150ern wenig mit, weshalb diese auch nur selten auf den Fotos auftauchen. Lediglich an den Verpflegungsstationen wie Beverungen vermischten sich die Fahrerinnen und Fahrer der verschiedenen Strecken etwas. Um zur Verpflegungsstation im Altes Fährhaus in Beverungen zu kommen, musste man allerdings mit der Grundregel der Weserrunde brechen: "Die Weser aufwärts und abwärts immer zur rechten Hand". Man musste über die Brücke fahren, kurz durch den Ort und das Weserufer runter. Hier fand sich auch das Richtungsschild für die 200er, 250er und 300er ... man musste schon darauf achten, wo es lang geht.
Das Altes Fährhaus ist im Außenbereich angenehm neu gestaltet und hat auch neue Inhaber, die auf zack sind. Anders als in Vorjahren gab es keine Wartezeiten. Für die Langstrecken-Radler gab es für Hinweg und Rückweg jeweils Getränke, Brötchen, Kuchen, Obst und Süßes. Die Kurzstrecken-Afficionados erhielten hier eine warme Mahlzeit. Trotz großem Andrang und großem Hunger und richtiger Zuordnung, wer auf welcher Strecke unterwegs ist, gab es reichlich und schnell für alle etwas zu beißen und zu trinken. Hier stand übrigens auch der erste Topf mit den farbigen, runden Plastikmarken. In Beverungen konnten sich Fahrerinnen und Fahrer, die mit BDR-Wertungskarte unterwegs waren, einen roten Chip abholen, um sich so die 200er-Punkte eintragen zu lassen.
Etwas Statistik (3):
- ca. 20% haben als BDR-Mitglieder Wertungskartenpunkte gesammelt
Nach kurzem Stop ging es zurück über die Brücke wieder auf die östliche Weserseite. Das Wesertal wird enger. Frau fährt durch Lippoldsberg in Richtung Gieselwerder. Hier ist die Star-Tankstelle der Wendepunkt für die 250er-Strecke, nach dem man wieder die Weser überquert hatte. Um 11:20 war aber noch niemanden durchgekommen. Viele lassen die Station auch aus, weil man sich hier selbst versorgen muss. Hier gab es denn den Chip in Gelb für die 250-KM-Wertungskarten-Punkte.
Die 300er blieben sowieso auf ihrer Weserseite und fuhren nicht zur Star-Tankstelle. Rechts die schmaler werdende Weser, links Klippen und bewaldete Hänge, Sonnenschein. Und offenbar auf Grund der Wettervorhersage wenig auf dem Radweg los. Kaum andere Fahrer, selten ein Tourenradpaar und erfreulich selten E-Bikes unterwegs. So spulten sich die Kilometer mit geringen Anstiegen bei gutem Wetter ab.
Wir sind nun in Hessen, nachdem die Strecke Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen schon einmal abgehakt hat - übrigens alle mit leicht unterschiedlichen Corona-Regelungen. Nach Hannoversch-Münden, oder Hann.-Münden, selbst kam man praktisch nicht: keine Altstadt, kein Weserstein, keine Andacht bei Zusammenfluss von Werra und Fulda. Die Kontroll- und Verpflegungsstelle war diesmal nicht auf dem THW/DLRG-Gelände auf der westlichen Weserseite nach der Brücke sondern bereits am Ortsanfang auf der östlichen Weserseite beim DRK. Das THW musste in diesem Jahr absagen, da es im Ahrtal im Katastropheneinsatz war. Das DRK richtete die Station aber mindestens genauso professionell aus. So gab es z.B. die Nudeln vegan oder mit Fleischeinlage getrennt. Getränke viele Sorten, Werkzeug für Reparaturen, Aufsteller zum Aufhängen der Fahrräder am Lenkrad, und, und ... und tolle Küchlein mit Schokostückchen drin. Auch hier war ein Transpondersensor aufgestellt (nein, bei der Großen Weserrunde geht es nicht um die Zeit, sondern ums Dabeisein und eine schöne Zeit an der Weser zu haben). Beim DRK hatte man auch Gelegenheit Matthias, Nicole und andere vom vom Veranstalter-Team zu treffen. Und es gab für die Wertungskarte den schwarzen 300er-Plastik-Chip. Da das Wetter sonnig war, haben viele nicht die 300er verkürzt sondern sind mutig bis zum Wendepunkt in Hann.-Münden weitergefahren.
Das sonnige Wetter lud zum Verweilen und Ausruhen ein. Man nahm sich mehr Zeit zum Erzählen. Eine Frage ist natürlich, von woher kommt man:
Etwas Statistik (4):
- Anreise < 30 km: ca. 18 %
- Anreise 30-60 km: ca. 22 %
- Anreise > 60 km: ca. 60 % (i.d.R. Übernachtung + Begleitung ... letzteres freut natürlich die arg durch Corona gebeutelte Hotellerie-Branche). Übrigens waren aus Norddeutschland einige auf der Runde - man sah Pauli-Shirts, die Kattenberger-Gruppe, HFS-Trikots und viele andere.
Über die Brücke ging es dann am anderen Weserufer zurück in Richtung Rinteln. Vorbei an der barocken Planstadt Karlshafen, mit dem neu gestalteten Hafenbecken, ging es wieder schwärzer dräuenden Wolken entgegen. Die Kilometer nach Beverungen zogen sich. Erneut eine kurze Verpflegungspause, etwas trinken, ein Stück Kuchen, Wasser nachfüllen - und auch schon mal Mantel und Schlauch wechseln, natürlich nicht zum Spass. Es beginnt schon mal zu Nieseln und regnet sich langsam ein. Alles strebt zur letzten Station in Heinsen.
Im Weserterrassen-Café "Backofen" ist alles vorbereitet. Die Räder bleiben allerdings dieses Jahr im Regen stehen. Leicht fröstelnd geht es auf die Terrasse oberhalb der Weser. Gut dass es wieder die berühmte heiße Goulaschsuppe gibt. Brötchen und Kuchen, Kaffee und Getränke fehlen natürlich auch nicht. Es ist schön wieder hier zu sein. Allerdings hat es sich jetzt richtig eingeregnet und es gehen die Diskussionen los, die Strecke über die "Berge" oder etwas länger flach an der Weser lang. "Flach an der Weser lang" funktioniert aber in diesem Jahr nicht, da es eine große, nicht passierbare Baustelle gibt. Man muss also in Polle oder gleich in Heinsen mit der Fähre über die Weser (Heinsen ist aber mit dem kleinen Gefährt die lustigere Alternative der Fähren). Natürlich ist diese Umleitung auch nicht im Track und auch bis Hameln nicht beschildert. Also was tun? Fast jede, fast jeder starrt auf das Mobiltelefon - sei es die Strecken, sei es der Wetterbericht. Es regnet zeitweilig in Strömen.
Da ich praktisch der Besenwagen war, harrte ich aus, bis die letzten - übrigens zwei Fahrerinnen - sich auf den Weg über die Berge gemacht haben. Es regnet, es ist dunkel, es ist relativ steil in diesem Abschnitt der Weserrunde mit drei Anstiegen. Und die Station in Aerzen gibt es nicht mehr. Also von Heinsen nach Rinteln 65 KM im Stück (oder halt bei der Tankstelle in Aerzen Getränke fassen, solange diese noch geöffnet ist ... und hier noch einmal überlegen, ob man nicht den Umweg mit der flachen Strecke ansteuert). Irgendwie sind aber alle nach Rinteln gekommen, auch wenn nicht alle über die Transpondererfassung gefahren sind. Offenbar gab es auch bei der Rückkehr Abbrecher oder man dachte einfach nicht mehr dran wirklich durchs Ziel zu fahren.
Etwas Statistik (5) zur Transpondererfassung:
- Eingecheckt: gezählt 358
- Hann.-Münden angemeldet 126: gezählt 104
- Ausgecheckt: > 330 (7% wetterbedingter Schwund)
An der Transpondererfassung wird für das nächste Jahr noch weitergearbeitet. Hier gibt es für die Startlinie und die Kontrolllinie in Hann.-Münden noch Optimierungspotential und Beschildungsverbesserungsmöglichkeiten. Aber für den ersten Anlauf von Startnummern mit Transponder ein gutes Ergebnis. Dennoch sollte man keine Zeiten mit Namen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern veröffentlichen. Die Weserrunde ist kein Rennen!
Auf Grund der fortgeschrittenen Stunde war am Zielort nichts mehr los. Eine Mitarbeiterin und ein Mitarbeiter der Stadtwerke hielten letzte Wacht im Zelt. Dort konnte man seine Chips abgeben und erhielt dann den passenden Punkte-Eintrag in die Wertungskarte. Karin, sie fuhr im Hammaburg-Trikot, war die letzte mit Wertungskarte.
Mit dem "Bier"-Coupon ging es dann rüber ins "Weserdorf". In Rinteln hat sich die Open-Air-Gastronomie gut entwickelt und das Weserdorf ist eines der Highlights. Wegen des Regenwetters waren die Weserrundler hier relativ ungestört und konnten entsprechend dem Verzehrbon Curry-Wurst mit Pommes oder einen veganen Burger mit Pommes sich schmecken lassen. Passend dazu Getränkeauswahl. Die Portionen - reichlich. Karin und ich waren mit dem Chef und dem verbliebenen Kellner die letzten im Weserdorf. Im kommenden Jahr soll es hier aber bei der 12. Weserrunde mehr "Action" geben - so die Planungen des Tourismuszentrum in Rinteln.
Mit einem Blick auf die blau konturierte Weserbrücke ging es dann noch knapp am gleichen Tag zu Bett.
Dem Veranstalter, Partnern und den zahlreichen Helfern der Großen Weserrunde ein herzliches Dankeschön: Stadtwerke Rinteln, Touristikzentrum Westliches Weserbergland sowie Stadt Rinteln, BDR Bund Deutscher Radfahrer, Sparkasse Schaumburg, Sparkasse Hameln-Pyrmont, Weserbergland Tourismus e.V., Fa. Lenze, Bernd Rennies Sport und Reisen (Ausrichter der Vorabendrunde), TSV Krankenhagen e.V. und DRK Hann.-Münden.
Die Große Weserrunde hat eine Online-Befragung zur diesjährigen Tour durchgeführt: https://www.freizeit-kiosk.de/events/?r ... -id=169368
Es sind (am 2.9.2021) 72 Einträge verzeichnet: trotz Regenwetter fast nur 5-*****-Sterne-Bewertungen. Zahlreiche, zum Teil sehr lange Kommentare, ergänzen die positive Einschätzung der Weserrunde. Es lohnt sich, die Kommentare durchzulesen ... "einfach TOP", "komme wieder", "Super Veranstaltung", "Perfekte Weserrunde", "alle Anstrengungen wert", "einfach Spitze", "Mega-Veranstaltung", "ein Radmarathon der Extraklasse", "Wetter scheiße - Strecke perfekt", "Top Radmarathon in schöner Landschaft", ... usw.
Dem Kommentar, das Ganze nicht zu einer "Jedermann-Rennveranstaltung" ausufern zu lassen, kann ich mich nur anschließen. Zeiten mit Namen sollten nicht veröffentlicht werden. Das zieht nur "Raser" an und übt Druck auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus. Einfach als Zählung mitlaufen lassen ist OK. Ansonsten tun es auch die farbigen Chips als Streckennachweis. Und einer fährt ja häufig als "Besenwagen" hinterher, und stellt sicher, dass niemand auf der Strecke bleibt ...
Fotos und Berichte der 11. Großen Weserrunde gibt es hier bei HFS viewtopic.php?f=18&p=80100&sid=ae36d3dd ... a73#p80098. Impressionen mit weiteren Informationen finden sich hier auf der Webseite der Großen Weserrunde https://www.weserrunde.de/impressionen und aktuelle Kommentare auf der Facebook-Seite der GWR https://www.facebook.com/weserrunde/pos ... %2CO%2CP-R.
Die 12. Große Weserrunde gibt es - hoffentlich dann ohne Corona-Einschränkungen - am 27.08.2022. Also schon einmal vormerken.
Karin und ich sind wieder dabei
Uli Kampffmeyer
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