Begegnung bei der MSR, eingeschickt von D. Koepke

Foto: Florian Selig, Naumannstrasse 5, 10829 Berlin, www.florianselig.com, selig@florianselig.com

Ein Bild sagt manchmal mehr als 1000 Worte.

Auf die Frage, was das lustigste Ereignis der letzten Jahre war, schickte der Initiator der MSR Detlef Koepke das obige Bild. Wer mit offenen Augen durch die schöne Landschaft fährt, kann sicher einige spannende Begegnungen erleben.

5. Mecklenburger Seen Runde (MSR) 25. und 26. Mai 2018

Vor fünf Jahren hätten viele nicht gedacht, dass sich die Mecklenburger Seen Runde (MSR) etablieren könnte. Das Vorbild in Schweden – der Vättern-Rundan – ist seit Jahrzehnten eine feste Größe im Radsport. Kann man das nach Deutschland kopieren? Die Idee kam Detlef Koepke durch „mitschnacken“: „Die Idee kam mir bei meinen Trainingsfahrten, als ich mich auf meine erste Teilnahme an der Vätternrundan vorbereitet habe. Ein Freund hatte mich gefragt, ob ich mit ihm zusammen nach Schweden fahre. Ohne zu wissen, worum es dabei geht habe ich „Ja“ gesagt und dann auch mein Wort gehalten.“

Die MSR ist ein Radmarathon. Daher gibt es auf der in diesem Jahr 305 (!!) km langen Strecke sieben Verpflegungsstationen. Die Strecke ist ausgeschildert, aber nicht komplett gesperrt. Es gibt keine Rangliste oder Siegerwertung, obwohl es eine Zeitnahme gibt. Mehr dazu gibt es im im Forum. HFS hatte die Gelegenheit zu einem Interview mit dem Initiator und Chef der MSR Detlef Koepke.

Die Organisatoren stellen den olympischen Gedanken in den Vordergrund. Jeder soll sein persönliches Erlebnis haben und sein Ziel erreichen, auch wenn es außerhalb der üblichen Komfortzone liegt. Dabei wird jeder Teilnehmer unterstützt. Dazu Detlef Koepke: „Service, Service, Service, tolles Essen und Trinken, Massagen, wenn es mal nötig ist. Zu Beginn liegen die Depots etwas weiter auseinander und zum Ende liegen sie dichter beieinander. Es gibt einen Busshuttle, das trägt zum Gefühl der Sicherheit bei und man kann entspannt an den Start gehen.

Unsere „Streckenteams“ helfen, wo es geht. Die Helfer an den letzten Depots wissen, dass ihre Aufgabe bei dem einen oder anderen Teilnehmer nicht nur darin besteht Essen auszugeben und das ist genau der Teil um den es unserem gesamten Team bei der MSR auch ganz stark geht. Hier sollen Erlebnisse und Begegnungen in Erinnerung bleiben. Die Zeit, die man gefahren ist, die ist schon bald „Schall und Rauch“, aber die Erinnerungen an tolle Begegnungen bleiben lange, sehr lange!“

Organisation mit langem Atem

Offizielles Logo der MSR

Damit alles klappt, muss die Organisation einen langen Atem haben: Detlef Koepke: „Die Vorbereitungen für die jeweils nächste MSR beginnen nun immer schon 3-4 Wochen nachdem die Veranstaltung vorbei ist. Dann beginnt ein kleiner Auswertungsmarathon mit unterschiedlichen Behörden, den Verantwortlichen an den Depots und mit unseren Streckenteams, die während Veranstaltung direkt bei den Teilnehmern sind. Von ihnen bekommen wir das für uns notwendige Feedback, um Verbesserungen vornehmen zu können.“

Theoretisch ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Allerdings „Wir setzen uns von Jahr zu Jahr ein Limit, das wir nie erreichen.“ so Koepke. Das Limit sei die personelle Ausstattung der Depots. Die MSR hält er für ein Muss: „Es gibt Dinge, die muss man mindestens einmal im Leben gemacht haben, dazu gehört ganz sicher die MSR.“
Immerhin bewegt die MSR die Teilnehmer nicht nur die zwei Tage in Mecklenburg: „Plötzlich hat man ein Ziel und das zieht einen dann auf´s Rad, man verabredet sich plötzlich mit Freunden, statt zum Grillen …… zum Radfahren natürlich.“

Die Unterstützung durch den Veranstalter umfasst nicht nur Depots, technischen Service und notfalls den Busshuttle für Fahrer und Rad. Es gibt vorab einen Trainingsplan, der natürlich nicht verpflichtend ist. Koepke weiß von mehr: „Sogar Trainingscamps vor und für die MSR etablieren sich hier in der Mecklenburgischen Seenplatte. 2018 wird die AOK erstmalig ein Rad-Trainingscamp für Frauen mit einem ganz tollen Programm anbieten.“
Es werden auch Übernachtungen vermittelt, allerdings gilt auch „Der Aufbau unseres temporären Übernachtungsportals ist eigentlich ein Projekt für sich.“

Traumhafte Landschaft

Detlef Koepke mag die Seenlandschaft. Frage: Bleibt unterwegs Zeit und Kraft die Landschaft zu genießen?
„Das kann ich für mich mit einem eindeutigen „JA“ beantworten. Ich bin sehr glücklich hier leben zu dürfen. Bei vielen Teilnehmern ist das sicher auch der Fall. Sie nehmen sich Zeit um die Landschaft, die Natur, das Essen und die Stimmung an den Depots zu genießen.“

Natürlich wird die Mehrzahl der Teilnehmer mit dem Rennrad unterwegs sein. Detlef Koepke will aber auch andere Radler ansprechen: „Wer an die MSR denkt, denkt meist zuerst an das Rennrad.

[…] Daher gibt sich der Streckenchef große Mühe, dass die Strecken alle rennradtauglich sind.
Wir freuen uns allerdings auch immer wieder sehr, wenn man sich mit den Treckingrad oder Mountainbike auf die Runde begibt. Zum Bild gehören auch immer wieder vereinzelt Fahrer die die MSR mit ihren Singlespeeds, Klapprädern, Lastenrädern oder mit dem Handbike fahren.

Er erinnert an die Wurzeln dieser Art Veranstaltung: „1966 ist in Schweden niemand mit einem Rennrad gefahren und auch auf den Fotos am Ende der 70er Jahre sind nur vereinzelt Rennräder in Schweden zu sehen.“

Fest am Start

Am Startort Neubrandenburg gibt es das Fest „Sattelfest“ Zum einen kann man such dort treffen und fachsimpeln, aber auch die Ankunft im Ziel genießen.
Laut Koepke bietet Das Sattelfest „auch die Chance ein paar interessante Leute zu treffen, Olaf Ludwig, StefanKirchmayr, Joey Kelly, Uwe Raab, Andreas Beseler, sowie andere Persönlichkeiten sind bei der MSR dabei und offen wir einen „Plausch“.
Am Samstag wird das Sattelfest von den Begleitern der Fahrer genutzt, wenn sie auf die ihr „Heldinnen und Helden“ warten.“

Ein Angebot für Kinder und das Rahmenprogramm und runden das Fest ab.

Zum Jubiläum gibt es einen neuen Streckenabschnitt mit „Jubiläumsdepot“. Koepkes Motto dazu: „Mehr Seen sehen“ [Wir haben] einen neuen Streckenabschnitt im der Bereich der mecklenburgischen Kleinseenplatte und damit ein achtes Depot in Schwarz neu eingeplant.

Alles will er aber noch nicht verraten. Dafür hat er die eine oder andere Anekdote auf Lager. Etwa die von den beiden Paaren mit Rennrad und Klapprad oder wie Streckenchef René Wasmund einen Teilnehmer „ins Ziel geschnackt hat“. Diese könnt ihr ebenso, wie das ganze Interview im Forum lesen.

Knud