Umlaufsperren Weltkulturerbe? (Fotocollage)

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Helmut
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Umlaufsperren Weltkulturerbe? (Fotocollage)

Beitragvon Helmut » 07.01.2014, 22:33

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Rainer Aichele aus Grömitz schrieb (Text gekürzt):

Fotocollage "Weltkulturerbe Umlaufsperren"

Meine Fotocollage "Weltkulturerbe" haben etliche "Großkopfete" der Kommunalpolitik erhalten, u. a. der Landrat, die Justiziarin Frau Hebel, Fr. Leibrandt, einige Kurdirektoren und Bürgermeister, Frau Schneider im Wirtschaftsministerium, Herr Baschke vom Landespolizeiamt u. a. m. Teilweise habe ich angemerkt, dass sich diese Darstellung auch gut für eine Veröffentlichung unter Facebook eignen könnte - allerdings kenne ich mich da zu wenig aus, wie das funktionieren soll.

Im November hat Frau Leibrandt von Reinhard und mir unterzeichnet einen umfangreichen Katalog von Mängeln für die Verkehrsschau erhalten und ich habe nochmals den Wunsch geäußert, dass in den meisten Fällen eine Überprüfung vor Ort und unter Beteiligung des ADFC stattfinden sollte. Sie kennt also alle Standorte - teilweise auch noch von den 18 Mängelbögen aus dem Jahre 2012. Diese hatte sie nicht als "Anträge" empfunden.

Der Hinweis auf die Homepage der Landesregierung kann nicht schaden. Das ist nämlich der entscheidende Punkt, dass gegenüber dem Radverkehr Maßnahmen mit Mitteln ergriffen werden, die die StVO bzw. die VwV überhaupt nicht kennen. Dazu passt auch die Antwort des Polizeihauptkommissars (!) Baschke vom Landespolizeiamt in Kiel. Er schrieb mir auf die Fotocollage folgendes: "Gebe zu, dass die meisten Umlaufsperren nicht die schönsten sind. Sie erfüllen aber ihren Zweck! Bitte beschreiben, zeichnen oder fotografieren sie Beispiele, die den Sinn einer Umlaufsperre erfüllen und den Wünschen des ADFC entsprechen."

Hier zeigt sich doch eine Art von "Verwirrung" in den Gehirnen der maßgeblichen Entscheider! Da bleibt einem Radfahrer doch die Spucke weg.

Hier die Collage in voller Schönheit:

http://www.helmuts-fahrrad-seiten.de/So ... perren.pdf
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Harterbrocken
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Beitragvon Harterbrocken » 08.01.2014, 23:43

Umlaufsperren nennen sich die Dinger also. Die Collage hat was. Aus Radfahrersicht eine kleine Horrorshow.

Doch um was genau geht es hier bitte, lieber Rainer Aichele? Was ist Ziel der Aktion? Aus dem kryptisch formulierten Text werde ich nicht klug. Ich vermute, die Umlaufsperren sind dem ADFC ein Dorn im Auge und die angeschriebenen Empfänger reagieren verwirrt und sind untätig. Ich bitte um Aufklärung.
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Tribelix
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Beitragvon Tribelix » 09.01.2014, 08:05

Hmmmmm ich bin mir jetzt auch nicht ganz schlüssig, was jetzt das Ganze soll? Freie Fahrt für freie Bürger?

Ich bin auch kein Freund von den Dingern, aber sie haben auch ihre Berechtigung, wenn sie den so gebaut sind, das man sich nicht durchquälen muss als Radfahrer.

- Sie bewahren den Radfahrer davor, im hohen Tempo auf eine Straße zu fahren.
- Sie schützen den Autoverkehr durch unachtsame Radfahrer (waren wir alle mal).
- Sie lassen keinen unkontrollierten Autoverkehr zu, auf für Fussgänger und Radfahrer zulässigen Wegen.

Wo ist jetzt das Problem?????

Wer möchte schon gerne Zustände haben, wie an halbseitig beschrankten Bahnübergängen..........wir wissen wie das endet.
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Helmut
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Beitragvon Helmut » 09.01.2014, 23:16

Der Text von Rainer Aichele oben wurde (nicht von mir) gekürzt. Hier die ungekürzte, vielleicht verständlichere Originalversion:

Meine Fotocollage "Weltkulturerbe" haben etliche Entscheidungsträger der Kommunalpolitik erhalten, u.a. in Ostholstein, der Landrat, die Justiziarin Frau Hebel, die Leiterin der „Verkehrsaufsicht“, Frau Leibrandt, einige Kurdirektoren und Bürgermeister sowie Frau Schneider im Wirtschaftsministerium und Herr Baschke vom Landespolizeiamt.

Angeblich soll mittels dieser unsäglichen Hindernisse die Sicherheit des Radverkehrs gewährleistet sein. Dabei wird jedoch übersehen, dass die Straßenverkehrsordnung auch die Forderung nach „Leichtigkeit“ des Verkehrs enthält und dazu dienen derartige teilweise absurde Konstruktionen beileibe nicht.

In den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA 2010) sind Umlaufsperren das „letzte mögliche Mittel“, d. h., wenn alle anderen Möglichkeiten der Verkehrssicherheit ausgeschöpft sind. Mag es an der Nähe zur ehemaligen DDR liegen, dass ausgerechnet in Ostholstein Umlaufsperren grundsätzlich als „einziges Mittel“ angesehen werden. Im Laufe der Jahre haben sich diese Hindernisse wie ein Virus in vielen Städten und Gemeinden des Landkreises verbreitet. Passend dazu die Antwort des Polizeihauptkommissars Ulli Baschke vom Landespolizeiamt in Kiel: "Gebe zu, dass die meisten Umlaufsperren nicht die schönsten sind. Sie erfüllen aber ihren Zweck! Bitte beschreiben, zeichnen oder fotografieren sie Beispiele die den Sinn einer Umlaufsperre erfüllen und den Wünschen des ADFC entsprechen." . . . Und im Nachsatz noch: "Gemeinsam werden wir weiter am großen Rad der Verkehrssicherheit drehen". Da bleibt einem doch die Spucke weg: Ausgerechnet der ausgemachte Gegner von Umlaufsperren – der ADFC – soll sich um eine „radfahrfreundliche“ Ausgestaltung dieser unbeliebten Hindernisse bemühen. Wer das glaubt, hält Radfahrerinnen und Radfahrer für potentielle Selbstmörder bzw. für Verkehrsteilnehmer von minderem Verstand!

gez. Rainer Aichele, 9. Januar 2014
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon Stockumer Junge » 10.01.2014, 13:22

Wollen wir doch mal in der Praxis bleiben:

Was passiert denn, wenn ein Radweg keine Umlaufsperren hat? Besonders in lauen Sommernächten? Dann fangen unsere jungen Erwachsenen nämlich an, mit dem Auto darüber zu fahren (Hätte ich früher auch gemacht) . Dann baut man dort eine Umlaufsperre drum und schon ist Ruhe. Darum braucht man diese Dinger halt.
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Grotefend
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Beitragvon Grotefend » 10.01.2014, 13:56

Helmut hat geschrieben:Text von Rainer Aichele: Mag es an der Nähe zur ehemaligen DDR liegen, dass ausgerechnet in Ostholstein Umlaufsperren grundsätzlich als „einziges Mittel“ angesehen werden.
:oops:
Sonne in den Speichen sieht nur, wer sein Rad bewegt.
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Speedmanager
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Beitragvon Speedmanager » 10.01.2014, 16:24

Tribelix hat geschrieben:aber sie haben auch ihre Berechtigung, wenn sie den so gebaut sind, das man sich nicht durchquälen muss als Radfahrer.
Ja, aber genau da liegt das Problem mit den gezeigten Drängelgittern!
Ist es für den herkömmlichen Touren- oder Rennradfahrer bestenfalls eine kleine Störung, wird es mit einem Langlieger oder einem Tandem schon schwieriger.
Ein Trike oder sonstigen Mehrspurer müsste man möglicherweise schon über diese willkürlichen Hindernisse hinwegtragen. Sofern man dazu in der Lage ist - viele, die kein Einspurfahrrad mehr fahren können, weichen ja auf ein Erwachsenendreirad aus.
Ganz übel sieht es allerdings hier für evtl. Handbiker aus, die nicht in der Lage sind, auf eigenen Füßen zu stehen. Für die könnte so eine Sackgasse sich zu einer richtigen Falle entwickeln.

Von daher kann ich durchaus verstehen, wenn sich der ADFC bemüht solche Drängelgitter ganz zu beseitigen.
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Beitragvon axiom 1 » 10.01.2014, 19:47

Rainer Aichele hat geschrieben:Ausgerechnet der ausgemachte Gegner von Umlaufsperren – der ADFC – soll sich um eine „radfahrfreundliche“ Ausgestaltung dieser unbeliebten Hindernisse bemühen.
Ehe sich realitätsferne Schreibtischtäter weitere Varianten dieser Grausamkeiten ausdenken, ist es wahrscheinlich besser, wenn tatsächlich der ADFC dies in unserem Sinne in die Hand nimmt.

Beim ADFC ist soviel Kompetenz vorhanden, dass deren Lösung allemal besser ausfallen dürfte. Dazu kann man dort bundesweit auf verschiedene regionale Erfahrungen zurück greifen.

P.S.: Meine "Lieblings"-Umlaufsperren stehen am Höltigbaum. Dort kommt man durch die Viehgatter kaum mit schieben durch ... (der Dreh mit Vorderrad 90 Grad hoch hilft hier)
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Beitragvon Benotto » 11.01.2014, 17:30

Speedmanager hat geschrieben:Ist es für den herkömmlichen Touren- oder Rennradfahrer bestenfalls eine kleine Störung, wird es mit einem Langlieger oder einem Tandem schon schwieriger. Ein Trike oder sonstigen Mehrspurer müsste man möglicherweise schon über diese willkürlichen Hindernisse hinwegtragen. Sofern man dazu in der Lage ist - viele, die kein Einspurfahrrad mehr fahren können, weichen ja auf ein Erwachsenendreirad aus.
Kann ich als Besitzer eines zweispurigen Lastenanhängers nur bestätigen. Manchmal hilft nur abkuppeln und einzelnd durchschieben. :mad:

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Beitragvon crumble » 24.01.2014, 13:08

Stockumer Junge hat geschrieben:Was passiert denn, wenn ein Radweg keine Umlaufsperren hat? Besonders in lauen Sommernächten? Dann fangen unsere jungen Erwachsenen nämlich an, mit dem Auto darüber zu fahren
Dafuer reichen aber Poller. Das Auto kommt nicht durch und die Fahrraeder und Fussgaenger werden kaum beeintraechtigt.

Die Draengelgitter sind nur vor Schienen sinnvoll aber nicht gut. Je nach Rad und Zuladung wird man zwar wie gewuenscht langsamer, aber man achtet nicht wie gewuenscht auf den Schienenverkehr, sondern darauf irgendwie ohne anzuecken durch die Schikane zu kommen. Gleichzeitig haelt man sich und andere viel laenger im Gefahrenbereich auf, als wenn man kurz schauen und rueber fahren wuerde.
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Guller
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Beitragvon Guller » 20.02.2014, 16:25

Hmm, gut das mit den Fahrradanhängern ist wirklich ein Problem. Aber ich würde mich nicht gegen diese Umlaufsperren aussprechen wollen. Was ist mit Kindern, die Fahrradwege lang fahren? UNd zusätzlich halten sie Motorradfahrer davon ab, Fahrradwege als Strecke zum Rasen zu nutzen...
Eigentlich bin ich nur nach Österreich gegangen um eine neue Sprache zu lernen.
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Beitragvon Don Vito Campagnolo » 21.02.2014, 12:34

Guller hat geschrieben:... UNd zusätzlich halten sie Motorradfahrer davon ab, Fahrradwege als Strecke zum Rasen zu nutzen...
:oops: Ja genau, feste druff - das sind sowieso die Allerschlimmsten ... :shock:

Mal im Ernst: Ich fahre auch selbst Mopped und kenne einen ganzen Haufen Moppedfahrer, aber selbst meine blühendste Fantasie reicht nicht dazu aus, mir vorzustellen, dass da jemand erst drauf fährt, geschweige denn rast.

In solch einer Diskussion tut man immer ganz gut daran, erstmal "im eigenen Lager" zu schauen, ehe man mit dem Finger auf die anderen, sowieso noch viel schlimmeren zeigt.

Einen positiven Nebeneffekt haben diese Sperren aber: Damit ist eben die besagte Leichtigkeit dahin und man kann auch gleich die blauen Schilder abschrauben!
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Janibal
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Beitragvon Janibal » 22.02.2014, 00:26

ein Prachtexemplar in freier Wildbahn an der Fulda. Keine störender Querweg, keine Verengung, trotzdem da.

Bild
St. Jan
Bagdad-Biker

Konflikte in Syrien, Hunger in Africa, HFS vs. Umlaufsperren

Beitragvon Bagdad-Biker » 24.02.2014, 09:42

Da kannst als "normaler" Radfahrer nur noch mit dem Kopf schütteln. In einem anderen Forum hätte ich gefragt: "Waren mal wieder Semesterferien???" Worüber möchte man sich in diesem Land/Forum nach mangelhaften Radwegen, den bösen Autofahrern, fiesen Hundebesitzern, den Carbonrenner ruinierenden Schlaglöchern und den Flow bremsenden Spaziergängern als nächstes aufregen?? Über fehlende Ampelanlagen für den Querverkehr von Fröschen und Schnecken vielleicht?

Wer rollwiederstandsoptimierten und schneefreien Untergrund, Schlagloch-freie Piste ohne nervige Mitmenschen und andere zwei- und mehrbeinige Lebewesen und barrierefreie Fahrt in allen Lebenslagen sucht, sollte sein Rad im Keller auf die Rolle spannen und glücklich werden. Allen anderen: Nehmt es wie es ist, das macht das Leben leichter.

Im Übrigen machen diese Sperren bei objektiver Betrachtung durchaus Sinn. Die Gründe wurden ja bereits mehrfach genannt. Bliebe lediglich sich über die (enge) Bauweise zu beklagen. Aber auch wenn die "Minderheit" der Mehrspur-Radler sich vor ein enormes Hindernis gestellt sieht, findet sich auch hier eine schlagkräftige Begründung, die von Guller bereits genannt wurde. Mehr- und einspurige Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren sollen ferngehalten werden.

Auch wenn Campagnolo ausnahmslos nur "liebe" Biker kennt, so waren wir alle mal Generation U 18 und so mancher wird, genau wie ich, mit seiner Vespa heimlich so manchen Radweg befahren haben. Spätestens dann, wenn einem die Kalkmützen im Nacken saßen um zu fragen, warum das kleine Mofa denn mehr als 40 Sachen läuft! :) Diese Sperren, so nervig sie gelegentlich sein mögen, stehen dort zum Schutz von UNS Radfahrern. Schonmal drüber nachgedacht?

Irgendwie bekomme ich den Eindruck, wir Menschen verlernen kollektiv zu denken. Es geht nur noch um die eigenen Wünsche und Bedürfnisse. ICH will an einer Sperre nicht abbremsen, ICH will meinen Hänger nicht abkuppeln, ICH will keine Schlaglöcher auf MEINER Trainingsrunde, ICH hab keinen Bock, dass mir Wanderer den Weg blockieren, ICH will auch auf der Straße fahren dürfen und dabei erwarte ICH Rücksicht und Verständnis für diese meine Wünsche...

Allerhand, was ICH so alles von der Gemeinschaft erwarte! Was tue ICH eigentlich für diese Gemeinschaft? Bin ICH denn auch bereit für andere Abstriche bei meinen Vorstellungen zu machen? Diese Frage lässt sich zunehmend mit Nein beantworten...leider!

P.S.: Das Geschrei wäre groß, wenn einer auf´m Radweg vom Moped angekachelt wird...ach ja....dann hätte man natürlich wieder ein Thema für einen "ICH kotz mich aus"-Fred!
Knud
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Beitragvon Knud » 24.02.2014, 22:23

Es mag ja auch sinnvolle Umlaufsperren geben. Dann mußt Du aber noch reichlich davon fordern. Die meisten Radwege kommen ohne aus. Bei dem Bild oben kann ich nicht so recht erkennen, warum genau da ein Gitter holft. In meiner Umgebung hier gibt es auch ein paar Umlaufspereren. Sie schützen Radfahrer und vor allem Fußgänger davor, volle Pule auf Gleise zu rennen.
Gesellschaft lebt auch davon, dass sich Menschen für Änderungen einsetzten. Naturgemäß fängt man da an, wo man selbst betroffen ist. Was ist daran verwerflich?

Gruß
Knud
Bagdad-Biker

Beitragvon Bagdad-Biker » 25.02.2014, 10:17

Ich muss gar nichts fordern!!!! Werd ich auch nicht, denn es gibt wirklich sinnvolle Dinge, als sich für oder gegen Umlaufsperren einzusetzen. Wobei ersteres wohl eher zu legitimieren wäre.

Was die Veränderungen angeht: Mag sein dass man gern dort beginnt, wo man selbst betroffen ist. Fragt sich nur, ob man diese Veränderung der Gesellschaft oder seiner Selbst Willen erreichen möchte.
Und wenn es wie du sagst, naturgemäß wäre,Veränderungen nur dort erreichen zu wollen, wo man selbst betroffen ist, wäre das eine äußerst egoistische Verhaltensweise.
Was aber ist z.B. mit den Greenpeace-Aktivisten, die sich dem Schutz der Wale verschrieben haben? Leben die alle im Meer?
Was ist mit Hilfsprojekten gegen Hunger und mangelnde Bildung in Africa? Sind mit Masse doch Europäer und Ammis. Von denen dürften auch die Wenigsten selbst betroffen sein.

Spätestens jetzt dürftest du feststellen, dass deine These zur Naturmäßigkeit des Verhaltens und der Interessen nicht oder nur bedingt stimmt.
Wäre sie nun aber zutreffend, wäre das doch nur noch bitterer.
Dann wäre jeder Mensch naturgemäß ein Egoist, was im Wiederspruch zu jeglicher Form einer Gesellschaft stünde.

Meine persönliche Meinung: Wenn sich jemand gegen solche Sperren einsetzt, ganz gleich ob nun aus
a. (angeblich) gesellschaftlichen oder
b. eigenen Interessen, dann ....

a..... ist es traurig, dass er nicht erkennt, dass die Gesellschaft deutlich gravierendere Probleme hat, die es zu bewältigen gilt.
b. ....geht es diesem Mensch noch viel zu gut in diesem Land, dass er nichts anderes findet, über das er sich beklagen kann. Und darüber sollte er froh sein.

Wie dem auch sein mag. Mich stören diese Dinger nicht mehr oder weniger als ein herabgefallener Ast oder ein Schlagloch. Sowas nehme ich als technische Herrausforderung und stelle mich ihr (ohne zu jammern).
Ihr könnt ja gerne weiter über radfahrerfeindliche-Verkehrsplaner und deren unsinnigen Methoden philosophieren - Ich geh radfahren und hab Spaß.
Und bevor ihr euch jetzt über BaBi und seine ewige Contra-Laberei aufregt...immer bedenken, dass es Wichtigres im Leben gibt. So könnte man vortrefflich anprangern, dass die Kette am Rad rechts statt links montiert ist oder warum Katzenaugen so heißen, obwohl dies eine Diskreminierung dieser Tiere darstellen könnte...
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Beitragvon Don Vito Campagnolo » 25.02.2014, 12:55

Bagdad-Biker hat geschrieben:a..... ist es traurig, dass er nicht erkennt, dass die Gesellschaft deutlich gravierendere Probleme hat, die es zu bewältigen gilt.
b. ....geht es diesem Mensch noch viel zu gut in diesem Land, dass er nichts anderes findet, über das er sich beklagen kann. Und darüber sollte er froh sein. ..
Tja, so gesehen können wir dieses Forum also so lange schließen bis alle wichtigeren Menschheitsprobleme (so pille-palle Problemchen rund ums Radeln gehören wohl ziemlich weit nach untern in der Nahrungskette) gelöst sind - das spart uns allen einiges an unsinnig vor dem Computer verbrachter Zeit.
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Re: Konflikte in Syrien, Hunger in Africa, HFS vs. Umlaufspe

Beitragvon Speedmanager » 25.02.2014, 21:23

Bagdad-Biker hat geschrieben: Irgendwie bekomme ich den Eindruck, wir Menschen verlernen kollektiv zu denken.
War mir bislang nicht klar, dass dem Menschen die Möglichkeit des kollektiven Denkens überhaupt gegeben ist.
Meiner Meinung nach muss diese Aufgabe jedes Individuum bisher noch selbst übernehmen.
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Beitragvon axiom 1 » 25.02.2014, 21:39

Bagdad-Biker hat geschrieben: a..... ist es traurig, dass er nicht erkennt, dass die Gesellschaft deutlich gravierendere Probleme hat, die es zu bewältigen gilt.
b. ....geht es diesem Mensch noch viel zu gut in diesem Land, dass er nichts anderes findet, über das er sich beklagen kann. Und darüber sollte er froh sein.
Ganz viel "Ja" und etwas "Nein" fallen mir zum Beitrag ein.

Ja, es gibt wirklich wichtigere Probleme als Umlaufsperren
Nein, mit den Problemen möchte ich mich aber auch nicht dauernd beschäftigen
Ja, politsch-korrekt ist schon ok
Nein, ich möchte manchmal egoistisch sein, auf der Stadíontribüne vielleicht sogar unfair
Ja, es ist viel besser seine Zeit auf dem Rad und nicht vor dem PC zu verbringen
Nein, bereut habe ich die Zeit vor dem PC nicht, denn bei HFS habe ich einige tolle Leute und Dinge kennen gelernt
Nein, man muss sich nicht dauern aufregen und meckern
Ja, manchmal hilft es sich Luft zu machen und zu meckern

Wir sind hier alle keine Heiligen und irgendwie füllen wir das Forum manchmal auch gern mit schrägen Beiträgen, auch wenn sie vielleicht nur dazu dienen sich als weltfremd oder überzogen zu erweisen und man sich anschließend schüttelt und auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben besinnt.

Lieber Bagdad-Biker, hast Du es geschafft unfassbare 875 Beiträge zu posten ohne Dich über etwas aufzuregen oder zu nörgeln? Hut ab!
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Beitragvon Speedmanager » 25.02.2014, 21:53

Janibal hat geschrieben:ein Prachtexemplar in freier Wildbahn an der Fulda. Keine störender Querweg, keine Verengung, trotzdem da.

Bild
So, und jetzt bist du mit deinem Rollstuhl bis hierher gefahren.
Nein, du hast keine Möglichkeit, mal eben aufzustehen und das Ding über die Sperren oder die Steine zu setzen. Und nu?

Sorry, aber seit mein Cousin (bis dahin auch ein begeisterter RR-Fahrer) nach einer Hirnhautentzündung an den Rollstuhl gefesselt ist und neuerdings auch schon mal versucht mit dem Handbike verlorenes Terrain wieder zurück zu erobern, sind solche Planungsfehler für mich mehr als nur ein Ärgernis.
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Beitragvon Knud » 27.02.2014, 23:24

Bagdad-Biker hat geschrieben:Ich muss gar nichts fordern!!!! Werd ich auch nicht, denn es gibt wirklich sinnvolle Dinge, als sich für oder gegen Umlaufsperren einzusetzen. Wobei ersteres wohl eher zu legitimieren wäre.
Ich wäre durchaus gespannt, wenn Du Beispiel hast, wo Umlaufgitter fehlen. Mein Eindruck ist ein anderer. Und wenn die Häufigkeit regional so unterschiedlich ist, mag ich nicht nur an objektive Grümde denken.
Bagdad-Biker hat geschrieben:Was die Veränderungen angeht: Mag sein dass man gern dort beginnt, wo man selbst betroffen ist. Fragt sich nur, ob man diese Veränderung der Gesellschaft oder seiner Selbst Willen erreichen möchte. Und wenn es wie du sagst, naturgemäß wäre,Veränderungen nur dort erreichen zu wollen, wo man selbst betroffen ist, wäre das eine äußerst egoistische Verhaltensweise. Was aber ist z.B. mit den Greenpeace-Aktivisten, die sich dem Schutz der Wale verschrieben haben? Leben die alle im Meer?
Mal als Hinweis: Nicht alles, was mich betrifft, kann ich fußläufig erreichen. Ein gewisses Maß an Egoismus ist sogar notwendig. Ich bin davon überzeugt, dass man gute Antworten bekommt, wenn man Greenpeace-Aktivisten fragt, warum sie das betrifft.

Fraglos gibt es schlimmere Problem auf der Welt. Aber nur weil ich nicht weiß, wie ich Israelis und Palästineser vom Köpfe einschlagen abhalten kann, wie ich Frieden in Syrien erreiche oder die Umweltverschmutzung in China eindämme, soll ich nur deswegen keine Verbesserungen hier anstreben?

Du wertest hier die gesamte ehrenamtliche Arbeit, die nicht nur in (Rad-)Sportvereinen geleistet wird, so nebenbei ab. Die löst die Weltprobleme auch nicht, macht unser Leben aber besser.
Bagdad-Biker hat geschrieben:Spätestens jetzt dürftest du feststellen, dass deine These zur Naturmäßigkeit des Verhaltens und der Interessen nicht oder nur bedingt stimmt. Wäre sie nun aber zutreffend, wäre das doch nur noch bitterer. Dann wäre jeder Mensch naturgemäß ein Egoist, was im Wiederspruch zu jeglicher Form einer Gesellschaft stünde.
Nein. Auch der Egoist wird erkennen, dass er alleine nicht ans Ziel kommt.

Gruß

Knud
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Beitragvon Guller » 03.03.2014, 11:58

Don Vito Campagnolo hat geschrieben:
Guller hat geschrieben:... UNd zusätzlich halten sie Motorradfahrer davon ab, Fahrradwege als Strecke zum Rasen zu nutzen...
:oops: Ja genau, feste druff - das sind sowieso die Allerschlimmsten ... :shock:

Mal im Ernst: Ich fahre auch selbst Mopped und kenne einen ganzen Haufen Moppedfahrer, aber selbst meine blühendste Fantasie reicht nicht dazu aus, mir vorzustellen, dass da jemand erst drauf fährt, geschweige denn rast.
Lieber Don, da lassen sich die Fakten aber nicht verleugnen: Es ist so, wie ich dir sage. Vielleicht machst du es nicht, vielleicht ist es bei dir nicht weit verbreitet, aber glaub mir, ich habe da schon so einige gesehen :)
Eigentlich bin ich nur nach Österreich gegangen um eine neue Sprache zu lernen.
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Don Vito Campagnolo
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Beitragvon Don Vito Campagnolo » 04.03.2014, 10:36

Guller hat geschrieben: ...vielleicht ist es bei dir nicht weit verbreitet, ...
Muss so sein: Nun hab ich bald 43 Lenze auf der Uhr und bin jetzt in der 25. RR-Saison mit zigtausenden km p. a. - kann mich aber weder beim besten, noch beim schlechtesten Willen an irgendwelche Begebenheiten mit motorisierten "Fremdfahrer" (egal ob mit 2, 3 oder 4 Rädern) erinnern.

Ok, das heißt natürlich nicht, dass es so was nicht gibt - genau so wenig wie es gelegentlich sehr theoretisch-abstrakte Begründungen (oder besser: Befürchtungen?) für gewisse Maßnahmen gibt.

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