3. Lauf Stevens CycloCrossCup '14/'15, Hannover (Berichte)

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Don Vito Campagnolo
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3. Lauf Stevens CycloCrossCup '14/'15, Hannover (Berichte)

Beitragvon Don Vito Campagnolo » 13.10.2014, 11:33

3. Lauf Stevens CycloCrossCup
12.10.2014 in Hannover


Der 3. Lauf des SCC am vergangenen Sonnabend war zugleich der „südliche Wendepunkt“. Sehr zeitig ging es los, da ich mich bei Björn und Goschi zur Anreise per Bus eingebucht hatte. Die Autobahn war trotz Ferienbeginn recht leer und so waren wir pünktlich genug da, um vor deren Rennen noch eine Testrunde auf dem Kurs zu drehen.

Recht überraschend war, dass der Kurs komplett „hindernislos“ war, also keine Hürdenbretter, keine Treppe, kein Sandkasten – alles ließ sich fahren. Das machte die Sache aber dennoch nicht leicht, denn bis auf die eingebauten Stücke des Wanderweges (fester Sandboden) war der Untergrund von der Sorte „Pattex“, sprich: Es rollte zäh und schwer, hier waren praktisch überall gute Beine gefordert. Ganz besonders eklig waren die Passagen direkt unten am Flussufer: Hoppelig, klebrig, man kam kaum vom Fleck.

Wertvoll für mich war die Testrunde jedenfalls in Sachen Reifenwahl: In den flachen Passagen war zwar mit den zuerst gewählten „Chicane“

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genügend Grip vorhanden, aber 3 der 4 „Rampen“ waren schön schlüpfrig und damit waren die Pneus total überfordert. Also kamen für die 2. Testrunde die Laufräder mit dem Allrounder „Fango“

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zum Einsatz. Vorn knapp 2, hinter ~1,75 bar, damit ging es dann auch ohne durchzurutschen die Auffahrten hinauf; auf dem Wurzelparcours war damit natürlich "Hintern lupfen" angesagt, um die arme Felge nicht überzustrapazieren.

Im Senioren 2-Rennen waren Björn und Goschi praktisch von Beginn an auf ihren Plätzen im Feld einsortiert. Ich schaute mir das Spektakel aus der Depot-Zone an, wo ich mein Rad für den Fall der Fälle mit einer für Goschi passenden Sattelhöhe hingestellt hatte. Bei den 3 Führenden sah es nicht nur schnell, sondern auch gänzlich mühelos aus – als würden sie auf eine lockere Trainingsrunde auf feinstem Asphalt rollen. Dann kam erstmal eine ganz ansehnliche Lücke und spätestens ab der 2. Hälfte der Top-Ten sah es schon alles andere als mühelos aus; da waren alle am Kämpfen.

Auch Björn und Goschi mussten richtig rackern und die warmen, sonnigen Bedingungen machten die Sache auch noch schweißtreibend. Speziell dass Goschi beim Rackern richtig schnaubte und ab Rennmitte nicht mehr frisch aussah, machte mir reichlich Sorgen für das eigene Rennen, denn an sich kann er ja wirklich Treten-Treten-Treten bis der Arzt kommt.

Nach deren Zieldurchfahrt dauerte es noch 2 Stunden ehe ich ran durfte, genug Zeit also um noch mal ein Ründchen zu drehen und den Elite-Leuten sowie den jüngeren Hobbypiloten bei deren Rennen zuzuschauen.

Wieder stand ich per namentlicher Einladung in der Startbox in Reihe 3 (bei den Startern 9-12). Die Startgerade war sehr kurz und sehr eng, so dass man kein Hellseher sein musste, um zu wissen: Hier kann man an sich nichts gewinnen, allenfalls etwas verlieren.

Und so kam es auch: Alle gingen ambitioniert zur Sache und soweit ich es mitbekommen habe sind auch fast alle ungeschoren durchgekommen. Thorsten von den „Stahlwaden“ allerdings hatte Pech und musste einen Nothalt einlegen um nicht in der Absperrung zu landen, damit war sein Rennen schon mal schlecht gestartet.

Nach dem Auffädeln der Perlenkette fand ich mich auf Platz 10 wieder, aber ein bisschen weiter ging es noch: Mitte der 1. Runde konnte ich direkt nach der ersten „Bergwertung“ (Auffahrt vom Ufer hinauf zum „Infield“) zuerst den Fahrer vor mir in den folgenden Linkskurven außen herum vernaschen und dann noch Piraten-Heiko auf der folgenden Geraden überholen – völlig untypisch für mich, üblicherweise geht mir ja auf den Geraden eher immer der Saft aus.

Das sollte dann aber auch schon der beste Zwischenstand des Tages sein. Gegen Ende der ersten Runde kam Dex etwas eierig durch die Linkskurve unter der Brücke – nicht eierig genug, um hier erfolgreich überholen zu können, stattdessen nutzte Heiko die gebotene Gelegenheit um sich seinen Platz zurückzuholen.

Mit den hinter der Ziellinie liegenden Wurzelpassagen kam ich in den ersten 2-3 Runde nicht so bombig zurecht, das wurde erst gegen Rennmitte besser, da traf ich die gewünschte Linie zusehends besser. Hier und da musste ich noch den einen oder anderen Platz abgeben, konnte dank eines Fahrfehlers auf der letzten Abfahrt der 3. Runde aber wieder an Heiko vorbeiziehen.
Spätestens jetzt wurde es richtig zäh, denn die Strecke zog nach und nach alle Körner aus den Beinen. Aber Dank der Anfeuerung meiner „Hamfelder-Hof-Supporters“, von Los Vannos und vieler anderer Zuschauer (natürlich nicht nur für mich sondern sportlich fair auch für die anderen Fahrer) ging es aber munter weiter und so reichte es dann in der Endabrechnung für Platz 14 und damit für meinen ersten doppelten Punktegewinn!

Der erste Schluck aus der Plastik-Pulle und später die Rennwurst und das Erdinger schmeckten dann besonders gut und an diese (für meine Verhältnisse) Höhenluft kann ich mich glatt gewöhnen. Aber mal gucken wie es in 2 Wochen so weitergeht, an die Kaltenkirchener Strecke habe ich aus dem letzten Jahr eher durchwachsene Erinnerungen.
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Peer
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Beitragvon Peer » 13.10.2014, 13:40

Nachdem ich 3 Wochen mit einer fetten Bronchitis flach lag, war dies mein erstes Cross-Rennen dieses Jahr und das Wetter hat im Gegensatz zur Kondition hervorragend mitgespielt.

Warme Sonnenstrahlen am Start und eine gut organisierte Veranstaltung. Es war schön viele der Ü40er Hobbyisten aus der letzten Saison zu treffen. Die Anfahrt ist zwar aus Hamburg schon n Stückchen, aber es hat sich gelohnt und einen riesen Spaß gemacht. :)

Gruss
Peer

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