Demo gegen Bettelampel-Schaltungen, Bramfeld (Vorschau)

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Helmut
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Demo gegen Bettelampel-Schaltungen, Bramfeld (Vorschau)

Beitragvon Helmut » 01.04.2010, 21:36

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<b>Betteln erwünscht? – ADFC protestiert gegen Bettelampel-Schaltungen und fordert automatisches Grün für Fuß- und Radverkehr an allen Ampeln!</b>

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) protestiert am 8. April 2010 ab 17 Uhr an der Kreuzung Bramfelder Straße/Habichtstraße in Barmbek gegen Bettelampeln. Diese diskriminieren Fuß- und Radverkehr, der dort um Grün „betteln“ muss, während der parallele Autoverkehr es automatisch erhält.

In Hamburg gibt es etwa 120 solcher – angeblich „intelligenter“ - Ampelanlagen, die Radfahrer und Fußgänger im Stadtverkehr systematisch behindern und benachteiligen. Der umweltfreundliche, nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer muss an diesen Bettelampeln nämlich erst einen so genannten Anforderungstaster betätigen, um Grün zu erhalten, während der parallele Autoverkehr ungebremst fließt. Das bedeutet, dass man als Radfahrer und Fußgänger oft mehr als eine Ampelphase warten muss, bevor es weitergehen kann. Das macht weder Spaß noch ist es gerecht. Es führt nicht einmal dazu, dass der Autoverkehr „besser fließt“, denn beim Rechtsabbiegen wird sich jeder verantwortungsbewusste Autofahrer davon überzeugen, dass er dies gefahrlos tun kann, und deshalb seine Geschwindigkeit reduzieren.

Hamburgs schwarz-grüner Senat will den Radverkehrsanteil in der Stadt bis 2015 auf 18 Prozent steigern, unternimmt aber keine spürbaren Anstalten, eklatante Behinderungen wie die durch Bettelampeln abzuschaffen und so das Radfahren in Hamburg attraktiver zu machen. Lieber vertröstet er die Bettelampel-Gegner mit windelweichen Formulierungen:

„Im Rahmen der ständigen Programmpflege der Lichtsignalanlagen ist vorgesehen, bis auf begründete Ausnahmefälle alle Anforderungsschaltungen, an denen Fußgänger und Radfahrer nicht immer parallel zum Kfz-Verkehr Grün erhalten, im Rahmen der hierfür zur Verfügung stehenden Ressourcen abzuändern“ (Antwort des Senats vom 9. März 2010 auf die Große Anfrage von SPD-Abgeordneten, Drucksache 19/5353).

»Wir fordern ein sofortiges Umschalten der Ampeln«, lehnt Birte Segger vom ADFC die zögerliche Vorgehensweise der Stadt ab, »wir wollen nicht warten, bis vielleicht in einem Jahr die Ampel xy mit der Programmpflege an der Reihe ist!«

Besonders ärgerlich sei, dass Frau Hajduk als grüne Senatorin die ihr seit langem bekannte Diskriminierung der Radfahrer durch Bettelampeln nicht schon längst beseitigt hat. Als die GAL noch in der Opposition war, hat sie sich ausdrücklich gegen Bettelampeln ausgesprochen.

Der ADFC fordert die Stadt auf, unverzüglich alle Ampeln für Radfahrer und Fußgänger immer parallel zum Autoverkehr frei zu schalten. Städte, die sich ernsthaft um eine Förderung des Radverkehrs bemühen, wie Kiel, Münster, Amsterdam oder Kopenhagen, haben von vornherein auf Bettelampeln verzichtet.

Wann wird auch Hamburg endlich zur bettelampelfreien Zone?
Zuletzt geändert von Helmut am 11.04.2010, 05:13, insgesamt 3-mal geändert.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon Helmut » 01.04.2010, 21:49

Als Fussgänger und Radfahrer protestiere ich ebenfalls gegen diese nicht nur ärgerlichen, sondern gefährlichen Schaltungen. Immer wieder erlebe ich damit folgende Situation:

Gelangt man an eine Ampel, die zu der Zeit normalerweise für Fussgänger "Grün" anzeigen würde, muss man das erst anfordern. Die Schaltung verhindert aber, dass dann noch die Fussgängerampel auf "Grün" springt. Erst mit der nächsten Phase wird auf "Grün" gestellt. Dadurch steht der Fussgänger bzw. Radfahrer teils extrem lange vor einer Ampel, die ihm "Rot" zeigt, bis er rot sieht und einfach bei "Rot" rübergeht.

So etwas "intelligente" Schaltung zu nennen, ist völlig irreführend. Wenn es mein Fuss zulässt (evtl. OP an dem Tag) werde ich gern zu der Demo erscheinen, freue mich über jeden, der dabei sein wird. Vielleicht werde ich dann ja noch publikumswirksam im Rollstuhl auf die Knöpfe dieser vertrottelten Ampeln drücken können.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.

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